Darkframe und Flatfield wie und wo?

  • Hallo


    Da ich jetzt ne fast echte astronomische CCD Kamera habe (SAC8) beschäftige ich mich sehr intensiv mit Darkframe und Flatfield und hätte da einige Fragen.


    Wie genau macht man am besten Darkframe's? Mit der Vesta SC2.0 reichte es wenn ich auf ne andere Himmelsregion zielte und einige Aufnahmen machte auf denen man keine Sterne sehen konnte, mit der SAC8 ist das aber nicht mehr möglich egal wo ich hinziele es sind immer Sterne drauf, jetzt habe ich es mal defokusiert, dass funkt aber glaube ich auch nicht richtig. Also wie macht ihr das so?


    Und meiner nächsten Frage, was ist ein Flatfield, was macht es und wie mache ich ein Flatfield?


    Ich habe zwar etwas im Google gesucht wurde aber nicht wirklich fündig. Ich glaube dass ein Flatfield gegen den "Schatten" ist der bei helleren Sternen endsteht. Ist das richtig? und wenn ja wie mache ich eine Flatfieldaufnahme?


    So ich hoffe, dass es den Profis nicht schon zu dumm ist solche Fragen zu beantworten und hoffe auf einige Tipps.

  • Darkframe: Deckel drauf und mit den selben Einstellungen belichten wie die eigentliche Aufnahme, am besten sogar sofort danach oder davor.


    Flatfield: am tag ein kurzes Bild gegen einen hellen Hintergrund


    Ciao,
    Stefan

  • Hallo,


    eine kleine Ergänzung: Das Flatfield muss so kurz belichtet sein, daß keine Pixel im Sättigungsbereich liegen. Die zu fotografierende Fläche muss homogen ausgeleuchtet sein. Wenn mich nicht alles täuscht, sollte das Flatfield auch mit der zu der Aufnahme verwendeten Optik aufgenommen werden.

  • Hi,


    also das Darkframe macht man bei geschlossenen Kameraverschluss. Hat die Kamera keinen Verschluss mach einfach die Objektivabdeckung aufs Teleskop ;-).


    Das Flatfield ist eine Aufnahme einer gleichmaessig beleuchteten Flaechen. Die Objektaufnahme wird dann duch das Flat dividiert (vorher sinnvollerweise im Mittel auf 1 normiert, aber das machen die Programme u.U auch selbst). Durch das Flat beseitigt man abschattungen durch Staub, eventuelle Unregelmaessigkeiten der Bildfeldausleuchtung und die leicht unterschiedliche Lichtempfindlichkeit der einzelnen Pixel. Die aufnahme eines guten Flats ist allerdings nicht ganz einfach und es gibt verschiedene Moeglichkeiten, z.B. eine von hinten gleichmaessig beleuchtete Matscheibe, eine beleuchtete flaeche oder auch die Aufnahme des Himmels in der Daemmerung. Ein kleines Problem ist aber, das sich am optischen Setup (also Fokus, Kameraposition) zwischen Flat und Objektaufnahme nichts aendern darf (im idealfall).

  • Hallo


    Also bei einem Darkframe einfach den Deckel drauf ist "komisch" ich dachte es soll auch die Aufhellung am Himmel beseitigen und der ist ja verschieden. Aber ich gluabe es auch natürlich und werde es wenn wieder bessere bedingunge sind so machen.


    Das mit dem Flatfield dürfte schon komplexer sein und ich gluabe, dass es im Moment noch nicht nötig ist. Wenn ich das richtig verstehe, sollte man nach dem man ein Objekt aufgenommen hat gleich eine gleichmässig beläuchtete Fläche ablichten nur wo hat man sowas in der Nacht?

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Astromike</i>
    <br />Wie genau macht man am besten Darkframe's? <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Wenn die Kamera tempertaurgeregelt ist kannst Du die Darks auch am Ende der Beobachtungsnacht oder tagsüber machen. Ich verwende z.b. eine dark-library über Monate hinweg und frische sie kontinuierlich auf. Ist die Kamera nicht tempertaurgeregelt bleibt Dir nix anderes übrig als möglichst zeitnah zu den Aufnahmen die darks zu erstellen, was natürlich sehr ärgerlich ist. Wichtig ist das Du viele darks kombinierst!
    Wenn die Kamera keinen shutter hat mußt Du halt einen Deckel aufs Teleskop setzen.


    Zu flatfields könnte man viel schreiben, ein perfektes flat ist wirklich nicht einfach zu erstellen! Einfach tagsüber ins helle belichten funktioniert definitiv nicht. Die besten flats sind twilight flats, dazu richtet man das Teleskop in der Morgen- oder Abenddämmerung Richtung Zenit aus und belichtet in schneller Folge eine Reihe von Aufnahmen die den Chip ca. zur Hälfte sättigen. Der Fokus darf dabei nicht verstellt werden ansonsten werden Staubkörner, Vignetierung usw. anders abgebildet was den Sinn der Flats zunichte machen würde.
    Wenn Du die Kameraposition am Teleskop nicht veränderst kannst Du natürlich die flats auch problemlos über mehrere Tage verwenden.


    Cord

  • Hallo Michi,


    das Wesendliche ist an sich schon gesagt. Ich denke das Wichtigere ist das Darkframe: Deckel aufs Teleskop drauf und 'knipsen' mit der vorherigen Einstellung. Am besten einige mehr. Die dann addieren zum Summendark und dann verwenden. Flat ist nicht ganz trivial. Wie Cord schon sagte: der Fokus muß der Gleiche sein!! Ich hab das mal gemacht, indem ich das Teleskop kurz ins Zimmer stellte und dann gegen die weiße Tapete aufgenommen habe, einen Fehler kann man wohl nicht dabei machen. Hier gibt's aber auch verschiedene Methoden.


    Gruß, Kalle.

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Astromike</i>
    <br />
    Machst du auch Flatfields oder nur Darkframes?


    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Ich mache immer Flats, meist 24 Stück die dann gemittelt werden. Wenn man einen sehr kleinen Chip verwendet (keine Vignetierung) und darauf achtet das Chip, Fenster, Filter und Optik staubfrei sind kann man aber auch ohne Flats brauchbare Bilder machen.

  • Hallo,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: CScholz</i>
    Zu flatfields könnte man viel schreiben, ein perfektes flat ist wirklich nicht einfach zu erstellen! Einfach tagsüber ins helle belichten funktioniert definitiv nicht.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Dazu kann man auf Ron Wodaskis "New CCD Astronomy" verweisen. Er empfiehlt ein T-Shirt-Flat, d.h. man spannt ein weißes T-Shirt oder eine entsprechende Lage Stoff als Diffusor vor die Öffnung des Teleskops und belichtet eine schattige Ecke. Er hat damit seine besten Flats erhalten und Fehler in Dämmerungsflats beseitigt.


    Gruß,
    Achim


    --
    Achim Lörke
    astro@gmx.info

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