Altes Revue Spiegelteleskop

<blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Joe_Malik</i>
<br />Hey zusammen! Das hier ist mein allererster Beitrag hier im Forum! [:)] Eines gleich voraus: Entschuldigt bitte meine unprofessionelle Ausdrucksweise! Ich bin (wieder) neu auf diesem Gebiet!

Also ich hab ein Problem: Neulich habe ich mein altes Revue Spiegelteleskop (D=114mm, F=1000mm) wieder ausgegraben. Hab es vor knapp 10 Jahren von meinem Großvater geschenkt bekommen. Letzte Woche hab ich es dann das erste Mal wieder verwendet. Das nur am Rande. Ich weiß, das is euch höchstwahrscheinlich phänomenal egal! [:I]

Also konkret geht es mir darum: Ich will näher an die Planeten rankommen!!! Für Mond-, und Sonnenbetrachtungen ist es ideal. Aber selbst wenn ich mir Mars mit meinem 5mm-Okular ansehe, sehe ich nur einen klitzekleinen rötlichen Punkt wenn ich durch den Sucher sehe!

Meine Frage: Wie kann ich die Planeten größer betrachten? Evtl. Okulare mit weniger mm? Und woher würde ich die für diesen Oldtimer beziehen können?

Joe
<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">

Herzlich Willkommen erstmal.

Also folgendes ohne das Gerät jetzt zu kennen:
Du möchtest im Sucher keine grossartige Vergrösserung, sondern möglichst viel sehen, damit du das findest was du suchst!
Weniger mm bedeutet höhere Vergrösserung.
Das bedeutet für dein Teleskop:

D= 114 mm
Brennweite = 1000 mm
f= 8,77
Auflösungsvermögen = 1,12''
und jetzt kommts:
max. sinnvolle Vergrösserung: 160x
-das bekommst du mit einem 6mm Okular!

Das bedeutet, dass dein 5mm Okular dir nichts bringt.
Mars ist momentan auch nicht mehr besonders prickelnd. Der lohnt in solchen Geräten nicht mehr. Versuchs mal bei Saturn.

Mehr Vergrösserung kannst du durch Barlows erzielen, was dir aber auch nichts bringt. Denk immer dran: Du musst Licht sammeln!
Mein Vorschlag wäre:
Ein 20mm Weitwinkel, ein 10mm und ein 6mm Okular für dein Teleskop. Was hast du für einen Steckdurchmesser? 1,25 Zoll?

Hallo Joe,

wie ist denn die Abbildung am Saturn ? Der ist derzeit recht schön zu sehen.
Wenn die Abbildung dort auch flau ist, kann eine Justage helfen.

Viele Grüße

Jürgen

Hi Joe,

nachdem ich gelesen habe daß Du auch die Sonne beobachtest, hat sich mir die Frage gestellt welche Art von Filter Du dabei benützt?

Solltest Du einen Okularfilter nutzen (werden direkt in die Hülse das Okulars eingeschraubt), dann laß bloß die Finger von dem Schrott!!! Wirf den Filter am besten sofort in die nächste Mülltonne!!!
Diese Schätzchen habe die tolle Angewohnheit, daß Sie beim Beobachten plötzlich platzen! Was dann mit Deinem Auge geschieht kannst Du Dir ja vorstellen. [:0]

Von der technischen Seite betrachtet ist es auch kein Wunder das der Glasfilter den "Löffel" gibt, schließlich ist das Sonnenlicht an dieser Stelle relativ scharf gebündelt.

Kauf Dir lieber für'n Appel und a'n Ei ne spezielle Sonnenfilterfolie, welche direkt vor der Eintrittsöffnung des Teleskops montiert wird. Somit wird die Energie bereits vor Deinem Skope geblockt, was zur Folge hat, daß auch keine Schäden an den Spiegeln auftreten.

Viel Spaß beim Saturn-Spechteln (mit 200fach sieht er schon recht schön aus)[8D]

Grüße

Angel

P.S. laß Dich von der angegebenen max. Vergrößerung von 160fach nicht abschrecken, das ist nur der theoretische Wert. In der Praxis kannst Du meist mit ca. 2 x Eintrittsöffnung rechnen (siehe z.B. Erläuterungen bei http://www.astro-okulare.de/kennzahl.htm) -&gt; würde Dir raten einfach mal ein Oku von einem Kumpel ausleihen und zu testen

Hi Joe,
Du hast einen 114er katadioptischen Newton.
Den dürftest Du mit 5mm Okubrennweite schon ausgereizt haben, denn
- die max. Auflösung bringt ein Scope bei Vergrößerung = Öffnung
- damit fürs Auge alles was aufgelöst werden kann erkennbar ist, reicht Vergrößerung = 1,5x Öffnung
- jede höhere Vergrößerung bringt keinen Detailgewinn mehr sondern bläst das Bild nur noch auf. Bei schlechteren Optiken wird in dem Bereich das Bild dann schon matschiger.
Dasmit den Optiken sage ich deshalb, weil Dein System von Hause aus schon keine Topoptik liefern kann. Denn ein kath. Newton ist i.d.R. in der Klasse mit einem schnellen Kugelspiegel und einem Korrektorelement das auch die Brennweite verlängert ausgestattet. Schon der schnelle Kugelspiegel allein kann physikalisch keine Topabbildungen bringen, sondern ist vielmehr für Bildfehler veranwortlich, von denen Teile zumindst über den Korrektor grade gebogen werden. Von daher würde ein Okular mit kleinerer Brennweite zwar mehr Vergrößerung aber auch ein schlechteres Bild bringen und daher mit hoher Warscheinlichkeit kein Gewinn ergeben.
Das solld as Scope jetzt nicht nieder machen, sondern erläutern, warum ich die an anderer Stelle propagierte 2- 2,5fach Öffnung als Vergrößerung in diesem Falle für falsch halte. Derart hohe Vergrößerungen ohne dass das Bild einbricht erreicht man eigentlich nur mit einem Topapochromaten.

Die Sache mit Mars ist einfach - er ist schon wieder zu weit weg. Mars ist nur groß, wenn er nahe dem Oppositionszeitpunkt steht. Mars selbst ist ja ein Winzling gegen Saturn und Jupi, so das sich hier Distanzänderungen sehr stark bemerkbar machen.
Saturn und Jup machen eigentlich jedes Jahr Freude auch mit 114mm.

CS

Hi Joe Malik, was macht dein Büro nach dem großen Brand? [;)]

Ich hab ein ähnliches Teil zuhause, das ich mir vor einigen (vielen) Jahren vom Kommuniongeld bei Quelle gekauft habe. Leider habe ich noch einen 1'' OAZ und meies ist ein Kathadiopter. Hab mir zwar schon überlegt, einen ordentlichen Spiegel dafür zu schleifen, aber dafür ist der Tubus zu kurz (müsste wohl ein f/3-f/4 werden). Generell hat das Teil bei mir eher zu Astrofrust geführt. Allerdings hatte ich damals auch noch nicht die Möglichkeit (wie hier) mit Gleichgesinnten auszutauschen. Ich denke für die ersten Schritte ist es evtl. schon brauchbar. Aber erwarte nicht zuviel davon.

23 Skidoo
Sebastian

<blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">hab schon gedacht, ich könnte mir mal ein paar nebel ansehen.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
Na klar doch! Der Orionnebel M42 ist 85'x60' groß, also über 1°. Da brauchst Du das Okular mit der niedrigsten Vergrößerung, welches Du hast, um den auf einmal zu überblicken. Der Mond und die Sonne sind beide nur 0,5° groß! So ähnlich ist es mit einer ganzen Reihe anderer DeepSky-Objekte, Nebel, Offene Haufen und Kugelsternhaufen. M57 in der Leier ist eine Ausnahme, nur 1,4'x1' klein, aber mit dem 114 mmm Newton immer noch als kleiner Milchfleck zu sehen.

Ich empfehle Dir, mal auf Achims Seite (URL siehe oben) zu surfen. Da findest Du eine Menge Hinweise für (Wieder-)Anfänger. Astrozeitschriften sind auch recht hilfreich.

Klare Nächte wünscht Michael.

Hi Joe,
ich glaube er meint meine.
Ein paar Tipps für DS mit kleineren Geräten - einge sollte mit Deinem Gerät gehen findest Du unter Beobachtung.
CS

<blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">ich glaube er meint meine. :-)<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
so isses, Armin.

Hi Joe_Malik (Realname, zumindest Vorname wäre nett [:)] )
ein paar Tiefraum-Objekte (neudeutsch Deepsky), die ich schon mit dem 4,5"er gesehen habe, kann ich Dir gerne nennen (zusätzlich zu M42):
Nebel (obwohl ich nicht so der große Nebelgucker bin):
Eskimonebel, C39, NGC2392: In den Zwillingen. Schwierig, am besten mit UHC-Filter
Lagunennebel, M8, NGC6523: Nebel mit Sternhaufen im Schützen. Auch gut im Fernglas.
Eagle-Nebel, M16, NGC6611: Nebel mit Sternhaufen in Serpens. Auch gut im Fernglas.
Omega-Nebel, M17, NGC6618: Nebel mit Sternhaufen im Schützen. Auch gut im Fernglas.
Trifid-Nebel, M20, NGC6514: Nebel mit Sternhaufen im Schützen. Auch gut im Fernglas.
Hantelnebel, M27, NGC6853: Planetarischer Nebel in Vulpecula. Auch schon im Fernglas. Im 4,5"er besser mit UHC-Filter.
Ringnebel, M57, NGC6720: Planetarischer Nebel in der Leier. Klein!

Die meisten dieser Nebel sind leider Sommerobjekte.

Galaxien:
Andromedagalaxie M31: Auch schon im Fernglas.
M32, M110: Begleiter von M31
Triangulum-Galaxie M33: Im Dreieck. Auch schon im Fernglas.

Sternhaufen, Offene und Kugel- :
C10, C13 in Cassiopeia
H und Chi Persei: Doppelsternhaufen in Perseus C14, NGC869 und NGC884
M3, M4, M11, M13, M18, M22, M25, M28,
M35 in den Zwillingen
M36, M37, M38 im Fuhrmann
M39, M41, M44 (Praesepe), M45 (Plejaden)
M71, M92 M103, NGC1981 im Orion über dem Schwert.

Und dann gibt es in vielen Sternbildern auch noch eine Menge Doppelsterne, die allemal Spaß machen. Die sind auch gut zum Beobachten, wenn man auf völlige Dunkelheit wartet.

Spannend sind Mehrfach-Systeme:
Das Trapez im Orion: vierfach, in großen Fernrohren sechsfach (10"er), in sehr großen Fernrohren neunfach!
Epsilon Lyrae in der Leier: Vierfach.

Leider sind eine Reihe meiner Tips im Winter nicht zu sehen. Ich spechtle erst seit Januar 2005. Diesen Winter ist meine Aubeute noch gering, wen wundert es bei diesem Wetter.

Klare Sicht wünscht Michael.

Hi Joe,
danke.
Wohlfühlen, so solls sein.
CS