ALT ADN6 Neuaufbau

  • Vorspann:

    Ziel der Übung war, eine Montierung für geplanten mobilen Einsatz eines 410 mm f5 Newton zu beschaffen oder die vorhandene Montierung so aufzurüsten, dass sie den genannten Newton auch unter ungünstigen Windbedingungen trägt. In den 70iger astrosozialisiert, war für mich E. Alt ein schlagender Begriff wie Zeiss, Wachter, etc., d.h. also ein deutsches Spitzenfabrikat der unverwüstlichen Art, das auf vielen älteren Volkssternwarten immer noch zu finden ist und klaglos seinen Dienst tut. Hätte mich auch auf was moderneres eingelassen, wenn es günstig gebraucht zu erstehen gewesen wäre.

    Inzwischen hat sich Überholung ausgewachsen:

    - Ersatz Lager (notwendig!)

    - Ersatz RA-Welle und Umbau auf Teilbarkeit über Schwalbenschwanz  (notwendig, da RA-Achse mit Anschluß über Feingewinde an DEK-Achse nicht brauchbar für mich)

    - Erleichterung und Kürzung Säule (notwendig für mobilen Feldeinsatz und Teleskoplänge)

    - ev. Erleichterung und Kürzung RA-Gehäuse (weil eh schon neue RA-Achse nötig)

    - ev. Neuerstellung DEK-Antrieb (wenn die ALT Variante besser als die vorhandene ist)

    - ev. bessere Motore (wenn man eh schon dabei ist)


    Eine weitere Erkenntnis: Bisher hab ich wohl zuviel der Werbung und dem Mainstream vetraut :clown_face: .


    Hallo Kollegen,

    hab mir hier im Marktplatz eine ALT ADN6 geholt. Ist eine frühe Versionen mit Berger Motoren und DEK Spindel, gebaut von E. Alt vor 1978. Montierung wurde vom Erstbesitzer auf Gabelkopf umgebaut:



    Links und Mitte der IST-Zustand beim Kauf, rechts das Bild ADN6 aus ALT Katalog von Baader. So viel scheint sich nicht geändert zu haben. Baader verkauft diese Montierung noch aktuell (bzw. hat noch ein Stück auf Lager).


    Beim Zerlegen war ich dann doch etwas verblüfft:

    im RA Gehäuse waren Kegelrollenlager SKF 32010X verbaut. Die haben Innendurchmesser 50 mm und Außendurchmesser 80 mm. Die Achse selbst hat in der Mitte zwischen den Lagern 55 mm. Die Lager sind von beiden Seiten aufgesteckt, bzw. an der DEK Achsen Seite aufgeschrumpft und mit Aluklotz gesichert. Die 60 mm Achsdurchmesser aus Werbung waren nicht zu finden.


    Sieht so aus:


    Ist an späteren ALT ADN6 die Achse in der Mitte auch dicker als an den Lagersitzen? Dickere Achse zwischen den Lagern macht doch nur Sinn, wenn damit das Lagerspiel eingestellt werden kann? Das war hier nicht gegeben, da Abstand Stufen auf der Welle zu gering (bzw. Ausgleichsscheiben zur Distanzierung nicht zu finden bzw. Stufen nicht genau gefertigt waren). Kegelrollenlager sollten auch ohne die Stufe funktionieren, wenn man sie nicht zu stark vorspannt. Wenn ich die Achse auf 50 mm Durchmesser herunter drehe, sollte ich mir 1,5 kg sparen können ohne Verluste an Steifigkeit, da diese nur zwischen DEK-Achse und oberem RA-Lager wichtig ist. Da sitzt an meinem Exemplar eine Aluhülse. Wenn man die Aluhülse abnimmt, kommt ein M48 Feingewinde zum Vorschein:



    Das Feingewinde ist wohl nicht der Weisheit letzter Schluss bzgl. Anschluss der DEK Achse. Eine Gewinde ist für präzise Positionierung DEK-Achse nicht geeignet. Würde mal vermuten, es macht Sinn, die Achse frisch zu fertigen mit Duchmesser 50 mm zwischen den Lagern und Achse von unten her mit den Lagern zu bestücken. Hinter oberem Lager würde ich auf Durchmesser 80mm und dann auf DEK-Anschluss über Schwalbenschwanz auf Achse anstelle Gewinde/Hülse wechseln. Sollte dann in Summe leichter und trotzdem erheblich steifer sein....


    Berger Motore waren wohl damals "Stand der Technik". Wahrscheinlich macht es mittelfristig Sinn, auf Mikroschritt taugliche Motore aufzurüsten. Oder gleich auf Servomotore mit Encodern...



    Hat jemand Info zu Anschluß der Berger Motore? Möchte die Motore im ersten Schritt mit ALT-Steuerung oder vorhandener Boxendörfer betreiben. Schneckenrad hat 220 Zähne, am Berger Motor RA ist ein 1/75 Getriebe angeflanscht. Info insbesondere zum Anschluß des Berger Schrittmotores wäre hilfreich.


    LG

    Robert

  • Ohne das durchgerechnet zu haben, was mir zuerst in den Kopf gekommen ist ... In der Mitte hast Du das größte Biegemoment dieser Strecke. Und weil beim Flächenträgheitsmoment der Durchmesser mit hoch 4 eingeht, macht es durchaus Sinn, sowas in der Mitte besonders dick zu machen. Bei einer Stationären Montierung würde ich aus Gründen der Wirtschaftlichkeit den Durchmesser zwischen den Lagern einfach konstant halten. Mobil - wenn es mehr auf Gewicht als den Geldbeutel ankommt - kann man sich natürlich mehr Mühe geben und eine zum Rest passend optimierte Hohlwelle nehmen.

  • Hallo Robert,


    es kann auch noch folgende weitere Gründe möglich sein, weshalb der Durchmesser in der Mitte größer ist:


    1) im Einkauf wird für eine Passung mit D50 eine Welle mit einem etwas größeren Durchmesser gekauft. So wird man dann einfach den Durchmesser D55 auf D50 (mit der entsprechenden Passung fürs Kugellager) abdrehen. Wenn du einfach einen Stahl mit D50 kaufst, dann kann der Liefer-Durchmesser eventuell für die Passung schon zu klein sein.


    2) Anschlag für Kugellager auf der Achse..


    Gruß Matthias

    8" -f6 Newton, Selbstschliff * im Gitterohrtubus "deep blue" platziert * mit Selbstbau-Reibradantrieb angetrieben, wohl temperiert und allzeit startklar in der Gartensternwarte montiert

    TS294CP, Canon600Dac, ASI178 und ASI120mini zum Guiden, GPU Koma Korrektor

  • Hab jetzt mal Bild eingefügt, wie das aussieht:


    Achse mit Kegelrollenlagern SKF32010X und Anschlußkopf links für DEK-Achse aus Alu:


    Achse mit Kegelrollenlagern SKF32010X, Schneckenrad und dem ominösen Alukörper mit 80mm Durchmesser als Anschluß für DEK-Achse (bzw. hier Gabel):



    Zusammengebaut im (gerade frisch entlacktem) Aluguß-RA-Gehäuse:



    Über den Alukopf wird die Kraft in die Montierung eingeleitet und vom oberen RA Lager aufgenommen. Das untere Lager hat ja aufgrund der langen Achse nur ganz wenig Stress. Demenstsprechend sollte Durchbiegung zwischen den beiden Lagern keine große Rolle spielen. Für Steifigkeit in rotatorischer Richtung hilft der Durchmesser, also von Klemmung am Schneckenrad hoch zu DEK Achse. Vermutlich hilft der Durchmesser auch gegen Schwingungen.


    Praktisch wurde wohl tatsächlich ein 55mm Rundmaterial bearbeitet und dann der Alukopf aufgeschrumpft bzw. angeschraubt. Heute macht man das sinnvollerweise aus einem Stück. Mit den heutigen Drehmeiseln ist das kein Thema. Da wird dann halt 70% Material zerspant. Dann darf die Achse nicht mehr als 50 mm haben, damit man oberes RA-Lager aufsetzen kann.


    Da ich sowieso aufgrund des Alugehäuses einen austenitischen Stahl als Achse haben will, werde ich mir Achse neu fertigen lassen. Wird leichter und einiges stabiler :) aber auch Geld kosten.


    Wobei man natürlich am Boden bleiben sollte: ein 80 mm Alukörper ist ja auch schon was stabiles. Der kritische Punkt ist der Übergang von 50mm Stahlachse auf den 80mm Alukörper. Da ist mir das ganze aus einem Stück Stahl lieber.


    LG

    Robert

  • Hab heute den Sonntag bei schönstem Wetter mit weiteren Restaurierungsarbeiten verbracht:

    1) Zerlegung der Eigenbaumontierung AVA (optimierte ALT ADN5 Replika aus 1978, 5 Achskreuze wurden von der Astronomischen Vereinigung Augsburg bei Fa. Fladerer Feinmechanik gefertigt)

    2) Ausbau der Lager aus ALT ADN6

    3) weitere Entlackung der ALT Montierungsteile


    Die Erkenntnisse daraus:

    AVA (verbesserte ALT ADN5 Replika) ist tatsächlich schon einiges moderner als die alte ALT ADN6, obwohl AVA Baujahr 1978. Daran sieht man, das die ALT Montierungen eigentlich als historisch zu betrachten sind. Die Lager waren in den RA Kasten eingeklebt und nur mit 140°C zu entfernen. Der RA-Kasten ging gerade noch in den heimischen Backofen. Heute würde man die Lager einschrumpfen. Das gewaltige Schneckenrad der ALT ADN6 imponiert:



    links das Wachterrad mit 160 Zähnen Modul 1, rechts das ALT RAD mit 220 Zähnen Modul 1 (Durchmesser 222mm)


    Die Verarbeitung des Wachter Schneckenrades ist schöner. Das ALT Schneckenrad war nicht entgratet. Hab ich gleichmal Freihand mit der Feile erledigt.



    links ALT ADN6, rechts AVA mit Wachter Schneckenrad


    Da stellt sich dann schon die Frage: was macht man mit einer ALT ADN6, wenn man eine AVA (verbesserte ALT ADN5 Replika) hat?


    Naja, alter Mann brauch halt ALT-Monierung. Hat mich in meiner Jugend und auch später immer fasziniert, wie diese alten ALT Brocken auf diversen Schul- und Volkssternwarten problemlos gelaufen sind. Ich kann mich an keinen Ärger entsinnen. Es hat sich damals bewährt, die Steuerung komplett von Montierung zu trennen. Die Systemvereinigung an den neuen Montierungen wird damit enden, dass es für die Elektonik keine Ersatzteile mehr gibt. So geschehen an meiner OTE II, die ich dann nachträglich auf Boxdörfer umgerüstet habe (zu einer Zeit, als Boxdörfer auch schon als "antik" galt). EIne ALT (und auch die AVA) kann man immer auf aktuelle Schritt- oder gar Servomotore umrüsten und gar Encoder nachrüsten.


    Jetzt stehe ich halt vor der Aufgabe, die Konstruktionsfehler der ALT auszumerzen oder das ALT-Schneckenrad auf die AVA zu adaptieren - beides in etwa der gleiche Aufwand. Als DEK Achse wird sowieso die Achse der AVA zum Einsatz kommen:



    DEK Achse der AVA Montierung mit Spindel für DEK-Antrieb. Noch ist der Anschluß der AVA montiert mit der RA-Achse der AVA (45mm Durchmesser). Da soll nun ein Schwalbenschwanz hin.


    Man beachte die kurze RA-Achse der AVA - das ist schon fast modern. Das Schneckenrad sitzt allerdings immer noch hinten an der Achse, was heute als überholt gilt. Die ADN6 war nachträglich auf abnehmbare DEK Gabel umgerüstet worden - die Idee ist also nicht neu (10 Mikron, etc.).


    LG

    Robert

  • Hallo Robert.

    Zu der Anschlussbelegung des Motors: Das ist ein Schrittmotor mit zwei Spulenpaaren...

    Also kurz mit dem Multimeter checken, bei welchen beiden Leitungen du jeweils einen kleinen Widerstand misst.😉


    Gruß Matthias

    8" -f6 Newton, Selbstschliff * im Gitterohrtubus "deep blue" platziert * mit Selbstbau-Reibradantrieb angetrieben, wohl temperiert und allzeit startklar in der Gartensternwarte montiert

    TS294CP, Canon600Dac, ASI178 und ASI120mini zum Guiden, GPU Koma Korrektor

  • Hallo Mathias!

    Danke! In die Elektrik muss ich mich noch reinarbeiten. Maschinenbau fällt mir leichter. Ist (noch) mein Beruf seit 40 Jahren :).


    Was hast Du den da für ein gewaltiges Gerät auf deinem Avatar? Meine ALT AD6 soll ja später auch sowas tragen (410mmf5 Alluna Newton).


    LG

    Robert

  • Hallo Robert,


    na, ein Multimeter ist doch kein Hexenwerk 🤫


    Das ist ein RDM57 Typ, Google sagt:

    Blau und Rot sind wohl die beiden Leitung für eine Spule. Also für Phase A z.B.


    Bei meinem Teleskop handelt es sich "nur" um einen 8" Newton. Jedoch habe ich dem Spiegel einen ordentlichen großen Tubusdurchmesser gegönnt . Die Montierung ist ein Selbstbau- Friktion- Antrieb für beide Achsen.

    Gruß Matthias

    8" -f6 Newton, Selbstschliff * im Gitterohrtubus "deep blue" platziert * mit Selbstbau-Reibradantrieb angetrieben, wohl temperiert und allzeit startklar in der Gartensternwarte montiert

    TS294CP, Canon600Dac, ASI178 und ASI120mini zum Guiden, GPU Koma Korrektor

    3 Mal editiert, zuletzt von MatthiasG ()

  • Die Berger-Synchronmotore kamen bei den Thorens-Plattenspielern von 1983 bis in die 90er zum Einsatz. Das damalige Thorenswerk war praktisch gleich neben an. Sie werden mit Wechselspannung angesteuert, also wie Matthias schon erwähnte, Widerstand = Spule, kein Widerstand = andere Spule. Das Magnetfeld ist um 90° in der Polarität gedreht und ein um 90° phasenversetzter Sinusstrom dreht dann den magnetischen Läufer. Der Unterschied zwischen Synchron- und Schrittmotor ist nur, das letzterer sehr stark ruckelt um eine bessere Positioniergenauigkeit zu bekommen, was man beim Synchronmotor gar nicht haben möchte. Sind die Lager gut, vielleicht etwas ölen, laufen die Motoren ewig, da sie ausser den Lagern keine mechanische Reibung haben.

  • Hallo Captn,

    schön, dass Du auch hier mitmischt! Der Motor der RA-Achse sieht nocht gut aus. Auf den ersten Blick ist der nicht zu ersetzen. Hab auch die Original-Steuerung zum Kauf mitbekommen. Die läuft auf den ersten Blick mit 220 Volt (d.h. hat Netzgerät integriert). Das kann ich im Feld nicht gebrauchen. Um die Elektrik werde ich mich kümmern, wenn ich die Mechanik im Griff habe. Das wird dauern.

    Erster Schritt wird die Auskonstruktion des Alluna 410mm f5, damit ich die Hebelverhältnisse kenne. Mit dem kompakten DEK-Achskörper der AVA könnte der Tubus am Schneckenradgehäuse der ALT ADN6 anstreifen. Das muss ich erstmal durchkalkulieren.


    Dann ist die RA-Achse "neu" für die ALT ADN6 mit Schwalbenschwanz auszukonstruieren und in Feinmechanikwerkstatt anzufragen. Wenn das wegen der Länge des RA-Achskörpers zu teuer wird, werde ich Schneckenrad auf die AVA adaptiren. Die Achse der AVA ist kürzer und damit billiger in der Herstellung. Zudem kann ich die AVA problemlos auf 50 mm Achsen hochrüsten mit Lagern SKF 33110 (Achsdurchmesser 50mm, Gehäusedurchmesser 85 mm). Die AVA ist dann aufgrund der Stahlgehäuse und kompakten Bauform vermutlich sogar die stabilere Montierung. Hätte die ALT ADN6 für stabiler gehalten. Aber auch hier wieder klare Ansage: das sind beide stabile Sternwartenmontierungen, die problemlos 16" bzw. 35 kg tragen. Das kann allerdings auch eine EQ8 bei wesentlich weniger Gewicht....


    Erkenntnis: Wer nicht gerne bastelt und nicht auf historisches Material steht, der ist mit einer aktuellen EQ8 für Teleskope bis 16" sicher kostengünstiger und besser bedient....


    LG

    Robert

  • Inzwischen ist noch mehr Info zur Historie der Montierung eingetrudelt: sie ist tatsächlich älter als die AVA von 1978. Vielleicht gibt es ja noch ein paar Bilder aus der Zeit....


    Hoffentlich bekommt die Montierung keinen Kulturschock, wenn sie mit mir auf Reisen gehen muss.... :)

  • Der erste Konstruktionsentwurf für den Schwalbenschwanzanschluß ist fertig. Von der Dimensionierung her werde ich auch bei der AVA ALT ADN5 Replika auf ein 50mm Lager gehen. Wahrscheinlich ist damit die AVA stabiler als die ALT. Nur das große Schneckenrad der ALT bringe ich nicht an die AVA. Das stößt unweigerlich an die Säule. Das ist die Daseinsberechtigung für die erheblich längere Achse der ALT ADN6!


    Entwurf Schwalbenschwanz:



    Der Schwalbenschwanz an Achse mit Lager Innendurchmesser 50 mm. 28 mm Höhe sollte reichen und ist vielleicht schon zu wuchtig. Klemmen soll ja der Schwalbenschwanz und die Anlagefläche links. Die Zentrierung scheint mir mehr als ausreichend. Eventuell mach ich das noch etwas niedriger. Ist ja aus Stahl.



    So sieht dann die Gegenseite aus auf der DEK Achse aus. Achsgehäuse DEK hat 100mm und ist aus Stahl. Dem Schwalbenschwanzkopf verpasse ich außen 125mm. Gefühlt kann man Schwalbenschwanz noch etwas filligraner gestalten. Astro-Physics1100 GTO und 10 Mikron 2000 machen Schwalbenschwanz aus Alu, allerdings geschätzt mit größerem Durchmesser ca. 180mm. Könnte ich mir Mal live anschauen oder hat jemand von euch so eine Montierung?


    Astro-Physics 1100 ist das Niveau, dass ich anstrebe. Mein Aufbau wird allerdings erheblich schwerer sein. Nächster Schritt ist ausrechnen, was das nun wiegt.


    LG

    Robert

  • Nächster Blick war auf Kosten und Wärmeausdehnung.


    Die ALT ADN6 ist aufgrund Alugehäuse und langer Stahlachsen bei Temperaturänderungen auf Spielveränderung in den Lagern und auf Spieländerung zwischen Schneckenrad und Schnecke kritisch.


    Mit der sicheren Annahme, dass die RA-Achse aus St50 oder best case aus sowas wie 16MnCr5 (Einsatzstahl) besteht, ergibt sich ein großes delta zur Wärmeausdehnung von Aluguß. Im ungünstigsten Fall vergrößert sich das Lagerspiel bei 30° Temperaturänderung (im Sommer kein Problem) um 0,1mm. Man darf die Kegelrollenlager bei Raumtempertur also keinesfalls zu fest drehen! Leider läßt sich die Vorspannung auch nicht leicht ändern. Dazu muss Scheneckenrad abgebaut werden.


    Wenn ich die RA-Achse aus V4A (X5CrNiMo17-12-2 bzw. 1.4401) fertigen lasse, halbiert sich der Wert, da der rostfreie Stahl eine größere Wärmeausdehnung hat. Wenn der Guß des Alugehäuses ein übereutektisches Alu wie ALSi12 wäre, würde das noch besser. In den 70iger Jahren war das aber best case ein ALSi5Mg.


    Die ALT ADN6 ist damit nicht ideal für große Temperturänderungen. Das kann eine Montierung ganz aus einem Werkstoff besser. Bei der AVA wurde da gut aufgepaßt und immer das optimale Material kombiniert.


    Wenn man jetzt an der ALT ADN6 auf Achse aus V4A geht, explodieren die Materialkosten: die benötigte Stange mit 100mm Durchmesser und 450mm Länge kostet dann 330 € anstelle 80€ beim Einsatzstahl. Bearbeitung der Edelstähle ist zudem ärgerlich. Edelstahl ist dazu noch etwas schwerer als normaler Vergütungsstahl.


    Erster Schritt war nun, den Durchmesser Schwalbenschwanz auf 98 mm zu reduzieren, so daß eine Rohstange nach DIN10060 mit Durchmesser 100 mm als Ausgangsbasis für Bearbeitung reicht. Veränderte Konstruktion sieht für die ALT ADN6 nun so aus:




    Oben gezeigt hatte ich die Konstruktion für die AVA-Montierung. Da sieht das nun so aus:



    Ich hab mich geistig schon damit abgefunden, dass ich auch bzw. zuerst für die AVA eine neue Achse fertigen lasse und damit den Achsdurchmesser an der AVA auf 50 mm erhöhe. Damit wird die AVA die tragfähigere Montierung von beiden. Der Vorteil der ALT ADN6 ist u.U. immer noch das erheblich größere Schneckenrad, wenn es denn was taugt. Der Umbau der AVA wird erheblich billiger als der der ALT ADN6 , da RA-Achse viel kürzer (230 mm anstelle 450 mm bei der ALT ADN6) und 16MnCr5 oder Vergütungsstahl 42CrMoS4 als Material ausreicht. Die Achskörper sind bei der AVA aus St50.


    Naja, man lernt dazu. Ich hätte die ALT ADN6 im Jahr 2024 anders ausgelegt. Aber vielleicht pack ich auch noch das Gußgehäuse an..... :/


    LG

    Robert

  • 24 h später sieht es dann so aus:



    Konnte mir nicht verkneifen, das ganze provisorisch zusammenzusetzten, um die Schwachpunkte besser zu verstehen. Mit aufgesetzter DEK-Achse der AVA und Newton Tubusdurchmesser 410mm Länge 1560mm sieht die ALT ADN6 schon fast wieder klein aus . Soll ja dann einen Netwon mit 500mm Tubus innen und 2000mm Läge tragen, also noch einen erheblich dickeren Brocken :).


    Für Beobachtung des Himmels nach Norden ist der Schrittmotorkasten im Weg:




    Der steht doch tatsächlich satte 55 mm über den eh schon riesige Abdeckkasten des RA- Scheckenrades über. Der Abdeckkasten des RA- Scheckenrades hat 240 mm Durchmesser und 8 mm Wandstärke. Die 8 mm Wandstärke für einen Abdeckkasten sind wohl dem Verfahren "Al-Sandguß" geschuldet. An der AVA wurde für selbe Funktion ein 1mm starkes Edelstahlblech in runde Form gebogen. Das ist um vieles leichter. Der Kasten hat als Funktion nur den Schutz des Schneckenrades. Den Antriebsmotor setzt man heute üblicherweise parallel zur Schnecke. Das wäre auch hier nachträglich realisierbar. Überhaupt kein Problem, wenn man Zahnriemen oder Zahradübersetzungsstufe dazwischen schaltet! Das ist z.B. an der AVA so realisiert, aber auch an der 10 Mikron 2000 HPSII.



    Zahnradübersetzungsstufe links unten im Bild. Motor steht parallel zur Spindel.


    Der DEK Antrieb der AVA sieht direkt mickrig aus, obwohl er einen 150mm Hebel hat. Bei der ALT ADN6 war der Hebel gewaltige 350mm, allerdings mit einer Spindel mit erheblich gröberem Modul. An der AVA ist das Feingewinde.


    Ja, da gibt es nocht etliches zu überlegen und dann zu tun....


    LG

    Robert

  • Schwalbenschwanzfinale: Filigraner traue ich mich nicht - Material sollte da schon ein fester Stahl sein. St50 ist da zu weich. 16MnCr5 (Einsatzstahl) besitzt Kernfestigkeit von 800 bis 1.100 N/mm². 42CrMo4 (Werkzeugstahl) ist wohl etwas weicher. Das Material wird im weichgeglühten Zustand mit einer Lieferzugfestigkeit von 720 N/mm2 und einer Härte von ≤ 220 HB geliefert. Beides im weichen Zustand. Härten möchte ich nicht. Eventuell bekommt man beim 42CrMo4 eine vergütete Stange.


    Für die ALT wäre der X5CrNi18-10 (V2A) Stahl ideal wegen Wärmeausdehnung: Er wird im weichgeglühten Zustand mit einer Lieferzugfestigkeit von 690 N/mm2 und einer Härte von ≤ 215 HB geliefert. Also nochmal etwas weicher als oben. X2CrNiMo17-12-2 ( V4A Stahl) ist da nicht besser. Vor allem beim Gewinde machen die Edelstähle immer Ärger....


    Den Schwalbenschwanz hab ich jetzt nochmal filligraner gestaltet. Noch mickriger möchte ich das nicht machen:



    Ein größerer Durchmesser wäre mir eigentlich lieber. 100 mm Stange als Ausgangsmaterial ist halt ein Kompromis.


    LG

    Robert

  • Jeden Tag einen kleinen Schritt:


    Hier mal die Achse "NEU" mit Schwalbenschwanz der AVA:



    Mit dem extrem bulligen Lager 33110 der Explorer Reihe (Außendurchmesser 85 mm, Innendurchmesser 50 mm, Breite 26 mm) hat diese RA-Achse bei kompakter Bauweise sicher eine höhere Tragfähigkeit als die Achse der ALT ADN6. Die Tragfähigkeit kommt ja rein vom ersten Lager. Darum kann das hintere Lager deutlich kleiner ausfallen. Wenn irgendwem ein Grund einfällt, warum das hinter Lager auch als 33110 ausgeführt werden soll, dann bitte melden - Konstruktiv wäre das überhaupt kein Problem. Ich sehe darin aber nur Gewicht und sonst gar nichts... Oder ist das ein Denkfehler? Vespannte Kegelrollenlager lassen ja keinerlei Biegung zu. Selbst mit Biegung wäre die Durchbiegung in der Mitte zwischen den Lagern vernachlässigbar im Vergleich zum freistehenden Hebel der DEK-Achse.


    ALT Achse hat 450mm Länge und deutlich zierlichere Lager Baureihe 32010X (Außendurchmesser 80 mm, Innendurchmesser 50 mm, Breite 20 mm). Leider geht nichts massiveres in den Alugußkörper, sonst würde ich der Montierung ebenfalls bulligere Lager gönnen. Super lange Achse ist dem großen Schneckenrad und der "altmodischen" Konstruktionsweise geschuldet, damit man am Polarkreis nicht mit dem RA-Schneckenradkasten an der Säule anschlägt.


    Für mehr käufliche Performance muss man dann schon zu Montierung wie 10 Mikron GM 3000 HPS oder final zur Astro Physics GTO1600 greifen: die hat 95mm RA Achse und ein Schneckenrad von 260mm Durchmesser bei 56 kg Gewicht. Das ist nochmal ganz andere Liga. Wobei ich bei der AVA mod. mit 40 kg Gewicht und bei der modifizierten ALT ADN6 mod. mit 50 kg rechne - beide sind mit Schwalbenschwanz zerlegbar, so dass auch noch die ALT ADN 6 mod. als handtransportabel durchgehen soll :evil: .


    Ziel ist, die 1100GTO einzustellen: Ich werde ein paar Euro weniger investieren :*, so das Ziel. Eine EQ8 oder Losmandy Titan werde ich locker abhängen, wobei die letztere auch zerlegbar ist und eigentlich reichen sollte. Die setzt Anthony Wesely mit seinem 400mm f4 und 500 mm Volltubus ein. Kostet derzeit ohne Säule neu so 6500,-€ ohne Encoder. Wird sich zeigen, was ich in den Eigenbau stecken muss. Arbeitszeit darf man allerdings nicht rechnen....


    Gute Nacht,

    Robert

  • Hi Robert,


    spannendes Projekt... bin schon auf das Finale gespannt!!!


    Zitat


    beide sind mit Schwalbenschwanz zerlegbar, so dass auch noch die ALT ADN 6 mod. als handtransportabel durchgehen soll

    :thumbup: :thumbup:


    lg

    tom

  • Hallo Robert,


    sehr interessantes Vorhaben, viel Erfolg dabei.


    Nur eine kurze Frage:

    Warum hats du bei der Welle in der Mitte D45-0.05. Dieser Bereich hat doch eigentlich keine Funktion (dort sitzt ja kein Lager). Dann könnte man doch lieber D45-0.1 oder sogar D45-0.2 vorgeben. Das ist dann Herstellungstechnisch noch einfacher...


    Sorry, fürs Erbsenzählen 8o


    Warum ist das hintere Lager genau so groß?

    Vielleicht aus dem Grunde, damit die benötigte Anzugskraft nicht vom kleinen Lager begrenzt wird?


    Gruß und CS

    Matthias

    8" -f6 Newton, Selbstschliff * im Gitterohrtubus "deep blue" platziert * mit Selbstbau-Reibradantrieb angetrieben, wohl temperiert und allzeit startklar in der Gartensternwarte montiert

    TS294CP, Canon600Dac, ASI178 und ASI120mini zum Guiden, GPU Koma Korrektor

  • Matthias,

    Du hast recht. Bevor ich das auf den Feinmechanikbetrieb loslasse, werde ich noch alle unwichtigen Toleranzen aufweiten. Ich lass in der Detailausführung wie Radien und Fasen dem Feinmechanikbetrieb sowieso freie Hand.


    Bei der AVA Montierung kann man wegen gleichem Material bzw. gleicher Wärmeausdehnung der verwendeten Materialien die Kegelrollenlager anknallen wie wild. Ich bin am überlegen, ob ich nicht doch auch das untere Lager durch was robusteres ersetze. Die bisher verbauten Lager sind allerdings noch gut. Es ist eigentlich schade, wenn ich die wegwerfen muss, ohne dass es einen technischen Sinn macht. Andererseits spielen hier 50...100 € für neues SKF Lager z.B. 32209 keine entscheidente Rolle. Der RA-Körper hat genügend breite Lagersitze auf beiden Seiten:




    Man sieht hier auch schön die Ausführung der Schneckenlagerung. Das ist etliches robuster und schöner ausgeführt als an der ALT. Für Schneckenlagerung waren schon moderen Maschinen im Einsatz. Das wurde 2012 auf optimierten Stand gebracht. Der Lagerblock wurde aus Al-Vollmaterial gefräst. Die Wandstärken wurden trotzdem robuster als an der ALT AD6 gewählt.


    Bei der ALT muss man vorsichtig sein. Bei Wärme steigt die Vorspannung. Da sind dann schnell die Lagersitze im Aluminium Sandgußgehäuse beleidigt oder die Gewinde auf der VA Achse strecken sich. Da ist der Anzug richtig heikel!


    Ich werde nochmal in mich gehen, ob ich nicht doch das große Schneckenrad auf die AVA bringe: mit 220mm Schneckenrad ist aber Säule und Teleskop im Weg!




    Auf den Bildern bin ich echt begeistert, was das für eine kompackte Konstruktion ist! Trotz Schneckenrad hinten! Und demnächst zerlegbar in zwei Teile a ca. 20 kg!


    LG

    Robert

  • Auch heute geht es ein Stück weiter. Hab die AVA vermessen. Die größeren Lager gehen knapp rein. Der ganze Aufbau würde es auch zulassen, eine 60 mm Achse in einen größeren RA-Achskörper einzubauen. Ist auf den ersten Blick für einen 16" Newton nicht notwendig. Wobei der finanzielle Aufwand nicht groß wäre.....


    Bei der ALT ADN6 hab ich es geschafft, den Alukörper von der Achse zerstörungsfrei zu trennen. Die Teile waren mit einem M48x1,5 Gewinde verschraubt und verklebt. Ungewöhliche Lösung für steifen und robusten Anschluss und bzgl. Zentrierung nicht ideal. Da hätte man den Lagersitz etwas länger gestalten sollen. Dann wäre Zentrierung durch den Lagerdurchmesser gewährleistet gewesen.






    Eine gewagte Idee weit weg von jeder sinnvollen Auslegung. Damit ist die Achse technisch für mich tot!


    Neuanfertigung ist angesagt mit Schwalbenschwanz. Bei den Werkstoffen sollte man V2A für Achse in Kombination mit Alugußgehäuse und verspannten Kegelrollenlagern verwenden. Hat größte Wärmeausdehnung aller austenitischen Edelstähle und liegt damit näher an der Wärmeausdehnung des Alugussgehäuses. Das wird Geld alleine fürs V2A-Material kosten. In das Alugußgehäuse bringt man definitiv keine größeren Lager rein. Dazu ist Wandstärke im kritischen Bereich zu gering . Wie schon angedeutet, ich hätte das Gehäuse und Lagerung bei selber Baugröße anders und universeller ausgelegt.


    Immerhin kann man nun Lager wechseln und ausprobieren, wie gut das Schneckenrad läuft. Das hat keine Eile. Da muss zuerst die ALT-Säule gekürzt und mit Füßen versehen werden. Davor muss ich zuvor den 16" Newton durchkalkulieren, damit die Säule dann nicht zu kurz wird. Abgesägt ist ja schnell :evil:


    LG

    Robert

  • Hallo Robert,


    Toller Bericht. Ich wundere mich, wieso Alt die Höhenlagerung mit diesem einen Bolzen gemacht hat. Das lädt doch praktisch Schwingungen ein! Ich sehe den selben Fehler z.B bei G11. Richtig gemacht bei AVA. AP und (alten) Paramount. Da wird die StdAchse oben und unten in einer weiten 'Gabel' gehalten.


    Sicher ist das bei Alt stabil, aber durch viel übertriebenen Materialeinsatz. Die ganze Paramount in unserem Verein auf der wir ein C14 mit Leitrohr haben kann ich gut angeben. Bei der Alt würde ich mir das nicht zutrauen.


    Ich denke, da sind moderne Konstruktionen einfach eine bessere Optimierung aus Material, Fertigung und Stabilität.


    Bin auf Deine weiteren Berichte gespannt.


    Clear Skies,

    Gert

  • Also, der ganze Bums wegen unterschiedlicher Längenänderungen ... ist kein Hexenwerk und funktioniert auch mit Paarung Alu/Stahl total gut. Wenn man mal freundlich bei SKF anfragt und eine Skizze der geplanten Lagerung mit Materialpaarung und vorgesehenem Einsatz-Temperaturbereich anhängt, kriegt man normal auch eine zielführende Antwort. Ich kann aus eigener Erfahrung sagen, dass man da sehr gute Vorgaben für die Vorspannung bekommt. Da müsstest Du allerdings nicht über das Anzugsmoment gehen, sondern die Längenänderung der Achse bei anziehen der Lager messen. Denn genau das ist dann Deine Zielvorgabe.

  • Den harten Stahl drehen, wird nicht einfach, da hier sehr widerstandsfähige Drehmeißel gebraucht werden. Da wird viel Bohröl verdampfen.... ;)


    Die Alt-Montierungen waren Ende 70er bis in die 80er noch "High End", denn wer solche Montierung brauchte, hatte auch ein Teleskop von denen die meisten nur träumen konnten. Transportabel war das eigentlich auch nicht mehr, nur für stationären Einsatz, daher hat sich Herr Alt auch keine Gedanken gemacht, Netzstrom ist bei einer Sternwarte meist vorhanden.


    Ein Sternfreund hatte dennoch seine Alt immer in seinem Bully transportiert, für einen 16"-Newton. Er hatte auch immer einen kleinen Werkstattkran dabei (zum KfZ-Motoren ausheben), anders würde er die 150gk-Alt nicht aus dem Bully rein und raus bekommen. Ist schon ziemlicher Aufwand.

  • Eine sehr interessante Aktion. Auch die Beurteilung der Altmontierung aus heutiger Sicht. Hier in UK verkaufte gerade jemand eine AD7 - leider am anderen Ende des Landes, und "Buyer Collects". Und auch den superguenstigen Preis von 1800 Pfund haette ich derzeit nicht stemmen koennen. In den Fingern gejuckt hat es.

    Nun diese Zerlegung zu sehen, und die Konstruktion aus heutiger Sicht ohne den Nimbus des Klassischen kritsch zu hinterfragen, hat was. Ich habe ja selber eine Rupp IV mit 70/63er Achsen, und da laeuft Stahl in Stahl (in Messing-Gleitlagern). An die Problematik von Aluminiumguss mit Stahlachsen habe ich nie gedacht. Ich baue ja gerade selber eine Eigenkreation (die HD3r, wie ich sie nenne), aber da sind Gehauese und Hohlachse beide aus Stahl. Wohl eher zufaellig, aber im Licht dieses Threads wohl die bessere Entscheidung.


    Ich bin gespannt, was bei Deiner "radikalen" Rekonstruktion der AD6 noch so herauskommt.

  • Hab zwar keinen Stress, da ich meinen 410 mm Spiegel noch nicht mal bestellt habe, kann aber trotzdem keine Ruhe geben.


    Wie schon ausgeführt, war der nächste Akt die grobe Abschätzung, wo wohl der Schwerpunkt meines 410 mmf5 Newtons liegen könnte, natürlich mit Filterrad, motorisiertem OAZ, ADK und Kamera. Das ist vorne dann ordentlich Ballast. Ich komme auf 620 mm. In der Diagonalen sind das bei Gitterrohr-Rohren außen angeschlagen (550x500 mm Rechteck) 680 mm Gesamthöhe der DEK-Achse über Boden, damit ich mit Teleskop 410 mm f5 vom Boden weg bleibe:



    Meine bisherige Säule hat ohne Füße 27 kg bei 220 mm Außendurchmesser, 6 mm Wandstärke und 660mm Höhe. Sie ist durch Querrippen verstärkt, an denen die Füße angeschraubt sind.



    Die Säule der ALT ADN6 ist ein anderes Kaliber: aus Gruguß und mit Wandstärken bis 24 mm wiegt nur die Säule (also das Mittelteil im Bild) mit 600mm Höhe bereits 42 kg !




    Das muss kürzer und leichter werden!



    Werde den Flansch unten und 100 mm der Säule absägen. Dann werde ich drei Bahnen plan bearbeiten, um die Füße meiner bisherigen Montierung befestigen zu können. Muss noch entscheidenr, ob ich das mit einer großen Flex und Feile mache oder ob das ganze auf große Fräsmaschine geht. Die Flacheisen der Stützen sind 430 mm hoch. Da darf man tief hinein in den Grauguß wegen Keilform der Säule. Unten müssen 12 mm Material auf 25 mm Breite weg. Es verbleibt dann immer noch eine Wandstärke von 12 mm :) . 30 kg lassen sich halbwegs bewegen. Die bisherige Säule mit 27 kg empfinde ich als problemlos transportabel, da sehr kompakt. Mit angeschraubten Auslegern hat nur Säule dann 57 kg und hält auch etwas Wind aus ;) .


    Eindeutiger Vorteil der ALT ADN6-Säule: es steht groß eingegossen "ALT" drauf 8)



    Spaß beiseite: die etwas schlankere ALT ADN6 Säule erlaubt ein längeres Nachführen über Süd hinaus, ohne das Teleskop gegen Säule fährt. Die 220 mm x 220 mm Platte der AVA Säule ist da bei mir aktuell der Schwachpunkt. Die jetzige Säule ist zudem zu hoch für meine 1600 mm Brennweite Newton 12" und 14" (war gedacht für meinen 200mm f6.5 Newton). Da brauch ich für jetzigen Jupiterstand eine Leiter. Leiter brauche ich für den 410mmf5 (2050 mm Brennweite) Newton dann sowieso.


    Zudem ist der Grauguß einfach unschlagbar bei Vibrationen und Wind.


    Damit ist das Thema Neugestaltung der Säule für ALT ADN6 auch schon klar.


    LG

    Robert

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!