Hallo Jörg,
Du must Dir nur eine Unterlage für den Tester besorgen, die den gleichen Winkel hat wie die Neigung des Spiegels gegen die Senkrechte.
Der Rest ist ist easy.
Wegen scheinbarem Asti dadurch würde ich mir keinen Gedanken machen, und den echten gibt es eh nicht wenn:
1. der Rohling spannungsfrei ist eine plane Rückseite hat
2. die Unterlage weich und eben ist
3. der Spiegel beim Schleifen und Polieren oft genug gedreht wird
4. die Unterlage ebenfalls hin und wieder gedreht wird.
Foucault und Startest reichen völlig aus, um einen erstklassigen Spiegel zu schleifen.
Interferometer ist zwar sehr schön, aber gerade bei schnellen Spiegeln recht anspruchsvoll was die Rahmenbedingen angeht.
Dabei gilt generell:
- Je größer der Spiegel desto größer ist der Abstand Spiegel- Meßgerät und der Einfluß der Thermik im Meßraum
- Je größer der Spiegel desto ungünstiger wird in der Regel das Durchmesser/Dickenverhältnis und damit die Gefahr gewichtsbedingter Verformungen durch nicht optimale Lagerung
- Je genauer die Kurve wird, desto schwieriger wird es die Abweichungen zu messen.
Diese drei Einflußgrößen können sich in ungünstigen Fällen so auswirken, das man nicht mal mehr Unterschiede von L/4 Wellenfrontfehler reproduzierbar messen kann.
Deshalb betrachte ich die Interferometrie als nützlichen, zusätzlichen Test zu Foucault, Ronchi und Startest.
Wenn die Ergebnisse aller Tests übereinstimmen, ist es gut.
Wenn Foucault mir sagt, das die Kurve o.k. ist und die Beugungsringe am Stern intra- und extrafokal nahezu identisch und schön rund sind, das Interferometer mir aber z.B. 3 IGramme liefert, die sich ändernden und in seiner Ausprägung nicht reproduzierbaren Asti zeigen, dann glaube ich dem Startest und nicht dem Igramm.
Gruß Ulli