VMC Hauptspiegel zu fest geklammert? -> Sterntest?

  • Hallo Leute!


    Habe folgende Frage: mal angenommen, der Hauptspiegel meines Teleskops sitzt zu fest in seiner Halterung, wie macht sich das bemerkbar? Wie sieht das beim Sterntest aus?


    So wie ich es sehe, wird der Hauptspiegel meines VMC durch drei so Klammern gehalten.


    Und die gleiche Frage in grün: wie sieht das am Stern aus, wenn der Fangspiegel zu fest sitzt?


    C.S.


    Gerrit.

  • Hallo Gerrit -
    das kann man nicht eindeutig sagen wie das dann aussieht. Aber man kann anhand des Sterntestes sagen <i>ob</i> der Spiegel verspannt ist. Dann werden sich nahe des Fokus bei hoher Vergrößerung 3 'Beulen' bilden. Ich habe das mit meinem 15" Discovery-Dob erlebt - da war der Spiegel mit Silikon festgeklebt und dadurch waren im Sterntest 3 kleine Ausbuchtungen zu sehen. Seit ich den Spiegel gelöst hab, ist das weg. Dafür hab ich jetzt das Problem, daß die Kollimation futsch ist, wenn ich das Teleskop von horizontnah auf zenitnah schwenke...[}:)]


    Für den Fangspiegel gilt das gleiche - nur je nach Teleskoptyp hat das mehr oder weniger Auswirkungen.


    Gruß


    ullrich

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: osho</i>
    <br />mal angenommen, der Hauptspiegel meines Teleskops sitzt zu fest in seiner Halterung, wie mach sich das bemerkbar? Wie sieht das beim Sterntest aus? <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Die extra- und intrafokalen Beugungsscheibchen kurz vorm Fokus sind nicht rund und wechseln die Orientierung beim Durchgang durch den Fokus. Wie die Figut aussieht (eiformig, dreieckig oder noch komplexer) hangt von der art wie der verspannt ist.


    Im Fokus kriegst du Lichtschwänze, oder einen Strich statt einem Punkt - also keinen exakten Fokus.

  • Hallo Gerrit,


    bei drei Klammern am Hauptspiegel tritt häufig eine dreieckige
    Verformung der Sternscheibchen vor und nach dem Fokus auf.


    Beim Newtonfangspiegel tritt sehr häufig der gemeine Astigmatismus auf.
    Ich weis nun aber nicht,wie dein konvex-hyperbolischer Gegenspiegel
    gefaßt ist.
    Davon hängt dann die Art der Verspannungserscheinungen ab...


    Viele Grüße,


    Karsten

  • Hallo Gerrit,
    wenn der Hauptspiegel mit Klammern gehalten oder auch nur leicht gedrückt wird, so ist das schlicht Murks, ebenso wenn er großflächig aufgeklebt worden ist. Bei diesen Befestigungstechniken kannst Du die abenteuerlichsten Startest- Bilder bekommen, weil die Verspannungen nur selten rotationsymmetrisch sind. Dazu kommt noch, dass das Ganze stark temperaturabhängig wird, weil Spiegel ung Zelle meist sehr unterschiedliche Temperaturkoeffizienten haben. Die Klammern sollten nur Sicherheit geben gegen herausfallen. Der Spiegel sollte in seiner Halterung beweglich sein. 1/10 mm Luft zwischen Klammern und Spiegel bzw. radialen Begrenzungen der Spiegelzelle und das Problem ist erledigt.
    Gruß Kurt

  • Hallo zusammen,


    vorab ein dickes Dankeschön Euch allen für die Antworten!


    Wenn der Ullrich hier von drei "Beulen" kurz vor'm Fokus schreibt, kommt das dem sehr nahe, was ich bei meinem VMC entdeckt habe. Im Fokus dann selbst sieht das alles schon ganz gut aber nicht perfekt aus, was sich meinem ungeschulten Auge da zeigt. Die maximale Vergrößerung, mit der ich mir das zu Gemüte führe kann ist 278x.


    Nun weiß ich natürlich nicht, wie Vixen den Hauptspiegel da verbaut hat. Ist auch schlecht zu sehen, wenn man nicht das ganze Teleskop auseinander baut, wovon ich erst mal Abstand nehmen möchte.


    Sicher ist aber, dass der Hauptspiegel am Rand von drei Klammern gefasst wird. Jede Klammer hat zwei kleine Kreuzschlitzschrauben. Den Klammern liegt dann noch ein schmaler Ring auf, der den kompletten Rand des HS abdeckt, ihm aber nicht direkt aufliegt. Wie es hinter dem HS ausschaut weiß ich nicht.


    Zum Fangspiegel kann ich soweit gar nichts sagen.


    Vielleicht bringt ja auch der Querschnitt hier etwas Licht ins Dunkel. Unten am HS sieht man wohl eine der besagten Klammern angeschnitten.



    Bei der nächsten Gelegenheit werde ich erneut den Sterntest machen, genau auf die "Beulen" achten und hier wieder berichten.


    Noch bin ich guter Dinge, dass sich das optimieren lässt, ich mein Teleskop 1a justiert kriege und ein Airy-Disk mit Beugungsringen wie im Lehrbuch bekomme. [:I]



    Für weitere Anregungen und Einschätzungen sei schon einmal recht herzlich gedankt!


    Viele Grüße,


    Gerrit.

  • Hallo zusammen!


    Nachdem ich mich gestern Abend noch einmal der Kollimation meines vmc zugewandt habe, sieht die Sache so aus, dass


    der Fangspiegel mittig sitzt


    der intra-extrafokale Bild gleich aussieht


    der Stern im Fokus das Airy-Scheibchen und Beugungsringe konzentrisch zeigt.


    ABER die Beugungsringe verlaufen nicht durchgehend sondern sind dreigeteilt. Besonders gut ist das beim ersten hellen Beugungsring zu erkennen. Das ganze erinnert mich ein wenig an einen Mercedes Stern oder an das Warnschild "Radioaktiv".



    [8)][xx(]


    Wie "schlimm" ist so was? Hat jemand eine Idee, wie sich das beheben lässt?


    Und wehe, es macht sich jetzt wer darüber lustig! [}:)]


    Viele Grüße,


    Gerrit

  • Hi Gerrit -


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">der Fangspiegel mittig sitzt


    der intra-extrafokale Bild gleich aussieht


    der Stern im Fokus das Airy-Scheibchen und Beugungsringe konzentrisch zeigt.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Die Beugungsringe sind unterbrochen durch die Fangspiegelstreben. Wenn das Intrafokale Bild dem extrafokalem gleicht, also auch kein 'umspringen' der 'Beulen' auf die jeweils gegenüberliegende Seite zu erkennen ist, kannst Du mit dem Teleskop das beobachten, was es physikalisch zu leisten im Stande ist: Es wird gut genug sein, um Details mit weniger als 1" aufzulösen.


    Mehr ist kaum zu erwarten.


    Gruß


    ullrich

  • Hihallo Ullrich,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Die Beugungsringe sind unterbrochen durch die Fangspiegelstreben<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Das hatte ich auch schon überlegt. Was aber komisch ist, dass nur drei und nicht vier Lücken zu erkennen sind. Das Teleskop hat ja vier Fangspiegelstreben . [?]


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">'umspringen' der 'Beulen' auf die jeweils gegenüberliegende Seite <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hmm, also es treten ringsherum mehrere kleine "Beulen", wohl auch mehr als drei an der Zahl, ganz kurz vor und hinter dem Fokus auf. Ein "Umspringen" ist mir dabei nicht aufgefallen. Da werde ich aber nochmal genau drauf achten - nach Möglichkeit heute Abend.


    Ich finde es übrigens klasse, wie Ihr mir hier per Ferndiagnose/Fernstudium beim Sterntest auf die Sprünge helft! [:)]


    Ich will hier auch keine Panik machen, nach dem Motto "Hilfe, mein Teleskop taugt nix. Der Test am Stern sieht so merkwürdig aus!" [;)]


    Vielmehr geht es mir darum zu verstehen, warum das so aussieht und wie/ob man da ein bisschen optimieren kann.


    Grüße,


    Gerrit.

  • Hallo Gerrit [:)]


    Diese mehreren kleinen Ausbuchtungen sind das Produkt des Wellenfrontfehlers, der von der fehlerhaften Spiegelkurve erzeugt wird.
    Was genau da passiert, kann Dir Mario_II am besten zeigen.


    Weiterhin ist genau diese Eigenschaft das, was sich der Focault-Test zu Nutze macht: eigentlich sollen ja parallel einfallende Strahlen in einem Punkt vereinigt werden. Alle Strahlen, die auf eine fehlerhafte Stelle des Spiegels treffen, kommen ja eben nicht in dem Fokus-Punkt an. Mit der Messerschneide trennt man sozusagen die 'guten' von den 'schlechten' Strahlen. Das wäre vielleicht auch ein Versuch wert:
    Stelle einen hellen Stern ein (Wega) und bringe in die Fokusebene eine Messerschneide. Das Ganze <i>ohne</i> Okular. Jetzt fahre mit der Feinbewegung den Stern langsam aus der Abdeckung der Messerschneide heraus. Dann kann man einiges interessante entdecken - nicht nur Temperaturschlieren der um einige 1/10 Grad erwärmten Luft.... [;)]


    Wenn Du sagst, es sind nur 3 Lücken, sieht es tatsächlich nach der Haupspiegelfassung aus.



    Gruß


    ullrich

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