Farbe im Fraunhofer

  • Hallo Leute!


    Ich hoffe, dass mir jemand bei meinem Problem weiterhelfen kann:
    Dass ein "schneller" Fraunhofer Probleme mit dem sekundären Spektrum hat, ist unbestritten. Nehmen wir mal z.B. den verbreiteten 150/1200mm Achromaten, also f8. In beiden großen Foren wurde desöfteren darüber debattiert (gestritten), wieviel Farbe man nun wirklich sieht, oder auch nicht. Leider habe ich aber niemals ein Wort darüber gelesen (oder schlichtweg übersehen), wie sich der Farbfehler in Abhängigkeit mit der Austrittspupille verhält.


    Ich kann mich erinnern, vor ca. 15 Jahren hatte ich eine Broschüre der Firma Lichtenknecker in der Hand. Damals konnte man zwischen hunderten Refraktoren in allen Klassen auswählen. Vom Apo, zum Halbapo, zum Fraunhofer und dem LK-Objektiv. Ich kann mich noch genau daran erinnern, dass zu jedem Objektiv in dieser Broschüre ein sogenannter "RC-Wert" angegeben wurde (RC stand für Restchromasie). Dieser Wert war jeweils für die Austrittspupillen von 1 - 6mm angegeben. In dieser Broschüre hatte z.B. (nur Erinnerung) ein f8 Refraktor bei einer Austrittspupille von 1mm einen hohen RC-Wert, wogegen er bei einer Austrittspupille von 6mm beinahe Halbapochromatische Werte erreichte.


    Mich würde nun interessieren, ob jemand dieses Farbverhalten in Abhängigkeit von der Austrittspupille beschreiben kann und vor allem auch eine Formel dazu liefern kann.



    Grüße aus Tirol
    Tom

  • Hallo Holzgschnizta![:D]


    Wahrscheinlich hängt dieser RC-Wert von der Größe der Spotdurchmesser für rot und blau ab, welche in Verhältnis zur Vergrößerung (Austrittspupille) gesetzt wird. Formel kenne ich keine dafür, und meinen Lichtenkneckerkatalog habe ich schon vor Jahren entsorgt. Diese Angabe wird wahrscheinlich nur dann möglich sein, wenn man die optische Rechnung kennt, was bei Synta & Co nicht der Fall sein dürfte.


    Gruß
    Martin

  • Hi Martl!


    Tja, ich könnte mich heute noch dafür ohrfeigen, diesen Katalog entsorgt zu haben.
    Aber mal im Ernst: Das mit dem Spotdurchmesser ist auch meine Vermutung, aber eben leider nur eine Vermutung. Aber vielleicht weiß doch jemand genaueres darüber.


    Gruß Tom

  • Hi,


    yo ich stimme den Vorredner zu.


    Man rechne den Spotsite für R G und B (im Spezialfalle will man vielleicht auch UV oder IR) und nehme von einem wichtigen Paar die Differenz. Dieser Abstand, also der Farbfehler werden dann je nach Austrittspupille ja unterschiedlich vergrössert. Diese Relation ist dann massgebend.


    Ganz praktisch gilt dies auch für CCD-Fotografie:


    Ein Zeiss Sonnar 75/300 also, f/4, zeigt bei 1x Binning und 6.7 mym (Spotsize ca. 0.02 mm) einen Farbfehler. Grün und Blau sind OK, Rot ist daneben. Bei 2x Binning und 13,4 mym Pixeln (Spotsize ca. 0.04 mm) ist er aber praktisch fehlerfrei. Der korrespoindierende Spotsize aus CCD-Pixeln (mal Nyquist, 2-D, also 2.8) entspräche dann den verschiednen Austrittspupillen, also den verschiedenen Vergrösserungen.


    Nebenbei: Da dies ein für Mittelformat optimierten Objektiv ist, und damit einen Spotsize und Farbfehler von maximal 0,05 ist es für diesen Zweck spitze. Da meine CCD das grosse Feld nicht nutzt und viel kleinere Spots braucht ist es dafür nicht ganz so gut geeignet. Für grosse CCDs mit grossen Pixeln wäre es dann wieder besser.

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