2 Zeichnungen

  • Hallo Armin,


    schöne Zeichnungen, klasse!
    Besonders gut finde ich die Milchstraße. Vielleicht noch zwei Fragen dazu.
    Unter M 20 hast du 2 auffällige Aufhellungen eingezeichnet. Einer stellt sicher M 8 dar. Ist der andere M20/21 oder eine Aufhellung unterhalb M 8?
    Das flächig dargestellt Objekt rechts neben M24/M8 ist das M 23? Möglich wäre es ja mit 5,5mag.


    Viele Grüße, Uwe

  • Hi Manfred,
    blöde Antwort: Weils Spaß macht.
    Gesehenes festhalten wollen viele Menschen.
    Die einen fotografieren, die anderen zeichnen oder malen.
    Astro - fotografieren ist tierisch aufwendig, schwer und meist teuer. Und am Schluß kommt irgendwas raus, was man 1000fach besser im Internet sieht oder was die Großteleskope schon durch haben.
    Zeichnen ist da was anderes. Und es ist schneller zu lernen - ich mache das auch erst seit kurzer Zeit - und es kostet wenig um zu beginnen. Ich habe 2 versch. Bleistifte etwas Papier und ein einfaches Klemmbrett - zusammen keine 10 Euro. Und ich muß nächtens nicht viel zusätzlich schleppen.
    CS

  • Hallo Armin,


    deine Zeichnungen gefallen mir gut, du hast "das Zeichnen am Rechner" anscheinend mittlerweile im Griff. Das Zeichnen ohne Blick durch eine Optik stell ich mir schwierig vor, man hat ja keinen Anhaltspunkt wie den Gesichtsfeldrand, das muss ich auch mal probieren.


    (==>)Manfred:
    Es gibt viele Argumente für das Zeichnen:
    - man will das Gesehene festhalten, anderen zeigen, vielleicht später mal seine früheren Beobachtungen mit aktuellen vergleichen. Man kann das zwar auch in Prosa hinschreiben, aber "ein Bild sagt mehr, als ..."
    - viel weniger materieller Aufwand, als Photographieren, Zeit braucht man dafür allerdings auch
    - für mich das Hauptargument: man beobachtet viel intensiver und sieht mehr Details, wenn man das Gesehene zu Papier bringen will. Man muss keine Kunstwerke produzieren, eine einfache Skizze reicht dafür auch schon.

  • Ok,


    danke für die Info Armin. Schon klasse, dass man auf einer solchen Breite und dem Himmel so viele Deep Sky Objekte mit dem Auge sehen kann. Vielleicht dehnst du die Milchstraßenzeichnung mal nach Norden aus, die Technik hast du ja jetzt wirklich richtig gut raus.


    (==>) Manfred


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Aber warum zeichnest du.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Gegenfrage...warum fotografierst du?
    Bin zwar nicht direkt angesprochen worden, möchte aber trotzdem mal ein paar Zeilen dazu schreiben. Armin und Stefan haben ja schon ein paar wichtige Aspekte angesprochen.
    Wichtig erscheint mir der Gedanke, dass man eben nicht dicke Montierungen mit schweren Gegengewichten, komplizierte Steuerungen und oftmals sündhaft teure CCD's braucht, um seine Beobachtungen festzuhalten. Beim Zeichnen steht das Objekt im absoluten Vordergrund, ohne auf irgendwelche Technik angewiesen zu sein..."back to the roots" sozusagen. Es ist halt die Begeisterung das Objekt mit eigenen Augen zu genießen und diese Beobachtung zeichnerisch festzuhalten. Eine Zeichnung ist zwar mehr oder weniger durch die persönliche subjektive Wahrnehmung belastet, zeigt aber im Gegensatz zu den meisten Fotografien (die ja oft auf ganz anderen Empfindlichkeiten reagieren...Stichwort Halpha) das, was wirklich am Himmel zu sehen ist.


    Gruß, Uwe

  • Klasse Zeichnungen, Armin!
    Die gefallen mir wirklich sehr gut.
    Ich zeichne die Objekte auch, die ich mir anschaue, zwar nicht alle, aber an so einem Beobachtungsabend, da suche ich mir so zwei oder drei Sachen raus, die ich dann zeichne und zu denen ich einen kurzen Beobachtungsbericht schreibe. Ich hab mir dazu extra so eine Art "Formular" (hört sich jetzt bürokratischer an, als es ist!) erstellt, auf dem zum einen Platz für allgemeine Angaben wie Objekt, Seeing, Vergrößerung etc. ist, aber auch Platz zum Zeichnen und für den ein oder anderen kurzen Kommentar.
    Ich kann mich da nur dem oben Gesagten anschließen: es hilft mir einfach, mich mit dem Objekt auseinanderzusetzen und mich darauf zu konzentrieren; schon nach kurzer Zeit erkennt man immer mehr Details.
    In der Nacht vom Mittwoch zum Donnerstag hat es mal kurz aufgeklart, diese Chance habe ich genutzt und h & chi gezeichnet, ich habe allerdings den Fehler gemacht, teilweise die kleinen Pünktchen recht schnell zu zeichnen, weswegen sie zum Teil eher Striche geworden sind. Aber man lernt mit der Erfahrung, ich werde das gleiche Objekt wohl bald nochmal zeichnen, dann in verbesserter Form.
    Hier das Bild:

    Noch was zur technischen Seite: Dobson 200mm, f/6, bei 37,5x Vergrößerung im 32mm Superweitwinkelokular. Da kommen h & chi meiner Meinung nach am besten zur Geltung.

  • Hi Sidewinder,
    danke. So ähnlich mache ich das auch - auch mit Wordvorlage ( siehe HP)
    Mit h und chi hast Du gleich ein sehr sternreiches Gebiet genommen, das ist dann schon ne Ecke schwerer, weil einen die schiere Sternmenge erschlägt.
    Die stehen bei mir auch noch auf dem Programm. Werde aber wohl eher mit den 20x90 FG rangehen oder vllt. meinen kleinen 80mm Refri nehmen.
    Ich hatte auch anfangs etwas mit den Strichen etwas zu kämpfen - das legt sich aber schnell.
    Viel Erfolg
    CS

  • Hallo Armin!
    Hm, sternreich ist die Region schon, aber ich finde es derzeit irgendwie noch einfacher, Sterne - sprich Punkte - zu zeichnen, als irgendwelche "diffusen" Sachen, wie z.B. Nebel.
    Welche Zeichentechnik verwendest du denn für Nebel? Zeichnest du ein "Feld" mit dem Bleistift und "verwischt" das dann, oder bearbeitest du das am Computer nach und fügst den "milchigen" oder "verschmierten" Effekt dann im Nachhinein ein?
    Ich habe es so gemacht, daß ich z.B. für den diffusen Schein, der vom Zentrum von M31 hin zum Rand des Gesichtsfeldes verläuft, einfach das Zentrum gezeichnet habe und dann quasi den Graphit vom Bleistift nach außen hin verwischt habe.
    Ich kann mich aber erinnern, mal irgendwo gehört zu haben, daß man bei Bleistiftzeichnungen alles machen soll, nur das nicht!?

  • Hallo Sebastian,


    h und chi mit 8" zu zeichnen ist ja wirklich eine große Herausforderung. Fang doch vielleicht mit Sternhaufen an, die weniger Sterne auf engem Raum aufweisen...schöne Beispiele sind vielleicht jetzt der Eulensternhaufen NGC 457 oder M 103 von dem es ja hier im Forum jetzt auch eine sehr schöne Aufnahme gibt. Geheimtipp ist der offene Haufen NGC 7510 zwischen Cepheus und Cassiopeia.


    Bei sehr reichen offenen Sternhaufen empfielt sich folgende Methode. Einfach mit gutem Sternkartenprogramm einen genauen Ausdruck vom Sternhaufen machen, der möglicht viele Sterne enthält. Auf dieser Karte kannst du dann kontinuierlich die Sterne anstreichen, die du gesehen hast und mit einer Zahl für die empfundene Helligkeit versehen. Auch kannst du leicht Bereiche einkreisen oder hervorheben, die dir anders vorkommen, als auf dem Sternkartenausdruck (wird visuell oft anders wahrgenommen, als auf der reinen Sternkarte). So hab ich es mit meinem Versuch an h und chi gemacht, der mit einem 20x125 Großfernglas entstanden ist.


    Viele Grüße, Uwe

  • Danke Uwe, das ist auch ein guter Tip!
    Werde ich bei nächster Gelegenheit gleich ausprobieren, sofern es irgendwann mal wieder aufklart.
    Mir ging es aber auch einfach erstmal darum, keine 1a-Zeichnung zu erstellen, sondern überhaupt einfach was zu zeichnen. Daß das am Anfang noch sehr zu wünschen übrig lässt, das ist fast vorprogrammiert.

  • Hi Sebastian,
    ich hatte das auch so gemient, wie Uwe es geschrieben hat. Ich habe mit Plejaden, M35 angefangen und ein FG benutzt, damit mich der Sternreichtum nicht erschlägt. Dann bin ich zu M31 und M42 auch im FG, die dort noch recht einfach sind, weil nicht wie wild struktiuriert.
    Ich wische mit den Finger und zur Not muß der Radiergummi herhalten. Die Nebel sind nicht so einfach mit Stift. Da habe ich erst neu einen superweichen Bleistift gekauft. Nach ersten Tests scheint das besser zu sein. Obige Bilder sind am PC gemacht. Schwerzes Bild und kann mit Werkzeugen aufhellen und ggf. verwischen.
    Auf der HP habe ich das mal etwas ausführlicher beschrieben - Praxis Astrozeichnungen.


    Das wird schon werden. Uwes Superbild ist allerdings schon ne harte Referenz.
    CS

  • Moin Armin,
    auch, wenn ich deinen Beitrag natürlich schon länger gesehen hatte-jetzt komme ich endlich zum Antworten[B)]
    Also, speziell das Milchstrassenzentrum finde ich absolut Klasse, da ist dir eine fantastisch schöne Zeichnung geglückt!!! Wenn das kein Grund ist, sie in einer dunklen Nacht in heimischen Gefilden noch etwas weiter nach Norden auszudehnen, dann weiss ich auch nicht-denn das schwierigste hast Du ja jetzt schon beisammen. Was meinst Du? Vielleicht unter einem richtig knackigen Rhönhimmel?? [:)] Ich zumindest würde es richtig schade finden, wenn Du es nun "nur" beim Zentrum belassen würdest...


    Viele Grüsse und bitte mehr davon,
    Daniel
    http://www.astro-visuell.de

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