Öffnungsverhältnis bei der Sonnenbeobachtung

  • Hallo Leute!
    Mal ne Frage zum Öffnungsverhältnis:
    Wenn man einen Refraktor mit ungünstigem ÖV (sagen wir mal 1 zu 3) hat, sind doch die Hauptprobleme der Farbfehler und das Coma, oder?
    Könnte man diese beiden Fehler - wenn man sowieso nur die Sonne beobachten will - mit einem H-alpha-Filter und einem Comakorrektor soweit ausgleichen, dass man ein ordentliches Bild erhält?

  • Hallo Mirko -
    wenn Du die Sonne oder den Mond beobachten willst, ist es immer am schlauesten, ein möglichst kleines Öffnungsverhältnis zu verwenden. Ein Komakorrektor wird den Kontrast senken und die Abbildungsgüte eines kurzen FHs ist absolut gesehen nicht für hochaufgelöste Sonnen- und Mondbeobachtung geeignet. Sicher wird der H-Alpha Filter einen Farbfehler unsichtbar machen (Wolfgang Lille hat mal mit einer 30cm Einzellinse und H-Alpha Filter hervorragende Bilder gemacht). Aber ein Problem wird bei hohem Öffnungsverhältnis das nicht mehr parallel einfallende Licht, welches zu den Randstrahlen des Objektivs eine andere Mittenwellenlänge hat. Dadurch gibts auch wieder Probleme.


    Sinnvoll sind so 1:10 - 1:15 als Öffnungsverhältnis für sinnvolle Sonnenbeobachtung.


    Gruß


    ullrich

  • Hallo Mirko,


    wie Ullrich schon schrieb, hast du bei H-alpha Beobachtung mit Farbrestfehlern wegen des engen Durchlassfensters des Filters keine Probleme. Wenn man indes im Weißlicht beobachtet und z. B. die Baader-Folie verwendet, dann hat man sogar bei f 15 noch deutliche blaue Farbsäume. Diese Folie holt offenbar immer noch die allerletzten Blausäume aus Fraunhofer-Refraktoren raus. Man bräuchte wohl sogar f 20 oder noch kleiner. Wenn ich meinen alten 80 x 1200er (heute nur noch) zur Sonnenbeobachtung im Weißlicht nutze, setze ich immer noch zusätzlich ein leichtes Gelbfilter im Okular ein.


    Klare Nächte


    Hubertus

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