Interferenz-Filter mit schnellen Optiken?

  • Moin,


    hab da mal noch ne Frage...


    Ich habe zur Zeit ein Teleskop hier, dass ich mangels Wetter nicht vernünftig testen kann. Ja - ich weiß - der Rest von Deutschland freut sich, aber hier wird's einfach nix...
    Jedenfalls ist es so, dass ich von meinem Standort aus das Fotografieren ohne Filter vergessen kann und deshalb ist der IDAS-LPS mein liebster Freund geworden.
    Das neue Teleskop ist nun ein MAK-Newton f/4 (MN74) und ich frage mich - da ich es nicht selbst testen kann - ob jemand Erfahrung mit f/4 und Interferenzfiltern hat. Irgendwo ist da ja eine Grenze und die will ich nicht erst entdecken, wenn es zu spät ist, das Teleskop zurückzugeben.


    Gruß
    Klaus

  • Hallo Klaus


    Bei schnellen Optiken verschiebt sich die Transmissionswellenlänge von zur optischen Achse geneigten Strahlen zu kürzeren Wellenlängen. Der Effekt ist jedoch nicht sehr groß. Hier ein Beispiel für den Baader OIII Filter



    Bei f/4 ist der gemittelte Winkel der Strahlen zur optischen Achse (~70% Zone) ganz grob 5°. Die Verschiebung der Wellenlänge beträgt dann in etwa ein Nanometer. Das ist ein Problem bei extrem schmalbandigen Filtern (z.B. H-alpha Sonnenfilter mit Durchlassbreiten unter 0.1 nm), da die Durchlasswellenlänge sowohl verschoben und die Halbwertsbreite des Durchlassbereichs vergrößert wird. Es aber kein Problem bei einem sehr breitbandigen Filter wie dem LPS.


    Grüße
    Reiner


    Nachtrag: Die y-Einheit ist natürlich nicht Absorption, sondern Transmission.

  • Hi Klaus,


    ich glaube ernsthafte Probleme mit Interferenzfiltern bekommst Du bestensfalls im Brennweitenbereich von 500mm und darunter - also bei Teleoptiken oder extremen Wide-Field-Refraktoren, wenn da dann noch das Filter in den fokusnahen Strahlengang soll und das Filter möglicherweise noch recht dick ist. Dann auch eher mit Reflexen als mit der Wellenlängenverschiebung bei Breitbandfiltern. Das liegt auch an der Vergütung, die für schräg auftreffendes Licht nicht die richtigen Schichtdicken hat und daher schlechter wirkt.


    CS


    Narvi

  • Hallo Klaus,


    Probleme könnte es am ehesten bei sehr schmalbandigen Filtern geben. Da f/4-Teleskope gerade bei Fotografen weit verbreitet sind, sind auch die Interferenzfilter meist bis zu diesem Öffnungsverhältnis ausgelegt. Ich mache seit einigen Jahren H-alpha (13nm) Aufnahmen mit einem f/4 Newton. Keine Probleme.


    Gruß
    Andreas

  • Hallo Zusammen,


    ...und danke für die Antworten.


    Ich habe es mittlerweile testen können und Ihr habt allesamt recht. Keinerlei Probleme...


    Gruß
    Klaus

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