Vor gut einem Jahr begab es sich, dass ich mich für meinen 12“ GSO Dobson nach einer Nachführmöglichkeit umsah. Zum einen, um auch einmal Webcammen zu können, zum andern, weil ich immer wieder Freunde zum Durchsehen ermutige und sich diese mit manuell Nachführen oft etwas schwer tun. Ja, und ich bin auch bequem wenn es möglich ist! [:D]
Was also tun? Kommerzielle Anbieter gab es nicht viele, mein Budget war weit unter dem was ich da sah. Dafür massenhaft Anleitungen zum Selbstbau, aber spätestens wenn es um den Antrieb geht krieg ich das nicht hin. Lange Rede kurzer Sinn – ich fragte im freundlichen Astrochat meines Vertrauens ob mir wer so eine Plattform basteln könnte. Und tatsächlich, meine Frechheit wurde mit Erfolg belohnt. Der gute Ullrich, hier im Astrotreff auch als unermüdlicher Forenmeister tätig, erbarmte sich meiner und machte sich daran zu konstruieren und zu bauen.
Im Mai bekam ich dann Post – die Plattform war da! Sie funktionierte, doch leider nur solange mein Teleskop (mittlerweile zum Gitterrohr umgebaut) nicht draufstand. Der Grund war schnell gefunden, der Reibantrieb ziwschen einer Stahlwelle und der Hartgummirolle rutsche dann durch. Durch Zeitmangel und schlechtes Wetter machte ich mich ert später auf, dieses Problem in Angriff zu nehmen. Ullrich bot mir an den Antrieb noch mal zurückzuschicken, aber ich suchte nach einer einfachen Lösung um ihm nicht noch mehr Arbeit zu machen. So suchte ich im Netz nach anderen Plattformantrieben und tadaaa... einer hatte genau das gleiche Problem und löste es indem er Sandpapier auf die Reibeflächen klebte. Bingo! Ein erster Test mit einem zwischen Welle und Gummirad geschobenen Sandpapierstreifen verlief erfolgreich. Da ich aber nicht unbedingt irreversibel kleben wollte machte ich aus dem Sandpapierstreifen einfach eine Endlosschleife, die nun immer ohne Nachfädeln im Antrieb herumgewälzt wird.
Auif dem ATM/AIP hatte die Plattform nun ihren ersten großen Test zu bestehen und tat dies mit Bravour! Halbwegs gut eingenordet blieben eingestellte Objekte locker 15 Minuten im Gesichtsfeld bevor nachgeschubst werden musste – und mit ein bisschen mehr Sorgfalt beim Aufstellen geht das sicher noch länger!
Klasse umgesetzt auch: die regulierbare Geschwindigkeit, Verpolen unmöglich, kann von 9-25 Volt betrieben werden, trägt sicher auch noch ein größeres Gerät als den 12“er.
Nun noch ein paar Bilderchens:
Das Endprodukt 12er GSO Umbau auf der Plattform am Almberg
Der Antrieb, man sieht den Streifen Sandpapier der mittlerweile eine Schlaufe ist.
Das Südlager.
Achja, Ullrich: ich danke Dir für diesen Bau und die Zeit die Du da rein gesteckt hast, allein das Lackieren war ja noch makl eine super Aktion von Dir! Ich werde Das Gerät in Ehren halten!
Heiko