Wo sind die ganzen Gurken?

  • Hi folks!


    (==>)rajiva
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Es geht nicht nur um TS und auch nicht nur um einen anderen Händler! Es geht um die Frage was machen die, nicht der!, Händler mit mangelhaften Geräten die sie nicht zum Hersteller zurück schicken können.


    Es ist durchaus möglich, dass die Gurken letztendlich bei Einsteigern hängen bleiben und diese ihren Händler in den Himmel loben weil die Lieferung besonders schnell ging und sie froh sind, dass sie überhaupt was sehen<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Muss man darüber wirklich diskutieren? ;) Oder geht es eher um die Bestätigung dessen, was eigentlich schon klar ist? :)


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Ich würde eine Gurke mit mangelhafter Ware umschreiben, also fehler in der Vergütung, schlecht zentrierte Optiken und falsche Linsenabstände, ein Schneckentrieb der eine Macke hat, also einen Mangel. Natürlich kann bei Chinaware kein APO oder eine Formax verlangt werden, aber wie wir alle wissen, gibt es nicht unerhebliche Mengen an Geräten die Fehler, also Mängel haben.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Mal angenommen ein Händler würde sich wirklich die Mühe machen, alle Wareneingänge dieses Types auf Mängel zu überprüfen und die aussortieren, welche die Mindestanforderung nicht erfüllen - dazu gehört neben eines Checks der Mechanik auch die Prüfung der Optik auf beugungsbegrenzte Abbildung und korrekte Justage mit evtl. Korrektur! Zu welchem Preis müsste der Händler dann die "Billiggeräte" verkaufen? Und wieviel Zeit müsste er letztlich bei vorhandener Manpower investieren? Mit welchem Rücksendevolumen müsste der Händler dann rechnen?
    Allein daran kann man schon deutlich erkennen, daß eine Überprüfung jedes der Geräte schon in keinem finanziellen und zeitlichen Rahmen mehr liegt. Was liegt da näher, solche Geräte trotz anderslautender Aussage ungeprüft "rauszuhauen"? Und wie hoch sind wohl die Chancen, daß ein solcher Grubenhund bei einem Sternfreund hängen bleibt? Ich denke, gerade die dürfte garnicht so gering sein.


    Letztlich bleibt die Frage, ob die Schuld bei den Händlern zu suchen ist oder bei den Herstellern, die eben aufgrund des Preises nicht in der Lage sind entsprechenden Support zu bieten und so die Händler letztlich allein gelassen werden. Der Markt ist zudem heiß umkämpft, daß hier Masse und Angebotsvielfalt, sowie vermeintlich "billige" Angebote das Rennen machen, dürfte schon beim ersten Teleskoptreffen und Begutachtung der dort stehenden Geräte klar sein.


    Hier muss man ganz klar die Schuld auch auf Hersteller und Kunde verteilen.


    cu ...
    Luzy

  • Hi Luzy,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Mal angenommen ein Händler würde sich wirklich die Mühe machen, alle Wareneingänge dieses Types auf Mängel zu überprüfen und die aussortieren, welche die Mindestanforderung nicht erfüllen - dazu gehört neben eines Checks der Mechanik auch die Prüfung der Optik auf beugungsbegrenzte Abbildung und korrekte Justage mit evtl. Korrektur!<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    bitte meine Frage nicht in das falsche Licht rücken! Es geht nicht um die Wahrscheinlichkeit eine originalverpackte Gurke zu erwischen!
    Es geht ausschließlich um Ware, wo der Händler sehr wohl weiß dass etwas nicht stimmt. Also Geräte die aufgrund von Mängeln zurückgesandt worden sind!


    Ich stimme Dir vollkommen zu, dass ein Händler den Wareneingang bei Billigröhren, bei einem 3000 Euro teuren Gerät sehe ich das gewaltig anders!, nicht im einzelnen prüfen kann, aber ich sehe es als Vertrauensmissbrauch, wenn Rückläufer ungeprüft, womöglich noch gebraucht, als Neuware an den nächsten Kunden versandt werden.


    Stellt sich raus, dass dem so ist, müsste als konsequenz daraus darauf bestanden werden, dass Ware generell nur noch Originalverpackt und ungeöffnet angenommen wird. In allen anderen Fällen müßte ich davon ausgehen, dass die Ware nur deshalb geöffnet wurde, geprüft wird sie ja nicht, weil sie bereits bei einem anderen Kunden war.


    CS
    Rajiva

  • Hi folks! Hi rajiva!


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Ich stimme Dir vollkommen zu, dass ein Händler den Wareneingang bei Billigröhren, bei einem 3000 Euro teuren Gerät sehe ich das gewaltig anders!, nicht im einzelnen prüfen kann, aber ich sehe es als Vertrauensmissbrauch, wenn Rückläufer ungeprüft, womöglich noch gebraucht, als Neuware an den nächsten Kunden versandt werden.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Da hast Du vollkommen Recht!


    Gut, dann habe ich den Sachverhalt nicht korrekt erfasst. Dennoch kann ich in diesem Fall aufgrund persönlicher Erfahrung durchaus bestätigen, daß ich insgesamt zweimal offensichtlich gebrauchte bzw. (trotz Zusicherung) defekte Ware erhalten habe.


    Ich möchte mal kurz von einem alten fall berichten, der, wie ich denke, durchaus bezeichnend ist:


    Vor vielen Jahren kaufte sich ein Kollege von mir einen damals neuen Amiga A1200 mit eingebauter Festplatte bei einem bekannten, großen Händler, der regelmäßig mit riesigen Anzeigen und Angeboten auf sich aufmerksam machte.
    Da zu dieser Zeit 2,5 Zoll Festplatten noch rar waren, verbaute der Händler unter Zusicherung des nötigen KnowHows und Zubehörs eine 3,5 Zoll HDD. Alle Geräten sollten nach dem Umbau und vor Auslieferung nochmal getestet werden.
    Zuhause angekommen und aufgebaut stellte sich schnell heraus, daß mit dem Gerät etwas nicht in Ordnung ist. Ein blauer Bildschirm beim Booten des Rechners und Bildfehler in unregelmäßigen Abständen deuteten auf einen Hardwarefehler hin. Der A1200 wurde geöffnet und siehe da: alles wurde aus dem Rechner ausgeräumt und die 3,5 Zoll HDD unter Verwendung von kleinen, abgeschnittenen Stückchen von Mausepads auf die nackte Platine gelegt! Ein Ende der HDD brückte einige Pins und führte letztlich zur Zerstörung des Chips.
    Zum Händler zurückgebracht - natürlich in Originalverpackung - und den Fehler mitgeteilt, wurde sehr schnell ein Austausch vorgenommen. Unter den doch verdutzten Augen der Kunden in dem Laden rief der Chef zu seinem Mitarbeiter, er solle den alten Rechner wieder auf Lager legen!
    Wie ich später erfahren habe (in der Szene kannte man sich ja sowieso persönlich), wurde das gute Stück noch zweimal verkauft!


    Nun, ich habe auch durchaus erlebt, daß Onlineversender RMA-Ware weiterverkaufen, sofern diese keine Totalausfälle zeigen. Es ist auch schon in einem harten fall vorgekommen, daß ein bekannter Computer-Onlinehändler RMA-Ware noch kurz vor seinem Konkurs rausgehauen hat. Wehe dem, der dann sein Geld zurück haben wollte! So habe ich zwei Wochen vor Bekanntgabe des Konkurses ein 120,- € schweres Netzteil erstanden, welches ganz offensichtlich aus einer RMA stammte: OVP beschädigt, Einbauspuren am NT sowie den Kabeln und es war zu allem Überfluss noch defekt. So wurden die Kunden bei Anfragen zwei Wochen mit Ausreden über mangelnde Lieferbarkeit und noch nicht eingegangene Retouren vertröstet, bis dann der Konkurs bekannt gegeben wurde.


    Nun, wie sieht es da aus, wenn man trotz anderslautender Zusage statt eines geprüften Gerätes eine sowohl optische wie auch kosmetische Vollgurke geliefert bekommt? Oder auf Anfrage nicht einmal ein Prüfprotokoll erhält und sich dann herausstellt, daß das Gerät "notdürftig" zusammengehalten wird und kaum brauchbar ist?


    Wenn ich zudem noch erzählen würde, was dem Kunden z.B. bei großen Computer OEMs im Service- bzw. Reparaturfall alles verbaut wird ...


    Solche Praktiken sind eben verbreiteter als man denkt. manchmal merkt mans, manchmal (leider zu häufig) eben nicht.


    cu ...
    Luzy

  • Hallo,


    der Begriff "Gurke" ist doch ein sehr dehnbarer Begriff. Ab wann kann man eigentlich von einer "Gurke" reden? Ich meine, dass in diesem Falle doch präzisere Begriffe verwendet werden sollten. Grundsätzlich läßt sich ja jedes technische Produkt auf seine Qualität beurteilen, auch Fernrohre und Montierungen. In diversen Fachzeitschriften werden ja schon lange alle möglichen technischen Produkte getestet. In der Regel sind es ausgewiesene Fachleute, die nach klar definierten Testkriterien Geräte bewerten. Es werden Noten von 1 bis 6 vergeben oder nach einem Punktesystem die Geräte verglichen. Allerdings ist mir bisher nicht bekannt, dass in den üblichen Astrozeitschriften mit einem solchen Testsystem gearbeitet wird.
    Bei solchen Tests würden z.B. die verschiedenen Komponenten wie Okulare, Zenitprisma, Okularauszug, Tubus, Objektiv, Montierung, Dreibein... nach strengen Testkriterien bewertet. Stellt man z.B. fest, dass das Zenitprisma fehlerhaft ist, wird es eben mit der Note 5 oder 6 (mangelhaft bzw. ungenügend) bewertet. Deswegen ist aber noch lange nicht das ganze Instrument eine "Gurke". Die anderen Komponenten können durchaus gut oder befriedigend abschneiden.


    Wer sich als Sternfreund mit der entsprechenden Erfahrung die Produkte im unteren Preissegment umsieht, wird zum Teil erhebliche Mängel feststellen. Diese können von Grund aus konstruktiv sein, sind also in jedem ausgelieferten Gerät vorhanden (z.B. wackliges Dreibein, unterdimensionierte Montierung...). Neben den konstruktiven Fehlern kann man oft mangelhafte Fertigungsqualität feststellen, die zum Teil sogar noch erheblich streuen kann, ebenso natürlich die optische Qualität...


    Übrigens: Es ist doch bekannt, dass viele Fernrohre im unteren Preissegment zu hunderttausenden in Deutschlands Speichern, Kellern oder sonstwo stehen und nicht mehr benutzt werden. Leicht möglich, dass da viele "Gurken" dabei sind...


    Viele Grüße, Herbert Zellhuber
    VdS-Fachgruppe Amateurteleskope/Selbstbau
    http://www.zellix.de/selbstbau/index.htm (weltweit größte Bildersammlung von selbst gebauten amateurastronomischen Instrumenten)

  • Hi folks!


    Ich denke, rajiva hat den Begriff weitestegehend erläutert:
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Ich würde eine Gurke mit mangelhafter Ware umschreiben, also fehler in der Vergütung, schlecht zentrierte Optiken und falsche Linsenabstände, ein Schneckentrieb der eine Macke hat, also einen Mangel.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Ich würde also sagen, daß es sich hier bei "Gurken" um eindeutig defekte oder schlicht unbrauchbare Ware im Sinne eines Reklamationsgrundes handelt. Es geht hier nicht um die mehr oder weniger kleinen Mängel und Schwächen, die man bei günstigeren Geräten ohnehin antrifft, wie wackelige Stative, Spiel am OAZ, etc.


    Ich meine, daß auch ein günstiges Gerät durchaus Mindestanforderungen erfüllen muss und kann, was z.B. beugungsbegrenzte Abbildung betrifft. Was jedoch nicht sein kann, sind mangelhafte Vergütungen oder optisch völlig unbrauchbare Geräte, obwohl der Händler eine vorherige Prüfung zugesichert hat.


    Und genau das ist der Punkt! Einfach gesagt: Gurken sind Geräte, die nach Ansicht und Auffassung eines seriösen Händlers nicht zum Kunden, sondern zurück zum Hersteller geschickt gehören!


    Und die aufgezeigten Erfahrungen des Sternfreundes mit dem 3000,- € Mak und meiner mit dem völlig verhunzten Objektiv und schon eindeutig gebrauchten Gerät runden die Erklärung zum Begriff "Gurke" ab.


    cu ...
    Luzy

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