Barlow-Linsen

  • <font face="Arial"></font id="Arial">Hallo!


    Bin noch relativ neu und unerfahren was den Umgang mit dem Teleskop angeht. Darum hab ich eine Frage was Barlow-Linsen angeht: ich habe eine mit dreifacher Vergrößerung, wenn ich damit aber jetzt beispielsweise Jupiter betrachte ist er zwar eben dreimal so groß, aber auch viel unschärfer als mit dem Okular allein.
    Jetzt habe ich mich gefragt, woran das liegen könnte und dachte mir, dass mein Teleskop evtl. zu wenig Öffnung hat (114 mm), oder ist so etwas generell ein Problem Barlow-Linsen (Eine Verdreifachung der Vergrößerung zu dem Preis wäre wohl wahrscheinlich auch zu schön um wahr zu sein)? Falls es noch eine Rolle spielt: die Brennweite meines Teleskops ist 900 mm und die meines einzigen [^] Okulars ist 12,5 mm...


    Kann mir da jemand weiterhelfen?

  • Moin Vlo,


    bei einer Brennweite Deines Teleskopes von 900mm macht das mit Barlow schon 2700mm - damit hast Du bei Nutzung des 12,5mm Okulars eine Vergrößerung von knapp über 200x (Brennweite des Spiegels x Barlow-Faktor / Brennweite Okular).


    Das ist für eine rel. kleine Optik schon recht viel - dazu sollte diese auch eine gute Qualität haben - was ebenso für die Barlow und das Okular gilt. Für Deine Öffnung (114mm) bist Du hier schon im Grenzbereich der sinnvoll einsetzbaren Vergrößerung (Faustformel: max. 2x Öffnung - eher etwas weniger!).


    Ein "matschiges" Bild an Jupiter hast Du aber wahrscheinlich auch so, weil er sehr tief steht und durch die horizontnahen Luftschichten das Seeing ziemlich mies ist. Vergleiche mal das Bild am Mond bzgl. der Schärfe - der steht höher und hat starke Kontraste. Wenn es hier ebenso nicht gut ist, tippe ich auf eine sehr einfache "Qualität" der Barlow.


    Ich habe gestern gegen 23:00 auch mal kurz auf Jupiter draufgehalten - vorher am Mond schon gesehen, dass das Seeing ziemlich grausam war (der "wallte" so richtig - wie auf eine im Wind flatternde Leinwand projiziert ;o) - es war enttäuschend (mein Equipment: Mak 150/1800 mit Bino-Ansatz+Korrektor 1,25x und 12,5mm Okularen bei 180x)!


    Für so hohe Vergrößerungen brauchst Du mit Deinem Teleskop wirklich gute Bedingungen. Mein Tipp wäre, bzgl. weiterer Okulare zu schauen - die kann man ja nach und nach anschaffen - um variabler zu sein. Ein hilfreicher Link: Berechnung von Vergrößerung und Austrittspupille


    Gruß,
    René

  • Ja vor Enttäuschungen ist man da nicht gefeit. Das Seeing ist schon sehr wichtig.


    Ich habe gestern Abend so zwischen 23 und 23:30 Jupiter betrachtet. Meine Ausstattung würde ich mit einem GSO 8" (200 mm Öffnung, Brennweite 1200mm) und einem Plössl 12mm sowie einem Baader Hyperion 5 mm schon als recht gut bezeichnen.


    Ich bin ebenfalls Anfänger und habe hohe Erwartungen gehabt! Die wuden komplett enttäuscht. Sowohl im 12 mm Plössl (110x) als auch beim Einsatz des Hyperions (und das ist ein wirklich schönes Okular, 240x Vergrößerung) habe ich Jupiter + 4 Monde zwar gesehen, aber in beiden Vergrößerungen war die Hölle los. Die roten Bänder auf Jupiter konnte ich zeitweise ein wenig erahnen, und in der nächsten Sekunde habe ich nur einen gelben Ball gesehen.


    Da war ich auch schon recht enttäuscht. Aber am Monde habe ich das gleich gehabt. Natürlich konnte ich die Krater sehen und sie waren scharf, aber das war ein schier nervtötendes Flimmern weil die Luft sooooo unruhig war.


    Das Seeing war echt nicht gut!


    Und ich war noch weit weg von der sinnvollen Vergrößerung. Diese lag gestern meines Erachtens nicht einmal bei 80 x.


    Was mich am meisten gestört hat war, dass ich einen hellen Schein um Jupiter hatte, quasi wie einen Mondhof. Ich weiß aber nicht ob das auf das Seeing zurückzuführen war. Das war wirklich störend! Vielleicht kann jemand etwas dazu sagen?


    Ich hatte allerdings auch das Glück bereits einmal Saturn in einer relativ guten Nacht zu sehen und das war wunderschön.


    Deshalb mein Tipp,


    hartnäckig sein und irgendwann stimmt die Luft. Wenn das der Fall ist wirst du mit deinem Teleskop und der Barlow viele Sachen sehr schön sehen, und auch Jupiter wird dann ein Highlight sein.


    Der Himmel ist heute zwar blau aber mal abwarten... Heute werde ich wieder rausgehen und auf Jupiter halten.


    Viel Spaß für die nächsten Versuche wünsche ich dir.

  • Moin Solfred,


    &gt;Was mich am meisten gestört hat war, dass ich einen hellen Schein um Jupiter hatte, quasi wie einen Mondhof.
    kannst Du das vllt. ein klein wenig genauer beschreiben? War das bei allen Vergrößerungen zu beobachten oder nur mit einem bestimmten Okular? Immer (z.B. auch beim Mond) oder nur bei Jupiter?


    Zwei Gründe würden mit einfallen - Okular beschlagen (passiert mir sehr häufig - "heißes" Auge ;o), obwohl das eher in die kühlere Jahreszeit paßt, und Streulichteffekte (entweder am Gerät oder am Okular). Ersteres sollte verschwinden, nachdem Du ein paar Sek. mit dem Auge weg bist vom Okular (ich leuchte dann meist mit dem Rotlicht drauf um zu schauen, wann ich wieder durchsehen kann). Zur Streulichtunterdrückung gibt es sehr viele Anleitungen zum Tubus Auskleiden etc. - es kann aber auch am OAZ oder sogar an den Okularen liegen (reflektierende Metallflächen innen).


    Vielleicht hilft Dir das schon ein wenig weiter.


    Gruß,
    René

  • Hallo ich werde mir heute Jupiter noch einmal anschauen und dann berichten ob ich es noch einmal gesehen habe.


    Zum Einsatz kam das Hyperion 5 mm.


    Allerdings war es in meiner Umgebung nicht ganz dunkel (Straßenlaterne). Das Gerät habe ich nicht auskühlen lassen da ich nur einen 5 Minuten Blick werfen wollte.


    Heute Abend lasse ich es jedoch auskühlen.


    Der Tubus ist bisher nicht ausgekleidet.


    Grüße

  • Hallo Solfred,
    den "Hof" um Jupiter habe ich auch "genießen" können, und zwar mit dem Lidl-Fernglas 10x50. Er hatte etwa den fünffachen Durchmesser des Jupiter. Der Hof kam von dem vielen Dunst in der Atmossphäre und vom <u>Blütenstaub</u>. Ich saß abends draußen auf der Terasse und in Nullkommanix war überall gelber Staub drauf. Ich habe deshalb auch dankend darauf verzichtet, meinen 10" Newton in diesen Staub zu halten. Blütenstaub soll sehr klebrig sein und könnte nach einer längeren Auskühlphase plus folgender Beobachtungsnacht dafür sorgen, daß Du Deinen Spiegel ausbauen und mühsam reinigen mußt.


    Klare Sicht, Michael.


    P.S.: Ich sehe, Du hast zugeschlagen beim Baader Hyperion 5 mm [:D]. Gute Wahl!

  • Hallo,


    ich habe auch riesige Probleme mit dem Staub. Nachdem ich eine halbe Stunde draußen gewesen bin habe ich überall diesen gelben Staub. Sogar auf meinem neuen Hyperion 5 mm!


    Das passt mir garnicht da ich noch nicht weiß wie man die Optik überhaupt reinigen sollte.


    Bei Saturn ging gestern garnichts. Sah einfach nur verschwommen aus.


    Jupiter habe ich garnicht erst probiert.


    Später kamen dann Wolken auf und ich musste nach langer Aufbauphase schon wieder rein.


    Grüße

  • Vielen Dank für die vielen Antworten!
    Das sind ja schon mal einige Lösungsansätze, die werd ich mal ausprobieren und hoffen dass was geht!

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!