hallo,
ich hatte gestern Abend first light mit meiner neuen Bastelei : ein kleines Doppelteleskop aus zwei
Takahashi fs 76/570mm d
Wie bei tatsächlich allen meiner Selbstbauten hatte ich am Abend der fast Fertigstellung Gelegenheit schon mal erstes Sternenlicht zu erhaschen.
(Die Wetterregel greift vermutlich nur bei Kaufteleskopen )
Ich schreibe fast, weil ich die Justage noch verbessern muss, ich kann zwar das Bild horizontal zur Deckung bringen , aber vertikal fehlte noch ein wenig.
Etwa einen Jupiterdurchmesser war das Bild verschoben, daher war es nicht so einfach die Bilder zu vereinen, aber es ging gerade so.
Der Orionnebel war noch zu tief , daher als erstes Objekt die Plejaden.
Was mir direkt auffiel, waren die tollen Sternfarben im rund 3,1 Grad großen Feld bei 21,1 fach mit den 27mm Panoptik .
Aber der leichte Versatz macht die Sache doch etwas anstrengend , daher hole ich meine kleine Leiter um das Teleskop doch noch auf M42 richten zu können.
Und da steh ich dann erst mal mit offenem Mund und kann es nicht glauben : M42 eindeutig farbig !
Der Kern vom im 14“ Dobson her bekannten mintgrün und der Rand der Schwingen schon angedeutet bräunlich.
Zwar nicht so deutlich wie im Großen , aber eindeutig differenziert farbig ! Mit 2x 76mm Öffnung bei leicht diesigen 5mag Himmel …hätte ich nie vermutet.
Im 16x70 Fernglas habe ich nie Farbe gesehen , hier bei nur wenig mehr an Öffnung und Vergrößerung ist alles farbig , ich bin absolut begeistert .
Jupiter schau ich mir auch noch an , aber der ist zu hell, ich kann die Bilder gedanklich nicht verschmelzen, ich kneife ein Auge zu und kann schon bei 21x die beiden Hauptbänder erkennen, sehr schön .
Ich stecke nur mono ein 6mm Delos ein und freu mich , das Bild ist nicht wesentlich schlechter als im 14er.
Man möge mir verzeihen, hier im Technikboard einen so langen BB zu liefern , aber das musste erst mal raus 😄
Hier erst mal ein paar Bilder vom Gerät auf meiner Gartensäule mit Dobson Montierung :
Von der Art der Montierung bin ich extrem begeistert, absolut kein Gewackele oder Ausschwingen, das Bild ist immer schön ruhig.
Man sieht es auf den Bildern nicht gut , aber die Säule ist so hoch , daß ich im Zenit einfach gerade reinschauen kann.
Positiv auch, daß ich mich dabei an der Säule festhalten kann um mein eigenes hin und herschwingen zu unterbinden.
Nun zum Bino selber,
Kernstück sind natürlich die beiden Matsumoto EMS mit 46mm freier Öffnung.
Ursprünglich waren die geplant für ein Doppelrefraktor aus zwei Apm 152/1200 Apos,
aber als damals der erste OTA hier ankam und ich erst mal sah , wie groß so ein Teil ist hab ich das Projekt gecancelt und die EMS eingemottet.
Das war vor etwa 5 Jahren, irgendwas musste nun mit den Teilen geschehen,
verkaufen wollte ich nicht, das wäre sicher 1000,-€ Verlust gewesen.
Also wiederverwerten !
Jetzt hat das EMS als Zwischenstücke zwei Fokussiereinheiten zum einstellen vom Augenabstand, daher ist der Lichtweg mit fast 20cm zu viel für die meisten Teleskope.
Ohne Tubuskürzung kommen da nur wenige infrage, wie z.B ein 102/1100 oder und das war meine Wahl , weil ich möglichst große Felder überblicken möchte, die Objektivmodule fs76 d von Takahshi.
Mit langbrennweitigen Okularen sind damit max 4,6 Grad Feld möglich.
Da ich nicht über eine Drehbank verfüge , habe ich die Anschlußteile und das Kürzen vom EMS, sowie die Rohrschellen bei Space Instruments machen lassen, musste also nur noch zusammenschrauben und die Montierung bauen.
So, nun kommt endlich das schlechte Wetter und ich hab Zeit zum finetuning…..
viele Grüße Alex