Vorspann:
Ziel der Übung war, eine Montierung für geplanten mobilen Einsatz eines 410 mm f5 Newton zu beschaffen oder die vorhandene Montierung so aufzurüsten, dass sie den genannten Newton auch unter ungünstigen Windbedingungen trägt. In den 70iger astrosozialisiert, war für mich E. Alt ein schlagender Begriff wie Zeiss, Wachter, etc., d.h. also ein deutsches Spitzenfabrikat der unverwüstlichen Art, das auf vielen älteren Volkssternwarten immer noch zu finden ist und klaglos seinen Dienst tut. Hätte mich auch auf was moderneres eingelassen, wenn es günstig gebraucht zu erstehen gewesen wäre.
Inzwischen hat sich Überholung ausgewachsen:
- Ersatz Lager (notwendig!)
- Ersatz RA-Welle und Umbau auf Teilbarkeit über Schwalbenschwanz (notwendig, da RA-Achse mit Anschluß über Feingewinde an DEK-Achse nicht brauchbar für mich)
- Erleichterung und Kürzung Säule (notwendig für mobilen Feldeinsatz und Teleskoplänge)
- ev. Erleichterung und Kürzung RA-Gehäuse (weil eh schon neue RA-Achse nötig)
- ev. Neuerstellung DEK-Antrieb (wenn die ALT Variante besser als die vorhandene ist)
- ev. bessere Motore (wenn man eh schon dabei ist)
Eine weitere Erkenntnis: Bisher hab ich wohl zuviel der Werbung und dem Mainstream vetraut .
Hallo Kollegen,
hab mir hier im Marktplatz eine ALT ADN6 geholt. Ist eine frühe Versionen mit Berger Motoren und DEK Spindel, gebaut von E. Alt vor 1978. Montierung wurde vom Erstbesitzer auf Gabelkopf umgebaut:
Links und Mitte der IST-Zustand beim Kauf, rechts das Bild ADN6 aus ALT Katalog von Baader. So viel scheint sich nicht geändert zu haben. Baader verkauft diese Montierung noch aktuell (bzw. hat noch ein Stück auf Lager).
Beim Zerlegen war ich dann doch etwas verblüfft:
im RA Gehäuse waren Kegelrollenlager SKF 32010X verbaut. Die haben Innendurchmesser 50 mm und Außendurchmesser 80 mm. Die Achse selbst hat in der Mitte zwischen den Lagern 55 mm. Die Lager sind von beiden Seiten aufgesteckt, bzw. an der DEK Achsen Seite aufgeschrumpft und mit Aluklotz gesichert. Die 60 mm Achsdurchmesser aus Werbung waren nicht zu finden.
Sieht so aus:
Ist an späteren ALT ADN6 die Achse in der Mitte auch dicker als an den Lagersitzen? Dickere Achse zwischen den Lagern macht doch nur Sinn, wenn damit das Lagerspiel eingestellt werden kann? Das war hier nicht gegeben, da Abstand Stufen auf der Welle zu gering (bzw. Ausgleichsscheiben zur Distanzierung nicht zu finden bzw. Stufen nicht genau gefertigt waren). Kegelrollenlager sollten auch ohne die Stufe funktionieren, wenn man sie nicht zu stark vorspannt. Wenn ich die Achse auf 50 mm Durchmesser herunter drehe, sollte ich mir 1,5 kg sparen können ohne Verluste an Steifigkeit, da diese nur zwischen DEK-Achse und oberem RA-Lager wichtig ist. Da sitzt an meinem Exemplar eine Aluhülse. Wenn man die Aluhülse abnimmt, kommt ein M48 Feingewinde zum Vorschein:
Das Feingewinde ist wohl nicht der Weisheit letzter Schluss bzgl. Anschluss der DEK Achse. Eine Gewinde ist für präzise Positionierung DEK-Achse nicht geeignet. Würde mal vermuten, es macht Sinn, die Achse frisch zu fertigen mit Duchmesser 50 mm zwischen den Lagern und Achse von unten her mit den Lagern zu bestücken. Hinter oberem Lager würde ich auf Durchmesser 80mm und dann auf DEK-Anschluss über Schwalbenschwanz auf Achse anstelle Gewinde/Hülse wechseln. Sollte dann in Summe leichter und trotzdem erheblich steifer sein....
Berger Motore waren wohl damals "Stand der Technik". Wahrscheinlich macht es mittelfristig Sinn, auf Mikroschritt taugliche Motore aufzurüsten. Oder gleich auf Servomotore mit Encodern...
Hat jemand Info zu Anschluß der Berger Motore? Möchte die Motore im ersten Schritt mit ALT-Steuerung oder vorhandener Boxendörfer betreiben. Schneckenrad hat 220 Zähne, am Berger Motor RA ist ein 1/75 Getriebe angeflanscht. Info insbesondere zum Anschluß des Berger Schrittmotores wäre hilfreich.
LG
Robert