150mm f7,3 Spiegel: Die Politur geht weiter...

  • Hallo,
    nach ein paar Wochen Pause geht es nun weiter mit meinem Spiegel: Ich habe eine neue Pechhaut angefertigt, diesmal mit einer Autofussmatte aus Gummi. Ich muss nun bis auf weiteres keine Rillen mehr eindrücken, da das Muster der Matte viel Leerraum lässt. Zudem stimmt jetzt die Grösse, da die Haut den Durchmesser des Spiegels nicht übertrifft.Ganz langsam (!) bewege ich mich nun (hoffentlich!) Richtung Sphäre. Angelangt bin ich bei 37,5h Polierzeit insgesamt.

  • Hallo,


    37,5h klingt heftig, aber ich denke dass ich die bei meinem Erstlingswerk (ebenfalls ein doch so einfacher 150mm f/7.3 [:I]) vermutlich auch zusammengebracht habe. Auch wenn ich mit "EZ" hier im Forum bisher nicht all zu oft uneingeschränkt einer Meinung war - schrieb er wohl kürzlich genau das richtige und zwar genau das, was auch bei meinem Spiegelchen der Knackpunkt war. Ich polierte immer *viel* zu lang. Bei dieser Spiegelgröße würde ich mir beim derzeitigen Stand (vermutlich überkorrigiert, was aber je nach Kontrasteinstellung deines Foucault-Bildes auch täuschen kann) das Ergebnis der nächsten Korrekturen nach spätestens 10 Minuten genauer ansehen. Mein 15cm-Spiegel war am Tag vor der gelungenen und zugegebenermaßen etwas glücklichen Fertigstellung noch 300% korrigiert, also eine tiefe Hyperbel...


    Ciao,
    Roland

  • Hallo,
    nun, nach weiteren 45 Minuten Politur bzw. 38h15Minuten Gesamtzeit am Küchenfenster, habe ich beschlossen, dass der Spiegel
    f ü r m i c h nun fertig ist[:)][:D]
    Die Messungen mit der Zonenmaske liegen im grünen Bereich, ein leichte Überkorrektur, mit der ich leben kann. Nach all der Mühe, die mir der Rand gemacht hat und etlichen "unerklärlichen" Vorgängen kann ich sagen, dass es mir grossen Spass gemacht hat und ich sehr viel gelernt habe über das grosse Rätsel, wie aus einem planen Stück Glas ein Spiegel wird, der das Licht der Sterne einfängt und sehr viel mehr zeigt, als man mit blossen Augen erkennen kann.
    Ein herzlicher Dank an alle, die mir bei diesem Abenteuer geholfen haben durch Rat und Tat und besonders auch denen, die mir immer wieder Mut gemacht haben.
    Wie Stathis das auf der DVD zum Schleifen sagt und es auch in den Büchern steht: Bei kleinen Spiegeln kann man (fürs letzte Stück) auch einfach "per Zufall" hingkommen! Ein bisschen Glück gehört manchmal auch dazu.
    Für mich steht jedenfalls fest: Wenn ich das geschafft habe, dann kann es jeder schaffen, der es auch will.
    Vielleicht noch ein paar Angaben: Begonnen habe ich Ende März dieses Jahres mit der Herstellung des Fliesentools, den Grobschliff startete ich zuhause in der Küche am 3. April; somit hat das ganze ein halbes Jahr gedauert. Der erste Teil, alles was mit dem Schleifen und der Sorge ums Tool zusammenhing, dauerte insgesamt weniger lang als die Politur mit anschliessender Suche nach einer brauchbaren Spiegelform. Die Schattenprobe nach Foucault erfolgte mit der einfachsten Form des Apparates, bei der die Klinge, befestigt an einer Fernglashalterung, an einem Lineal entlang geschoben wird. Diese Proben habe ich insgesamt 55x vorgenommen, das Bild jeweils mit der Spiegelreflex fotografiert.
    Gerne stelle ich, wenns so weit ist, das fertige Instrument vor, das auf einer bereits von einem andern Sternfreund umgesetzten Idee fusst: Stativbein (ausziehbar) als Teleskopträger! Alles wird zerlegbar sein und wenig Stauraum beanspruchen, sollte zudem auch flugreisetauglich sein, man weiss ja nie[;)], wann es darauf ankommt.

    Mein nächstes Schleifprojekt werde ich im Winter angehen, einerseits einen kurzbrennweitigen Fünfzöller mit etwa f5, andererseits ein optimiertes sphärisches 114mm "Pluto" parabolisieren. Wenn alles gut geht, werde ich das nächste Mal in einer Gruppe oder mit jemandem zusammen schleifen können.
    Alles Gute beim Schleifen!
    Freundliche Grüsse
    Heinz

  • Hallo,
    Herzlichen Glückwunsch! Ich freu mich immer wenn ein Spiegel fertig geworden ist. Jetzt mußt du schnell ein neues Projekt angehen, oder aber die Zähne zusammen beissen, damit du nicht dem Glaswurm verfällst[:D]
    Grüße marty

  • Gratulation Heinz,


    das hast du gut hinbekommen. Mit der neuen Pechhaut hattest du anscheinend mehr Erfolg?


    Währenddessen ist mein 10" Zöller vom Verspiegeln zurückgekommen:




    Irgendwann, in weit...weit entfernter Zunkunft sehe ich einen 16 Zöller. Aber im Moment bin ich erstmal froh, dass dieser Spiegel hier fertig ist und freue mich schon auf den Selbstbau des passenden Dobsons.


    Grüße, Georg

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Gelegenheitsgucker</i>
    Mit der neuen Pechhaut hattest du anscheinend mehr Erfolg?
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo Georg,
    dankeschön fürs Kompliment! Mit der ersten Pechhaut habe ich den Spiegel auspoliert und war zweimal nahe dran an der Sphäre, dann habe ich aber was falsch gemacht und wahrscheinlich nicht genug Geduld gehabt, was dem ganzen nicht förderlich war. Eher umständlich ging es mit dem Tool, bei welchem sich die Schicht aus Klarlack zur Versiegelung aufzulösen begann und ich fürchtete, dass sich ein Sandkorn auf den Spiegel verirren und ihn mit Kratzern verzieren könnte. So habe ich dann mit starkem Paketklebeband den Rand und die Rückseite des Tools dicht gemacht, zuallerletzt dann die Pechhaut mit dem Haarföhn aufgewärmt. Mit der Autofussmatte ging es leichter als ich gedacht hatte, zudem fertigte ich die Haut mit 145mm Durchmesser so an, dass nichts mehr überstehend war.
    Freundliche Grüsse
    Heinz

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