Teleskop Justieren?

  • Hallo,


    ich hatte meinen Galaxy Dobson D8 zerlegt, weil ich den Tubus verlängert habe. Nun habe ich ihn wieder zusammen gebaut und frage mich nun, ob ich ihn richtig justiert habe.

    Folgendes habe ich gemacht:

    1. OAZ montiert

    2. Fangspinne montiert

    3. Cheshire Okular in den OAZ und Fangspiegel mittig ausrichten

    4. Hauptspiegel montiert

    5. Laser in den OAZ

    6. Fangspiegel so justiert, dass der Laser in der Mitte des HS ist

    7. HS so justiert, das der Laserstrahl wieder zurück zum Laser kommt

    8. in der Nacht einen Stern in die Bildmitte genommen, scharf gestellt und dann de-justiert bis er ganz breit wurde und man in dem hellen Fleck mittig die Fangspinne gesehen hat.


    Ist das so richtig oder sollte ich noch etwas anderes machen?

  • Hi,

    das hört sich erst mal alles ok an. Wenn du schon am Stern feinjustieren kannst, dann kann so viel nicht falsch sein. Du solltest dann die Beugungsringe schön symmetrisch sehen. Keinesfalls darf ein Beugungsring in den anderen übergehen oder das ganze Gebilde verzogen sein.

    Warum verlängerst du den Tubus? Die meisten würden ihn verkürzen, um mehr Backfokus zu haben.

    VG ralf

  • Wenn du schon am Stern feinjustieren kannst, dann kann so viel nicht falsch sein.

    Justiert habe ich am Stern nichts :S

    Ich dachte nur wenn ich defokusiere und die Fangspinne in der Mitte sitzt ist er justiert.


    Ich habe den Tubus länger gemacht um einen kleineren Fangspiegel einbauen zu können.

    Der alte war angelaufen.

    Durch den kleineren Spiegel hoffe ich auf mehr Kontrast, durch weniger Abschattung.

    Ich möchte gerne die Spiralen von M51 sehen.

    Bisher sehe ich da nur einen Nebel mit einem Punkt in der Mitte und einem Punkt daneben.

  • Ich möchte gerne die Spiralen von M51 sehen.

    Bisher sehe ich da nur einen Nebel mit einem Punkt in der Mitte und einem Punkt daneben.

    Hallo,

    ja, Galaxien sehen war auch mal mein Plan, drum habe ich mir 14"er gebastelt - Galaxien finden geht damit ganz einfach - aber sehen?? ja ist viel Interpretationssache wann man die Spiralarme wirklich sieht - John Dobson hat in seinem Teleskopbau-Video mal gesagt: "zum Galaxien sehen braucht es 20" " (oder so ähnlich) .

    Galaxien enttäuschen mich oft am 14"er, dafür sind Kugelsternhaufen um so besser.

    Und ja, deine Justage sollte soweit passen - nach dem Laser evtl. am defokussierten Stern schauen ob alles schön symetrisch ist, aber das hast du ja auch schon....


    Gruß, Martin

  • Ich möchte gerne die Spiralen von M51 sehen.

    Bisher sehe ich da nur einen Nebel mit einem Punkt in der Mitte und einem Punkt daneben.

    Servus C,


    hm, die Spiralarme von M 51 mit einem 8-Zöller? Ich fürchte, dass es da eher an deinem Himmel liegt als am Teleskop. Denn M 51 hat so helle Ärmchen, die habe ich mit meinem 8-Zöller schon mehrfach bewundert (obwohl ein RC weniger Kontrast als ein Newton haben soll). Ob dann ein kleiner Umbau wirklich was bringt? Ich würde dann eher schauen, ab und zu weiter weg zu fahren um einfach richtig dunklen Himmel zu haben.


    Die Justage würde ich einfach mal draußen am Stern prüfen.


    Zur Aussage von Dobson: ich habe ja 22 Zoll und auch 8 Zoll. Natürlich ist es ein Unterschied. M 51 mit 22 Zoll und gutem Himmel haut einem den Atem weg, weil man eben nicht nur die Arme sieht, sondern Feinstrukturen, Knoten, die schwachen Bereiche um NGC 5195... aber auch im 8-Zöller ist M 51 spektakulär, finde ich. Jedes Teleskop hat seinen Himmel.


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Mein Verein: Astronomische Gesellschaft Buchloe e.V.

    Meine Ausrüstung:

    Teleskope: 22" (560 mm)  f/3.5 Dobson (Martini / Oldham Optical)  –  Omegon Ritchey-Chretien Pro RC 203/1624; Montierung: iOptron CEM40G  –  Ferngläser (8 x 42, 20 x 60)

    Kamera: Canon EOS 6D Mark II (Vollformat, unmodifiziert); Kameraobjektiv: meist Canon EF-200 mm f/2.8 Teleobjektiv

  • 20", da wird der Glasrohling ja schon extrem teuer, oder?

    Ja, teuer und schwer und groß... Wenn ich die Geschichte von John Dobson richtig in Erinnerung hab, hatte er die Gläser von Bullaugen aus abgewrackten Schiffen verwendet, da war der finanzielle Aufwand wohl überschaubar ....

    Aber wie Christoph schreibt:

    Jedes Teleskop hat seinen Himmel.

    Selber ab ich mit 6" angefangen der Sprung auf 8" hat mich begeistert (auch an Galaxien), der Sprung auf 14" war dann was die Galaxien angeht eher enttäuschend, vlt. fehlt auch nur etwas dunkler Himmel.... Aber zumindest das Finden geht mit dem großen viel leichter😅

    Viele Grüße, Martin

  • Die Justage würde ich einfach mal draußen am Stern prüfen.

    Hättest du dazu evtl. eine gute Anleitung?



    dass es da eher an deinem Himmel liegt

    Ich war beim letzten Versuch am Ortsrand hinter einem Wirtschaftsgebäude, ohne Sichtkontakt zu einer Lampe.


    Als nächstes werde ich jetzt mal hinter den nächsten Hügel fahren, da hätte ich ca. 1km Abstand.


    aber auch im 8-Zöller ist M 51 spektakulär,

    super, das wäre echt gut 8)

  • Eine Anleitung findest du hier: http://www.madpc.co.uk/~peterl…limation/AlignmentRC.html


    Bei mir war bisher aber nur das Einstellen des Sekundärspiegels nötig. Ich fange mit einem hellen Stern an und stelle ihn unscharf. Der Donut ist meist nicht kreisförmig, sondern etwas verzogen, der zentrale Punkt ist aus der Mitte verschoben. Dann eine der drei Schrauben etwas anziehen oder lockern. Ich kann nicht gleichzeitig durchs Okular schauen und gleichzeitig die die Schraube drehen, daher gehe ich zur Öffnung, drehe etwas, gehe zurück und schaue, ob es besser oder schlechter wurde. Man hat schnell den Dreh raus, welche Schraube den Donut wie verschiebt. Man muss den Stern nach jedem Drehen wieder zentrieren (jedenfalls bei meinem, da ich doch etwas Koma habe). Wenn er symmetrisch, schon rund ist, dann nehme ich einen schwächeren Stern und mache es nochmal mit einem kürzerbrennweitigen Okular (meist bin ich aber dafür zu faul). Meist ist die Kollimation recht stabil, sodass ich nur kurz nachdrehen muss.


    Wichtig ist, dass man nicht einfach an allen Schrauben in eine Richtung dreht. Macht man die eine lockerer, ziehe ich auf der Gegenseite etwas an und umgekehrt. Aber nur kleine Schritte, nur etwas an den Schrauben drehen. Und isch die Drehrichtung merken.

    Am Anfang habe ich zu stark herumgefuhrwerkt und ich hatte statt Donuts nur noch Sicheln. Da habe ich recht lang gebraucht, das wieder hinzubekommen. Deshalb nur ein sehr kleines Stück drehen und Geduld haben. Mittlerweile bin ich meist in fünf Minuten fertig. Beim Fotografieren versuche ich oft, das Optimum zu ereichen.


    Bis jetzt habe ich den Hauptspiegel noch nicht einstellen müssen, nur den Fangspiegel.


    Mit dem Cheshire kann man den Fangspiegel natürlich auch einstellen. Meinen Newton justiere ich mit einem Laser. Da ich den Dobson immer komplett abbauen und wieder aufbauen muss, ist hier der Weg ähnlich: erst mit dem Laser den Fangspiegel einrichten, dann den Hauptspiegel. Wenn dadurch der Fangspiegel wieder nicht ganz passt, wieder diesen justieren, dann wieder den Hauptspiegel. Bisher habe ich nur zweimal so iterieren müssen. Abgesehen davon, dass ich hier mit dem Laser arbeite, ist das Procedere nicht anders als beim RC, nur dass ich beide Spiegel einstelle. Den Dobson prüfe ich dann auch immer nochmal am Stern, aber das passte bisher nach der Schnelljustage.


    Insofenr sehe ich nur als Unterschied, dass man beim RC, wenn man zu weit dreht, dan rapide eine völlige Deformation des Donuts hat (Hyperbel auf Hyperbel...). Solange man aber das vermiedet durch etwas Feingefühl, ist es nicht anders als bei einemNewton (finde ich). Die völlige Deformation hatte mich locker eine halbe Stunde zusätzlich gekostet, aber da war ich noch völliger Anfänger. Ich bin in das Hobby gleich mit einem RC wieder eingestiegen. Früher (80er) war ich mit einem C8 unterwegs, der nicht groß justiert werden musste, davor mit einem 114 mm Kaufhausnewton (da war ich noch Kind und wusste nicht, was Justieren ist) und ganz am Anfang einen kleinen 60mm-Refraktor. Justieren war für mich mit meinem RC also völliges Neuland und es ging auch so.


    Ich war beim letzten Versuch am Ortsrand hinter einem Wirtschaftsgebäude, ohne Sichtkontakt zu einer Lampe.

    Es geht ja nicht nur um direktes Licht, sondern auch um die generelle Himmelsaufhellung durch den Ort selbst. Hinter dem Gebäude hast du eher eine Chance, dass deine Augen dunkeladaptiert sind. Ist der Himmel aber generell zu hell, geht halt nur wenig.


    Was hilfreich ist: prüfe immer, was der schwächste, mit bloßem Auge sichtbare Stern ist. So kannst du die Himmelsqualität abschätzen. Und lass deine Augen adaptiert. Kein Licht, kein Handydisplay. Rotlicht geht natürlich, aber auch das kostet an Empfindlichkeit. Wenn ich bei Galaxien die Spiralarme mit meinem "kleinen" auskitzeln will, dann vermeide ich jedes Licht. Ich nehme auch gerne ein dunkles Tuch, das ich mir beim druchs Okular Schauen über den Kopf lege. Wenn ich dann meine, schwache Strukturen zu sehen, merke ich sie mir, gehe kurz vom Teleskop weg, gehe zurück, schaue wieder durch und prüfe, ob's reproduzierbar ist. Hat es geklappt, mache ich erst am Ende eine Skizze, um später anhand Fotos der Objekte zu prüfen, ob das, was ich sah, real ist oder nicht. Ist der Himmel richtig gut, geht mehr, als man denkt. Und an schlechten Tagen (Luftfeuchtigkeit kostet Transparenz) geht gar nichts. M 74 sehe ich manchmal nichtmal im 8-Zöller, oft nur als sehr blassen Fleck und einmal klappten die Spiralarme selbst bei ihm. Ausnahmenacht...


    Wichtig ist auch, dass du auf das Beobachten schwacher Strukturen trainiert bist. Immer indirekt beobachten, auch mal das Teleskop bewegen (ob die Aufhellung sich mit bewegt...). Ich erlebe es, wenn ich Nebel im Teleskop zeigen will, dass manche die gar nicht sehen, obwohl sie für mich deutlich sind. Schaut man direkt drauf und erwartet was Deutliches, übersieht man es. Auch das Sehzentrum muss trainiert sein, schwache Kontraste noch stärker zu erhöhen, dass sie auffallen.


    Es hilft dabei, finde ich, auch ohne Teleskop mit bloßem Auge am Himmel Objekte zu suchen. Ich schaue immer wieder gerne M 13 mit bloßem Auge an. Oder den Andromedanebel (wie groß sehe ich ihn, wie auffällig ist er, sehe ich deutlich eine ovale Form?) oder bei super Himmel auch M 33 (Dreiecksgalaxie, ein harter Brocken mit bloßem Auge). Man kann einige Messier-Objekte mit bloßem Auge sehen. Das trainiert Auge und Hirn ;-).


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Mein Verein: Astronomische Gesellschaft Buchloe e.V.

    Meine Ausrüstung:

    Teleskope: 22" (560 mm)  f/3.5 Dobson (Martini / Oldham Optical)  –  Omegon Ritchey-Chretien Pro RC 203/1624; Montierung: iOptron CEM40G  –  Ferngläser (8 x 42, 20 x 60)

    Kamera: Canon EOS 6D Mark II (Vollformat, unmodifiziert); Kameraobjektiv: meist Canon EF-200 mm f/2.8 Teleobjektiv

  • Hi C,


    Ich habe den Tubus länger gemacht um einen kleineren Fangspiegel einbauen zu können.


    Hast du auf die Fokuslage und Ausleuchtung deiner (zukünftigen) Okulare geachtet? Ich weiß nicht, wieviel Spielraum bei den Galaxy Dobsons vorhanden ist, aber der dürfte nicht allzu groß sein.


    EInen größeren Einfluss auf den Kontrast, als ein marginal kleinerer FS, dürfte -falls du es noch nicht getan hast- eine ordentliche Innenschwärzung haben, zB. Tubus mit Veloursfolie und alle anderen Teile mit Schultafellack.


    Neben Himmel, Teleskop und Augen spielt noch ein weiterer Faktor eine wichtige Rolle: DIe Psyche. Wie hier ja schon angedeutet, können die Eindrücke zwischen "enttäuschend" und "spektakulär" variieren. Inwiefern ist also auch meine Erwartung manchmal im Weg? Will ich mir die feinen Details erarbeiten? Würd ich nicht doch einfach lieber ein Foto davon machen?


    Das interessante an der visuellen Astronomie ist ja die Osmose zwischen der äußerst subjektiven Erfahrung und dem Austausch darüber im Kollektiv.


    Ob dein Teleskop nun aber wirklich justiert ist, kann ich dir auch nicht sagen 8o.


    CS

    Alex

  • Hast du auf die Fokuslage und Ausleuchtung deiner (zukünftigen) Okulare geachtet? Ich weiß nicht, wieviel Spielraum bei den Galaxy Dobsons vorhanden ist, aber der dürfte nicht allzu groß sein.

    Habe einen kürzeren OAZ verbaut. Das wäre die Fokuslage, oder?

    Aber was genau ist die Ausleuchtung und wie prüfe ich die?



    EInen größeren Einfluss auf den Kontrast, als ein marginal kleinerer FS, dürfte -falls du es noch nicht getan hast- eine ordentliche Innenschwärzung haben, zB. Tubus mit Veloursfolie und alle anderen Teile mit Schultafellack.

    Vorne und hinten habe ich ihn mit Noctutec Lack geschwärzt. In die Mitte kommt man nicht so recht rein.

    Die Tauschutzkappe ist mit Velours ausgekleidet.

  • Die Ausleuchtung ist abhängig von FS-Größe und der Feldblende deiner Okulare. Wenn du Planeten mit hoher Vergrößerung schauen möchtest, kann der FS ruhig kleiner sein.


    Bei Beobachtungen mit größerem Feld benutzt du Okulare, die auch eine größere Feldblende besitzen und die will ausreichend ausgeleuchtet sein (70%+) um Vignettierung zu vermeiden.


    Wie hast du denn die Fangspiegelgröße ermittelt?



    Rein interessehalber, hast du vielleicht ein paar Bilder vom Teleskop? Bilder sagen mehr als tausend Worte und vielleicht gibt es für alle was zu lernen.


    CS

    Alex

  • Aber was genau ist die Ausleuchtung und wie prüfe ich die?

    Dafür gibt es z.B. das Programm MyNewton, das man sich aus dem Netz kostenfrei runterladen kann. Was zur Auswertung nötig ist, sind die Maße des Teleskops, also die Größe von HS und FS, dazu die Tubusmaße (Durchmesser, Abstand HS-FS, Höhe und Verfahrweg OAZ) und die Brennweite des HS


    Damit bekommt man alles Wichtige grafisch oder auch zusätzlich als Text angezeigt, ein Beispiel mit Bildern dazu, der hellgebe Teil über dem OAZ ist der 100% ausgeleuchtete Bereich, der schwachgelbe Teil leidet unter Abschattung



    Ausgabe der Prozentwerte der Ausleuchtung bezogen auf die Größe der Okularfeldblende, alle Okulare für höhere Vergrößerung werden zu 100% ausgeleuchtet, ein 31mm Nagler (Feldblende 42mm) würde dagegen am Rand nur noch 71% erreichen



    Strahlengang des schräg einfallenden Lichts, das für die Abbildung zum Blickfeldrand bei einem langbrennweitigen WW-Okular (wie z.B. das 31mm Nagler) nötig ist



    Die Ausleuchtung wird beschränkt durch die Größe des FS (kleinerer FS = geringere Ausleuchtung), die Freie Öffnung sowie die Länge des Tubus (enger/länger= kleinere Ausleuchtung) und u.U. die Höhe der Fokusebene über Tubus- da kann der OAZ bei hoher Lage über Tubus auch vignetieren. Auch eine zu lange/enge Taukappe vignetiert Sichtfeld undAusleuchtung.


    Mehr "Kontrast" durch einen kleineren FS einfach durch Verlängern des Tubus erreichen, ohne wirklich alle Einflüsse dabei zu berücksichtigen, kann sich auch gegenteilig auswirken.

  • Ich war beim letzten Versuch am Ortsrand hinter einem Wirtschaftsgebäude, ohne Sichtkontakt zu einer Lampe.


    Als nächstes werde ich jetzt mal hinter den nächsten Hügel fahren, da hätte ich ca. 1km Abstand.

    Wie schon einige schrieben, die nächste Lampe aus dem weg zu räumen ist wichtig für die Augen Dunkeladaption. Aber das ist erst die Hälfte.

    Der Himmel über Dir und zwar die gesamte Luftsäule bis zur Stratosphäre ist wichtig. Und die Partikelchen, Dunst etc. da oben werden von allen Lichtquellen in 100km Radius angestrahlt.

    Da hilft "1km weiter raus" in manchen Regionen (wie meiner* z.B.) nicht das kleinste bisschen. Ich fahre 50km um halbwegs unter dunklem Himmel zu kommen. Halbwegs! Und ja ... 1km vom Dorf weg - aber eben nicht meinem Dorf ;-).


    Bei M51 konnte ich dann mit 8", sehr sehr zart und nur bei wirklich ganzheitlich transparentem Himmel, so was wie Spiralarme ausmachen - ganz klar mehr als nur ein strukturloser Nebel um den Galaxienkern. Und mit dunklem Tuch überm Kopf um selbst den immer noch zu hellen Himmel am Horizont (da wo ich her komme) auszublenden. Also es geht mit 8". Und das ist Odenwaldhimmel, kein Alpenhimmel, aber fst 6.0mag möglich.

    Es geht bei M51 und 8" besser wenn man es etwas mehr vergrößert. Die AP sinkt zwar (also Bildhelligkeit) aber weil wohl mehr Zapfen dran beteiligt sind, ist es besser als Spiralarme zu erkennen. Der Optimalpunkt schien mir bei eher 2mm AP gelegen zu haben (8mm Okular, 125x). Jetzt habe ich ein 16", da ist die Sache eindeutiger - aber auch extrem empfindlich gegenüber jeglicher Himmelsaufhellung bzw. hoher schleierhaften Bewölkung. Übrigens glaube ich, der selige Herr Dobson hat was von mindestens 16" gesagt :saint: !


    Zur Justage. Der Lakmustest ist in der Tat der Sternentest. wenn ich meinen 16-zöller belasere - bin ich am Stern total unzufrieden. Jetzt justiere ich nur noch am Stern nach von Beobachtungsfahrt zu Beobachtungsfahrt. Am Polarstern, der steht wenigstens still im Dobson...


    CS,

    Walter


    *Megastadt in 20km, Großflughafen in 20km

  • Rein interessehalber, hast du vielleicht ein paar Bilder vom Teleskop?

    gerade nicht, aber am Wochenende komme ich wieder zum Teleskop, dann mache ich welche



    Wie hast du denn die Fangspiegelgröße ermittelt?

    mit dem hier erwähnten myNewton und der Hilfe des Forums, ich finde nicht mehr alle Beiträge, auf die Idee bin ich durch diesen Thread gekommen:


    auf Seite drei sieht man das Teleskop vor der Verlängerung.

    Erst habe ich es nur um 30 mm verlängert, aber jetzt habe ich nochmal 20 drangehängt und um 50 mm verlängert.


    Jetzt ist ein 45 mm Fangspiegel verbaut.

    Original war ein 50 mm Spiegel + 1 mm Rand also eine 52 mm Obstruktion verbaut.


    Mehr "Kontrast" durch einen kleineren FS einfach durch Verlängern des Tubus erreichen, ohne wirklich alle Einflüsse dabei zu berücksichtigen, kann sich auch gegenteilig auswirken.

    hui jui jui

    Das Programm hatte ich schon mal verwendet aber anscheinend noch nicht richtig....




    *Megastadt in 20km, Großflughafen in 20km

    Laut light pollution map habe ich hinter dem Gebäude

    SQM 21.34 mag./arc sec2

    Brightness 0.316 mcd/m2

    Artif. bright. 144 μcd/m2

    Ratio 0.845

    Bortle class 4


    und an dem alternativen Standort

    SQM 21.37 mag./arc sec2

    Brightness 0.307 mcd/m2

    Artif. bright. 135 μcd/m2

    Ratio 0.792

    Bortle class 4


    Der alternativstandort ist auf einem Hügel, der nicht ganz so hoch ist wie die anderen in der Umgebung, d.h. ich sehe keinen Ort.

    Am Horizont kann man aber im Süden anhand des hellen Schimmers eine etwa 70 km entfernte Großstadt und im Westen einen etwa 20 km entfernten Industriestandort erkennen.

    er Optimalpunkt schien mir bei eher 2mm AP gelegen zu haben (8mm Okular, 125x).

    ich habe ein 8mm König Okular (ich glaube Lacerta), das mir hier im Forum für M51 empfohlen wurdem alternativ habe ich ein Baader Classic Ortho 10 mm und ein Svbony 12mm, beim Beobachten hinterm Haus waren die in Bezug auf die Details aber alle nahezu gleich

  • auf die Idee bin ich durch diesen Thread gekommen:

    Achso, da wurde das Thema FS ja schon ausführlichst besprochen. Meiner Meinung ganz schön viel Gebastel für solch homöopathische „Gains“.


    Worum geht es jetzt eigentlich in diesem Thread hier eigentlich?


    Es werden hier (und in dem anderen Thread) so viele Themen angerissen, die alle anderenorts schon ausführlich dokumentiert wurden bzw. eigene Threads verdienen und mit der Justage rein garnichts mehr zu tun haben.


    Das ist dann genau das was ich mit der Psyche meine: Wenn du bei M51 keine Spiralarme siehst, wirft dir dein Hirn Sachen vor die Augen wie „Obstruktion zu hoch!“, „FS hat keine 1/6 PV“, usw.


    Ich würd einfach mal ne Weile Beobachten gehen, einfach nur Gucken und über feine Sterne und schwache Fuzzies freuen.


    CS

    Alex

  • Ah, OK, für so was muss ich eben fahren ;-). An meinem Standard Beobachtungsplatz (OK ehemalig, da vom Jäger verjagt) hab ich laut besagter Web Seite SQM 21,6.

    Da ging das mit den Spiralarmen, M51 fast im Zenit und klare Luft (also Feb-April oder so). Hängt wahrscheinlich auch schon stark von den persönlichen physiologischen Eigenschaften des Auges, Netzhaut,Signalverarbeitung ab. Ist schon grenzwertig mit 8 Zoll.


    Zur Justage, wie gesagt - final check am Polarstern, geht nur bei recht gutem Seeing, möglichst hohe Vergrößerung (ich nehme volle 400x, 5mm plus 2x Barlow) und nur leicht defokussieren. Ringe rund und konzentrisch machen. Das ist nicht einfach geb ich zu, insbesondere wenn man nicht gleichzeitig ins Okular schauen kann. Ich kann - denn ich hab ein Newton 8" f/5 und das schön angenehm für den Rücken auf einer HEQ5 - mach ich also im Stehen. Am 16" wusel ich mich dusselig (muss runter/hocken für die Verstellung), auch weil beim Verstellen der HS Justageschraube, auch nur leicht der ganze Klecks sofort aus dem Bild abhaut bei ca. 400x. Und dann ist schwer zu merken in welche Richtun hat es sich verbessert/verschlechtert.


    Andererseits ist diese hohe Wissenschaft bei Galaxien nicht ausschlaggebend. Da ist es eher Tubusschwärzung, klare Gläser/Spiegel, Himmelsqualität, volle Dunkeladaption der Augen, Störlichtunterdrükung rund um das Gesicht, und - indirekt "Sehen" gewohnt sein. Außer bei M51 konnte ich manchmal Spiralarme bei M33 sehen, M106, M100 (erahnen). Das war es. Bei M31 natürlich noch 1 Staubband.

  • jetzt stecke ich irgendwo fest und checke es nicht...

    Hab das Teleskop nochmal zerlegt um zu prüfen ob der OAZ richtig ausgerichtet ist und um den Spiegel zu reinigen.

    Dazu habe ich in einen Papierkreis zwei gegenüberliegend Löcher gemacht und mit dem Ceshire durchgeschaut. Die dre Löcher lagen übereinander. Der OAZ sollte also passen.

    Dann habe ich die Fangspinne eingebaut und mit dem Lineal zentriert. Anschließend den FS so ausgerichtet, dass er im Cheshire rund erscheint und die Fläche möglichst gut und mittig ausfüllt.

    Dann den Laser rein und und den FS ausgerichtet damit er mittig auf den HS leuchtet.

    Dann den HS justiert, so das der Laser wieder zurück spiegelt.

    Anschließend mit dem Cheshire kontrolliert. Alles war mittig, nur der FS war nicht mehr mittig zum OAZ Tubus.

    Siehe Bild


    Dann habe ich den FS wieder Mittig zum OAZ Tubus justiert aber dann lag das Cheshire Kreuz am Rand des HS. Wenn ich wieder alle Kreuze justieren, dann füllt der FS den OAZ nicht mehr ganz aus. Wie auf dem Bild.

  • Dann den Laser rein und und den FS ausgerichtet damit er mittig auf den HS leuchtet.

    Lass das mit dem Laser und benutz das Cheshire, um den FS auf den HS auszurichten. In deinem Bild sieht man nur 2 der 3 Halteklammern des HS und mit dem Schritt FS zu HS ausrichten musst du den FS so einstellen, dass du alle 3 Halteklammern bzw. den Rand des HS gleichmäßig im Blickfeld sehen kannst. Das ist in deinem Bild definitiv nicht der Fall. Wenn dein Laser selbst nicht korrekt justiert ist oder leicht verkippt im OAZ sitzt, stellst du mit deinem Vorgehen den FS falsch ein


    Auch den folgenden Schritt mit HS ausrichten ist mit dem Cheshire möglich, dazu bringst du die Mittenmarkierung des HS mittig ins Fadenkreuz des Cheshire.


    Das der FS-Schatten nicht mittig steht, dürfte am Offset liegen, der FS ist ja wohl auf der Halterung um einen Offsetwert zur Spinne versetzt montiert. Die Spinne ist mittig zum Tubus ausgerichtet, der FS ist dann um einen kleinen Wert vom OAZ aus gesehen weiter entfernt. Siehe auch Justage mit Offsetversatz- in der Anleitung etwas mehr als die Hälfte runterscrollen

  • Also jetzt habe ich es so hinbekommen, dass man alle drei Siegelhalterungen sieht und Spinne, Cheshire und Mittenmarkierung übereinander liegen.


    Den Offset habe ich aber trotz Anleitung nicht richtig verstanden.

    Da muss ich mich kommendes Wochenende nochmal hinsetzen und in Ruhe lesen.


    Was ich mitgenommen habe ist, dass der Offset in zwei Achsen auftritt.

    Eine davon ist die Achse des OAZ Rohr.

    Man sieht nicht ob der Spiegel zu nah dran ist am OAZ oder ob er zu weit weg ist.


    Die andere Achse habe ich nicht verstanden.

    Weil wenn der Spiegel im OAZ Rund erscheint, dann ist er in der Achse des Haupttubus nicht verdreht. Außerdem ist er auch um 45° vom Huptrohr zum OAZ geneigt.

  • Man sieht nicht ob der Spiegel zu nah dran ist am OAZ oder ob er zu weit weg ist.

    Wenn du den originalen Fangspiegelhalter und die originale Spinne benutzt, dann sollte dieser Teil des Offsets ab Werk berücksichtigt sein. Wenn du mit Blick durch den OAZ dann den FS so einstellst, das er rund und mittig zu sehen ist, passt auch der Offsetteil in der Längsachse des Tubus

    Also jetzt habe ich es so hinbekommen, dass man alle drei Siegelhalterungen sieht....

    Man sieht zwar alle 3 Klammern, aber man sieht auch sehr deutlich, dass der Abstand des HS zum Tubus ungleich ist. Links unten ist kein Zwischenraum sichtbar, rechts oben mit den beiden farbigen Streifen dagegen ist der Abstand recht groß. Das sollte aber rundum gleichmäßig sein.


    Und wieso sieht man offenbar rechts die Seitenfläche des FS? (farbig eingekringelt markiert) Zusatzfrage- in welcher Richtung liegt die Tubusöffnung bzw. der HS? Mach das Foto so, dass z.B. die Richtung HS auf der rechten Seite liegt


  • Mit den Bildern oben komme ich nicht ganz klar, zum zentriert hab ich mir mal sowas in der Art gegönnt:


    Da sind schöne Ringe markiert, da erkennt man sehr einfach ob der Fangspiegel richtig steht ( am einfachsten ohne Hauptspiegel, bzw Hauptspiegel abdecken, damit die Spiegelbilder nicht verwirren): wenn der Fangspiegel rund und im Zentrum ist, dann passt die Lage und der 45° Winkel - einzig der Offset in Bezug zur optischen Achse des Hauptspiegels fehlt dann noch (der Fangspiegel sollte ja etwas außer mittig, um den Offset weiter weg vom oaz sitzen)

    Wenn der Fangspiegel soweit justiert ist, dann erst Hauptspiegel einsetzen, bzw Abdeckung entfernen und den "Rest" einstellen....

    Gruß, Martin

  • Hallo C.

    du hast jetzt leider nur 3 Fangspiegelspinnenarme, sonst wäre es noch einfacher.

    Alle 3 Streben (rot) und das Kreuz des Justierokulars (blau) sollten sich im Innern der Hauptspiegelmarkierung treffen. Der Rest ergibt sich von alleine.

    Ist das der Fall, dann ist der Fangspiegel, also das Dunkle um die Markierung, nicht mehr absolut symmetrisch. Das ist der Offset. Als visueller Beobachter hast du damit eigentlich gar nichts zu tun.

    Sorge einfach nur dafür, dass sich alle Linien treffen.



    Viele Grüße

    ralf

  • Hallo zusammen,


    die Spinne mit drei Armen trägt den gefassten Fangspiegel mittg, es sei denn, man stellt über die Länge der Streben Offset nachträglich ein.

    Das scheint hier nicht, bzw nicht bewusst und/oder genau gemacht worden zu sein.


    Das Bild (also das erste und auch das neue von Ralf) zeigt eine Mischung aus Justage mit Halboffset über Verkippung des Fangspiegels, wofür die Sichtbarkeit eines Teils der Fassung (von Stefen rot eingekringelt) spricht und der Justage ohne Offsetversatz, wofür der nicht ganz mittige Sitz der Reflektion (rote Strichmarkierungen von Stefan) typisch ist,


    Die Kapitel "Halboffset" und "Justage ohne Offset" bei Seeing 1 sind diesbezüglich aussagekräftig .


    Das von Martin verlinkte Tool kann da helfen, weil man mit dem Teil zwangsweise Offset einstellt, wenn man es genau nimmt. Bei dem Newton mit der Dreiarmspinne geht das aber nur über den (ebenfalls bei Seeing 1 thematisierten) Versatz der Spinne.


    Gruß

    Günther


    PS: Du kannst das auch so lassen und am Stern nachjustieren

    Jeder macht sich die Probleme die er haben möchte,

    sei es um sie zu lösen oder um sie zu pflegen.

    2 Mal editiert, zuletzt von Cateye ()

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