LRGB Verfahren

  • Hi Heinz,


    LRGB Verfahren heißt: man nehme ein normales Farbbild, welches nicht allzu hochauflösend aufgenommen ist, und kombiniere das mit einer schwarzweißen, hochauflösenden und scharfen (kontrastreichen) L Aufnahme. Was dann passiert (wenn man die L als Luminanz behandelt) ist, daß die Farbe vom RGB durchscheint und die Schärfe, die Details und der Kontrast vom L kommt. Somit erreicht mal zum einen rauschärmere Bilder, da mehr Bilder 'addiert' wurden, und zum anderen schärfere Aufnahmen.


    Viele Grüße,
    Martin

  • Hallo,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Heinz.W</i>
    <br />Ich lese immer wieder unter Fotos,daß sie im LRGB Verfahren gemacht worden sind. Was muß ich darunter verstehen?
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Klare Frage, hier die hoffentlich genauso klare Antwort: [;)]


    LRGB steht zunächst mal für Luminanz-Rot-Grün-Blau.


    Fangen wir mit dem RGB an: Da die wenigsten Astrokameras direkt ein Farbbild ausgeben (können), muß man zur Aufnahme von Farbbildern zu einem Trick greifen: Man nimmt das Objekt durch Filter mit den drei Grundfahrben, eben Rot-Grün-Blau auf.


    Dadurch erhält man drei Farbauszüge (=Frames), aus denen sich alle "Zwischenfarben" erzeugen lassen. Auf sehr ähnliche Weise erzeugt ein Farbfernseher seine Bilder bzw. ein Computermonitor.


    Aus den drei Farbauszügen könnte man so schon ein vollwertiges Farbbild machen, das wird auch manchmal gemacht.


    Bei LRGB macht man nun noch eine vierte Aufnahme, welche durch einen Klarglas- oder Infrarotsperrfilter aufgenommen wird. Diese Aufnahme ist quasi ein Schwarz-Weißbild des Objektes und sieht auch beim Ansehen so aus.


    Man legt nun dieses S/W-Bild über das RGB-Farbbild und erhält so ein LRGB-Bild.


    Warum nun LRGB ?
    Man verwendet dabei eine Unzulänglichkeit des Auges, um Bilder besser aussehen zu lassen: Das Auge kann Farbunterschiede sehr viel schlechter sehen als Kontrastunterschiede oder Kanten (=Schärfe).


    Durch das "Drüberlegen" des L-Frames erzielt man den Effekt, das alleine dieses L-Frame die Schärfe und den Kontrast bestimmt, die RGB-Frames liefern "nur" noch die Farbinformation. Das wiederum kann man ausnutzen, indem man die Farbframes z.B. im 2x2 Binning aufnimmt und relativ gesehen kürzer belichtet. Das dadurch ins Bild kommende Farbrauschen kann man durch ein lang belichtetes S/W-Frame nahezu unsichtbar machen.


    Ein weiterer Grund ist, das man mit 4 Frames mehr Variationsmöglichkeiten hat, manchmal wird als L-Frame z.B. auch eine Aufnahme in H-Alpha benutzt oder zum normalen S/W-Bild hinzugemischt, auf solchen Bildern (HaRGB oder LHaRGB) stechen dann leuchtende Wasserstoffwolken (z.B. in Galaxien) besonders hervor.


    Einige weitere Details gibts auch auf meiner Webseite:
    http://www.f-tailor.de/astro/index.html unter "Wie funktioniert das".


    Gruß,
    Frank.

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