Hallo auch liebe Community!!
Gestern abend zog es mich wieder einmal nach draußen. Es war sternklarer Himmel und nachdem ich mir mein 20x80 Fernglas umgeschwungen habe ging es auch schon los.
Nach einigen Augenblicken hatte ich schon Pegasus in Richtung Andromeda durchlaufen und blieb an M31 hängen und konnte ihn nun endich auch einmal bestaunen. Sah wirklich wie ein kleines diffuses Nebelchen aus, mit einer leichten hellen Tendenz im Inneren, wie ich es schon in dem Buch "Atlas für Himmelsbeobachter" gelesen hatte.
Als ich da so am Gartentor stand fiel mir im tiefen Osten ein "Stern" auf, der ein ganz anderes Licht als alle anderen hatte. Ich war mir nicht ganz sicher, ob es sich wirklich um Mars handelte, also ging ich ins Haus, setzte mich an den PC und schmiss das Programm "Stellarium" an um mich zu vergewissern, ob das soeben entdeckte Sternchen doch wirklich der Mars ist. Tatsache! Doch leider verhinderten die Baumkronen einen längeren Anblick und da ich mein Teleskop nicht Mitten auf der beleuchteten Straße aufbauen wollte^^', ging ich wieder an den PC und sah mir den Zeitpunkt an, andem der Mars die Stelle am Himmel passiert hatte, ander sich nun Pegasus befand.
Der Wecker war also nun auf 3 Uhr gestellt. Ich wachte auf, ging auf meinen dunklen Balkon und blickte zu der Stelle, ander sich noch 3 Stunden vorher Pegasus befunden hatte und da war es wieder, dieses kleine sehr, sehr sehr leicht rötliche Pünktchen alias Mars.
Und sofort fielen mir die Plejaden auf die ich nun zum ersten Mal im meinem Leben bewusst sah, ebenso wie Orion, dessen 3 charakteristischen, diagonalen Mittelsterne langsam um die Hauswand kamen. Zuerst wurden die beiden letzteren erneut mit meinem Fernglas genauer unter die sprichwörtliche Lupe genommen, bevor es mich wieder zum Mars hin zog. Von Mars konnte ich natürlich mit einer 20fachen Vergößerung nichts erkennnen, aber die Plejaden sahen umso schöner aus. Mit bloßen Auge sah man ca. 4-5 Sterne, im Fernglas waren es dann schon 7-8 Sterne.
Aber nun war es Zeit, mein Teleskop (Seben 900mm Reflektor-Spiegel-Teleskop, 76mm Öffnung, 1,9 Bogensekunden) auszutesten, welches ich vorgestern erhalten hatte. Ich baute es auf dem Balkon auf und fixierte Mars im Sucher, danach zentrierte mit der kleinsten Vergößerung (45x) Mars im Blickfeld. Nunja, natürlich sah ich nicht mehr als mich meinem Fernglas und da ich es schnell wollte nahm ich sofort das Okular, welches eine 100x Vergößerung versprach... doch das Pünktchem im Blickfeld wollte sich nicht vergößern lassen und sich in den Mars "verwandeln". Er hatte noch nichteinmal eine Scheibenform angenommen .
Nundenn, ich holte die Barlow Linse Herraus um eine 200x Vergößerung zu erreichen doch nun füllte das "Pünktchen" das gesamte Gesichtsfeld aus und auch der Schärferegler konnte da nichts mehr machen. Langsam wurde ich wütend und versuchte alle anderen Vergößerungen aus, doch es brachte nichts.
Ich war irgendwie enttäuscht. Hatte ich das falsche Teleskop gekauft? Oder war irgendetwas kaputt? Einen falschen Stern konnte ich nicht fixiert haben, Mars war nicht von anderen hellen Sternen umgeben, er lag sogar fast im dunkeln. Ich verstand es einfach nicht. Für dieses Teleskop konnte man noch extra Farbfilter kaufen mitdenen man z. B.: die Polregionen des Mars hervorheben kann, aber was bringen mir solche Farbfilter, wenn sich dieses plöde Pünktchen einfach nicht vergrößern lassen will.
Ich hoffe ihr könnt mich irgendwie beruhigen^^. Das Seeing war immerhin nicht das beste und ich werde es heute Abend nochmal mit Saturn versuchen, der is ja immahin ein <b>BISSCHEN</b> größer als der Mars, vielleicht kann ich dann ja wenigstens ein Scheibchen oder zumindest die tollen Ringe erkennen.
(Und danke für' s durchlesen!)