Chipfenster zugetaut - was tun?

suessenberger · 2. Dezember 2005

Hallo,

obwohl die Schmidtplatte meines SC nachweislich _ohne_ Taubelag bleibt (dank Taukappe & entsprechender Kendrick-Heizung), beobachtete ich in den letzten Nächten eine zunehmende Vignettierung der Aufnahmen.
Wie sich nun herausstellte, beginnt offenbar schon nach kurzer Zeit das Chipfenster der SXV H9 langsam von der Mitte her teleskopseitig zuzutauen.
Hat jemand Erfahrung, wie man diesem Phänomen wirksam - und möglichst nebenwirkungsfrei - begegnen kann?
Meine erste Idee war, eine kleine Okularheizungsmanschette um den T2-Adapter zu legen, der die Kamera mit dem focal reducer verbindet. Andererseits möchte ich natürlich auch dem Chip so wenig wie möglich Wärme (= Rauschen) zufügen.
Hat jemand eine andere Idee?

Freundliche Grüße: Uwe

Gast00315 · 2. Dezember 2005

Uwe,

wenn das früher nicht der Fall war, muss ja irgendwie Feuchtigkeit in die Kamera eingedrungen sein.

Vielleicht hilft bereits das 'Auslüften' (= Trocknen) der geöffneten Kamera in trockener Atmosphäre und der anschließende, möglichst luftdichte Zusammenbau.

suessenberger · 2. Dezember 2005

Hallo Stefan,

<blockquote id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Original erstellt von: nafpie
wenn das früher nicht der Fall war, muss ja irgendwie Feuchtigkeit in die Kamera eingedrungen sein. Vielleicht hilft bereits das 'Auslüften' (= Trocknen) der geöffneten Kamera in trockener Atmosphäre und der anschließende, möglichst luftdichte Zusammenbau. <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote">

nein - ich hatte mich noch zu unpräzise ausgedrückt:
das Chipfenster ist nicht etwa von innen sondern von außen zugetaut.
Der (gefrorene) Taubelag ließ sich problemlos abwischen.

Grüße: Uwe

Gast00315 · 2. Dezember 2005

Uwe,

> das Chipfenster ist nicht etwa von innen sondern von außen zugetaut

Oh! [:0] Das ist ungewöhnlich.

Bei anderem Wetter mit weniger Luftfeuchtigkeit sollte das Problem nicht mehr auftreten.

In der Zwischenzeit würde ich die Hülse vor der Kamera tatsächlich mit einer Heizmanschette ganz leicht erwärmen. Diese Wärme sollte eigentlich nicht bis zum Chip vordringen können...

Hope that helps.

Gruß
Stefan

suessenberger · 2. Dezember 2005

<blockquote id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Original erstellt von: nafpie
Bei anderem Wetter mit weniger Luftfeuchtigkeit sollte das Problem nicht mehr auftreten.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote">

... tut es auch nicht. Im Sommer gab es nie Probleme damit.

<blockquote id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">In der Zwischenzeit würde ich die Hülse vor der Kamera tatsächlich mit einer Heizmanschette ganz leicht erwärmen. Diese Wärme sollte eigentlich nicht bis zum Chip vordringen können...<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote">

O.K., dann werde ich mir so `ne kleine Manschette besorgen. Allerdings brauche ich dann wahrscheinlich einen Vorwiderstand, damit das kleine Teil nicht genauso viel power abbekommt wie die C14-Taukappenheizung[B)]
Noch `ne Idee wäre, den kameraseitigen Bereich des T2-Adapters von innen mit Slikagel (o.ä.) zu beschicken, um damit die Feuchte zu drücken. Der Lichtkegel ist ja in diesem Bereich bereits so schmal, dass eine leichte innere "Aufdickung" des Adapters hier nicht stören dürfte.

Freundliche Grüße & vielen Dank: Uwe

schmorbraten · 2. Dezember 2005

Erwärmung ist immer schlecht, da die Gefahr von zusätzlichem Tubus-seeing besteht. Viel besser ist die Lösung mit dem Lufttrockner, siehe http://www.harpoint-observatory.com

Gast00315 · 2. Dezember 2005

> Erwärmung ist immer schlecht

Na ja, es geht doch nur darum, die Temperatur oberhalb des Taupunktes zu halten. Sollst ja nicht den Bunsenbrenner d´runterhalten. [;)]

Wenn die 'Erwärmung' der Taukappe (vor der Öffnung) zur Verhinderung von Taubeschlag nichts schadet, dann schadet sie - richtig dosiert - im Bereich vor der Kamera auch nicht.

suessenberger · 2. Dezember 2005

Hallo,
<blockquote id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Original erstellt von: schmorbraten
 Erwärmung ist immer schlecht, da die Gefahr von zusätzlichem Tubus-seeing besteht. Viel besser ist die Lösung mit dem Lufttrockner, siehe http://www.harpoint-observatory.com<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote">
danke für den Tipp. Ich nehme an, Du meinst diese Lösung:
http://www.harpoint-observator…utsch/eigenbau.htm#link3b
"Externe Lufttrocknungsanlage „klein“ mit Luftpumpe (Ventilator), Luftfilter und einstufigen Peltierkühler welcher hier als Entfeuchter arbeitet. Die wirksame Oberfläche wurde durch einen kleinen Kühlkörper vergrößert. Zur Anwendung benötigt man eine Kamera mit abgedichtetem Gehäuse und 2 Ventilen (Umluftbetrieb). Nachteil: Zusätzlicher Stromverbrauch des Lufttrockners."

Diesen Aufwand wollte ich mir nach Möglichkeit ersparen. Und Tubusseing befürchte ich in dem kleinen T2-Adapterteil kaum. Wie gesagt, die Temperatur soll nur leicht über den Taupunkt gehoben werden.

Freundliche Grüße: Uwe

Gast00315 · 2. Dezember 2005

Ich nochmal. [:I]

Bei SBIG-Kameras mit 'verbrauchter' Trockenpatrone kann es auch passieren, dass der Chip zutaut. Wenn dieser Prozess im Anfangsstadium ist, dann hilft es, wenn man die Kühlleistung um einen kleinen Betrag reduziert.

Leider hat die Starlight Xpress keine regelbare Kühlung, wenn ich das richtig im Hinterkopf habe. Doch es gibt Benutzer, die vor einem Eingriff in die Elektronik ihrer Kamera nicht zurückschrecken. Für diese Benutzer wäre eine Möglichkeit, die Stromzufuhr für die Kühlleistung des Chips regulierbar zu machen.

Nach dem Motto: Lieber ein Chip mit ein paar Grad höherer Temperatur als ein zugeeistes Kamerafenster.

Grüße
Stefan

PS: Das soll keine Aufforderung sein, die Kamera auseinanderzubauen und den Lötkolben anzusetzen. Ich würde das auch nicht tun. Manche jedoch haben den Durchblick...

FrankS · 2. Dezember 2005

Hallo,

<blockquote id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Original erstellt von: suessenberger
 
obwohl die Schmidtplatte meines SC nachweislich _ohne_ Taubelag bleibt (dank Taukappe & entsprechender Kendrick-Heizung), beobachtete ich in den letzten Nächten eine zunehmende Vignettierung der Aufnahmen.
Wie sich nun herausstellte, beginnt offenbar schon nach kurzer Zeit das Chipfenster der SXV H9 langsam von der Mitte her teleskopseitig zuzutauen.
<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote">

Als auch-SXV-H9-Nutzer ist mir das noch nie passiert, selbst in den härtesten Nächten nicht.

Allerdings "kuckt" meine SXV nach wenigen Millimetern auf die eingeschobenen Filter (Filterschublade von Gerd Neumann) und danach kommt noch der KomaKorrektor, vielleicht liegts daran.

Mein Tip wäre: Montier doch direkt vor der Kamera einen Filter, IR-Sperr oder auch Klarglas, das reduziert das Luftvolumen vor dem Chipfenster, sodaß gar nicht genug Feuchtigkeit zum Beschlagen da ist.

Bei Gerd Neumann gibts einen M42-Einlegering, mit dem man 1,25-Zoll-Filter quasi direkt vor das Chipfenster platzieren kann - da der Chip der SXV eine Diagonale von nur 12mm hat, reicht 1,25 Zoll so dicht davor locker aus. Damit erreicht man dann dasselbe, das nämlich das Luftvolumen vor dem Chip reduziert wird.

Ich bewahre die SXV im Haus auf und montiere auch den kompletten "Optical Train" aus Baader MPCC, Filterschublade, SXV im Haus und gehe erst dann mit dem komplett geschlossenen Assembly nach draußen. Das Assembly wird auch draußen nach Möglichkeit nicht zerlegt (einmal ausatmen, und alles ist beschlagen...), sodaß die Luft vor dem Chip nahezu eingeschlossen ist.

Eine Heizung würde ich nur im Extremfall machen, ich tippe mal darauf, das eine verminderte Luftmenge bzw. ein nahe montierter Filter schon reichen dürfte.

Gruß,
Frank.

bzfrank · 2. Dezember 2005

Also wenn das Kamerafenster von aussen zutaut, hat es nichts mit der Luft "in" der Kamera zu tun. Die SXVs brauchen keine Trockenpatronen und ich rate dringend davon ab die Kamera ohne Not zu oeffnen.

Ev. bringt dir ein Filter vor der Kamera etwas, damit die feuchte Luft im Teleskop nicht direkt in Kontakt mit dem kalten Kamerafenster kommt. Ein Glassfilter oder IR/UV Cut sollte da genug 'abdichten' ohne das zuviel Licht geschluckt wird.

(Bauschaum wuerde auch helfen, aber der ist meist nicht so prickelnd transparent [:D])

CS

Frank

suessenberger · 2. Dezember 2005

Hallo Frank,

<blockquote id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Original erstellt von: FrankS
Allerdings "kuckt" meine SXV nach wenigen Millimetern auf die eingeschobenen Filter (Filterschublade von Gerd Neumann) und danach kommt noch der KomaKorrektor, vielleicht liegts daran.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote">

das könnte gut sein, da der T2-Adapter eine Länge um die 40 mm hat, das ist offenbar genug Volumen, um eine Fläche von ca. 6x6 mm zuzutauen.
<blockquote id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Mein Tip wäre: Montier doch direkt vor der Kamera einen Filter, IR-Sperr oder auch Klarglas, das reduziert das Luftvolumen vor dem Chipfenster, sodaß gar nicht genug Feuchtigkeit zum Beschlagen da ist.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote">
Besten Dank: das wäre die Lösung mit dem geringsten Aufwand!
Werde ich auf jeden Fall als erstes testen
<blockquote id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Bei Gerd Neumann gibts einen M42-Einlegering, mit dem man 1,25-Zoll-Filter quasi direkt vor das Chipfenster platzieren kann <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote">
Hm, habe ich jetzt hier
http://www.gerd.neumann.net/v2…ch/adapter_allgemein.html
nicht gefunden. Weisst Du, wo genau das Teil gelistet ist?
<blockquote id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Ich bewahre die SXV im Haus auf und montiere auch den kompletten "Optical Train" aus Baader MPCC, Filterschublade, SXV im Haus und gehe erst dann mit dem komplett geschlossenen Assembly nach draußen. Das Assembly wird auch draußen nach Möglichkeit nicht zerlegt (einmal ausatmen, und alles ist beschlagen...), sodaß die Luft vor dem Chip nahezu eingeschlossen ist.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote">
Phew, das wäre mir zu viel action, jedesmal den ganzen train (inkl. Kabelsalat) abzuschrauben. Noch dazu würde sich dann jedesmal die Kameraorientierung - wenn auch nur um ein paar Grad - verstellen, und jeweils neue Registrierungseinstellungen in astrometrica erforden: nervig.

Vielen Dank für die Hinweise & Gruß: Uwe

FrankS · 2. Dezember 2005

Hallo,

<blockquote id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">

<blockquote id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Bei Gerd Neumann gibts einen M42-Einlegering, mit dem man 1,25-Zoll-Filter quasi direkt vor das Chipfenster platzieren kann <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote">
Hm, habe ich jetzt hier
http://www.gerd.neumann.net/v2…ch/adapter_allgemein.html
nicht gefunden. Weisst Du, wo genau das Teil gelistet ist?
<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote">

Ja, das Ding ist in der Preisliste (http://www.gerd.neumann.net/v2/download/preisliste_nr15.pdf) unter "Filterzubehör" und nennt sich da "Einlegering M28,5mm für T2 und 42mm", Bestell-Nr: 10.505.003, kostet 14,90 Euro.

Das Teil hat dann ein M28,5-Innengewinde, da paßt ein 1,25-Zoll-Filter rein und das ganze kommt dann in das T2-Gewinde der Kamera und wird mit der danach reingeschraubten T2-Hülse geklemmt. Ich hab mit der Methode schon zwei Filter vor die SXV-H9 geschnallt, weil speziell die Baaderfilter passen nicht aufeinander in die Filterschublade...also wurde der IR-Sperr direkt vor die Kamera gebaut.

<blockquote id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
Phew, das wäre mir zu viel action, jedesmal den ganzen train (inkl. Kabelsalat) abzuschrauben. Noch dazu würde sich dann jedesmal die Kameraorientierung - wenn auch nur um ein paar Grad - verstellen, und jeweils neue Registrierungseinstellungen in astrometrica erforden: nervig.
<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote">

Da habe ich mir die Baader-Schwalbenschwanzklemmung angeschafft, zwei Teile, einmal T2-Mutter, einmal T2-Vater, und per Ringklemmung (Schwalbenschwanz) klemmbar: So bekommt man die Kamera beliebig gedreht, obwohl der KomaKorr bzw. die Filterschublade (bei mir) immer in derselben Position bleibt.

Dann noch ein Hinweis am Scope, wo "0°" ist, und dannach die Kamera ausgerichtet - dann kann man Astrometrica locker mit +/-3,5° Toleranz laufen lassen, und es matched immer.

Gruß,
Frank.

suessenberger · 2. Dezember 2005

<blockquote id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Original erstellt von: FrankS
Ja, das Ding ist in der Preisliste (http://www.gerd.neumann.net/v2/download/preisliste_nr15.pdf) unter "Filterzubehör" und nennt sich da "Einlegering M28,5mm für T2 und 42mm", Bestell-Nr: 10.505.003, kostet 14,90 Euro.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote">

... yep, jetzt hab´ ichs - Danke für den Tipp!

Freundliche Grüße: Uwe

Chipfenster zugetaut - was tun?

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