So, nachdem ich jetzt wieder darf (thanx Matthias), mein etwas anderer ITV-Bericht.
Denn zum ITV wollte ich eigentlich auch. War fest eingeplant, egal wie bescheiden das Wetter werden wuerde. Urlaubsantrag geschrieben und so weiter. Aber mir ist was dazwischen gekommen, und das lief so: Waehrend ich mich beruflich eigentlich haupsaechlich mit der voellig harmlosen Roentgenastronomie beschaeftige, sind bei meinen Kollegen natuerlich auch optische Beobachtungen an der Tagesordnung. So auch bei meiner Kollegin Birgit, die allerdings in nicht mehr als drei Wochen ihr erstes Kind erwartet. Sie hatte Beobachtungszeit beim VLT beantragt - und bekommen, allerdings mit der Massgabe dabei anwesend zu sein. Im neunten Monat Interkontinentalflug und Aufenthalt auf dem Paranal ohne medizinische Versorgung? Keine Chance, jemand anders musste stattdessen hin. Mein Chef wollte nicht, den anderen Kollegen passte es auch nicht so recht in Kram, blieb meine Wenigkeit. Spontan zugesagt, einen derart guenstigen Urlaub in Chile bekommt man ja nicht alle Tage (ESO zahlt alles, bis auf die zusaetzlichen Tage, die ich in gerade in Santiago verbringe).
Und so habe ich mich aufgemacht, am 16. Mai, zunaechst mal nach Frankfurt, wo mein Fieger gen Sao Paulo abheben sollte. Das tat der auch, aber mit drei Stunden Verspaetung, die die Passagiere im Flugzeug verbringen mussten... Dementsprechend Anschlussflug verpasst, trotzdem schliesslich in Santiago de Chile angekommen, im Guesthouse der ESO einquartiert und auf meinen Abflug nach Antofagasta am naechsten Tag erstmal eine maechtige Prise Schlaf genommen. Auf diesen Fluegen setzt die ESO ihre Visitors dankenswerterweise auf Fensterplaetze auf der richtigen Seite des Flugzeugs, so dass man den Paranal auch noch von oben sehen kann.
In Antofagasta angekommen, zwei Stunden Busfahrt, mit anderen Visitors und Mitarbeitern auf den Paranal rauf. Erst Panamericana, dann Schotterpiste, der Busfahrer manoeveriert im Hoechsttempo relativ geschickt um die Schlagloecher. Einfahrt zum Paranal-Gelaende, nigelnagelneue Strasse. Wer schon mal Bilder des Areals gesehen hat: Das Hotel, die sogenannte Residencia, liegt auf 2400 m Hoehe, die Teleskope dann nochmal 250 m hoeher. Die Residencia ist eine in den Boden eingelassene Oase mit Palmengarten, Schwimmbecken und Sauna, mitten in der Marslandschaft des Paranal, wo sonst freiwillig nichts waechst.
So bin ich also angekommen, auf meinem Telekoptreffen, denn Teleskope gibt's hier genug, nur dass sie eine Nummer groesser sind. Und dass ich keins mitgebracht habe. Astronomen sind auch genug da, nur dass sie sich ihre Spiegel nicht selber schleifen.
So, Teil zwei gibt es heute Nachmittag (chilenischer Zeit, also mit sechs Stunden Unterschied), denn am Sonntag sind in Santiago die Museen umsonst, und ich mach mich jetzt auf den Weg mindestens zwei davon abzuklappern.
Bilder muessen aber warten, bis ich am Mittwoch zurueck in Hamburg bin, hier kriege ich die nicht von der Digitalkamera auf die Rechner.
Caro
(Ist das hier jetzt OT oder was? Konnte nicht widerstehen es in die ITV-Berichte einzureihen, auch wenn ich weit und breit keinen Schlamm gesehen hab... [:D])