Kreuztisch für 105 Euro bei Westfalia

  • Hallo zusammen,


    so weit ich mich erinnern kann wurde hier schon öfter die Frage nach preiswerten fertigen Kreuztischen gestellt.
    Gestern flatterte bei mir der neue Westfalia-Katallog ins Haus. Beim Durchstöbern fand ich einen Kreuztisch für 105 Euro. Für die Montage von verschiedenen Teilen des Focault-Testers oder anderen Dingen stehen zwei Nuten zur Verfügung. Wem die Teilungsgenauigkeit von 0,02mm nicht genügt kann ja zusätzlich für ein paar Euro eine Meßuhr oder ähnliches anbringen. Dieser Tisch ist recht groß und scheint einigermaßen stabiel zu sein, so daß man den Tisch auch für andere Dinge gut verwenden kann. Den Kreuztisch findet man hier: http://www2.westfalia.de/shops…upport.htm?programm_id=15
    Genaue Daten zu dem Tisch findet man hinter dem Link "Betriebsanleitung".


    Wer einen Rundtisch benötigt, dieser wir ebenfalls rel. günstig angeboten.


    Ich habe schon öfter nach Kreuztischen ausschau gehalten und kenne, so glaube ich zumindest, die Priese. Das Angebot hier scheint gut zu sein und deshalb poste ich das hier. Ich habe sonst mit Westfalia nix zu tun!!!


    Viele Grüße
    Raphael

  • Hallo Raphael,


    ich habe den Kreuztisch, den Du beschreibst, seit ungefähr einer Woche, allerdings nicht für einen Focault-Tester, sondern zum Fräsen. Gibt's übrigens bei Westfalia auch noch billiger, nicht EUR 105,- (Best.Nr. 101485) sondern nur noch EUR 95,- unter der Bestellnummer 550442. Das Ding ist ziemlich massiv aus Grauguss(? glaube ich, kenn mich da nicht so genau aus) gefertigt, satte 15 Kilo schwer. Im Auslieferungszustand waren alle Teile zum Rostschutz mit einem dünnen Ölfilm eingelassen, auch die Spindeln und deren Lager. Was man zuallererst machen muss, ist alles mal auseinanderzunehmen und die Spindeln und die Spindelmuttern von den Metallspänen zu befreien, die von der Bearbeitung übriggeblieben sind. Ich habe das mit einem Zahnstocher gemacht, um den ich ein Läppchen gewickelt habe. Der Zahnstocher wird ins Gewinde der Spindel gehalten und dann die Spindel langsam gedreht. Die Methode ist ziemlich langwierig [xx(], war aber erfolgreich. Dann habe ich die Spindeln, die Muttern, die Spindellager und die Prismenflächen eingefettet. Danach Zusammenbau und Justage des Spiels in den Schwalbenschwanzführungen. Jetzt funzt alles viel besser als anfangs. Ich habe den Kreuztisch noch nicht im "harten Einsatz" gehabt, vermute jedoch, dass man damit so auf 3-4 Hundertstel genau arbeiten kann -- mit den Skalen. Mit Messuhr vielleicht noch besser.


    Nun die Gretchenfrage: Kann man diesen Kreuztisch für einen Foucault-Test o. ä. einsetzen?


    Tja, also ich weiss nicht... ich hab's nicht ausprobiert, aber er scheint mir dafür ein bisschen zu grobmotorisch zu sein [;)]. Der Vorschub ist 2mm/Umdrehung. Die Skalenteilung beträgt zwar 0.02 mm, aber sie ist nicht besonders präzise aufgetragen. Das Axialspiel der Spindel ist NICHT justierbar (bei meinem jedenfalls nicht) und liegt bei etwa 0.4 mm, plusminus. Ansonsten finde ich den Kreuztisch für den Einsatzzweck, für den er gebaut ist (Materialbearbeitung), ein gutes Teil für den Preis. Und wenn man irgendwo eine Messuhr auftreibt und anflanscht, könnte auch der Foucault klappen.


    Allerdings: Wenn man mit dem Tisch AUSSCHLIESSLICH foucaulten will und nix Schweres bearbeiten, dann gibt's dafür womöglich bessere, jedenfalls etwas billigere Alternativen, z.B. der KT70 von Proxxon (den ich auch nur aus dem Prospekt kenne). Listenpreis EUR 82,50. Der hat einen Vorschub von 1mm pro Umdrehung, also doppelt so fein wie der Westfalia. Ist allerdings aus Alu, nicht aus Eisen.


    Just my 2 Eurocents


    Gruß Albrecht.

  • Hallo Albrecht,


    danke für die Tips und Hinweise!
    Die von Dir genannte Bestellnummer kann ich auf der Wstfalia-HP nicht finden. Auch im Katalog nicht. Gibts den jetzt nur noch für 105 Euro!? ;)


    Leider habe ich diesen Thread übersehen. Sonst hätte ich da rein gepostet: http://www.astrotreff.de/topic…57&SearchTerms=kreuztisch


    Ich pers. würde den Tisch für verschiede Sachen nutzen. Kann man ja alles mögliche damit machen. Verschiede Testaufbauten lassen sich mit den Nuten einfach montieren. Und wenn was kleines zu bohren oder zu fräsen ist kommt das Teil einfach unter die Bohrmaschine.


    Wenn Du meinst man könnte damit auf etwa 0,03-0,04 mm arbeiten kann man auch mindestens so genau messen. Wenn ich daran denke, daß viele nur mit einem Messchieber als Maßverkörperung ihren Tester bauen ist das ja schon mal ein gewisser Fortschritt. Außerdem wird der Kreuzschlitten mit Prismenführung sicher genauer laufen als ein selbst gabautes Holz-Gestell. Mit Messuhr ist dann auf alle Fälle ein Hundertstel möglich. Eine entsprechende Messuhr kann man ja gebraucht oder auf e-Bay für etwa 10 Euro erstehen.


    Sicher ist die einfache Selbstbau-Variante auch eine Möglichkeit. So wurden sehr viele gute Spiegel hergestellt. Alleine für den Focault-tester würde ich ihn mir auch nicht kaufen - etwas groß, schwer und vermutlich bissi unhandlich. Aber wie geschrieben - ist ja vielseitig einsetzbar.


    Viele Grüße
    Raphael


    (werde auch berichten wenn ich das Teil kaufe - bin noch unschlüssig ;) )

  • Hi


    Ich benutze genau diesen Westfalia-Kreuztisch beim Foucault-Test. Und das ohne Probleme. Es stimmt: Das ist ein richtiger Brocken, und der Nonius macht auch nicht den solidesten Eindruck. Mir war aber von vornherein klar, daß ich nur mit zusätzlichem elektronischem Meßschieber arbeiten würde. Und diese Kombination hat sich wirklich bewährt. Selbst wenn man auf den Meßschieber verzichtet, tut der Tisch seine Dienste, auch wenn der Nonius anfangs nicht eben vertrauenerweckend wirkt. Die Überprüfung mit dem Meßschieber hat ergeben, daß selbst Hundertstel allein mit dem Nonius problemlos einstellbar und ablesbar sind. Hier noch zwei Bilder: Eines mit angeschraubter Arbeitsplatte und ein zweites, das den Meßschieber zeigt. Grüße, Karl



  • Hallo,


    (==>)Karl:
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Die Überprüfung mit dem Meßschieber hat ergeben, daß selbst Hundertstel allein mit dem Nonius problemlos einstellbar und ablesbar sind.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">

    Super, das zu hören! Ich werde das bei meinem bei Gelegenheit mit einer Messuhr überprüfen. Wenn er über den Index auf ein oder zwei Hundertstel (mit zween wär ich schon hochzufrieden [:D]) einstellbar ist, war's echt ein Schnäppchen! Mehr kann man für den Preis wirklich nicht verlangen.


    (==&gt;)Raphael:
    Ich hab das mit der Bestellnummerngeschichte nochmal nachgeschaut. Bestellt habe ich das Teil unter 550442 aus dem Katalog "Westfalia...der Werkzeug Profi, Sonderausgabe, gültig bis Oktober 2003", auf S. 148. Dabei war ein Vermerk: "statt EUR 105,- jetzt nur EUR 95,-". Ich habe vor ca. zwei Wochen dann online bestellt und über die Suchfunktion die Best.-Nr. eingegeben. Damals gab es auch noch einen match, den es jetzt tatsächlich nicht mehr gibt (grade ausprobiert) [:(!]. Auf dem Lieferschein steht aber die andere (auch von Dir gefundene) Art.-Nr. 101485 -- gekostet hat's trotzdem nur 95 Euronen. Da man sich aber nun im online-Shop die Zähne ausbeißt, würde ich bei denen mal anrufen und nachhaken. Vielleicht hast Du ja Glück [:)]


    Das wünscht Dir jedenfalls


    Albrecht.

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