Newton-Selbstbau mit minim. Öffnungsverhältnis

  • Folgende Idee:
    ich überlege einen 300mm Newton mit Öffnungsverhältnis 1:3 oder weniger zu bauen. Damit die Abschattung durch den Sekundärspiegel nicht da ist, möchte ich daraus einen Schiefspiegler konstruieren.
    Spricht irgendwas gegen ein solches Öffnungsverhältnis?

  • Hallo "30 Fenster"


    Oh ja, da spricht leider einiges dagegen...[V]


    1. ist ein f/3 enorm schwierig zu schleifen (bei 12" sowieso), die kleinsten Optikfehler sind fatal!
    2. Mit f/3 kommen nicht mal mehr Naglers klar, die Sterne am Bildfeldrand werden zu Kometen..
    (das kann man mit einem Komakorrektor beheben, die sind aber nicht gerade billig)
    3. Schiefspiegler mit f/3 kannst Du komplett vergessen, das Resultat wäre ein mega-Astigmatismus (normale Schiefspiegler haben aus diesem Grund f/20...30 und/oder einen eingebaurten Korrektor)


    Was hast/hättest Du denn mit dem Gerät vor?


    Falls Fotografie, dann würde sich vielleicht eine Schmitt-Kamera anbieten; diese haben um die f/3, sind aber visuell nicht mehr zu gebrauchen und in 12" kaum zahlbar.


    Auf viel Widefield (visuell) wirst Du bei 12" f/3 eh nicht kommen; bei gut 40x ist 7mm Austrittspupille erreicht (7mm AP kann man bei f/5 mit einem 35mm Okular erreichen) mehr Widefield geht mit 12" einfach nicht!


    Ich persönlich nutze als Widefield-Gerät einen 6" f/4,5 Newton, als DS-Kanone bzw. universalgerät einen 12" f/5 und als Planetenscopes einen 80/1200 FH oder einen 150/1200 Newton.

  • Hi Slyv,
    ich glaub du hast n kleinen Denkfehler.
    Die SYSTEMbrennweite ist beim Schiefspiegler ordentlich und man kommt auf f/20...f/30. Die Einzelspiegel selbst sind nicht so extrem, wenn ich das richtig in Erinnerung habe.


    Sei es wie es sei, ein 12" f/3 macht visuell meiner Meinung nach keinen Sinn.


    Viele Grüße,
    Stefan

  • Hallo Stefan.


    Das kommt auf den Schiefspiegler-Typ an.


    Beim Kutter-Schiefspiegler (der kommt ja dem "obstruktionsfreien Newton" am nächsten) ist m.w. der Sekundärspiegel ein Planspiegel.
    Die grösseren Kutter sind dann wiederum katadioptrische Systeme, aber auch bei einem Katadiopter ist bei f/24 der Hauptspiegel nicht gerade schnell geschliffen..[;)])


    Bei anderen Schief's (Yolo, Wolter) hast Du recht, da gibt's mehr als einen Hohlspiegel.


    So oder so sind wir uns wohl im grossen ganzen einig: 12" f/3 wäre vielleicht ein toller Astrograf, aber visuell nicht sinnvoll.

  • Hallo Fenster,
    Schiefspiegler mit 300mm Öffnung und f3 geht beugungsbegrenzt nicht, da zu viel lineares Koma und andere Nettigkeiten auftreten. Nimm mal tct von J. Sasian (googeln) und versuch ein passendes Design f3 zu finden...[:(]


    f8 ist sowas wie die untere Grenze bei Schiefspieglern, gemacht von erwähnten J. Sasian mit seinem Aplanatic Yolo, ein Wanhsinnsinstrument.[;)] Da musst Du dann aber bereits Komaformen in den Spiegel polieren und oblate Sphäroide und andere Griechen im Griff haben.


    Grüsse Max


    Grüsse Max

  • Ich muß mal nachfragen zur Überschrift, hab ich mich jetzt tatsächlich jahrelang geirrt ? "1:3" ist doch kein "minim. Öffnungsverhältnis" sondern ein eher "maximales", 1:3 ist nach meinen Mathematikkenntnissen mehr als 1:5 oder 1:8 oder 1:20 [?]

  • hallo Window30,
    also das mit dem schrägstellen des Hauptspiegels gabs schon bei Herschel. Allerdings bekommst du damit einen starken Asti. Herschel minimierte das durch eine lange Brennweite.
    Wieso baust du denn keinen klassischen Newton mit f3?
    Der recht grosse Fangspiegel stört bei der Fotografie nicht und bei visueller Beobachtung nur am Planeten.


    Gruss
    Peter

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