Erfahrung mit Skywatcher 10" Newton

  • Hallo Strenefreunde!


    Nach fast 15 Jahren Abstinenz habe ich wieder angefangen mich am Anblick des nächtlichen Sternenhimmels mit meinem "Konfirmations"-Teleskop (114mm/900mm Newton von Bresser auf Wackelmontierung) zu erfreuen.


    Dank des technischen Fortschritts und meiner inzwischen verbesserten finanziellen Situation, ist bei mir ganz schnell der Wunsch gewachsen etwas "Größeres" anzuschaffen.


    Ich liebäugele derzeit mit einem Newton von Skywatcher 250mm / 1200 mm auf der EQ-6 Montierung (zunächst in der visuellen Ausführung, also mit den Original-Motoren).


    Bevor ich mich jetzt evtl. ins Unglück stürze, wende ich mich deshalb hier an Euch mit der Bitte, mir Eure Erfahrungen mit dieser Ausrüstung mitzuteilen oder ggf. Alternativen vorzuschlagen.


    Primär interssieren mich folgende Informationen:


    1. Wie gut ist die Optik?
    2. Wie gut ist die Nachführung, d.h. welche Belichtungszeit ist mit der Standardnachführung maximal möglich (richtige Ausrichtung vorrausgesetzt)
    3. Ist ein Koma-Korrektor notwendig?
    4. Welches Zubehör (außer hochwertigen Okularen) wäre empfehlenswert?


    Ich freue mich auf Eure Antworten!


    Grüße aus dem seit 2 Wochen total vernebelten Würzburg.



    Siggi

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Siggi</i>
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    Bevor ich mich jetzt evtl. ins Unglück stürze, .......
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hi Siggi,


    schon passiert, denn das Unglück fängt an, wenn man anfängt sich für soetwas zu interessieren.


    Um deine Fragen zu beantworten bräuchte ich so ca. 14 Seiten, für den groben Überblick![:D] Bitte nimm mir die Arbeit ab und lese hier im Forum all die berichte zur EQ-6, Beobachten oder zu Anfängerfragen. Da steht viel interessantes drin...auch weniger wichtiges, aber das ist immer so!


    Einige weiterführende Gedanken:


    Der 10"-Newton von Skywatcher ist ok. Bis Du den Unterschied zu einem Top-Gerät merkst, vergehen Jahre, und ob Du dann den Unterschied bezahlen willst ist eine andere Frage. Alles andere ist sehr sehr ähnlich!


    Die EQ-6 ist Ok. Sie trägt den Newton. Langzeitbelichtung ohne per Leitrohr nachzuführen hört bei ungefähr einer Minute auf und ist Kinderkram. Mit Leitrohr, also kleinerem zweitem parallelem Teleskop zur Kontrolle der Nachführung sind beliebig lange Belichtungszeiten drin. Es hängt nur an Dir wielange Du das mitmachen willst.


    Ohne bessere Steuerung ist das Nachführen eine schwierige Angelegenheit, klappt aber auch! Modernere Steuerungen, ich würde das MCU empfehlen (und bin jetzt ganz und gar nicht scharf auf Kommentare gewisser MCU-Abgeneigter)da es billig und sehr leistungsfähig ist. Damit hast Du das PEC im Griff und kannst easy nachführen und sonst nioch ein paar Scherze mit treiben.


    Zur weiteren Ausrüstung gehören: Komakorrektor (fotografisch unbedingt notwendig), Leitrohr (z.B. ein 80-90mm-Refraktor), Fadenkreuzokular und die neue Steuerung. Den Kleinkram wie neuen OAZ (den tauscht jeder Fotograf aus gegen einen extrem hochwertigen, der ist die halbe Miete) Schellen, Adapterringe usw. erspar ich mir, das kostet fast genausoviel![:D]


    SO! UND JETZT VERGESSEN WIR DEN GANZEN SALMON WIEDER!


    Zuerst solltest Du Dir den 10er mal visuell gönnen bevor Du mit der Fotografie anfängst. Mit dem Equipment ist es zweifelsohne möglich, aber immer ein Schritt nach dem anderen. Schau Dir den Himmel erst einmal lange genug an, erst dann bekommst du das Verständnis dafür, daß das Bild auch als Erweiterung deines Horizonts zu verstehen ist. Andernfalls entartet die Sache in ein Bildermachgeschichte, wobei durch Zufall der nächtliche Himmel das Objekt ist. Und dafür wäre der 10er viel zu schade.
    Erst wenn du visuell "abgesättigt" bist, kann die Entscheidung für Fotografie kommen. Machst du es umgekehrt, und pocht in deiner Brust ein kleines Forscherherz, verzweifelst Du an den Gegebenheiten. Bei guten Wetter weist Du dann nicht was Du machen willst, ein Foto oder doch mal genauer visuell hinsehen? Ein Foto ist eine Menge Arbeit, da kommt der visuelle Genuss schon mal heftig zu kurz!!


    Und quäl dich nicht mit nebensächlichen Fragen ob x besser ist als y. Alles was Du im Low-Budget-Bereich kaufen kannst ist ok (Okufrage ausgenommen!), aber nicht top. Alles hat Macken, aber alle sind behebbar und bei der Frage ob GSO oder Skywatcher hat noch keiner in die Sterne geschaut.


    Also mein Tip: Kaufen, auf den Acker und irgendwann fluchen. Denn egal was Du Dir kaufst, es ist garantiert das Falsche. [:D] das führt üblicherweise zum Zweitteleskop, Reiseteleskop, Schnellspechtelteleskop und wieder zurück zum Erstteleskop. Und zwischendrin ist dein Händler dein bester Freund geworden.


    Ach eine Frage am Rande: Hast Du zwei linke Hände? Wenn Ja, stell die Frage nach dem Teleskop und Fotografie nochmal und informier dich bei deiner Bank bezüglich des finanziellen Rahmens. Denn ohne Hand anlegen wird es extrem teuer...und ich meine extrem!


    Verwirrt? Keine Bange, dein "First-Light" mit dem 10er bringt dich um den Schlaf!


    CS

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