Dynamik erhoehen?

  • Hallo,
    kann mir vielleicht jemand erklaeren, wie man mit mehreren unterschiedlich lange belichteten Aufanhmen, die Dynamik eines Bildes erhoehen kann? Man hat ja beispielsweise bei Galaxien oft das Problem, dass der Kern meist sehr hell ist, aber die Randbereiche um Faktoren dunkler sind.


    Nach welchem Prinzip funktioniert das "Stacken" mehrerer unterschieldich lange belichteten Aufnahmen? Geht es mit Photo Shop 2.0, und wenn ja, wie?


    Gruesse
    AstroNookie

  • Hi,


    was Nookie meint ist wohl nicht das Stacking sondern die Layering-Technik um z.B. bei M42 trotz begrenzter Kameradynamik den gesamten Orionnebel zusammensetzen zu können.


    Anleitungen dazu gibt es im Internet einige. Eine einfache Variante ist die entsprechenden Bereiche in Photoshop mit einer weichen Auswahlkante ineinanderzukopieren und mit der Tonwertkorrektur und den Gradationskurven die Farben anzupassen.


    steffen

  • Hallo CCDastro,


    mein Vorschlag ist jedoch auch seine Lösung. Man nehme die Belichtung, die den Kern gerade noch nicht überbelichtet und dafür viel mehr Bilder. Natürlich alle mit gleicher Belichtung.


    Bei ner Cam mit geringem AUsleserauschen ist das alles was man braucht.


    Das Layering ist natürlich prima, vorallem für für Digi Cams. Bleibt aber natürlich ganz schön aufwändig und ist geschummelt ;)

  • Hallo Tom,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Bei ner Cam mit geringem AUsleserauschen ist das alles was man braucht.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Volle Zustimmung!


    Nur leider ist dem halt nicht bei jeder Kamera so...
    Gerade digitale Spiegelreflexen digitalisieren das Histogramm nicht gerade linear, speziell die dunklen Bereiche werden eher mal "glattgebügelt", so daß das gar nicht so einfach ist da noch schwache Details (auch mit sehr vielen gestackten Aufnahmen) herauszuholen.


    steffen

  • Hallo Tom,


    schau mal hier. 4x 30min und ein paar kürzer belichtete für den Kern. Gerade den Kernbereich muß ich mir aber nochmal vornehmen.


    Die dunklen Randbereiche (vor allem am unteren Bildrand) gingen nur mit extrem gutem Himmel (war nicht Chile, aber auch schon ok) und mit der langen Belichtungszeit mit der EOS 300d.


    steffen

  • Hi Steffen,


    ansich obergenial! Sehr schön tief...


    Aber dieser Übergang von Kurz zu Langzeitbelichtung... wie willst du dir das nochmal vornehmen?


    Hast du mal gamma-log ctretching probiert? Ich galube, das macht genau das, auf was du hier hinauswillst... vielleicht.

  • Hallo Tom,


    der seltsam Übergang ist innerhalb einer Aufnahme die ich selektiv bearbeitet habe... Den Übergang zwischen den verschiedenen Aufnahmen sieht man (außer im Trapezbereich) gar nicht. Und genau diesen inneren Bereich will ich hier nochmal aufnahmen und reinsetzen ;)


    steffen

  • Hallo Nookie,


    da es wohl sonst niemand will, versuche ich mal zu erklären, wie es geht. Photo Shop 2.0 kenne ich nicht - aber ab Photoshop 7.0 sollte das funktionieren:


    1. Du kopierst das kurz belichtete Bild als Ebene über das lang belichtete.
    2. Da Bild anwählen und mit Strg-A alles markieren und mit Strg-C in die Zwischenablage kopieren.
    3. Falls nicht schon vorhanden, kannst Du mit F7 das Ebenen-Fenster einblenden
    4. Dort klickst Du auf die Vordergrund-Ebene, also auf die Ebene, die das kurzbelichtete Bild enthält. Danach klickst Du auch das zweite Symbol von links - unten im Ebenen-Fenster. Das ist ein Kasten mit einem Kreis darin (Ebenenmaske hinzufügen).
    5. Dann erscheint rechts neben der obersten Ebene ein weißes Feld. Halte die ALT-Taste gedrückt und klicke in diese Feld. Dein Bild wird dann weiß.
    6. Klicke in das nun weisse Bild und drücke Strg-V. Damit fügst Du den Inhalt der Zwischenablage in die Ebenen-Maske ein. Das Bild ist nun schwarz-weiß.
    7. Um zu sehen was ich tue, wähle ich jetzt im Menue unter Fenster-&gt;Anordnen-&gt;Neues Fenster für... Darin siehst Du Dein Bild jetzt wieder in Farbe. Die Bearbeitung erfolgt aber am S/W-Bild. Das Farbbild ist nur zur Kontrolle.
    8. Wenn Du willst, kannst Du Dein Bild jetzt etwas nachschärfen, indem Du über das S/W-Bild einen gaußschen Weichzeichner jagst. Wie stark der Weichzeichner sein sollte, hängt von der Auflösung ab. Ich würde es aber nicht übertreiben...
    9. Danach kannst Du über die Gradiationskurve des S/W-Bildes das Mischungsverhältnis zwischen der langen und der kurzen Aufnahme einstellen. Kontrolliere dabei das Farbbild - meistens ergibt sich bei nicht perfekter Mischung ein unnatürlicher Farbbereich an der Grenze der beiden Bilder. Den musst Du weg bekommen.
    10. Wenn Du zufrieden bist, kannst Du das Farbbild wieder schließen und bei dem S/W-Bild die Ebenen auf eine Ebene reduzieren. Fertig.


    Man kann das auch benutzen, wenn man keine Aufnahmen mit unterschiedlicher Belichtungszeit hat: Man bearbeitet das Bild einmal so, dass die dunklen Randbereiche gut herauskommen und einmal nur so, dass die hellen Zentralbereiche nicht ausbrennen. Die beiden Bilder kann man dann wieder wie oben beschrieben kombinieren.


    Wie immer bei der Bildbearbeitung sehen die Bilder sehr schnell unnatürlich und gequält aus, wenn man das übertreibt[:D]


    Gruß
    Klaus

  • Lateralus,


    bitte, bitte, mach einfach eine Histogrammanpassung mittels gammalog oder gamma, da erzielst du ein besserers Ergebnis und der Aufwand ist minimal.

  • Oops,
    mit soviel Resonanz zu diesem Thread hätte ich nicht gerechnet. Erstmal vielen Dank für eure Tipps, vorallem aber füer die asufuehrliche Beschreibung von Klaus. Ich werde die Anleitung bei Gelegenheit ausprobieren, sofern das Photoshop 2.0 erlaubt [?]


    Speziell noch an Steffen, Du hast erwähnt, dass es im Internet einige Anleitungen zum Thema Layering-Technik gibt. Hast Du zufällig einen Link parat? Wahrscheinlich finde ich aber auch unter dem Stichwort Layering-Technik bei Google etwas darüber.


    Grüsse
    AstroNookie

  • Böser Klaus :)


    gammalog wie bei AIP von Richard Berry, also eine Kombination aus gamma und log stretching. Bringt sowohl die feinsten, dunkelsten Ausläufer in Nebeln zur Geltung als aich die mittelhellen und überbelichtet Galaxienkerne nicht.


    Zur Not nehme man Gamma-Stretching NACH Anpassung des Schwarz und Weisspunktes. Das kann auch PS und PSP, wobei ich nur letzteres besitze.


    Der PSP kann alles auf einen Rutsch und dort heisst es "Histogramm-Adjustment". Hier ein Bild vom Dialog:



    Das positive Gamma erhöht drastisch die dunkelsten Teile, das Midtone Compress verstärkt den Kontrast im mittleren Bereich.


    Der Schwarzpunkt (low-Pfeilchen, wo das Histogramm das Maximum hat) wird auf die Spitze des Histogramms gesetzt. Das ist die Farbe, die am meisten vorkommt. Bei DeepSky also der Himmel. Alles darunter (Rauschen!) wird im fertigen Bild dann abgeschnitten. Man sollte immer ein bisschen Himmel lassen, sonst wirkt es arg abgeschnitten. In RGB (also max 255 pro Farbkanal) sollte der Himmel dann so 2 bis 6 sein.


    Hilft? Kann das der PS auch?

  • Hi Tom,


    ...darfst mich ruhig böse nennen, wenn man auf die Art Infos aus Dir herausbekommt[:D]


    Ich wüßte jetzt nicht, wie man das im Photoshop macht, aber ich nehme es als Anlass, mir mal den PaintShopPro zu besorgen - das ist doch mit PSP gemeint, oder?


    Gruß
    Klaus

  • Hi Tom,


    ich habe mir gerade mal die Trial-Version von PSP X geladen. Das "Histogramm-Adjustment" ist ja ganz nett - mit mehr Möglichkeiten, als die Tonwert-Korrektur im PS...


    Die Rede war aber doch von "Dynamik erhöhen" - und das Teil sagt mir, vor dem "Histgramm-Adjustment", er müsse das Bild jetzt erstmal auf 8 Bit zurückrechnen. Das kann es ja wohl nicht sein...


    Gruß
    Klaus

  • Hallo,


    wie gewünscht mal ein Link zum "Layering":
    http://www.astropix.com/PFA/SAMPLE4A/SAMPLE4A.HTM.


    Was Tom beschreibt läßt sich in Photoshop problemlos mit den Gradationskurven erledigen. Allerdings gibt es da nicht X Parameter, sondern man passt die Kurve direkt durch Stützpunkte an.


    Ich bin langsam der festen Überzeugung, daß Nookie mit "Photoshop 2.0" die "verkrüppelte" Version "Photoshop Elements 2.0" mein. Und die kann halt nunmal keine Gradationskurven (und keine 16 Bit Ebenen und keine Farbkanäle und keine ...).


    steffen

  • Hallo Klaus,


    yo, PSP ist Paintshop. Und yo, der macht das am Finalbild, in 24 bit. War als Demonstration gedacht. Aber damit lässt sich ganz am Ende schon noch ein bisschen was kitzeln.


    Der astroScopius macht das automatiko und auf 16bit.

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