Hallo zusammen,
vor ein paar Tagen habe ich ein kleinen Schatz - ein Stück vergilbtes Papier ausgegraben, auf dem eine Kopie eines alten, ehrwürdigen Dokumentes zu erkennen ist. Es handelt sich um eine Schrift(rolle) von Herrn Metz persöhlich. Darauf steht, in einer Schrift aus längst vergangenen Zeiten, geschrieben, wie man bei der Herstellung von Cassegrainoptik vorzugehen hat....
Nuja, Herr Metz war Ausbilder bei der Firma Heidenhain. Er hat selber ettliche Teleskopoptiken hergestellt und das nötige Wissen auch an seine Lehrlinge weitergegeben. Leider ist er schon vor ettlichen Jahren verstorben. Ich selber kann die alte deutsche Schrift nichtmehr lesen - deshalb hat mir meine Oma den Text "übersetzt"
(Der Text ist in Deutsch, die beschriftung der Bilder auf Latein)
Hier nun das Schreiben:
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<b>Prüfen von Cassegrainsystemen</b>
I Parabolische Hauptspiegel bis 1:3
Den Hauptspiegel poliert man sphärisch und prüft ihn über einen Planspiegel mit Loch. Der Planspiegel sollte mindestens so groß sein wie der Prüfling. Das Loch muß die austretenden sowie die hereintretenden Strahlen durchlassen können. Bei Spiegeln mit kurzer Brennweite muß also ein ziehmlich großes Loch gebohrt sein. Umgekehrt darf das Loch nicht zu groß sein, sonst sieht man die Korrektion der Mitte nicht. Spiegel mit Öffnungsverhältnissen unter 1:3 sind nach dieser Methode nichtmehr zu prüfen. Der Planspiegel kann eine kleine Abweichung von der idealen gerade, ca. Lambda/2, muß jedoch eine gute Sphäre (keine Zonen), haben.
II Parabolspiegel größerer Öffnung als 1:3
Spiegel mit großer Öffnung prüft man mit der von Ronchi entwickelten Schablonenmethode. Ein verrechnetes Gitter wird über den zu parabolisierenden Spiegel gehängt und so lange der Spiegel korrigiert bis die Streifen des Spiegels genau mit denen des Testgitters übereinstimmen.
Der Hyperbolische Fangspiegel
Den Hyperbolspiegel kann man auf zwei Arten prüfen.
1) Wenn man einen sphärischen Hohlspiegel hat dessen Radius R so groß ist wie der Brennpunkt F des Hauptspiegels. Außerdem muß der Durchmesser und das Loch im Prüfspiegel passen, so kann man die für das Cassegrainsystem verrechneten Abstände verwenden. Ist der Radius des prüfspiegels kleiner, als die Brennweite des Hauptspiegels, so kann man ihn auch verwenden, muß aber die Abstände umrechnen.
2) Der Hyperbolische Fangspiegel und das System. Beides prüft man über einen Planspiegel wenn der Hauptspiegel. Wenn der Hauptspiegel parabolisiert ist, kann man nach dieser Methode den Hyperbolspiegel als auch das gesammte System prüfen.
<b>Polieren eines Hyperbolspiegels mit einer Ringschale</b>
Schale unten Spiegel oben. Um die mittlere Zohne "m" zu polieren macht man kleine Ausschläge. Rand darf Polierzohne kaum erreichen. Ist "m" überkorrigiert so vergrößert man die Ausschläge um 50%. dadurch wird die Hyperbol regelmäßig. Viel Poliermittel verwenden. Wird der rand zu wenig hochstehend und man erreicht mit den Ausschlägen nichts mehr, so muß man die Polierzone von außen etwas kleiner schneiden.
Gemessen wird der Hyperbolspiegel über den zugehörigen Hauptspiegel mit Loch welcher parabolisiert sein muß. Die verrechneten Abstände müssen genau eingehalten werden. Hauptspiegel zum messen verspiegeln.
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Wer eine Kopie des gescannten Originaldukumets haben möchte schickt mir bitte eine e-Mail an Raphael@Optikpraxis.de
ich kann aber frühestens am Donerstag antworten, da ich bis dahin nicht zu Hause sein werde.
Viele Grüße
Raphael