Lüfter für 8" f/6-Dobson, an welcher Stelle?

Also um ehrlich zu sein, ich hatte auch bis vor Kurzem überlegt, habe die Gedanken aber wieder zur Seite gelget. Ein Lüfter sorgt nämlich nicht nur dafür das der Spiegel schneller eine Temperaturanpassung erfährt er bringt auch die Lüft im Tubus kräftig in Bewegung und damit zum einen unerwünschte, mit versch. Temperaturen versehene, Luft und damit auch Staub der sich auf der Optik ablegen kann. Es sei denn du hast vor einen Filter davor zu setzten. Das erfordert dann aber wieder einen stärkeren Lüfter unf damit mehr Lärm und Strom. Ich verbringe die Zeit die der Spiegel braucht mit klönen und dem fachsimpeln mit Kollegen.

Solltest du den Lüfter dennoch wollen, dann ist wohl seitlich knapp oberhalb des Spiegels gut. Er sollte dann in den Tubus blasen, da Luft sich nicht gut saugen lässt, beim saugen kommt die Luft nicht wirklich in Bewegung und es bilden sich Luftpolster.

Also ich bin der Meinung, ein Spiegellüfter ist günstig an der Rückseite des Teleskops und zwar saugend. Es geht ja erstmal nicht um die Kühlung des Spiegels, sondern vielmehr darum, daß störende warme Luft aus dem Tubus abgesaugt wird.
Man lässt den Lüfter zunächst ordentlich laufen und stellt ihn dann bei den Beobachtungen runter, das funktioniert anstandslos.
Es hat dann ja auch schon eine Temperaturanpassung stattgefunden, so daß nicht mehr so viele warme Luftschichten aufsteigen.
Bei einem Teleskop ohne Lüfter hat man halt oftmals das Problem, daß man eigentlich den ganzen Abend hinterherkühlt, gerade im Winter, wo die Temperaturen ja auch während der Nacht noch fallen können.
Aber wahrscheinlich ist es so wie immer: 100 Leute, 1000 Meinungen.

<blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: the-driver</i>
<br />Also um ehrlich zu sein, ich hatte auch bis vor Kurzem überlegt, habe die Gedanken aber wieder zur Seite gelget. Ein Lüfter sorgt nämlich nicht nur dafür das der Spiegel schneller eine Temperaturanpassung erfährt er bringt auch die Lüft im Tubus kräftig in Bewegung
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Das Problem bein Newton ist das sog. Tubusseeing. Vom warmen Spiegel steigen Luftschlieren nach oben und verschlechtern das Bild immens. Ein *saugender* Lüfter unterhalb des Spiegels wirkt Wunder. Die Luft kann nicht mehr nach oben, weil sie nach unten gesaugt wird und das Bild wird sehr viel ruhiger. Das glaubt man erst, wenn man es gesehen hat: Lüfter an: Bild ruhig. Lüfter aus: 10 Sekunden später ist das Bild wieder schlecht. Wirklich sehr eindrucksvoll. Am besten sieht man es an einem sehr unscharf gestellten heleln Stern. Vor der Zerstreuungsscheibe sieht man die Schlieren entlangwabern. Da kann dan keine hochwertige Planetenabbildung rauskommen.

Wer Angst hat, daß sein Spiegel verdreckt, kann ja einen Lüfterschalter in bequemer Nähe zum Okular anbringen und nur anschalten, wenn das Objekte gefunden ist und bei hohen Vergrößerungen gearbeitet wird. Ich habe diese Angst nicht. Eine Spiegelreinigung ist kein Hexenwerk und die neuen Spiegel sind alle quarzbeschichtet.

Meinen Lüfter habe ich auch nachträglich angebracht. Es ist ein Lüfter aus einem alten PC-Netzteil, der läuft auch mit 9V genügend schnell. Ich kann also eine kleine Blockbatterie mit ins Feld nehemen, die reicht für ein paar Stunden Dauerbetrieb. Zu Hause gibts ein Steckernetzteil.

Hallo Alex,

ich habe sehr gute Erfahrungen mit der Lüfteranordnung hinter dem Spiegel
gemacht, der Lüfter saugt die Luft von vorne durch den Tubus, am Spiegel
vorbei und bläst sie nach hinten/unten weg :

http://www.astrotreff.de/topic…chTerms=Zwangsbel%FCftung

MfG,Karsten

Hi Leute,

eine Meldung aus der Praxis.
Mein hinter dem HS saugend angebrachter Lüfter ist über Poti oder auch Anlegen von verschiedenen
Spannungen regelbar und ich betreibe ihn in der Auskühlzeit voll, während der Beobachtung auf langsamer Stufe.

Es haben sich erhebliche Vorteile ergeben:
1. Die Zeit bis höhere und höchste Vergrößerungen möglich sind hat sich ~halbiert.
2. Schwierigkeiten mit "nachlaufender" Temperatur (merkliches Absinken der Temperatur
während der Beobachtung) gehören der Vergangenheit an.
3. Tubusseeing hat nur noch während der anfänglichen Auskühlzeit (Temperaturanpssung
Teleskop/Außenluft) einen erkennbaren Einfluss.
4. Eine höhere Verschmutzungsanfälligkeit konnte ich bisher nicht feststellen, ich meide
allerdings staubige, vegetationslose Flächen.
5. Ich musste seither keine Beobachtung wegen Tau auf HS oder FS abbrechen. Dabei ist zu
berücksichtigen, dass ich eine Tau-/streulichtkappe einsetze und den Tubus isoliert habe.
Welche Maßmahme welchen Anteil an diesem Erfolg hat, kann ich nicht genau sagen, fest steht, dass
das Wasser schon am Tubus (innen wie außen) heruntergelaufen ist und Nachbarbeobachter zugetaut waren,
während meine Spiegel frei blieben.

Im Ergebnis kann ich behaupten, dass mein 8" Dobson nur noch durch die Öffnung, deren Qualität
und das Seeing "begrenzt" wird und empfehle den Einbau von saugenden Lüftern hinter dem HS.

CS
Günther

http://forum.astronomie.de/php…1faa0a61f47d3d#Post450531

<blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Mootz GMS</i>
<br />Hi Leute,

eine Meldung aus der Praxis.

5. Ich musste seither keine Beobachtung wegen Tau auf HS oder FS abbrechen. Dabei ist zu
berücksichtigen, dass ich eine Tau-/streulichtkappe einsetze und den Tubus isoliert habe.

CS
Günther
<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">

Hallo Günther,

also ich ahbe auch einen alten PC-Lüfter hinter dem Spiegel angebaut. Ich betreibe den 12V-Lüfter mit einer 6V-Bleibatterie und kann damit mind. 4 Nächte mit Dauerbetrieb durchhalten. Die Auskühlzeit hat sich rein gefühlsmässig auf gut die Hälfte reduziert, und das bei einem Floatglasspiegel.
Mit 6V ist nur ein ganz leises Lüftchen zu bemerken, gerade eben soviel, daß im Tubus eine schwache Strömung entsteht, die Tubusseeing verhindert und die auftretende Warmluft absaugt. Selbst bei höchster Vergrößerung ist keine Vibration oder ähnliches bemerkbar. Schalte ich den Lüfter allerdings aus, wird das Bild binnen Sekunden durch Tubusseeing massiv schlechter. Am defokussierten Stern sehe ich mit Lüfter alle Ringe, ohne ist da nur ein matschiger herumwabernder Fleck.

Was mich allerdings wundert bei deiner Beschreibung ist, daß Du keine Probleme mit Taubeschlag auf dem Fangspiegel hast. Gerade der hat sich bei mir drastisch verschlimmert, trotz Tauschutzkappe. Ich habe eher das Gefühl, daß der Lüfter geradezu den Tau ansaugt um ihn auf dem Fangspiegel abzulegen. Könnte das an einer zu schwachen Strömungsgeschwindigkeit liegen?

CS
Ulrich

Hallo Ulrich,

ich regele über Poti runter, also nicht über Spannungswechsel. Gut, mehr als ein laues Lüftchen lass ich während der Beobachtung aber auch nicht wehen.
Meine Tauschutzkappe baut knapp 30 cm über den Tubusrand und wird klatschnass, Innen wie Aussen.
Bleibt der Tubus. Der ist mit Styrodur (Rollenware für Trittschalldämmung ~2 mm stark) isoliert und mit Metalloptik-Folie verkleidet. Innen Velours. Auch der Tubus wird Innen wie Aussen bei längeren Sessions (4-6 Stunden werdens schon Mal) nass, aber nicht mehr so schnell wie zu Zeiten, als er nur aus blankem Blech bestand.
Sonst wüsste ich jetzt nichts, was an dem Teil sonst Tau von den Spiegeln fern halten sollte.[?] Gerade beim diesjährigen ATB gingen, für mich überraschend, irgendwann die Föns an und es wurde gewischt, gewärmt. Auch direkt neben mir waren die Fernrohre dicht. Mein kleiner Refraktor oben drauf war dicht, die ungenutzten Okulare ohne Kappen auch, aber die Spiegel waren ok.[:)]

CS
Günther

PS: Falls es noch was werden soll, kannst Du bald die Ski wachsen. Bei mir ging der Septembertermin aus persönlichen/dienstlichen Gründen nicht.[:(!]