IR-Pass/Sperrfilter

  • Hallo Gemeinde,


    Könnt Ihr mir erklären wofür ich einen IR-Sperrfilter und wofür ich einen IR-Passfilter benötige.


    IR-Passfilter für Planeten Mars, Jupiter usw.
    Aber den IR-Sperrfilter. Für was benötige ich den?


    Im Deepsky bereich schluckt der nur Licht und und da kommt es doch auf jedes Quant an oder ?


    Gibt es irgendwo eine Liste welches (oder welcher ?) Filter für welche Objekte geeignet sind ?


    Gruß Und CS
    Thomas

  • Thomas: <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Im Deepsky bereich schluckt der nur Licht und und da kommt es doch auf jedes Quant an oder ?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Nein, auf die IR-Lichtquanten kommt es nicht an.
    Linsenoptiken sind für sichtbares Licht gerechnet. Nicht aber für IR. CCD-Sensoren reagieren aber auch auf IR. Somit kommt es zu Unschärfen in der Abbildung.

  • Hallo,


    Am Planeten bekommst du im IR-Licht eigentlich nur die Luminiszenz-Information. Für ein Farbbild würde ich die Farbinformationen mit einem IR-Sperrfilter im visuellen Bereich holen.


    Falls du NICHT im IR-Licht fotografierst würde ich IMMER den IR-Sperrfilter einsetzen. Zumindest unbedingt dann, wenn Linsen im Spel sind (also bei einem Refraktor, mit Barlow oder bei Okularprojektion).


    Wie mein Vorredner schon sagte, sind die CCD-Chips bis in den IR-Bereich empfindlich. Problem: der Brechwinkel des Lichts ist abhängig von seiner Wellenlänge (siehe Prisma oder Regenbogen). So hast du dann im visuellen und im IR-Bereich einen unterschiedlichen Fokus!


    Daneben gibt es noch einen 2. Grund. Unsere lieben künstlichen Lichtquellen sind dermaßen schlecht, dass sie ineffektiverweise gerade im IR-Bereich ihr Strahlungsmaximum haben. Ein IR-Sperrfilter bringt also bei DeepSky einen Kontrastgewinn!

  • Hallo gwaquarius, Rolf,


    danke für die Info. Dann kann ich mir also das Geld für einen IR-Passfilter sparen.
    Ich habe gesehen das einige Kollegen halt mit IR-Passfilter tolle Aufnahmen vom Mars gemacht haben.
    Gibt es irgendwo eine Liste welches Filter wo am besten Verwendung findet ?


    Gruß
    Thomas

  • Hi nochmal,


    Nein, so würde ich das nicht sehen! IR-Licht ist langwelliger als normales Licht. Das hat den Effekt, dass es viel weniger durch Turbulenzen in der Atmosphäre abgelenkt wird. Die besten Planetenfotos im Sinne von "am shärfsten" und "am meisten Details" bekommst so. Nur Farbe geht halt nicht. Aber man kann ja zwei Aufnahmeserien machen: 1x IR-Licht, 1x visuelles Licht. Dann zwei Summenbilder ermitteln und diese dann "zusammen bringen". Das ist kann ein Komnpromiss aus beiden. Das IR-Bild verliert zwar etwas an Schärfe und das Farbbild etwas an seiner natürlichen Farbe. Aber im Endeffekt, so meine ich zumindest, erhält man so die besten Bilder von Planeten.

  • Hallöchen zusammen,


    ich muss mich unbedingt mit einer Frage hier mal kurz zwischendrängen. Ich fotografiere im Augenblick fokal an einem Newtonmit der 300D. Wenn ich jetzt die Barlow (2"-extra lang) einsetze oder in Okularprojektion wechsel, wie stark ist danne igentlich der Unschärfefehler durch das eintretende IR-Licht wenn ich a) mit dem eingebauten Sperrfilter arbeite oder b) ohne den!


    Wenn die Unschärfe dadurch extrem wird, bin ich am arm dran, dann baruch ich einen 2"-IR-Filter! Also bitte schönt eure Antworten [;)]!


    CS

  • Hallo,
    ich würde sagen, dass jede optische Linse die Bildqualität nochmal verschlechtert, also auch eine zusätzliche Barlow. Bei einem Newton z.B. könnte man ohne Sperrfilter arbeiten, aber wehe, man fügt z.B. eine Barlowlinse ein, dann bnraucht man unbedingt einen Sperrfilter.


    Gruß,
    Marcus

  • Hallo Leute,
    auch mit Linsenteleskop kann man problemlos mit IR-Passfilter fotografieren. Die CCD-Sensoren sind je nach Typ bis ca. 1000 nm einigermaßen empfindlich. Ein IR-Passfilter macht oberhalb ca. 700 nm auf. Das ist also ein relativ schmaler Wellenlängenbereich, innerhalb dessen der Fokus der Optik nicht so stark variieren dürfte.
    Man muß halt mit IR-Filter vor der Kamera noch mal per Livebild nachfokussieren, dann passt es.
    Beruflich setze ich gelegentlich normale Fotoobjektive (Makro mit rel. wenigen Linsen) bis herauf zu 2 µm Welenlänge ein. Allerdings ist dann die Transmission schlecht, weil die Vergütung nicht für diesen Bereich ausgelegt ist. Mit Zoom-Objektiven mit 15 Linsen sollte man das natürlich nicht versuchen.
    Übrigens gibt es verschiedene Filter, die im IR durchlässig sind. Man kann auch einen Orange- oder Dunkelrotfilter benutzen, die machen oberhalb ca. 580 bzw. 640 nm auf und gehen auch bis ins IR.
    Neben den IR-Kantenfiltern nach dem Interferenzprinzip kann man verschiedene Absorptionsfilter bekommen, z.B. RG695, RG715, RG850, RG1000 von Schott. Die Zahl ist die Übergangswellenlänge, d.h. 50% Transmission z.B. bei 715 nm. Solche Filter gibt's z.B. bei Heliopan (zu beziehen direkt oder über den Fachhandel).


    Gruß,
    Martin

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