...in Form von Schnee, Kälte und Wind.
Auf die blöde Idee bei der Wetterlage doch in die Rhön aufzubrechen musste ich feststellen, dass Winter in Deutschland herrscht.
Angekommen an der erstaunlich gut geräumte Straße hoch zu meinen Stammplatz verlasse ich mich auf die Straßenqualität und rutsche in der ersten Kurve von der Straße. Nach dem ersten Schreck kann ich mich befreien und fahre weiter Richtung Platz...der dann doch aufgrund Schnee nicht zu erreichen ist. Weiter hoch zu meinem Ausweichplatz schiebe ich rückwärts auf den mit Schnee bedeckten Parkplatz UND fahre mich hoffnungslos fest. Nach Grabeaktion und ewigen "Wühlen" bei nicht vernachlässigbarem Vollgasanteil kann ich mich befreien (kein ADAC! [:D]) und bleibe an der Straße stehen. Draußen ist es knapp -10°C und starker Südwind, der mir direkt ins Gesicht bläst. Die Hoffnung, dass der Wind nachlässt stellt sich als negativ heraus. So baue ich den 16" Dob unter einem recht guten Rhönhimmel mit fst 6m5 auf.
Aber zu den Objekten. Zunächst die <u><b>Plejaden</b></u>. Ich suche den kleinen Reflexionsnebel IC 349, den Stefan Seip hier vor kurzen abgelichtet hat. Der kleine Nebel befindet sich unmittelbar südlich des hellen Sterns Merope in den Plejaden. Negativ. Selbst Vergrößerungen von 450x offenbaren den Nebel nicht. Dafür ist der hart abgegrenzte nördliche Streifen vom auffälligen NGC 1435 (der "große" Merope-Nebel) klasse zu sehen. Dieser befindet sich nördlich direkt über Merope. Leicht gebogen kann ich ihn etwa 4' lang verfolgen. Weiteres Detail ist der "Knoten" vdB 23, der grob zwischen Merope und Alcyone liegt. Beide Details sind am besten bei AP 3mm (129x) zu beobachten.
Beim nächsten Objekt werde ich überrascht. <u><b>NGC 1023/1023A - Arp 135</b></u> ist echt ne Wucht. Die elliptische Galaxie, die sich etwa 5,5° SW von Algol befindet knallt schon im Übersichtsokular. Sie begeistert mich so sehr, dass ich mich an ihr weit über eine Stunde lang aufhalte und sogar bei diesen wiedrigen Bedingungen eine Zeichnung machen muss. Sehr interessant ist, dass sich der sehr schwache Begleiter NGC 1023A zeigt. Dieser ist bei 225x als sehr schwacher Knick vom eigentlich weiter nördlich auslaufenden Bereich der Galaxie zu sehen. Auch die 4 in der Galaxie zu beobachtenden Sterne und das Sternumfeld allgemein begeistern mich an der Galaxie. Aber seht selbst.
Nächstes Objekt ist <u><b>Abell 9</b></u>, der direkt nördlich von M 38 sitzt. Ich versuche Vergrößerungen bis hoch zu 360x und beide [OIII]-Filter (Lumicon, Astronomik) aber der PN ist absolut nicht zu sehen.
Weiter zu <u><b>Abell 11</b></u>, bei dem es sich um kein PN, sondern um einen Reflexionsnebel handelt. Aber ich sehe wieder absolut nichts.
Nachdem ich einen Generalangriff auf Abell 15 machen möchte stelle ich fest, dass mein FS total vereist ist. Genau wie das ganze restliche Teleskop und mein Gesicht. Ich gebe schweren Herzens auf und wage noch einen flüchtigen Blick zum Mars und zum Orionnebel, die mit vereisten FS nicht gerade ne Pracht sind. Als letzten streikt noch die Zenralverriegelung, sodass ich über den Kofferraum einsteigen muss. Wäre da nicht die tolle NGC 1023 gewesen, wäre das wohl ein Weg umsonst gewesen...
Viele Grüße, Uwe