DIY Planetarium

  • Hallo,

    keine Ahnung in welches Forum das hier soll (vlt. kann ein Forenmeister das richtig einsortieren?) - jetzt aber zum Thema:

    Sommerzeit ist Ferienzeit - wie im letzten Jahr möchte ich wieder lokales Astro-Ferienprogamm anbieten - bei Beobachtungsabende ist das immer ärgerlich, wenn das dann Wetterbedingt ausfallen muss - daher die Idee ein kleines Planetarium zu basteln - jetzt wäre ja noch etwas Zeit bis zu den Sommerferien.


    Was ich bisher gefunden habe ist: Beamer mit Vorsatz aus 50mm Objektiv + Zenitspiegel + Fischauge => mit dieser Kombination das Bild an die Innenseite eines Geodomes projizieren....


    Ist das noch Stand der DIY-Technik oder gibt es da andere Ideen?


    Auch hier im Astrotreff gab es mal Threads dazu, kein Ahnung was aus diesen Projekten geworden ist - vlt. gibt's auch irgendwo Verleihmöglichkeit?


    freu' mich über eure Tipps, viele Grüße,

    Martin

  • Ich denke dass der "Geodome" hier das eigentliche Problem darstellt. Der Beamer mit Fish-eye-Objektiv lässt sich eher selber basteln.


    Der "Geodome", also die halbkugelförmige Projektionsleinwand als starre Kuppel kann man zwar von Baader beziehen (für sein technisch veraltertes Baader-Planetarium vorgesehen), jedoch zum (bei dieser Firma ja oft) astronomischen Preis. Und wenn das Ding gerade nicht gebraucht wird, wohin damit?


    Von einer anderen Lösung habe ich vor einiger Zeit in Wien gehört: Aufblasbar! Also entweder im Hüpfburg-Stil wie eine Luftmatratze oder mit Überdruck im Inneren als halbkugelförmige Traglufthalle.

  • Gute Idee die Kuppel so zu bauen. Dieses halbkugelförmige "Gerippe" müsste man jetzt nur noch mit sehr leichten Drei- und Fünfeckigen weißen Platten innen verkleiden bzw diese Platten gleich zusammensteckbar ausführen und schon wäre eine in Einzelteilen leicht transportable Planetariumskuppel fertig. Wenn das Ganze dann auch leicht montierbar und wieder zerlegbar ist, steht einer ambulanten Planetariumsvorführung nicht mehr viel im Weg.


    Für Vereins- und Volkssternwarten mit klassischer Sternwartenkuppel sehe ich eine Möglichkeit, die Kuppel bei Schlechtwetter als Projektionsfläche für so ein Beamerplanetarium zu nutzen. Dazu müsste sie innen nur entsprechend ausgekleidet sein. Der Beamer als Planetariumsprojektor wird dann einfach bei Bedarf auf das in der Mitte befindliche Teleskop aufgesattelt.

  • Na ja, das Geodom ist kein großes Problem, wollte sowas schon mal als Gewächshaus bauen - da gibt es Anleitungen genug.

    wie oben beschrieben 5 und 6-Ecke (aus lauter Dreiecken) und diese mit Pappe oder dünnem Sperrholz, das geht schon - Größe ist schon schwieriger: abhänig von der Projektionsqualität, da muss ich mal Test mit meinem alten Beamer machnen - keine Ahnung wie groß da die Auflösung und Lichtstärke sein muss um da dann vernünftige Abbildung zu bekommen.


    Problem ist eher: viel Aufwand für seltenen Einsatz - lohnt sich nicht für mich als Einzelperson - und leider noch nicht genug Mitstreiter für Vereinsgründung gefunden ;)

    und noch größeres Problem: wo lagere ich das dann eins wenn's nicht in gebrauch ist =O Aus und Garage sind schon übervoll :see_no_evil_monkey:


    hatte auch mal die Idee sowas als Basis zu nehmen: https://www.outdoorxl.de/colem…XbwHr0sfjPBIWicnZN35tQnNM


    aber das muss ich dann wieder lichtdicht bekommen.... muss noch wachsen die Idee


    viele Grüße, Martin

  • Hier auf der Sternwarte gab es früher mal Führungen für Grundschulklassen, hab ich mir sagen lassen. Zu einer Zeit in der Smartphones noch nicht so verbreitet waren, konnten die Kinder ihren Kopf unter eine mini-mini Planetariumskuppel halten. Hier die Beschreibung:


    https://www.harpoint-observatory.com/deutsch/eigenbau/bau_planetarium.pdf



    https://www.harpoint-observatory.com/images/selfmade/planetarium_1.jpg


    https://www.harpoint-observatory.com/images/selfmade/planetarium_2.jpg



  • Hallo Martin,


    ein richtiges Planetarium ist das zwar nicht, aber dafür mit überschaubarem Aufwand zu realisieren. Ich habe so etwas früher mal gebaut (vor ca. 40 Jahren) und fand das Projekt und das Ergebnis recht gut.


    Der Große Sternenhimmel
    Das Planetarium für Daheim: Der Große Sternenhimmel bietet eine nahezu verzerrungsfreie Darstellung von Sternen und Sternbildern. Karton-Bausatz. Vorgestanzt
    astromedia.de


    Ich denke dieses oben verlinkte Harpoint Observatory Planetarium dürfte das gleiche sein. Ist natürlich kein richtiges Planetarium, aber wenn man es zusammen mit den Kids bastelt, mit Sicherheit auch eine spaßige Sache.


    Bis dann:

    Marcus

    16" f/4 Dobson, 6" f/5 Dobson, C8, 60/360 Apo, 70/700 PST-Mod "Sunlux"


    Zeige mir einen Dobson und ich zeige Dir eine Baustelle

  • Hallo Martin,


    vor über 30 Jahren habe ich für ein Schullandheim u.a. ein Planetarium wie folgt gebaut:


    1. Es gab bereits einen kleinen Projektor. Der bestand aus einer Blechkugel mit Bohrungen entsprechend der Sternhelligkeiten und -positionen.

    Die Kugel war auf einer Achse mit Motor montiert. Im Zentrum der Kugel befand sich eine kleine Glühlampe mit fast punktförmigem Glühfaden.


    2. Aus Styroporabschnitten klebte ich oberhalb eines hölzernen Horizontrings (D ~ 2m) eine grobe Halbkugel zusammen, genau eingepasst in einer Raumecke bis zur Decke.

    Diese Halbkugel wurde dann von innen mit einem Fräser - befestigt an einem schwenkbaren "Radius" - exakt kugelförmig glatt gefräst.

    Die innere Oberfläche wurde dann noch beschichtet und war anschließend völlig glatt und weiß.


    3. Ein Schreiner baute in diese Raumecke eine runde Sitzbank ein mit einer Zugangsöffnung.


    Leider habe ich kein Foto von diesem Planetarium, aber alle Besucher (VHS-Astrokurse, Beobachtungsabende) waren begeistert, besonders die Kinder.

    Die Sternprojektionen durch die Bohrungen waren nicht perfekt kreisrund, aber völlig brauchbar und ausreichend hell.

    Durch den Antrieb wurden Aufgänge, Bahnen der Sterne und Untergänge simuliert.

    Die Sonne und dadurch Dämmerung war auch vorhanden, kann mich aber nicht mehr erinnern, wie das gelöst war.

    An diesen Sternenhimmel konnten mit einer "Taschenlampe" die Sternbildfiguren projiziert werden - genial einfach, aber faszinierend für alle!


    Leider ist das Planetarium und die Beobachtungsplattform wohl seit Jahren verwaist / demontiert?

    Ich habe schon lange nach etwas Vergleichbarem im Netz gesucht, leider bisher erfolglos (US-Import damals?).


    Mit der heutigen Technik müsste die Herstellung einer solchen Projektionskugel viel leichter realisierbar sein - mit Mikro-LED im Mittelpunkt.


    Oder aber mittels kl. Beamer, angepasster WW-Optik und eigenen Himmelsaufnahmen oder Stellarium ...


    Viele Grüße und CS

    Erich

  • Von einer anderen Lösung habe ich vor einiger Zeit in Wien gehört:

    Ja genau, bei den "Wienern" hab ich die Idee mit dem Beamer + Fischauge gesehen (leider gibt's den entsprechenden Blog nicht mehr):

    Wie baue ich mir einen Planetariumsprojektor?
    Das Herzstück jedes Planetariums ist das Projektionssystem. Große Planetarien arbeiten meistens mit einem mechanischen Sternenprojektor (mit der typischen…
    mobilesplanetarium.wixsite.com


    auf USA-Seite habe ich Geodom aus Wellpappe gesehen - die Idee mit dem Aufblasbarem Stoffzelt hat mich nicht wirklich überzeugt....


    vielen Dank schon mal an alle Ideengeber, hab jetzt viel mehr Ansätze sowas auch ganz klein umzusetzten - hoffe ich finde die Zeit das eine oder andere zu Testen und dann mal sehen wo die Reise hingeht....


    viele Grüße,

    Martin

  • Es ist vermutlich nicht das, was du dir vorstellst, aber es gibt an verschiedenen Orten in Deutschland Organisationen mit einem "Pop-up Planetarium", die man buchen kann.
    Die kommen dann mit einer aufblasbaren Kuppel und mit einem Projektor und machen entsprechende Vorführungen.

    Ich nehme an, dass du lieber ein eigenes möchtest, um flexibel auf die Witterung reagieren zu können und um Kosten zu sparen. Und weil ich aus deinen anderen Posts den Eindruck habe, dass dich auch die Bastelei reizt ;)

    Aber so ganz generell, wenn alles andere nicht klappt, wäre das sonst eine Alternative. Man könnte die ja für einen frühen Abend buchen und wenn dann schönes Wetter ist, kann man ja danach noch beobachten. Im Sommer ist die astronomischwe Dämmerung ja sowieso immer erst so spät.

    Teleskope & Ferngläser: Skywatcher Heritage 100/400; Acuter Maksy 60/750; Nikon Action Ex 8x40; OmegonPro 2x54

    Okulare: Svbony Goldline 6mm 66° FoV; Baader Hyperion 13mm 68° FoV; Baader Hyperion 24mm 68° FoV; Omegon Super Plössl Zoom Okular
    (Montierung: Skywatcher AZ-Gti; Kamera: ZWO Asi120MC)


    Beobachtung visuell, v.a. im Urlaub wegen schlechter Bedingungen zu Hause (Großstadt; verbauter Balkon; kein Auto).

    Deshalb kleines Setup, das sich leicht auch per Bus/Bahn/Flugzeug transportieren lässt.


  • Ich nehme an, dass du lieber ein eigenes möchtest, um flexibel auf die Witterung reagieren zu können und um Kosten zu sparen. Und weil ich aus deinen anderen Posts den Eindruck habe, dass dich auch die Bastelei reizt

    Ja ganz genau, der Weg ist das Ziel - ein externer Anbieter scheidet wohl aus - ich mach meine Aktionen ja "ehrenamtlich" - sollen für die Besucher (fast) nix kosten - das ist auch das Problem beim selber Bauern, will ja immer sehen, dass sich der Materialeinsatz in Grenzen hält, das ist die eigentliche Herausforderung: aus "altem Schrott" was neues schaffen :grinning_squinting_face:

    Viele Grüße, Martin

  • Meine Idee wäre eine größeres Kuppelzelt mit möglichst weißer oder silberner Reflektionswand und einen Video Beamer mit Fisch-Eye-Linse.


    Das kann man auch transportieren, muß nicht 365 Tage draussen stehen und ist flexibel nutzbar.


    Gruß Play

  • Allen einen freien, dunklen Himmel. Gruß Play

    3 Mal editiert, zuletzt von Caro () aus folgendem Grund: Eingebettete Fremd-Bilder durch Links ersetzt. Bitte immer dran denken: Fremde Bilder dürfen nur mit expliziter Genehmigung des Rechteinhabers eingebunden werden, das gilt auch und insbesondere für Produktfotos!

  • DIY lange Glasfaserstangen oder Kohlefaser und Jemand muß die Leinwand nähen können.

    Z.B. 2m Stangen a 1-2cm Dicke plus Verbindungshülsen aus Aluminium. Mit 5x Stangen kommt man auf 10m.

    Davon benötigt man dann 6x Stück. Also 30x Stangen.


    Gruß Play

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