NGC 1134, eine Galaxie im Sternbild Widder, auch bezeichnet als ARP 200

  • Hallo Sternfreunde,


    da sich im März bislang keine einzige Nacht zum Fotografieren eignete, habe ich weiter in alten, bislang unbearbeiteten Aufnahmen gestöbert. Am 18.01.2023 wollte ich die neu erworbene Farbkamera eigentlich nur testen. Da sich die Nacht jedoch besser entwickelte als vorausgesagt, konnte ich doch knapp zwei Stunden belichten, bevor die Bewölkung zuzog.


    Der Link zur Galerie:


    NGC 1134, Galaxie im Sternbild Widder, auch bezeichnet als ARP 200


    Das Teleskop war ausgerichtet auf die Galaxie NGC 1134 im Widder, die auch im Katalog von Halton Arp unter der Nummer 200 gelistet ist. Arp nahm sie auf als Galaxie mit vom Kern ausgeschleuderter Materie. Mit der benachbarten Galaxie IC 267 bildet sie vermutlich ein gravitativ gebundenes Paar. Die Entfernung beträgt ca. 164 Mio. Lichtjahre bei ca. 120.000 Lj. Durchmesser.


    Daß dem Bild mehr Belichtungszeit gut getan hätte, sieht man auf Astrobin, wo sich wieder einmal Gary Imm ARP 200 vorgenommen hatte. Sein fünf Belichtungsstunden aufweisendes Foto ist wesentlich detailreicher. Auch ich wollte zunächst mehr strecken, was jedoch zu einem völlig verrauschten Hintergrund geführt hätte. Zwei Stunden Belichtungszeit geben das einfach nicht her. Dennoch wird diese Gegend so selten abgelichtet, daß ich die Aufnahme vorzeigen wollte.


    Die annotierte Version:



    Laut Deep Sky Atlas sollte NGC 1134, die auch schon Wilhelm Herschel sah, visuell mit einem 8 – 10 - Zöller erreichbar sein, während die wesentlich später entdeckte IC 267 mindestens 12 Zoll verlangt.


    Ein Crop der Galaxie:



    Viele Grüße

    Heinz




    Aufnahmedaten:


    Equipment:

    PW CDK 317/2540 (f/8) mit Kamera QHY 268 Color

    Montierung: Fornax 100

    Guiding über OAG mit MGEN II

    Verwendete Software: APT, Astro Pixel Processor, Pixinsight


    Bildinformation:

    Aufnahmedatum: 18.01.2023

    36 x 180 Sek, Binning 2x2, Gain 0, Temp. -10 Grad

    Gesamtbelichtungszeit von knapp 2 Stunden

    Bortle 4 bis 5, kein Mond, gelegentlich durchziehende Wolken, leichter Wind

    Gegen Ende der Aufnahme zuziehende Bewölkung und frischer Wind, Teleskop vereist

  • Deine Galaxien Bilder sind Immer wieder erstaunlich, Heinz, wie nach einem Seltenheitsprinzip ausgesucht. Und Zustimmung, auch "nur" 2h Belichtung ist kein Grund, sie nicht zu zeigen.


    Ich bin da kein Experte, aber dass NGC 1134 und IC 267 bei dieser Entfernung noch gravitativ gebunden sind (auch lt. Wikipedia), finde ich überraschend. Bei gravitativ gebundenen Systemen würde man eine gemeinsame Entstehungsgeschichte vermuten, ansonsten überwiegen die Pekuliargeschwindigkeiten. Aber tatsächlich liegen die Rotverschiebungen mit 0,0121 und 0,0119 nahe beieinander.


    Grüße

    Günter

  • Hallo Sternfreunde,


    danke für eure positiven Kommentare.


    Josef, erstklassig? Lieb gemeint, aber für die erstklassigen Aufnahmen haben wir hier im Forum die Langzeitbelichter, die meist weit mehr als 10 Stunden in die Belichtung investieren.


    René, mit dem großen Dobson wirst du ganz bestimmt Erfolg haben. Leider ist der Widder mittlerweile sehr weit nach Westen gerückt.


    Günter, Seltenheitsprinzip ist die richtige Wortwahl. Die große Brennweite bietet sich an, die kleineren Objekte abzulichten. Was die gravitative Bindung angeht, so muß ich mich auch auf die Auskünfte der Profis verlassen.


    Viele Grüße

    Heinz

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