Einsteiger - Kaufberatung Teleskop + Okulare

  • Hallo zusammen,


    nachdem ich die vergangenen Tage fleißig damit verbracht habe, mich in die Thematik einzulesen, überlege ich derzeit nun selbst aktiv zu werden (keinerlei Vorerfahrungen).


    1. Aktuell stehe ich vor der Entscheidung zwischen dem Celestron StarSense Explorer 8" bzw. 10". Hintergrund: Als Neueinsteiger finde ich es eine Erleichterung mittels "Push to" die anfänglich zu erwartende Frustrationstoleranz ("nichts finden") entgegenzuwirken. Ich bin aktuell unsicher ob es 8" oder 10" werden soll. Habe schon etliche Threads hier durchgelesen und das für und wieder / Erfahrungsberichte gesammelt. Beobachtungspunkt wäre vornehmlich die eigene Terasse / Garten - recht unverbauter Blick nach Süden / Osten in einer ländlichen Region mit Option noch etwas weiter herauszufahren (Ackerland auf einer Anhöhe). Lichtverschmutzung nach Bortle Skala 4, SQM 21,44. auf 370m Höhe. -> Ist die größere Öffnung wirklich ein nennenswerter Unterschied (Ziel neben Planeten auch Deep Sky) für die Zwecke? Oder lieber mit 8" starten, alles kennen lernen, das etwas niedrigere Gewicht (und untergeordnet ein wenig günstigeren Preis) mitnehmen und bei Gefallen später erweitern ( ergänzen)? Gebraucht habe ich bis dato aktuell nichts finden können. (Starsense vorausgesetzt)


    2. Macht es Sinn direkt zu Beginn hochwertige Okulare mit zu kaufen? Oder lieber zunächst mit den ausgelieferten Erfahrungen sammeln um anschließend mit hochwertigen ein wirkliches Aha Erlebnis zu bekommen? Budgettechnisch spielt es eine untergeordnetere Rolle. Wohlwissend, dass da gerne mal 300 Euro für eins zusammenkommen. ES 92° LER z.B. hatte ich mir ausgeschaut. Als Brillenträger (Hornhautverkrümmung auf einem Auge, das andere hat nur ein Dioptrinproblem bin ich mir aktuell unsicher zwecks Augenabstand (mit / ohne Brille durchsehen). Bei einem Auge würde es klappen, beim anderen nicht :/


    3. Fotos fände ich extrem spannend - aber das wäre eher etwas für die Perspektive und nichts zum Einstieg. Ein paar Schnappschüsse mit dem Smartphone hätten aber was...


    Danke für den Erfahrungsaustausch & Meinungen!

    Tobias

  • Hallo Tobias,


    willkommen im Forum!


    Ich habe mir vor einigen Jahren einen Starsense Explorer wegen der StarSense Mimik und APP-SW gekauft, den Rest direkt in den Keller gestellt, weil weitgehend unbrauchbarer Schrott.

    Ich spreche hier vom LT70 AZ, der damals so bei 179,-€ lag. Das StarSense ist ein Smarphone-Halter mit Spiegel und einer APP, die Plate-Solving macht und somit die Sternenposition erkennt.

    Das funktioniert sehr gut, es darf nur kein zu heller Mond scheinen oder irgendwo nahe eine Strassenleuchte stehen. Man bekommt 5 Lizenzen, danach sind sie aufgebraucht.

    Allerdings soll es auf Anfrage eine weitere geben, wenn man den Grund plausibel erläutern kann.


    Die von Dir angesprochenen Dobson spielen da aber wohl in einer anderen Liga, schon preislich bin ich überascht, wie teuer die sind, wobei Celestron jetzt auch nicht zu einer Billigmarke gehört.

    Ich kann zu denen aber nichts sagen.


    Die OMEGON PUSH To wären noch eine Alternative. Bei diesen haben die Teleskope eine einseitige Vixen-Schiene, sodass man sie auf klassischen EQ-Montis auch montieren kann. Die Montage ist aber wackeliger auf den PushTo, wenn man das Teleskop zu groß wählt. Ich habe so eine Push To, aber das 200PDS/1000 ist zu viel dafür. Wenn ich da ein höher vergrößerndes Okular einsetze, ist das fokussieren ein Zitterspiel.


    Ich würde auf jeden Fall mit weiteren Okularen warten, die laufen ja nicht weg. Ich mache das Hobby seit 2019 und kaufe immer wieder neues Spielzeug oder gebe altes ab.

    Zu Okularen kann ich Dir aber nicht viel sagen, ich bin recht schnell auf Astrofotografie umgestiegen, weil bei mir mit einem Bortle 5-6 Himmel es einfach zu hell ist.


    Was Fotos angeht, vergiß den B griff "Schnappschuß". Sowas gibts nicht. Bei DeepSky brauchst Du eine motorische Nachführung des Teleskops, die sehr präzise arbeiten muß. Mit der Kamera macht man dann dutzende oder hunderte Aufnahmen vom gleichen Objekt über Stunden und verarbeitet die dann später auf dem PC.


    Sonne und Mond funktionieren als Single Shot, aber in der Regel macht man Videos davon und läßt diese dann in Einzelbilder zerlegen. Davon werden dann z.B. die besten 10% verarbeitet zum Endresultat.

    Bei Planeten mußt Du auf jeden Fall Videos machen.


    So, dann erst mal viel Spaß bei der weiteren Auswahl und den Antworten hier. :)


    Grüße

    Hartmut

    EQ6R-PRO | OMEGON PUSH+ | SW Allview | Unistellar eQuinox | Seestar S50 |  ASKAR FMA 135

    SW 200PDS/1000 | SVBONY 503 80/560 (448) | SkyMax 102/1300 MAK | TS 61EDPH II

    ASI 120MC-S & MM-Mini | veTEC533c / 571c | N.I.N.A.

    METEORCAM (RPi4) (https://globalmeteornetwork.org/weblog/DE/index.html) DE000Q

  • Hallo Tobias,


    Also du hast dich ja schon viel informiert und dir schon gute Instrumente ausgesucht.

    Deswegen will ich nur was zu 8" vs. 10" sagen.

    In punkto Lichtsammelvermögem ist der Unterschied nicht sonderlich groß. Dafür ist ein 8'er aber nicht nur billiger sondern auch leichter. Gerade letzteres ist nicht zu unterschätzen wenn man älter wird.

    Ich habe selbst ein 8" Dobson und man kann damit schon verdammt viel beobachten.


    Gruß, Peter

  • Hallo Tobias


    vor der Entscheidung zwischen dem Celestron StarSense Explorer 8" bzw. 10".

    ich würde mit 8" beginnen. Wie hier schon gesagt wurde ist der Sprung zu 10" optisch nicht so bedeutend, aber vom Preis schon.

    Wie sagte mal ein Astronomieliebhaber: "Ein jedes Fernrohr hat seinen Himmel"


    Bei Okularen scheiden sich die Geister. Mit einfachen Modellen (Plössel) anfangen kann man schon.

    Das Einblickverhalten spielt da natürlich eine entscheidende Rolle, wenn du Brillenträger bist.

    D.H. Okulare mit entsprechenden großen Augenabstand wählen .


    Was die teuren Okulare angeht- sehe ich das nur dann gerechtfertigt, wenn man intensiv visuell unterwegs ist

    und das letzte aus seiner Optik herausholen will.


    Okulare mit Brennweiten von unter 8mm sind für mich nichts, kaum effektiv nutzbar.

    Oder lieber mit 8" starten, alles kennen lernen,

    Du sagst es selbst.

    Ein paar Schnappschüsse mit dem Smartphone hätten aber was...

    Das geht immer - mit guter Qualität zum Teil.


    Viel Spass am Hobby Astronomie.


    CS Dieter

  • Servus Tobias,


    ein paar Anmerkungen dazu. Das im Lieferumfang enthaltene 25 mm Plösslokular ist für beide unpassend. Nutzbar, aber es zeigt nicht das mögliche max. Sichtfeld am Himmel, dafür wären Okulare mit größerem Eigengesichtsfeld nötig. Weitere Okulare für mittlere und hohe Vergrößerung sind auf jeden Fall zusätzlich nötig.


    Bei der 10" Version dabei beachten, mit f/4,7 werden schon höhere Anforderungen an die Okulare gestellt, wenn diese auch halbwegs randscharf abbilden sollen.


    Zum Okularauszug, das ist nur ein recht einfacher ohne Untersetzung, da hat man Geld in der Herstellung gespart. Und der zusätzlich angebrachte Sucher ist an einer Stelle angebracht, die absolut unsinnig und untauglich ist. Da muss man sich entweder über den Tubus drüberbeugen oder auf die andere Seite der Rockerbox gehen.


    Gruß Stefan

  • Vielen Dank für die vielen wertvollen Anregungen. Im Astroshop liegen aktuell nur gut 100 Euro zwischen dem 8" und dem 10". Die Portabilität ist schon ein Argument. Immerhin gut 4kg weniger an Gesamtgewicht. Von daher tendiere ich eher zum 8" derzeit.


    Danke für den Hinweis mit dem Unterbau vom Auszug. Habe leider nichts gefunden wo dies enthalten ist in Verbindung mit dem Push to. Habe mal die Omegon Varianten geprüft. Ist dieser Punkt sehr entscheidend für einen Anfänger bzgl der Feinjustierung durch den Unterbau? Kann es noch nicht Recht bewerten ob man sich jedes Mal ärgern wird, wenn nicht vorhanden?


    Der Seestar scheint ja dann eher den Fokus auf Fotografie zu legen. Danke für den Hinweis. Primär geht es mir zunächst um das beobachten. Könnte eine sinnvolle Ergänzung werden.

  • Der Seestar scheint ja dann eher den Fokus auf Fotografie zu legen. Danke für den Hinweis. Primär geht es mir zunächst um das beobachten. Könnte eine sinnvolle Ergänzung werden.

    Der Seestar macht "visuelle Wattebäusche" als ansehnliche Objekte sichtbar. Hält locker mit einem visuell eingesetzten 22" mit.

    Also Kombi 8" plus Seestar (wenn finanziell möglich).

    Gruß,

    Peter

  •  Ist die größere Öffnung wirklich ein nennenswerter Unterschied (Ziel neben Planeten auch Deep Sky) für die Zwecke? Oder lieber mit 8" starten, alles kennen lernen, das etwas niedrigere Gewicht (und untergeordnet ein wenig günstigeren Preis) mitnehmen und bei Gefallen später erweitern ( ergänzen)?

    Servus Tobias,


    erstmal herzlich willkommen hier beim Astrotreff!


    Was 8 Zoll vs. 10 Zoll betrifft... Wenn du mit 8 Zoll beobachtest und dich dann an Objekte "wagst", die diesen an seine Grenzen bringen, dann wirst du die 10 Zoll vielleicht vermissen. Hast du aber die 10 Zoll, dann wird es genauso sein und du wirst dich fragen, ob 12 Zoll nicht besser gewesen wären...

    Ich will damit sagen, dass man auch mit 8 Zoll sehr viel entdecken und genießen kann. Wenn dein Himmel wirklich SQM 21m4 ermöglicht, dann auf alle Fälle. Ich habe einen entsprechend dunklen Himmel und habe da mit 8 Zoll sehr viel sehen können. Ich bin dann später auf 22 Zoll hoch, habe den 8-Zöller aber natürlich noch. Die Transportabilität hat große Vorteile (mein 8er ist aber parallaktisch montiert, was aber hier keine Rolle spielt). Man muss sich aber nicht dem "Öffnungsfieber" hingeben. Jedes Teleskop hat seinen Himmel.

    Ich hatte damals auch überöegt, ob 10 Zoll oder 8 Zoll. Da ich aber auch ab und zu fotografiere, gehört eine Montierung dazu (was bei dir wegfällt). Und das wäre für den 10-Zöller nochmal eine deutliche Stufe teurer gewesen, weshalb ich beim 8er geblieben bin. Als Dobson hätte ich mir vermutlich den 10er gegönnt, wenn ich die Entscheidung treffen müsste. Aber auch da ist das Gesamtgewicht und das Transportieren das Wichtigste. Wenn dir der 10er zu sperrig ist, dann bleibt beim 8er und genieße den. Wenn du den größeren aber auch problemlos transportieren kannst, dann gilt: Öffnung zählt.


    Der Seestar macht "visuelle Wattebäusche" als ansehnliche Objekte sichtbar. Hält locker mit einem visuell eingesetzten 22" mit.

    Ach Peter. Der Hinweis auf EAA ist sicherlich nicht verkehrt, aber du musst nicht durch verquere Vergleiche Missionsarbeit leisten. Der Blick durch ein echtes Okular und das direkte Seherlebnis von feinsten Puderzuckersternen (bei Sternhaufen) ist jedenfalls f+ür mich durch kein Bild auf einem Handy oder Tablet vergleichbar. EAA macht letzten Endes Fotos. Ja, mit Farbe, aber man schaut auf einen Bildschirm und lässt sich (beim Seestar) von einem Roboter Objekte zeigen. Das geht sogar ohne Teleskop, man muss nur googeln.

    Dass es spannend sein kann, zuzusehen, wie sich das Bild mit der Zeit verbessert, verstehe ich. Es sind aber dennoch zwei unterschiedliche Dinge. Ich würde meinen 22-Zöller niemals gegen ein EAA-Teleskop tauschen. Jedenfalls nicht bei gutem Himmel. Würde ich mitten im Ruhrpott wohnen und ich käme ohne Riesenaufwand nicht an einen dunklen Ort, dann bleibt vielleicht nur EAA. Aber bei 21m4 mit einem Teleskop live den Himmel anzusehen ist einfach genial.
    Dir ist sicher bewusst, dass das zwei paar Stiefel sind. Was aber für dich gilt, hat keine Allgemeingültigkeit. Du magst EAA – gönne ich dir. Andere bevorzugen den Live-Anblick. Gönne das den anderen. Und allein daran erkennst du, dass es zwei unterschiedliche(!) Wege sind, den Himmel zu erkunden.


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Mein Verein: Astronomische Gesellschaft Buchloe e.V.

    Meine Ausrüstung:

    Teleskope: 22" (560 mm)  f/3.5 Dobson (Martini / Oldham Optical)  –  Omegon Ritchey-Chretien Pro RC 203/1624; Montierung: iOptron CEM40G  –  Ferngläser (8 x 42, 20 x 60)

    Kamera: Canon EOS 6D Mark II (Vollformat, unmodifiziert); Kameraobjektiv: meist Canon EF-200 mm f/2.8 Teleobjektiv

  • Hallo,


    als ich vor 2 Jahren anfing, dachte ich auch, dass es nur visuelle Astronomie gibt und Fotos den absoluten Vollprofis vorbehalten sind, die sehr teures Equipment nutzen und jahrelange Vorkenntnisse als Fotograf benötigen.


    Visuell und der Einsatz von Kameras (auch EAA) sind zwei völlig unterschiedliche Dinge, die sich zwar mit teilweise identischen Werkzeugen mit den selben Inhalten beschäftigen, es sind trotzdem zwei verschiedene Hobbys. Ich hab für mich festgestellt, dass mir visuelle Beobachtung zu anstrengend ist. Ich hab zwar auch ein visuelles Teleskop und ein paar wenige Okulare, ich schau da auch gerne mal durch, aber hätte ich kein Fotoequipment, würde ich meine Teleskope deutlich weniger nutzen, ich müsste immer mindestens 40 Minuten ins Dunkle fahren, wozu ich einfach keine Lust habe. Von zuhause aus, am Rande des größten Ballungsgebiets Europas, hab ich visuell schnell alles abgegrast. Daher beobachte ich zu 90% elektronisch und bin dankbar für diese Möglichkeit. Das mit Googlen zu vergleichen, finde ich ebenso unsachlich, wie zu behaupten, dass ein Seestar mit dem Dobson mithalten kann. Deepsky macht visuell nur mit maximaler Öffnung Spaß, und dann hat man immer noch keine Farbe im Bild. Muss man mögen, ich kann verstehen, dass man das Gesamterlebnis mag. Ich find es aber genauso faszinierend, ein Bild sich aufbauend zu beobachten, das mein Teleskop gerade vom Himmel macht, um anschließend noch durch Bearbeitung Dinge sichtbar zu machen, die ich durchs Okular nie sehen könnte, jedenfalls nicht so. Eigene Bilder sind auch was anderes, als Bildbände durchzublättern.


    Will sagen: Zu Beginn des Hobbys kann man nicht wissen, wo die eigenen Vorlieben liegen. Das merkt man im Laufe der Zeit durchs eigene Tun.


    LG Olaf

  • Das mit dem "ins Dunkle fahren" ist leider ein (un)gutes Argument, das sicher auf Viele zutrifft. Mal eben schnell raus, den aufklarenden Sternenhimmel nutzen geht dann nicht - es braucht immer einen ausreichenden Vorlauf. Die zusätzlichen 50-60min hin und zurück, die es bei mir wären, um an einen richtig guten Platz zu kommen, verhindern schon jetzt spntane abendliche Aktivitäten unter der Woche. Hier am Ort habe ich zwar nun einen Platz im Haus reserviert, aber leider nicht sonderlich dunkel und vor allem oft wolkenverhangen da etwas im Tal. Ich muss mir auch etwas überlegen.

  • Daher beobachte ich zu 90% elektronisch und bin dankbar für diese Möglichkeit. Das mit Googlen zu vergleichen, finde ich ebenso unsachlich, wie zu behaupten, dass ein Seestar mit dem Dobson mithalten kann.

    Servus Olaf,


    sorry, so war das nicht gemeint. Ich fotografiere ja selber und schaue meine Fotos gerne an (auch auf einem Bildschirm, aber daheim, nicht draußen mit EAA). Auch da könnte ich googlen, anstatt selber Fotos zu machen. Das war mehr sarkastisch gemeint, um die Argumentation etwas umzudrehen. Ich finde dieses Ganze "meine Art Hobby ist besser als deine Art Hobby" völlig unnötig und hatte gehofft, dass das so zum Ausdruck kommt. Und hier insbesondere, was Casatis Äußerungen angeht. Sowas kann man gerne in einem eigenen Thread "diskutieren" (wie früher Spiegel vs. Linse), aber doch nicht in einem Einsteigerthread (jedenfalls nicht so absolut finde ich).


    Wie auch immer, meinen sarkastischen Einwurf habe ich nicht wirklich ernst gemeint.


    Deepsky macht visuell nur mit maximaler Öffnung Spaß, und dann hat man immer noch keine Farbe im Bild.

    Hier "muss" ich aus meiner Sicht eingrätschen. Ich habe zwar eine "maximale Öffnung" (für mich, für andere sind 22" noch knuffig), aber mir macht Deep Sky auch mit meinem 8-Zöller Spaß und sogar mit meinen Ferngläsern. Manchmal lasse ich meine Teleskope daheim und gehe nur mit Fernglas bewaffnet raus und genieße auch da Deep Sky. Vielleicht macht es dir keinen Spaß mit mittleren oder kleinen Optiken. Mir und anderen aber sehr wohl. Und Farben – ja, wenn du von Galaxien und Nebeln ausgehst (mit Ausnahme mancher sehr heller PNs), dann ist alles grau. Wenn man aber Sterne bzw. Sternhaufen ansieht, dann ist das visuelle Bild bunter, als man oft meinen mag.


    Ich gönne Casati sein EAA, dir deine 90% Elektronik (egal ob EAA oder Astrofotografie) und mir sowohl das Visuelle als auch Fotografie. Ich finde nur absolute Aussagen wie "unter 8 Zoll macht Deep Sky keinen Sinn" (was ich schön öfters gelesen habe) oder "nur mit maximaler Öffnung" schade, denn sie suggerieren, dass diese absoluten Aussagen auch genau so korrekt sind (ebenso Casatis Ansicht, dass das Seestar einem 22-Zoll-Dobson ebenbürtig wäre und sich große Dobsons nicht lohnen). Mir reichen oft auch meine 6mm Pupillenöffnung – und auch da kann ich Farben erkennen. Natürlich nur bei Sternen, aber immerhin. Und bei dunklem Himmel finde ich auch Deep Sky mit bloßem Auge faszinierend. Milchstraße mit Details und Dunkelnebeln, dann mit Fernglas bewaffnet alles etwas vergrößern und mehr Licht sammeln. Einfach herrlich. Und mit vier Zoll hat man wunderbare Weitfelderlebnisse. Ich empfehle da O'Meara mit seinen Hidden Treasures. Alle Objekte in dem Buch hat er mit vier Zoll beobachtet, gezeichnet und beschrieben. Und das ist keine maximale Öffnung. ;)


    Daher an Tobias gerichtet: Lass dich nicht verwirren. Auch mit 8 oder 10 Zoll kann visuelle Astronomie begeistern und Spaß machen. Nur eben nicht jeden – man muss es halt ausprobieren.


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Mein Verein: Astronomische Gesellschaft Buchloe e.V.

    Meine Ausrüstung:

    Teleskope: 22" (560 mm)  f/3.5 Dobson (Martini / Oldham Optical)  –  Omegon Ritchey-Chretien Pro RC 203/1624; Montierung: iOptron CEM40G  –  Ferngläser (8 x 42, 20 x 60)

    Kamera: Canon EOS 6D Mark II (Vollformat, unmodifiziert); Kameraobjektiv: meist Canon EF-200 mm f/2.8 Teleobjektiv

  • Hallo Christoph,


    für mich sind schon 8 Zoll riesig! :) Mein größtes Teleskop ist ein Skywatcher 130 PDS. Was Größeres werde ich mir wohl nie kaufen. Ich stimme Dir aber zu, dass man mit jedweder Optik in den Himmel schauen kann, auch ganz ohne Hilfs-Optik. Damit haben wir alle angefangen, und die, die dadurch Interesse entwickelt haben, mehr sehen zu wollen, sind dann ins Hobby Astronomie eingestiegen, oder haben es sogar zu ihrem Beruf gemacht,


    Ich bin weit davon entfernt, die unterschiedlichen Ansätze gegeneinander auszuspielen, ich finde alle Spielarten faszinierend. Wie gesagt guck ich auch mit einem 80er APO in den Himmel und steure auch mal Deepsky Objekte damit an, aber sehr selten. Wenn das Wetter wirklich gut ist, schau ich nebenbei, während die Aufnahme läuft.


    Welcher Weg der Richtige für einen ist, hängt an sehr individuellen Faktoren, teilweise objektiv, aber ist eben auch eine Menge Subjektivität dabei. Und ganz wichtig: Nichts ersetzt das eigene Ausprobieren. Die unterschiedlichen Wege bekommen Neulinge hier aber immer sehr gut und fundiert erklärt, das war bei mir vor nicht allzu langer Zeit genauso. Dafür noch mal Danke, auch an Dich, Du bist ja auch einer der eifrigsten Erklärer.


    LG Olaf

  • Hallo Tobias,


    folgende Ratschläge/Anmerkungen zu Deinem Setting:


    1. Deine Bedingungen am Wohnort sind SEHR GUT, also lohnt es sich absolut dort auch ein grosses Teleskop (10") zu haben. Bei 21.4 gehen auch Galaxien (das sind typischerweise eher schwere Objekte) schon sehr gut (d.h. sie sind gar nicht mehr so schwer ! ;) ) Ein sehr gutes Dobson-Teleskop mit sehr guten Okularen für 20J Beobachtungsspass kostet ca 2000 Euro.


    2. Ein 10" f/5 ist genauso lang (5cm Unterschied) wie ein 8" f/6. Daher ist - bis auf einen eher geringen Unterschied im Gewicht - der 10" die bessere Wahl. Ein 10" wird Dir SEHR LANGE viel am Himmel zeigen. Wenn man hinreichend engagiert ist, kannst Du in 20J immer noch damit beobachten ! Der Gewichtsunterschied ist praktisch irrelevant, insbesondere wenn Du in Deinem eigenen Garten beobachten kannst, das ist super.


    2b. Kaufst Du 8" f/6 wirst Du immer fragen: hätte ich es in 10" besser gesehen usw usw. Das ist der Beginn eines Leidensweges und der irrigen Vorstellung man könne die Langeweile durch immer neue, weitere, bessere Käufe betäuben/lindern. Das ist ein schlechter Weg, der Weg als 'ewiger Konsument'. Einmal was Gescheites, fertig. Danach nur noch komplementär dazu nutzbares Equipment (kl. Refraktor, sehr grosser Dobson). Der Fokus liegt in der Astronomie-Beobachtung am Himmel, NICHT im immerwährenden Upgrade auf neues Equipment, das DANN irgendwann endlich die grosse Sehnsucht erfüllt (Quatsch !). Auch das Starsensen ist ein weiterer Weg in die Langeweile, übrigens... (ok, das ist MEINE Philosophie, allerdings schon einiges an Erfahrung dahinter ;) ).


    3. Als Ergänzung nach unten beschaffst Du Dir SPÄTER (man hat eigentlich immer mehrere Spezialisten-Teleskope) einen kleinen Refraktor. (1) MIt diesem hast Du viel mehr Gesichts-Feld (das will man), das geht direkt mit der Brennweite. Von 1200mm runter auf 600mm verdoppelt den Gesichtsfelddurchmesser, vervierfacht also die übersehene Himmelsfläche. Ausserdem (2) kannst Du mit diesem auch relativ aufwandssparend Richtung Foto gehen (kleine Montierung, wenig empfindlich auf Guidingfehler). Aber auch als: (3) ich geh mal schnell raus und schau mir Jupiter an - Instrument ist sowas dann hilfreich und sehr passend. Das aber alles erst später ! Letztlich: (4) für Reisen und als Teleobjektiv.


    4. Okulare kaufst Du sofort sehr gute (diese Philosophie würde ich Dir vorschlagen + empfehlen). Gesamter Satz von Explore Scientific 82° (Standardversion). Probiere mal aus, ob das mit Deinen Augen geht. Stepping: 30, 18, 11, 6.7, 4.7mm. (Wenn man will nocheine Barlow dazu --> 1/2 x 4.7mm = 2.35mm). Diese Okulare schöpfen (fast perfekt) das Potential des Teleskops voll aus. Mehr geht physikalisch nicht (hierzu gibt es nur marginale Einwände). Nur als Einschätzung: das ES82° 30mm ist so gut wie das Nagler (82°) 31mm (3x Preis) - das ist also seinen Preis WERT. Die obigen Okulare für den Dobson passen (zu >90%) auch am Refraktor.

    Kein Neukauf. Augenprobleme und daher Abwandlungen in den Okularen musst Du aber natürlich selbst bewerten/bedenken (bin normalsichtig).


    5. Filter kaufst Du *NUR* einen sog. Emissionslinienfilter und zwar den sog OIII in 2" Version von Astronomik, ca 200 Euro. Macht an spezifischen Objekten einen Riesenunterschied. Haben ALLE visuellen Beobachter. NEIN, keinen Mondfilter: einfach nur eine (laminierte) Pappe vor den Tubus, abgeblendet auf 50mm Durchmesser, fertig (nur bei geringen Vergrösserungen am Mond, abnehmen bei höheren Vergrösserungen, wenn das Licht schwächer wird).


    6. Navigationshilfen a la Starsense sehe ich kritisch, sorry. Frage: Du hast einen kleinen 6-jährigen Sohn. Sagst Du ihm er solle sofort mit Taschenrechner arbeiten, anstatt Mathe zu lernen ? Meine Antwort wäre: auf keinen Fall !

    Man findet - gerade am Anfang helle Objekte - recht leicht. Was hilft dabei ?  Antworten: (1) gute Okulare mit grossem (!) Feld, insbesondere das 30mm 82° von oben. (2) ein Telrad Pointer (genial einfach), (3) Ein sog RACI Finder 8x50 90° am Teleskop. (4) Eine gute Sternkarte, wobei ich sofort Software auf Notebook empfehlen würde (viele Gründe hierfür, ALLES was Du Dir je vorstellen kannst ist da drin). Deine Aufgabe jedoch: Sternbilder lernen, hierzu verwenden: Drehbare Sternkarte (nein keine APP, vom Ausbildungsaspekt her wäre ein APP sehr schlecht, die DrehbareSternkarte jedoch billig + sehr gut !!!) Sternbilder sind die Loslaufpunkte für das StarHopping zum Objekt. Viele einfache Objekte sind leicht zu finden ! Wenn Du die schwierigeren angehst, kannst Du schon vieles.

    Drehbare Kosmos-Sternkarte

    Ganz wichtig dann Sternkartenprogramm - Empfehlung: Guide 9.1 (Astroshop)

    https://www.astroshop.de/software/software-guide-9-0-dvd-rom-mit-deutschsprachigem-handbuch/p,24903

    oder Cartes Du Ciel (Web).

    https://www.ap-i.net/skychart/en/start

    Es gibt massenhaft Leute, die starhoppen, also das wird schon ! Und die dadurch gewonnenen Erfahrung ist ungleich grösser als beim 'gleich blind anfangen'...



    7. Es gibt nachträglich 2 Optionen für elektronische Hilfen: (a) Navi-Computer am Teleskop (messen die Achsposition und sagen Dir: nach rechts, nach links), (b) das billigste StarSense Teleskop kaufen und die StarSense Halterung abmontieren, an Deinem anderen Teleskop anmontieren. Machen einige Kollegen... (such nach Starsense). Vorteil: minimierter Preis.


    8. Ich habe vor 1 Jahr einem Freund (Neueinsteiger wie Du) folgendes Teleskop empfohlen, und es hat sich bei ihm sehr gut bewährt:

    ICS D10 Dobson (Google) = 10" f/5 (Standardoptik reicht). Macht und hat alles was man will. Hat auch ggf. dediziertes Zubehör... (u.a. Navi-Computer). Er hat auch die ES82° Okulare gekauft, dito. Für seinen Weg in die Astronomie schreib ich ihm hin+wieder/regelmässig kleine Edu/Curriculum-Artikel, kannst Du auch lesen, siehe hier: https://eyes4skies.de/v2/art/edu.htm .

    Über eine erste gemeinsame Beobachtungs-Session kann man hier lesen:

    eyes4skies - reports

    (natürlich habe ich hierbei - zugegeben - die meisten Objekte gesucht, er kann es aber auch mittlerweile... ;) )


    9. Der Upgrade nach oben ist (später): 16-20inch Dobson. Bitte keine sinnlosen Zwischenschritte ! Dadurch sieht man schon: der 10" reicht Dir lange für viele Beobachtungsjahre... Die (sehr guten) Okulare von oben verwendest Du immer weiter, auch an einem f/4 Gerät.


    10. Was zum Beobachten sonst so alles relevant wird:

    eyes4skies - vDSO


    11. Daneben: Teleskoptreffen besuchen und lokale Gruppen suchen (allerdings visuelle Beobachter ! ;) )


    Good luck + viel Spass beim visuellen Beobachten,

    Peter

  • Hallo Tobias und in die Runde,

    Dafür ist ein 8'er aber nicht nur billiger sondern auch leichter. Gerade letzteres ist nicht zu unterschätzen wenn man älter wird.

    deshalb plädiere ich beim Kauf eines größeren Teleskops nicht nur für selber anschauen, sondern auch für selber hochheben(!) vor dem Kauf ;) Der 10" mag zwar die selbe Baulänge haben, aber 6 bis 8 kg mehr bei dickerem Tubus sollte man doch im Hinterkopf haben.


    Die Rahmenbedingungen geben es in diesem Fall (guter Himmel und eigene Terasse) theoretisch her, aber der Teufel steckt bekanntlich im Detail. Ob es sich lohnt, gleich mit 10" einzusteigen, kannst also nur Du selber beurteilen, Tobias!


    Ein gutes Fernglas und/oder ein leichtes Reiseteleskop sind oft mehr als nur eine kleine Ergänzung. Es gibt hier viele Berichte über Beobachtungen mit kleinen Optiken wie z.B. Ferngläsern. Kommen plötzlich private und/oder gesundheitliche Probleme dazu (wie bei mir aktuell), dann stellt man auf einmal fest, dass aus der Ergänzung das aktuell am häufigsten genutzte Instrument geworden ist. Und dass Deep Sky auch mit kleinen Öffnungen unter grottigen Bedingungen Spaß machen kann, sofern man sich drauf einlässt.


    Viel Erfolg beim Einstieg und CS,

    Klaus

  • Klaus nennt hier sicherlich wichtige Aspekte !


    Jedoch aus meiner Sicht:

    Das grössere Gewicht steckt bei 10" einerseits in der etwas grösseren Rockerbox. Andererseits im Tubus. Man kann ja den Händler nach den konkreten Gewichten für beides D8 versus D10 fragen. Aber das Zusatzgewicht ist aufgeteilt auf 2 Teile, also sicher handhabbar i.a.. Aber für den Beobachtungsgenuss ist ÖFFNUNG halt doch das Mass der Dinge... ich sage nur: allseits grassiert das Öffnungsfieber... ^^ Wenn der Himmel so gut ist, und der Transport eher minimal (Garten) dann auch öffnungsmässig Gas geben.


    Ein Dobson ist kein Fernglas, klar. Allerdings zeigt er auch ein 'kleines bisschen' mehr ;) als ein Fernglas. Aber völlig d'accord: ein Fernglas gehört ganz klar auch in den Werkzeugkasten, den man hat, kein Zweifel. :thumbup:


    Ich schleppe übrigens (stückweise) 65kg (20" + 6", inkl. Zubehör, rein visuell) durch die Gegend wenn ich beobachte. Da ist ein 10"er vergleichsweise easy...


    Wenn man älter wird verschieben sich ggf. die Prios, das ist klar, und nachvollziehbar (und ich merke es natürlich auch ;) ). Dennoch werd ich den Teufel tun und unter 21.4+ Himmel mit einer kleineren Öffnung beobachten... :P


    Ich finde einen 10" noch sehr gut (und sehr lange) handhabbar.

    Man kann auch gerne 8" kaufen... - und sich nach 6.72 Monaten fragen, wie sähe das denn vielleicht in 10" aus ? (grauenhaft die psychologische Wirkung, s.o.)


    Gruss,

    Peter

  • Hallo,

    Man kann auch gerne 8" kaufen... - und sich nach 6.72 Monaten fragen, wie sähe das den vielleicht in 10" aus ?

    ....wenn man mit (noch) handlichen 8-Zoll einsteigt, würde ich mir keine Gedanken mehr über nen 10-Zöller machen,

    .....da sollte sich die nächste sinnvolle Steigerung eher im Bereich von (ab) 12" abspielen.


    P.S.:...'s is nur meine Erfahrung und Meinung...

  • Hallo,

    auch ich denke 8" oder 10" sind nicht "kriegsentscheidend" - da entscheidet der Transportaufwand (Gewicht, Größe, geplanter Standort)

    Toll ist die Entscheidung visuell anzufangen - Gas ganze EAA-Zeugs (seestar...) liefert zwar mit wenig Aufwand tolle Bilder, ist aber nix im Vergleich mit "selber suchen, finden und beobachten) - visuell sieht man vlt weniger, aber der Spaßfaktor ist einfach viel größer, Bilder kann ich auch im www ansehen, da Brauch ich kein Teleskop..... Ist nur meinen subjektive Meinung 🙈

    Und ja, irgendwann wir 8" oder 10" auch zu klein, denke aber für den Einstieg ist das super👍

    Und zu Okulare: weniger ist mehr - erst mal sehen wie sich die mitgelieferten schlagen und dann entscheiden welche Vergrößerung ein besseres Okular vertragen könnte. ...

    Gruß, Martin

  • ein 10" hat aber mal eben 50% mehr Lichtsammelvermögen als ein 8". so ganz unauffällig ist das nicht

  • Hallo Tobias,


    ich habe meinen 10" Dobson verkauft weil ich nur noch den Achtzöller auf der parallaktischen Montierung genutzt habe.


    Es mag zwar auch an der Qualität der Teleskope, der Montierung und meinen persönlichen Vorlieben gelegen haben, aber 10" waren in meinem Fall nicht besser.


    Ich wohne im eigenen Haus auf dem Land mit genug Platz, aber an mehr Teleskop habe ich in den letzten beiden Jahren keinen Bedarf gehabt.


    Okulare nutze ich gerne die (N)ED (die mit den farbigen Ringen, ~109,-€/Stück). Ich hatte die zuvor mit den deutlich teureren Hyperion verglichen und konnte - mit meinem Teleskop - keinen Unterschied erkennen, welcher den fast 50% höheren Preis rechtfertigte.


    "Push to" oder "Go to" kommt für mich nicht in Frage. Ich will alles selbst finden, das macht es für mich aus. Zudem habe ich keine Lust vorher alles "stundenlang" auszurichten. Wenn meine Nachführung nicht stimmt, kriegt das Stativ einen "kleinen Schubs".


    Sternkarten und entsprechende Bücher sind natürlich Pflicht.


    Auch ein Telradsucher wäre empfehlenswert.


    Gruß Gerrit

  • Ich denke das ist so zu sehen:


    Der Vorteil von Dobsons ist, dass deren AltAz 'Montierungen' sehr billig sehr stabil gebaut werden können, daher geht beim Dobson anteilig maximal viel Budget in die Optik, was optimal für visuelles Beobachten ist. Bei Dobsons wackelt normalerweise nichts !


    Wenn man parallaktisch montiert, dann muss anteilig viel mehr Geld in eine stabile Montierung investiert werden und damit wird die Optik tendenziell kleiner, was nicht wirklich im Sinne visueller Optimierung ist.


    Also: Dobson ist DAS Ding für visuelles Beobachten.


    Gruss,

    Peter


  • Das ist die Krux.

    Stellt sich aber die Frage, was will man haben und nutzen?


    Für mich kommt z. B. ein (kleiner) Dobson (unter 12") nicht (mehr) in Frage, weil ich auf den Komfort einer parallaktische Montierung nicht verzichten möchte. Dann eher auf ein paar Zoll weniger für vermeintlich (man bekommt ja auch mehr) mehr Geld.


    Gruß Gerrit

  • Hallo,


    visuell finde ich parallaktische Montierungen unnötig. Das aufwendige Einnorden würde mich total nerven. Fotografisch ist das heute durch Platesolving ja Kindergarten, aber visuell würde mich das wahnsinnig machen, weil zu viel Zeit von der eigentlichen Beobachtung abgeht. Dazu die früher notwendigen akrobatischen Übungen unter dem Polsucher, wenn man das Achsenkreuz nicht auf Augenhöhe aufbauen konnte. Nein danke.


    Alt-AZ finde ich daher visuell sehr gut und völlig ausreichend. Visuell geht nichts über den Dobson, dem stimme ich zu, obwohl ich nie einen hatte und auch nie einen haben will. ;) Es geht natürlich auch ohne Dobson. Wie immer ist die Frage, was man sehen will und welches Erlebnis man sich vom visuellen Beobachten verspricht.


    Wenn ich Platz habe und das Maximale mit eigenen Augen sehen will, dann kaufe ich mir den größten Dobson, den ich bezahlen und unterbringen kann. Mit gegebenem Budget und Platz gibt es aber auch unterhalb der Maximalgröße extrem zufriedenstellende Geräte, mit denen man auch sehr, sehr viel sehen kann. Und mal ganz ehrlich: Man wird doch nicht depressiv, wenn man durch einen 8 Zoll Dobson schaut, nur weil man sich fragt, wie es denn im 10 Zoll ausgesehen hätte. ;)


    Ich würde das Teleskop kaufen, von dem ich annehme, dass ich es so oft wie möglich benutze. Es muss Spaß machen, es zu benutzen. Es darf keine Mühsal sein, man muss sich auf jeden Einsatz freuen können, ohne darüber nachzudenken, ob es eventuell lästig wäre, jetzt den Himmel zu beobachten. Daher gilt nach meiner Meinung: So einfach wie möglich, so leicht wie nötig und dann erst so potent wie möglich.


    LG Olaf

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