Doppelfernrohr selber bauen

  • Hallo,( Es geht um Linsenfernrohre )wer hat schon ein Doppelfernrohr selber gebaut oder weiß Links dazu.Ich finde im Netz immer nur kleine Doppelfernrohre.Es interesiert mich wie man die Prißmen anordnet. Ich möchte auch keine Rohre übereinander anordnen sondern nebeneinander,Sie sollen auch einen 90 Grad Einblick haben.
    Gruß Erich

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: mesiahs</i>
    <br />Hallo,( Es geht um Linsenfernrohre )wer hat schon ein Doppelfernrohr selber gebaut oder weiß Links dazu.Ich finde im Netz immer nur kleine Doppelfernrohre.Es interesiert mich wie man die Prißmen anordnet. Ich möchte auch keine Rohre übereinander anordnen sondern nebeneinander,Sie sollen auch einen 90 Grad Einblick haben.
    Gruß Erich
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo Erich,
    tja, das ist nicht so einfach!
    Ich glaube mich erinnern zu können, dass man "pro Kanal" mindestens drei Porroprismen brauchen würde.
    Man kann aber auch mit Dachkantenprismen arbeiten, die allerdings ziemlich teuer sind.
    Das Problem ist meiner Meinung nach vor allem, dass die Prismen eine Vergütung aufweisen müßten, vor allem, wenn man drei Porros verwenden würde...
    Meine Erfahrung in der Richtung ist, dass Prismen (zumindest die, die ich zum Testen verwendet habe) das Bild schlechter machen als ein guter Planspiegel.
    Deshalb ist es gar nicht so dumm, Rohre übereinander zu montieren, weil man so mit einem Spiegel pro Kanal auskommt, das Bild bleibt gut.
    Der Herbert Zellhuber hat mir mal in einer email geschrieben, dass das Bild in seinem "Doppeldeckerrohr" wesentlich klarer sei, als bei
    vergleichbaren Markenferngläsern mit 90-Grad-Einblick und gleicher Öffnung, dafür aber ungleich billiger. Ich gebe das einfach mal so wieder.
    Allerdings sind die Ferngläser natürlich einfacher zu handhaben und das Bild ist aufrecht und seitenrichtig, was ja auch nicht unbedingt zu unterschätzen ist...


    Soviel also von meiner Seite erst mal dazu!
    Viele Grüsse,
    Daniel

  • Hallo Erich,


    hier ist der Link zu einem Japaner, der es mit jeweils 2 Planpiegeln macht, die er so zueinander verkippt das letzendlich eine 90°- Umlenkung mit seitlichem Versatz herauskommt.
    Dazu gibt es auch noch mehr Infos, ich find den Link aber auf die Schnelle nicht, ich schau am WE mal (wenn ihn dann nicht schon jemand gepostet hat).
    Insgesamt eine sehr interessante Lösung mit minimaler Verlängerung des optischen Weges.


    Gruß Ulli

  • Hallo,


    es gibt in der Tat sehr viele Möglichkeiten, mit den verschiedensten Prismen oder Spiegeln sich ein Doppelrohr mit 45 oder 90° zu bauen. Es ist so umfangreich, dass man darüber sogar ein Buch schreiben könnte. Ob sich allerdings ein Verlag findet, der ein solches Buch auflegen will, ist eine andere Frage. Die Nachfrage dürfte wohl ziemlich gering bleiben.


    Wer sich ein 90°-Doppelrohr bauen will, sollte sich erst mal festlegen, ob er ein aufrechtes und seitenrichtiges Bild braucht. Der Aufwand an entsprechenden Prismen ist relativ hoch und teuer (wenn man die entsprechenden Prismen überhaupt auftreiben kann). Wer mit einem seitenverkehrten Bild zurechtkommt und eine bessere Abbildungsqualität will, kann sich das verhältnismäßig preisgünstig mit zwei Umlenkspiegeln basteln.


    Beim ITV vor ein paar Jahren stellten ein paar Italiener eine interessante Konstruktion mit 4"-APOs vor. Sie machten das mit jeweils drei Spiegeln. Sah schön aus und die Abbildungsqualität konnte überzeugen.. Mich und ein paar andere Binobauer schreckte diese Konstruktion vom Aufwand und Preis allerdings etwas ab.


    Viele Grüße, Herbert
    http://www.zellix.de/selbstbau/index.htm (weltweit größte Bildersammlung von selbst gebauten amateurastronomischen Instrumenten)

  • Hallo,


    wenn du einen 90° Einblick haben möchtest, brauchst du dafür den ersten Zenitspiegel. Damit du den Augenabstand einstellen kannst, brauchst du den zweiten Spiegel, allerdings wird dadurch der Lichtaustritt wieder parallel zum Einfall umgelenkt. Also brauchst du noch einen dritten Spiegel. Und das nur für ein Rohr.
    Der zweite und dritte Zenitspiegel werden fest miteinander verbunden (sodaß der einfallende Lichtstrahl parallel zum austretenden verläuft). Und die beiden kommen drehbar auf den ersten Spiegel, so kannst du bequem verschiedene Augenabstände einstellen.
    Man kann natürlich auch einfache Prismen nehmen die den Vorteil haben, daß der optische Weg nicht ganz so lang ist. Bei drei Spiegeln kommt da schon einiges zusammen. Allerdings erkaufst du dir das mit dem Nachteil des zusätzlichen Farbfehlers. Und den wirst du wahrscheinlich bei APO's, Maksutovs oder Newtons vermeiden wollen. Bei sonstigen Refraktoren wird er noch verstärkt.
    Aber auch Spiegel haben außer dem Preis nicht nur Vorteile. Nehmen wir an du erwischt gute Zenitspiegel mit 90% Verspiegelung. Also treten nach dem ersten Spiegel noch 90° des einfallenden Lichts aus. Nach dem zweiten Spiegel sind das dann schon weniger als 80% und nach dem dritten Spiegel kommen hinten nur noch fast 65% raus ... [V] Deswegen lohnen sich solche Spielchen bei kleinen Öffnungen im allgemeinen nicht.
    Beim Lidl Scope fährt man mit der Lösung mit nur einem Zenitspiegel sicherlich besser. Ich habe es mal mit den drei Spiegeln am Lidl versucht und nachdem ich festgestellt habe wie duster das Bild wird, habe ich es wieder gelassen.
    Du kannst auch Porroprismen aus einem Fernglas nehmen, davon brauchst du dann zwei und entweder einen weiteren Zenitspiegel oder ein Prisma. Wieder nur für ein Rohr, wohlgemerkt. Mit dem Nachteil, dass der optische Weg doch wieder recht lang wird.


    Die Lösung des Japaners ist fantastisch! Er verwendet nur zwei Spiegel und erreicht damit den festen Versatz der sich um eine Achse dreht und die 90° Umlenkung. Du kannst dir das ja mal aufmalen, da muß man schon denken. Allerdings sollte sich das nur realisieren lassen, wenn du die Spiegelgehäuse selbst und genau anfertigen kannst (wenn ich es noch richtig im Kopf habe). Drehbar und zwei davon wollen es auch noch sein.


    Mein Fazit: Bei kleinen Öffnungen nach Möglichkeit nur einmal eine Umlenkung für den 90° Einblick verwenden, zumal da auch noch nicht das Problem mit zu großen Augenabständen durch den Tubusdurchmesser auftritt. Ansonsten lieber mit drei Zenispiegeln als mit Prismen. Und wenn man die Möglichkeit hat, dann die Lösung von dem Japaner!


    Gruß + CS,


    Robert

  • Hallo Erich,


    ich kann Deine Wünsche gut verstehen. Vor sieben Jahren begann ich mit Überlegungen zu einem Teleskop-Bino, weil mein Miyauchi zwar schlechtere, aber trotzdem angenehmere Bilder lieferte als mein AP Traveler.


    Mittlerweile habe ich sechs Binos gebaut, ein 10Zoll Newton, der Rest Refraktoren (max 7" AP). Mit zwei Rohren schlägt man dem Seeing ein Schnippchen und auch sonst ist man einfach dichter "dran". Die Betroffenheit beim Beobachten ist bedeutend grösser.


    Meine Umlenkeinheiten sind von Matsumoto, die Webseite wurde schon genannt. Ich habe diese Variante gewählt, weil sie aufrechtes U N D seitenrichtiges Sehen bietet, wie ein Feldstecher. Mit Geschick kann man das auch selbst bauen. Weil sie Spiegel verwenden, fängt man sich nicht die Farb- und sphärischen Probleme eines Prismas ein.


    Auch tagsüber schaue ich so gern mal auf das Leben in dem Bäumen der Nachbarschaft.


    Erkauft wird der Spaß durch hohe Kosten und einen Aufwand, der mit dem Beherrschen der zusätzlichen Freiheitsgrade durch zwei Rohre zu tun hat. Der fällt jedoch nur beim erstmaligen justieren an.


    Clear Skies
    Hubertus

  • Hallo Erich,
    ich bastel auch seit einiger Zeit (unregelmäßig) an einem Binoprojekt mit zwei 6" Chinafarbwerfern f/5 . Leider habe ich keine aktuellen Fotos, aber dieses hier zeigt in etwa, wie die Umlenkspiegel (insgesamt 6 Stück!) angeordnet sind. Die Justierschrauben an den beiden rechten 2" Spiegelgehäusen sind noch aus der "Orientierungsphase". So wie Du es hier siehst ist es also noch der Versuchsaufbau, der mich aber am Himmel schon völlig aus den Socken gehauen hat.

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