Erstes Teleskop - erste Erfahrungen

  • Hallo,
    nachdem mir die Astrotreff-Foren im Vorfeld viel bei der Suche nach 'meinem' Teleskop geholfen haben, wollte ich meine ersten Erfahrungen hier auch kurz angeben - vielleicht sind sie für den ein oder anderen Anfänger auch interessant.
    Zunächst hatte ich viel Zeit beim Stöbern in diversen Foren (hauptächliches diesem hier) und Händler-Internetseiten verbracht. Nachdem ich so ungefähr wusste, was ich wollte, hatte ich den Teleskop-Service noch mit einigen Fragen genervt (die ich zwar knapp abber immer prompt und zufriedenstellend beantwortet bekam).
    Am 19.Juli war's dann soweit - ich konnte ein riesiges Paket auspacken.[:D] Wow - schon ein ansehnliches Teil, der 120/1000 Refraktor von Skywatcher. Die anfänglichen Freude wich aber schnell leichter Enttäuschung. Irgendwie hatte ich mir das Stativ anders vorgestellt, das Teleskop konnte ich irgendwie nicht mit der Astro5 - Monti in Verbindung bringen und die beiden Kellner fehlten. [V] Eine kurze Nachfrage bei Teleskop-Service und das Alustativ wurde gegen das bestellte Stahlrohrsativ ausgetauscht, die Prismenschiene und die Okus wurden nachgeliefert. Da das Stahlrohrstativ eigentlich zu einer EQ-5 gehört , hat's erstmal natürlich nicht gepasst - mit einer Feile musste ich da erst nochmal Hand anlegen.
    Jetzt konnte es losgehen [:p]: zusammenbauen, ausbalancieren und einen Industrieschornstein anpeilen. Trübe und flimmerige Sache, die Luft bei 35 Grad im Rhein Main-Gebiet!
    Am 1. August abends dann in den Garten:
    Was probier ich denn als erstes? Der Polarstern und und Mizar im großen Bären (andere Sternbilder kannte ich bis dahin noch nicht) sollen Doppelsterne sein. Und wie kriege ich die jetzt in mein Blickfeld?? Der Sucher wackelt total (ich hatte nicht gewusst, dass der mitgelieferte Gummiring hier zur Halterung dient!). Nach einigen Versuchen krieg ich einen hellen Stern sharf gestellt! Scheint aber kein Doppelstern zu sein, oder ist die Auflösung zu schlecht, oder ist der Stern da ganz weit weg im Sichtfeld der Begleiter [?][?] Fragen über Fragen. Um 1:00 Uhr geb ich erst mal auf [:(] - aber immerhin überhaupt etwas gesehen - immer Optimist bleiben.
    Am nächsten Nachmittag versuche ich mich an der Sonne (ich hatte mir mit der Sonnefilterfolie zwischenzeitlich einen entsprechenden Filter gebastelt). Ich entdecke tasächlich einige Sonneflecken - auch Frau und Kinder finden's interessant. Nach 10 Minuten breche ich das ganze aber Schweissgebadet ab - bei 35 Grad im Schatten ist Sonnenbeobachtung nicht so optimal!


    Trotz dieser Erfahrungen habe ich die Ausrüstung mit in den Urlaub in den bayrischen Wald genommen. Als Stadtmensch kann ich nur sagen: da wird's wenigstens richtig dunkel!
    Nach 4 bis 5 weiteren Nächten funktioniert (dank Gummiring) die Sache mit dem Sucher und ich erkenne vielleicht so 10 Sternbilder.
    Also wenn man den Mars (mit dem TSSW 6mm war die Polkappe deutlich und einige Strukturen ansatzweise zu sehen), die ersten Sternhaufen (M13 im Herkules und NGC869/NGC884 )und Nebel (M57 in der Leier) erst einmal gesehen hat, muss man süchtig werden! [:p][:p]
    Der Farbfehler fällt kaum auf bzw. stört mich meist nicht besonders - ich habe natürlich auch kein Vergleich. Das Nachführen ist teilweise etwas nervig - so ein Motor ist bestimmt noch eine feine Sache und steht auf der Wunschliste ganz oben. Und ein bisschen mehr Vergrößerung sollte auch noch drin sein bei 166-fach und 120 mm, die ich zur Zeit habe!


    Die nächste klare Nacht kommt bestimmt - auch in Rhein Main [^].


    Andreas

  • Hallo AFR.


    Sobald man "Blut geleckt" hat kann man kaum aufhören. Ich weiß genau was Du damit meinst. Wünsche Dir noch viel Freude mit Deinem neuen Teleskop und viele dunkle klare Nächte.


    Grüße aus Österreich

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