Nico Carver - Jüngster "Telescope Shootout"

Hallo, Peter,

Ja, das Video kenne ich auch.

Was mich da aber interessiert hat, war, wie bei der Mono-Kamera mit Mono-Schmalbandfiltern der Achromat abgeschnitten hat.

Es wurde behauptet, bei Ha wäre er fast ebenbürtig mit ED und APO, bei OIII wäre er etwas schlechter.

Vielleicht sind die Filter nicht eng genug. Der Achromat müsste eigentlich bei dem schmalen Wellenlängenbereich den beiden anderen Teleskopen ebenbürtig sein, meiner Meinung nach.

viele Grüße

Andreas

Bei engen Schmalbandaufnahmen ist es egal, ob es sich bei der Optik um einen Achromaten oder Apochromaten handelt, lediglich ein Motorfokus ist wichtig, um dann auf die gewünschte Wellenlänge zu fokussieren.

Nicht egal ist finde ich wiederum die Fertigungsqualität, die bei Achromaten aufgrund eines fehlenden High-End Marktes quasi immer schlechter ist als bei Apochromaten. Okularauszug, Sucher, Linsenfassungen etc. sind nahezu immer von minderer bis mittlerer Qualität bzw. auf Produktionskostenersparnis ausgelegt.

Es gibt viele, die stört das nicht. Mich würde es stören.

So auch unter den Apochromaten an sich, die China Apos wie ich z.B. auch einen besitze sind fertigungstechnisch immer schlechter als vergleichbare High-End Ware, logisch. Da ist mir dann nur der Preissprung zu groß, 10.000€ mehr für einen TOA 150 auszugeben, mit dem Geld mache ich lieber etwas anderes. Insbesondere aufgrund der Tatsache, dass wegen unserem Wetter die Teleskope meist mehr rumliegen, als dass sie genutzt werden.

In Europa wird der AR 127 von Bresser vertrieben, international von ES, der Handelsmarke des Zulieferers. Mein "L" hat ebenfalls eine sehr gute monochromatische Korrektur. Unterdrückt man entweder mit einem Kontrastbooster oder einem Gelbkantenfilter das sekundäre Spektrum, zeigt das Teil einen guten Strehl (geschätzt von mir über 0,9) zumindest im grünen Wellenlängenbereich. Das ist für einen Achromaten schon eine sehr gute Leistung.

Der AR 127 S soll das gleiche Objektiv wie der L haben, nur dass das nachgeschaltete Doublett die Brennweite auf knapp f/8 verkürzt, dabei der Farbfehler geringer ist, als würde man das frontseitige Doublett direkt auf f/8 fertigen. Beim ES AR 127 scheint es mir nur, als würde man hier einen etwas höherwertigen OAZ verbauen. Der bei Bresser verwendete Hexfoc ist fürs Geld sehr gut, aber neigt leider zum Verkippen bei Astrofotografie. Bei f/9,8 ist das noch nach einer gewissenhaften Justage tolerabel, bei dem f/8 aber schon kritischer, was man auch in den gezeigten Übersichtsbildern deutlich erkennen konnte. Da war neben der Bildfeldkrümmung in der oberen Hälfte deutlich die Verkippung erkennbar. Hier muß man dann selbst ran und justieren. Als preisgünstiges Einstiegsmodell kann ich den AR 127 ebenfalls nur sehr empfehlen.

ES bietet den aber auch die Version ED 127 S an, fraglich warum dieser nicht hier verglichen wurde, da würden die Ergebnisse sicherlich deutlich näher beieinander liegen.

Hier ein paar Bildbeispiele für Achromaten mit Schmalbandfiltern in der Mitte der Seite:

Sternwarte Au60, Saxen OÖ.

viele Grüße

Andreas