Now playing: Saturn vs. Praesepe (Messier 44)

Hallo allerseits,

Sonne am Sonntag, wie es sich gehört. Und wie es sich auch gehört, keine Wolken am Abend und in der Nacht. Wurde aber auch mal wieder Zeit...!
Da ich das 75 - 300 mm Tele noch nicht richtig am Deep-Sky-Himmel ausprobiert habe, suchte ich für heute Nacht ein Zielobjekt, was für diesen Brennweitenbereich geeignet erschien. Und da fiel mir die Konstellation Saturn - M 44 auf. Bei Anschlag 300 mm passte dieses Zusammenspiel schön ins Gesichtsfeld:

<b>Saturn in der Nähe des OC Messier 44 - Praesepe (NGC 2632)</b>
Canon EOS 20D mit EF 75 - 300 mm f/3,5 - 5,6, abgeblendet auf f/8
Mittelbild aus 10 Bildern à 210 Sekunden bei 800 ASA.
<b>Kein</b> Abzug von Darkframes. Man sieht vereinzelt Spuren von Hotpixeln, die an Trails von Kleinplaneten erinnern... [:)]

Das Gesichtsfeld beträgt mit der 20D bei 300 mm Brennweite etwa 4 x 3 Grad. Demnach steht Saturn etwa 3 Grad vom Zentrum M 44's entfernt.
Momentan noch rückläufig, wird Saturn Anfang April stationär, um ab Mitte Mai erneut durch M 44 durchzulaufen. Es besteht also noch etwas länger die Möglichkeit, diese Konstellation abzulichten oder zu beobachten.
Mit der Abbildungsleistung des Teleobjektives bin ich mehr als zufrieden. Der Brennweitenbereich von 75 - 300 mm ermöglicht Einiges. Dieses Glas wird mit Sicherheit noch oft zum Einsatz kommen...

Ich persönlich halte mir bei solchen Zusammenkünften gerne vor Augen, dass der hell strahlende Saturn nur einen Katzensprung (1,3 Mrd. km) entfernt ist im Gegensatz zum 515 Lichtjahre entfernten Sternhaufen Praesepe - Das ist 3,5 Millionen Mal weiter weg!

Faszinierte Grüße

Jens

Hallo zusammen,

schön, dass euch das Bild gefällt. Mir ging es beim Einfangen dieser Konstellation auch eher um die Stimmung als um Hardcore-Bildbearbeitung. Daher auch das starke Abblenden auf f/8, um solche Strahlen hervorzurufen. Dies sind Beugungen an den Blendenlamellen des Objektives.

Per Autofokus am Sternhimmel scharf stellen ist eigentlich ein Ding der Unmöglichkeit. Vor allem, wenn man alle Messfelder der Kamera aktiviert hat. Ich gehe folgendermaßen vor:
Ich aktiviere nur das zentraale Messfeld der Kamera. Nun kann man auf einen helleren Stern (in dem Falle sogar Saturn selbst) fokussieren. Ist kein hellerer Stern in der Nähe, so kann man auch auf entfernte Straßenlampen scharf stellen. Das klappt in der Regel ganz gut, zumal eine geschlossene Blende auch ihren Teil zur Schärfe im Bild beiträgt.
Nach dem Fokussieren stelle ich den Autofokus aus und schwenke auf mein zu fotografierendes Objekt. Fertig!
Manchmal ist man aber schneller bedient, wenn man manuell fokussiert. Bei einem so hellen Objekt im Bild wie Saturn es ist, ist es nicht schwierig, den Fokus zu finden. Meist stimmt der Anschlag des Objektives aber nicht mit der Stellung unendlich überein. Das war mal so... nach Angaben von Canon und anderen Herstellern verändern Temperaturschwankungen aber sowieso die Fokuslage...

Grüße

Jens