Alu löten oder schweissen

  • Hallo ATM'ler


    ich habe da eine Frage, die mich bisher bei weitem am meisten aufgehalten hat.


    Wie verbindet man eigentlich Alu-Profile an geschicktesten wenn man keine Profi-Ausrüstung (und Fähigkeiten) hat. Ich habe viel gegoogelt über Alu-Hartlöten und Weichlöten usw., aber irgendwie fehlt mir da der Durchblick.


    Also ganz einfach, kann man Alu-Vierkantrohre dürch löten so fest verbinden, daß man daraus eine Spiegelzelle bzw. ein Gutterrohrrahmen für den Hut basteln kann. Und wenn ja, wie aufwendig ist das?


    Und keine Angst, ich habe keine zwei linken Hände und Risikofreude bis zum umfallen. [:D] Hauptsache es funzt!


    CS

  • Hallo,
    Also ich habe den 6Zoll Gittertubus an den wichtigsten Enden Alu-verschweißen lassen. Mein Metallbauer hat dafür extra ein computergesteuertes Gerät mit dem man die Kennlinie einstellen kann, um z.B. solche dünnen Profile mit 1mm Wandung richtig verschweißen zu können. Ob man in der Lage ist dieses auch mit herkömmlichen Mitteln zu bewerkstelligen weiß ich nicht, es gab aber schon mal einen Thread indem von -Abraten bis ganz leicht- alles vorgekommen ist.


    cs Harald
    http://www.unigraph.de

  • Hallo Ulrich,


    wenn du das Aluminium schweißen lassen kannst ist das natürlich das Beste vom Besten.
    Eine gute Alternative ist aber auch Zweikomponentenkleber:
    Wenn du "Uhu-Endfest (plus 300)" nimmst (gibts im Baumarkt) die Teile damit verklebst und das ganze anschließend im Backofen 5min bei 180°C bruzeln lässt, ist das ganze bombenfest verbunden. (Der Kleber hält dann 3000N/cm^2).
    Vorraussetzung ist aber, das die Spiegelzelle (oder was auch immer) in den Ofen passt. Wenn der besagte Kleber bei Zimmertemperatur trocknet hält er "nur" 1200 N/cm^2 - ist auch nicht schlecht.


    Viele Grüße
    Jonathan

  • Hallöschen,
    zum Alu Weichlöten mit "Hausmitteln" schaust du z.B. hier http://www.aluminium-loeten.de unter "Aluminiumlot".


    Wichtig: Lötstelle fettfrei und am besten leicht anschleifen!


    Zu lötenden Teile aufeinander bringen, Flußmittel (Lötwasser) aufbringen und gleichmäßig erwärmen. Das Lot auf die Lötstelle halten, bis es sich verflüssigt.


    Vorsicht, das Alu nicht überhitzen. Wenn es sich zu stark erwärmt, fällt es ohne Vorankündigung in sich zusammen. Alu kennt keine Anlauffarbe wie z.B. Kupfer oder Messing. Es geht uhrplötzlich PLÖP und du hast einen großen Haufen Alu vor dir.


    Am besten an Reststücken ein wenig üben und diese dann kaputmachen. So bekommst du ein Gefühl, welche Lötung hält und welche nicht.
    Gruß Ralla

  • Jetzt hab ich Deppel auf mich selbst geantwortet!


    Hallo zusammen,


    Danke, Danke und Danke!


    Also kleben von Kleinteilen: No Problem! Das beseitigt ein weiteres Problem von mir automatisch!


    Löten mit der Lötflamme scheint ja zu funktionieren. Das werde ich versuchen. Und danke für den link, das könnte helfen.


    Und jetzt geht es los....


    CS

  • Hallo Imageshare,


    beim Bau meines 12" Newtons letzten Sommer ich habe den Hut und den mittleren Rahmen hartgelötet. Die Aluprofile sind nicht eloxiert und stammen aus dem Baumarkt.


    Zum Hartlöten kam das AL 75 (mal googeln, da gibts ein paar Anbieter) zum Einsatz. Das ist zwar ein wenig teuer, mit weniger als 0,5m für alle Lötarbeiten kam ich aber aus.


    Die Verbindungen sind so hart wie das Alu selber.


    Zum Löten sollte man eine Brenndüse von 22mm verwenden, eine Propangaskartusche reicht völlig.


    Praktisch geht man so vor: ein kleines Stückchen vom Lötdraht abschneiden, in den Winkel der zu verlötenden Teile legen (Pinzette), dann Flamme drauf und ca. 30s warten bis das Lot flüssig wird. Mit der Klinge eines Schraubendrehers die Oxidschicht aufreißen und das Lot etwas verteilen. Dann Flamme und Klinge weg und auskühlen lassen, fertig!


    Herausgekommen ist dies:


    Detail Hut:


    Das ganze Instrument:


    Rohbau Tubus:


    Detail Lötstelle:


    Der mittlere Rahmen und der Hut ist zur Steigerung der Stabilität mit 0,5mm Alublech ausgekleidet und mit Epoxy verklebt.


    Das Instrument ist seit einiger Zeit im Einsatz und es gab nie Anlaß, an der Haltbarkeit der Lötnähte zu zweifeln.


    Fazit: Ich kann das Hartlöten empfehlen.[:)]

  • Danke Ralf,


    genau was ich wissen wollte. Nun kann ich Kleben oder Löten, wie ich es gerade brauche.


    Ich denke, bald gehts los...und dann müssen sich die Sterne in acht nehmen.



    Merci und CS

  • Hallo Alu Löter


    Ich habe mich vor ein paar Jahren auch mal daran versucht.


    Standard Alu Hartlot aus dem Baumarkt, ~600 °C


    => Lötungen sehr schwierig, da das Werkstück sehr nahe an
    den Schmelzpunkt erhitzt werden muss (bei größeren Teilen
    an sich schon schwierig)
    Bei mir ist das Lot auf dem Werkstück irgendwann flüssig
    geworden und Sekunden später war das Werkstück ein großer
    flüssiger Tropfen [:D]


    Hartlot für 380°C - Techno Weld - TW183321


    (vor Jahren gekauft - weiss nicht ob es das noch gibt)
    => relativ problemlose Anwendung, gelötete Teile halten sehr gut
    kein Flussmittel nötig
    Zusammensetzung : (eigene Messung)
    Fast reines Zink mit ein paar Prozent Aluminium
    - warum das dann so teuer ist, frage ich mich noch immer.


    Generell :
    * Eloxiertes Aluminium an der Lötstelle blank schleifen.


    * Viele niedrig schmelzende Lote können Cadmium enthalten
    Wenn die Zusammensetzung nicht angegeben ist,
    nie Töpfe oder ähnliches Löten ! und prophylaktisch
    im Freien arbeiten.


    Viele Grüße, Erik

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