Hallo Sternfreunde,
ein Aspekt der Bildbearbeitung bereitet mir Kopfzerbrechen. Anläßlich meiner letzten Bildveröffentlichung fiel auf, daß das Bild einen Gelbstich aufwies. Es entstand aus der üblichen Kombination eines Farbbildes mit einer Luminanzaufnahme. Das Farbbild war jedoch geringfügig schwächer gestreckt als das Luminanzbild, bevor beide kombiniert wurden.
Im Farbbild hatten die Sterne die korrekte Farbe, was im LRGB – Bild nicht mehr der Fall war. Konkret konnte man das besonders auffällig an einem sehr hellen Stern sehen, der im Farbbild die korrekte rot – orange Farbe aufwies, im LRGB – Bild dagegen gelb erschien.
Ein hilfsbereiter Sternfreund brachte dann folgenden Aspekt ins Spiel: Die Sterne im Luminanzbild weisen ja auch eine Farbe, nämlich weiß, auf, so daß bei der Kombination des wesentlich tieferen Luminanzbildes mit dem Farbbild dessen Farben quasi „verdünnt“ werden, was dann zu dem angesprochenen Effekt führen würde.
Er schlug vor, die Objekte, versehen mit der Farbe aus dem Farbbild, aus der Luminanzaufnahme zu entnehmen und die Sterne ausschließlich aus dem Farbbild hinzu zu kombinieren. Bei dieser Vorgehensweise würden die Sternfarben unverändert bleiben, womit er ja völlig recht hat. Ganz glücklich wäre ich mit dieser Lösung nicht, da ich damit auch die Tiefe bezüglich der Sternabbildung im Luminanzbild verlieren würde.
Erklärend muß ich hinzufügen, daß die Luminanzaufnahme aus einem 12 Zoll (F/8) Katadiopter (über 2500 mm BW) und die Farbaufnahme aus einem mitlaufenden 4 Zoll (F/6,5) Refraktor (700 mm BW) stammt, einer also nicht gerade alltäglichen Kombination. Das erklärt auch die größere Tiefe des Luminanzbildes. Da jedoch oft im Zuge von gemeinschaftlichen Projekten die unterschiedlichsten Teleskoptypen kombiniert werden, sollte das eigentlich nicht das Problem verursachen.
Hat einer von euch vielleicht eine gute Erklärung parat? Liegt es evtl. ausschließlich daran, daß das Farbbild geringfügig weniger gestreckt war?
Viele Grüße
Heinz