Details in Deep-Sky objekten

  • Hi Jonny,
    klar kannst Du.
    Offene Sternhaufen, von den nahen und ausgedehnten Objekten bis zu den weit entfernten,
    ohne Teleskop nur als Nebel erkennbaren Objekten, sind in Reichweite. Erstere profitieren vom großen erreichbaren Feld des Teleskops, im zweiten Fall lassen sich mit höheren Vergrößerungen
    immer mehr Einzelsterne sehen.
    Kugelsternhaufen lassen sich zumindest "anlösen", heisst zumindest am Rand sind
    Einzelsterne erkennbar und die Natur des Objekts wird deutlich.
    Viele Galaxieen sind in Reichweite und bei einigen M-Objekten sollten Strukturen
    drin sein.
    Viele PN´s und und vor allem großflächige Nebelregionen sind in Reichweite, entscheidende
    Hilfe zur Detailerkennung bringen entsprechende Nebelfilter (O III und UHC).
    CS
    Günther

  • Hi,


    aus praktischer Erfahrung mit genau so einem Gerät kann ich folgendes sagen:


    Andromeda-Galaxie (M31)
    keine richtigen Details erkennbar, das objekt ist aber bereits mit 25mm Okular = 30x Vergrößerung schon mehr als deutlich zu sehen. Selbst in der Stadt oder beim Vollmond. An einem richtig dunklen Ort sind die Begleiter M110 und M32 gut zu erkennen. M32 erkennt man als "unscharfen Stern" im Dreieck - bei längerer Beobachtung und indirektem Sehen schon als Gx zu ekennen. M110 sieht man als verwaschenen, länglichen Fleck - sehr flau aber definitiv da ;)


    M13
    der größte Kugelsternhaufen den wir hier in Europa sehen können - mit dem genannten Newton sehr schön in einzelsternen aufgelöst bereits ab 75x Vergrößerung. Noch schöner gings mit einem 5mm (gehörte unserem "Nemo") Nagler -> macht also 150x: schön aufgelöst,zuviele Sterne um überhaupt zählen zu können, man meinte auch einen Hauch von Farbunterschiede zu erkennen...



    Großer Orion-Nebel (M42)
    brauch' ich nicht viel sagen. Alles deutlich zu erkennen, Trapez aufgelöst,etc. Bei 75x, dunklem Himmel und etwas Geduld erkennt man nach und nach "Strukturen" in der Nähe des "Fischmauls". Gaaaanz kleine Konstraststeigerung mit UHC-Filter.


    Laguna-Nebel (M8)
    ein schönes Objekt - am Besten in der Sagittarius-Gegend mit dem Ferglas vorher "spazieren" - da sind so viele DS-Objekte, dass man das Glas nicht mehr hinstellen will. Aber gut - zu dem 150/750 Newton: Der Nebel ist schön zu sehen - die Trennung der zwei "Teile" ist deutlich erkennbar. Hinter dem Nebel glitzern die Sterne des Haufens NGC 6530. Ab 30x kann man diesen Nebel nicht verpassen - sehr hell ist das Ding. Der "integrierte" Sternhaufen ist ab ca. 75x duetlicher zu sehen und schön aufgelöst. Mit UHC werden die Sterne "gedämpft" dafür kommt der Nebel besser raus.


    Ringnebel (M57)
    bei 30x nur ein unscharfer Stern. Bei 75x ein "Plätzchen" der in der Mitte flauer ist. Ab 150x sehr deutlich als Ring zu erkennen - man meint auch (wie immer, bei dunklem Himmel)etwas "Struktur" zu erkennen wenn man sich die Zeit nimmt. Ist aber nicht wie auf einem Foto, sondern unterschiedliche Helligkeitsstufen sind wahrnehmbar zwischen dem äußeren Ring und dem inneren Teil.


    Hantelnebel (M27)
    ganz toll - bei 30x sieht das Ding aus wie ein "Disc" - ist auch sehr deutlich auszumachen. Ab 75x kommen die "Ohren" raus - 150x bringt nicht viel mehr. Mit UHC-Filter geht da noch mehr - allerdings bei 150x wird's schnell finster ;-))


    So - dann hätten wir 2 Reflexionsnebel, 2 Planetarische Nebel, 3 Galaxien und ein Kugelsternhaufen. Müsste reichen als Beispiele. Alle sehr einfach zu finden und alle sehr helle Objekte. Es geht schon eine gute Menge mit einem 6" Newton und mit der kurzen Brennweite bist Du sehr gut für Deepsky ausgerüstet. Man hört's immer wieder - aber vorsicht mit den Okularen: sie bilden am Rand nicht sauber ab wenn sie nicht "gescheit" sind (soll also teuer heissen). Meine Okus stammen alle von Teleskop-Service - damit bin ich visuell mehr als zufrieden. Man muss nur wissen, welchen Anspruch man hat und ob dieser Anspruch mit den vorhandenen Mittel zu befriedigen ist. Für mich reicht es - auch wenn die Sterne am Rand nicht 100% nadelpunkt-förmig abgebildet werden... Ich fotografiere ja nicht mit dem Gerät. Zu mal: im Deepsky-Bereich arbeitet man nicht immer mit sehr hohen Vergrößerungen und viele Objekte sind schön in der Mitte des Okulars zu sehen. Bei den riesen-nebel wie Noramerika, Pelikan oder California wirst Du sowieso nicht so viel Freude haben wie in einem Riesendobson - also obwohl sie in dem 6"er Okularfüllend abgebildet sind, sind da soweiso nicht so viele starke Details zu sehen, dass man sich an der "Verzeichnung" am Bildrand stört. Das ist meine p e r s ö n l i c h e Meinung dazu, also bitte keine "bösen" Kommentaren von den "Glaubenskriegler" und Optikexperten ;-))


    Greetz,
    Jacko

  • Hi Johnny,
    aber sicher doch - einiges.
    Wichtig ist das Scope und Bedingungen stimmen.
    Und dann entspannt ansehen. Mal direkt dann indirekt und vor allem mit Geduld.
    Man muß das Sehen am Teleskop lernen und üben und sich Zeit lassenmit der Beobachtung.
    Das darf ruhig ne vieretel Stunde pro Objekt sein und mehr.
    Mit der Zeit wirst Du mehr sehen als wennman nur einen schnellen Blick drauf wirft.
    Einzig bei Galaxien möchte ich das etwas einschränken. Da ist mit 6" nicht so viel Staat zumachen.
    Die Objekte meiner Jahreszeitentouren sollten mit 6" shon einiges hergeben - allen voran die DS-Klassiker.
    CS

  • Hallo Jonny,
    ich hab mit meinem Spechteleisen mal M51 im Ansatz erkannt. Das heißt,
    da waren zwei kleine diffuse Scheibchen. Allerdings konnte ich aus der Beobachtung
    heraus nicht sagen, zu welcher Spirale welches Scheibchen gehöhrt.
    Das ganze ist mir trotz mehrerfacher Versuche nur einmal gelungen.
    Ansonsten kann ich die Beschreibung vom Jacko nur bestätigen.


    Gruß, Dennis

  • Hi dennis,
    die Frage ist unter welchen Bedingungen. Bei hochstehendem Halbmond sehe ich im 12,5" auch kaum mehr.
    Mit dem 6" f/5 unter einem 6,3 mag Himmel sind die Arme schon deutlich und auch die Brücke erkennbar.
    Speziell wenn usn GX geht ist dunkelster Himmel Pflicht, weil extrem gewinnbringend.
    Anders siehts z.B. mt Kugelsternhaufen aus. Da sieht man auch bei mäßigen Grenzgrößen schon einiges.
    CS

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