Protuberanzen am 16.10.2005

  • Hallo,


    Wie es aussieht hat keiner das Wetter genutzt, um die schönen Protuben am Sonnenrand abzulichten. Hier mal eine Zusammenstellung der 2 markentesten Objekte.
    Das Seeing war stellenweise grauenhaft, logisch denn wir hatten und haben noch eine kalte Ostströmung die Luftturbulenzen verursacht. Bei solchen Bedingungen hatte ich früher mit TP keine Chance, auch nur den Hauch einer Schärfe in die Bilder reinzubekommen. Mit CCD Technik fällt heute vieles leichter.


    Die Bilder sind sicher nicht die Besten von mir aber man soll ja nicht immer nur Maximalbilder zeigen. Ich habe zum Teil versucht den Okularanblick wiederzugeben, deshalb wurde rot eingefärbt. Die Schärfung wurde auch nur moderat vorgenommen, um häßliche Kanteneffekt zu vermeiden. Die Bilder wirken durch partielle Unschärfen, die nicht mit rausgerechnet worden sind, IMO realistischer. Bei der Bildbearbeitung halte ich mir immer vor Augen, dass Protuben zarte Gasmassen sind - und so bin ich bestrebt diesen Eindruck auch irgendwie rüberzubringen.



    Cs
    Harald Paleske
    http://www.unigraph.de

  • Hallo Harald,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Bei der Bildbearbeitung halte ich mir immer vor Augen, dass Protuben zarte Gasmassen sind - und so bin ich bestrebt diesen Eindruck auch irgendwie rüberzubringen.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Und das ist Dir trotz aller Widrigkeiten sehr gut gelungen, finde ich! Beeindruckende Aufnahmen!


    Südspanien vermeldet dichte Wolken, also nicht die kleinste Möglichkeit, gestern einen Blick auf die Protuberanzen zu werfen. Und heute schaut´s nicht besser aus.

  • Hallo Harald


    Ich habe gestern auch geguckt und gezeichnet. Bei mir war sehr gute Durchsicht (Tiefblauer Himmel), so dass ich auch <u>sehr</u> schwache Protuberanzen sehen konnte. Das Seeing hat bei 40mm Öffnung (PST) einen nicht so großen Einfluss gehabt wie bei 100mm Öffnung (Weißlicht).
    Obwohl du schreibst, das Seeing war nicht gut, machst du mit deinem Unigraph immer SUPER Fotos. Die Details im großen Bild sind einfach irre! Tja, mit dem PST kann ich so was nicht am Okular sehen.
    Weiter so....!


    Grüße
    Arno<u></u>

  • Hallo Harald,


    das sind unglaublich gute Bilder, die Du hier seit einiger Zeit ablieferst. Was vergleichbares habe ich von Amateuren, auch international, noch nicht gesehen.


    Gruß,
    Jens

  • Hallo zusammen,


    Danke für eure positiven Statements.


    -Arno: Da ist natürlich ein Unterschied in der Auflösung zwischen 40mm und 119mm effektiv, sodass man mit dem PST die Maßstäbe nicht hinbekommt. Hinzu kommt aber noch, das andere opt. Konzept - eines Koronografen, hier speziell des Unigraphen- welches wesentlich hellere Bilder bei hoher Brillianz zulässt. So sind eben höhere Vergrößerungen möglich. Beim PST schätze ich mal ist bei 100 fach Schluß - bei mir geht es hinauf bis 800 fach, üblicherweise 400fach binokular (für Protuberanzen). Allerdings kann man mit den eingesetzen 1,5 oder 2,3 A Filtern keine guten Oberflächenbeobachtungen anstellen, wie die z.T. hier gezeigten PST Ergebnisse.
    Da geht dann nichts über schmale Halbwertbreiten - je enger um so besser.


    -Copernicus:
    Das große Bild gibt einen vergleichbaren Okulareindruck wieder. Alle Details kann man auch direkt am Uni sehen. Allerdings möchte ich auf einen Unterschied hinweisen. Vor allem wenn man sich auf die kleinsten, feinsten und dünnsten Details konzentriert, kann man am Okular nur alles nacheinander sehen. Man wird einfach förmlich erschlagen von der Vielfalt und der ablenkenden Luftunruhe. Um sich besser auf diese kleinräumigen Strukturen konzentrieren zu können, ziehe ich die vordere Irisblende (sie wirkt wie eine Feldblende) stark zu, so dass nur noch wenig von der gesamten Protuberanz im Gesichtsfeld bei hoher Vergrößerung sichtbar bleibt. So wird man nicht ständig abgelenkt und man sieht kleinräumige Veränderungen leichter. Im Gegensatz dazu, lassen sich diese kleinen Details auf einem Foto wesentlich leichter, angenehmer und fast gleichzeitig erfassen. Die Protuberanz wirkt hier irgendwie sofort und in ihrer Gesamtheit.


    In letzter Zeit vernachlässige ich ein wenig die visuelle Beobachtung, zwinge mich aber doch jedesmal zumindest einige Minuten direkt zu beobachten, weil man sonst leicht den Bezug zum teleskopischen Sehen verliert. Der Monitor ist eben doch kein 100%ger Ersatz.


    Cs und guten Seeing wünscht
    Harald
    http://www.unigraph.de

  • Hallo Harald,


    freut mich, daß Du nun auch in diesem Forum postest - das war wirklich eine gute Idee (war sie nicht von Birgit?) mit einem eigenen Sonnenforum im astrotreff.
    Deine (zeitlich) ersten beiden Bilder sind für das derzeit herrschende seeing wirklich wieder einmal brillant! Gigantisch ist auch die Größe, in der Du immer Deine Protuberanzen darbieten kannst. Dein Unigraph ist schon ein erstaunliches Gerät.

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    freut mich, daß Du nun auch in diesem Forum postest - das war wirklich eine gute Idee (war sie nicht von Birgit?) mit einem eigenen Sonnenforum im astrotreff.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo Cai-Uso,


    nein, meine Idee war´s ganz gewiss nicht sondern die der Forenbetreiber! Eine sehr nette Geste, uns dieses tolle board einzurichten! [:)]

  • Damit man die Qualität der von Stefan vollbrachten Aufnahmen noch gebührender würdigen kann, zeige ich mal meine auch am 16. Oktober 2005 entstandnen Aufnahmen.
    Ich nutze meinen Pronto mit 60er Coronado und webcam mit je 161 Aufnahmen, die ich dann Registax zum aufaddieren überlies.
    Gruß,
    Guido

  • Hallo,


    Cai Uso:
    Vielleicht bist du dem Sonnenwahnsinn noch nicht ganz entrückt und machst wieder mit, wenn du die blassen Galaxien und verschwommenen kleinen Planeten satt hast. Ich jedenfalls bin nach fast 30 Jahren an der Sonne immer noch ein wenig aufgeregt. Bei der gestrigen visuellen Marsbeobachtung sind mir die Augen zugefallen und ich wollte in mein warmes Bett!!


    Guido:
    gute Fotos!
    das Pronto mit 60mm Coronado kenne ich aus Testbeobachtungen mit Sonnenfreund Lille -gute Oberflächenleistung aber für Protuben sind die Engbandfilter immer noch nichts für mich.


    Stefan:
    Ich kann dir nur raten, wenn du wirklich richtig tief in die Protubenbeobachtung einsteigen willst dir so ein Ding zu bauen. Es gibt nichts besseres. Allerdings verlangt das Gerät ein wenig Erfahrung - es ist wie beim Autofahren, einen Clio kann jeder beherrschen, beim Formel 1 Ferrarie wirds schwieriger


    Gruß Harald
    http://www.unigraph.de

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