Refraktor justieren

  • Hallo Leute,


    Ist eigentlich das justieren eines Refraktor´s genauso wichtig wie bei einem Newton, oder ist das hier nicht so ganz wichtig.


    Und wenn es wichtig ist, wie macht man es dann??? Und was braucht man dazu?
    Danke schon mal für eure Antworten.


    Gruß vom Jogi

  • Moin,
    natürlich sollte man eigentlich jedes Teleskop justieren können, aber bei Refraktoren ab einer bestimmten Qualität wird hierauf in der Regel verzichtet. Bei Vixen wird dies z.B. so begründet: "Der stabile Tubus sowie die äußerst robusten Linsenfassungen sorgen dafür, dass selbst nach vielen Jahren ein Vixen-Refraktor noch genauso gut funktioniert wie in der ersten Beobachtungsnacht" (aus Vixen Katalog 2002-03, S. 12-13). Die Linsen lassen sich also durchaus begründet nicht nachjustieren, weil es wohl kaum möglich ist, dass die sich auch nach Jahren des Gebrauchs dejustieren. Es kann also nur ne Justage des OAZ vorgenommen werden. Das soll aber schwierig sein und ich meine mal gelesen zu haben, dass man hierfür zwingend einen Laser benötigt (also kein Chesiree oder sonstwas) und man evtl. auch am OAZ selbst rumbasteln muss. Bei meinem Vixen stelle ich am OAZ auch immer an zwei Imbusschrauben etwas nach, das beeinflusst aber nur das minimale shiftig, aber sicher nicht die Justage. Also die Bedeutung der Refraktorjustage ist schon eine ganz andere als beim Newton. Wenn man also wie alpha sco schreibt, Justage ist bei jedem Teleskop nötig, stimmt das zwar, aber manche Teleskope müssen überhaupt nur einmal justiert werden und das nicht vom Besitzer.
    Gruss
    Micha

  • Hallo,
    bei meinen 100/900ED´s gibts keine justierbaren Fassungen. Ist auch nicht nötig, alles extra und intrafokal kreisrund. Selbst nach Kürzung des Tubus, Voraussetzung ist die nötige Genauigkeit, hats immer noch gestimmt. Justieren kann man in Ruhe, eine angeleuchtete Stahlkugel in 20-30m entfernung, hier kann man das Fernrohr richtig festschnallen und den OAZ justieren (Langlöcher im Tubus, mit OAZ wackeln).

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Jogi</i>
    <br />Ist eigentlich das justieren eines Refraktor´s genauso wichtig wie bei einem Newton, oder ist das hier nicht so ganz wichtig.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Nein, wenn es von hause ok ist.
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Jogi</i>
    <br />..wie macht man es dann??? Und was braucht man dazu?
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">ich hatte mal einen Refraktor mit starkem Astigatismus.
    Der Händler nahm in zurück zum "justieren", ich bekam allerdings einen komplett neuen Tubus mit guter Optik.
    Fazit: selbst für einen Händler ist das justieren nicht gerade trivial.
    Ich selber würde es mir nicht zutrauen. Selbst mit Justierfassung nicht!

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Ich selber würde es mir nicht zutrauen. Selbst mit Justierfassung nicht!<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    hats Du 2 linke Hände? Mit Justierfassung ist es das einfachste der Welt! Da ist ein Newton komplizierter. Autofahren ist schwieriger.

  • mich würde in diesem Zusammenhang mal interssieren, was eigentlich bei der Justage des Objektivs genau passiert. Wird das Objektiv, das ja i.d.R. aus mehereren Linsen besteht, bei der Justage eigentlich nur gekippt? Oder wofür sind die drei Schrauben? Beeinflussen die auch die Lage der Linsen zueinander?


    Gruss
    Micha

  • Es wird das ganze Objektiv mit allen Einzellinsen darin verkippt. Die Linsen sind zueinander ja so justiert, das alle Wellenlängen (mehr oder weniger) auf einen Punkt fallen. Je weiter Du vom Mittelpunkt des Strahlengangs entfernt bist, desto Ovaler wird die Abbildung (stark vereinfacht). Durch verkippen des Objektivs wird das Ganze wieder in die Mitte geholt. Hierüber sind ganze Bücher geschrieben worden.

  • Hallo Leute,



    Erstmal Frohe Ostern:



    So und zurück zum thema.


    das man auch einen Refraktor justieren muss habe ich jetzt vernommen, und auch so befürchtet. Is ja ( wenn man mal ein bisschen drüber nachdenkt ) auch absolut logisch.


    Nur wie mache ich das? Brauche ich hierzu einen laser, wie mikel_at_night es meint? Und wie macht man das? ich habe ja keinen spiegel, der mir den Laserstrahl wieder ( wie beim Newton ) zurück in den Justierlaser wirft. Gibt es da irgendwelche anleitungen?? HAbe mal bei google gesucht, aber nichts gefunden. Vielleicht war ich auch nur zu doof um es zu finden.

  • Hallo,


    der Laser ist gar nicht so abwegig. Ich justiere erst mal den OAZ mit dem Laser auf die Mitte des Objektivs (das dazu durch eine mittenmarkierte Papierschablone ersetzt wird; geht natürlich nur bei justierbaren OAZ). Mein Laser hat eine "Zielscheibe", auf die der zurückkommende Strahl justiert werden kann. Auf diese justiere ich dann den "Zentral"reflex der hinteren Linse. Das reicht normalerweise schon aus. Das Feintuning erfolgt am Stern wie beschrieben, wenn erforderlich. Meinen 6" f/15 Faltrefraktor habe ich nur mit dem Laser auf dem Küchentisch justiert und brauchte am Stern nichts mehr nachstellen. Voraussetzung dieser Methode ist, daß der Strahl von der Okularklemme bis zum Objektivscheitel korrekt durch den Tubus läuft (und daß das Objektiv in sich justiert ist).


    Grüße von Michael.

  • Hallo nochmal,


    etwas seltenes zur Ergänzung: ich habe ein sehr altes dreilinsiges Objektiv, bei dem die vorderen zwei Linsen in einer und die hintere Linse in einer weiteren Fassung stecken. Beide Fassungen sind gegeneinander justierbar, und alles zusammen kann man gegen den Tubus justieren. Aber auch das ist nicht viel schwieriger als mit einer Fassung. Die hintere Linse justiere ich wie beschrieben mit dem Laser, die vorderen zwei Linsen müssen dann am (künstlichen) Stern nachjustiert werden. Hier ein Bild von´s janze:



    Grüße von Michael!

  • Hi folks!


    Wer kennt denn eigentlich noch die Justiermethode mit dem kleinen Schminkspiegel und dem Loch in der Mitte? ;)
    Ist die einfachste und billigste Methode. Man benötigt nur einen kleinen Spiegel, bei dem man die rückseitige Verspiegelung z.B. mit einem scharfen Messer auf einer runden Fläche von ca. 5 mm wegkratzt. Dann hat man einen wunderbaren Justierspiegel.


    cu ...
    Luzy

  • Moin!


    Eine weitere Hilfe für die Justage von Refraktoren ist ein Okularkörper ohne Linsen, der im inneren Teil vier kleine LEDs besitzt, die in Richtung des Objektivs ausgerichtet sind. Man lässt die Objektiv-Kappe drauf, stöpselt das Justier-Okular in den Auszug und schaut wie gewohnt durch das Okular. Nach einer gewissen Zeit der Konzentration entdeckt man die Reflexionen der vier LEDs von jeder Fläche der Objektiv-Linsen. Es ergibt sich ein Bild aus mehreren unterschiedlich großen Reflexionen der vier LEDs, die sich zueinander symmetrisch verhalten sollten, wenn die Justage stimmt.


    Ich habe mir so ein Justier-Okular vor längerer Zeit aus einem Billig-Okular gebastelt, hier eine grobe Skizze zur Verdeutlichung:


  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: LuZyPHeR</i>
    <br />Hi folks!


    Wer kennt denn eigentlich noch die Justiermethode mit dem kleinen Schminkspiegel und dem Loch in der Mitte? ;)
    Ist die einfachste und billigste Methode. Man benötigt nur einen kleinen Spiegel, bei dem man die rückseitige Verspiegelung z.B. mit einem scharfen Messer auf einer runden Fläche von ca. 5 mm wegkratzt. Dann hat man einen wunderbaren Justierspiegel.


    cu ...
    Luzy
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">



    Und wie gehts dann weiter??

  • Hi folks!


    Oh sorry ... wollte die Spannung ein wenig hochtreiben :D


    Also mit dem Justierspiegel ist das recht einfach: man zieht den Okularauszug soweit wie möglich raus und belässt den Objektivdeckel vor dem Objektiv. Einige Zentimeter vom OAZ entfernt reflektiert man mit dem Spiegel nun so genügend Licht in den Tubus, daß man durch die kleine, runde, blanke Öffnung im Justierspiegel durch den Tubus auf das Objektiv schauen kann. Man sollte dann zwei unterschiedlich große, helle Reflektionen auf den Linsen erkennen können. Sind diese konzentrisch zueinander, ist das Objektiv gut justiert. Sind diese jedoch gegeneinander verschoben, dann ist eine Justage nötig.


    Mit etwas Übung klappt das sehr gut und es ist eine gute Methode, um auch im Feld den Justagezustand ohne großartige Justier-Laser-Okulare zu testen.


    Aber ehrlich, ich habe noch keinen "guten" Refraktor gesehen, der wirklich eine Justage nötig gehabt hätte, sofern dieser ab Werk oder vom Händler einmal korrekt Justiert war.


    Der Vorteil der oben beschriebenen Methode ist eben der, daß sie wirklich billig und genau ist. Man braucht wirklich nur einen kleinen Taschenspiegel, den man für ein paar Pfennige in jedem Kramladen bekommt. Muss nicht groß sein, ich habe einen von 7x5 cm, mittig ein ca. 5 mm großes Loch "freigekratzt" zum Durchschauen.


    cu ...
    Luzy

  • Hallo Jogi


    Vor längerer Zeit habe ich mir eine Justierhilfe gebastelt nach dem Prinzip wie Torsten es beschrieben hat. Ich habe einige Sperrholzscheiben ausgesägt, zusammengeleimt und geschraubt und statt LEDs Miniaturglühlampen verwendet. Ich hatte das Gefühl, dass weisses Licht besser geeignet sei. Wie dem auch sei, es funktioniert!


    Gruss Martin



  • Hallo Martin,


    &gt; Ich hatte das Gefühl, dass weisses Licht besser geeignet sei


    Da hast du bestimmt Recht. Bei mir war es damals eine spontane Idee, da habe ich genommen, was im Kästchen lag. Heute würde ich es eher mit weißen LEDs versuchen. Die Idee mit dem Spiegel klingt auch brauchbar.

  • Die idee mit dem LED Okular ist nicht schlecht, und auch das mit dem spiegel hört sich gut an. Habe es vorhin mal mit dem laser versucht.
    Also die reflektion des laserstrahls sitzt relativ genau in der mitte der opjektivlinse. Somit kann es gar nicht so weit daneben liegen.

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: MrPlanet</i>
    <br />Hallo Jogi,
    Die Methode der angeleuchteten Stahlkugel ist aber doch einfacher? Hat das noch niemand ausprobiert? Geht einwandfrei!
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Na dann erklär doch mal genau wie die geht. welchen Abstand soll das Opjektiv zur kugel haben, wie groß soll die kugel sein, und wie soll sie angeleuchtet werden.
    Bin für alle einfachen Möglichkeite zu haben.

  • Hier die vorher nachher Bilder des umbaues


    Zuerst war es ein alter Refraktor dem das endscheidende Stück an seinem Zoom Okular fehlte.

    Ist mir irgend wie als Teenager verloren gegangen. Ist schon 25 Jahre Alt das Teleskop.


    So sah es dann im ganzen aus. Die zigaretten schachtel ist keine Werbung, Sondern sollte als größen hinweiß dienen. Naja hätte damals bei dem bild auchnwas anderes nehmen können.



    Und so nach meinem Umbau.


    Ganz fertig ist der Umbau noch nicht, aber es fehlen eingentlich nur noch kleinigkeiten.

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