Der Planetarische Nebel Abell2

  • Hallo


    Abell 2 (PK-122-4.1) ist ein 0,6' kleiner Planetarischer Nebel dessen Helligkeit zwischen 14 und 15mag angegeben wird. Georg Abell hat ihn 1955 auf photographischen Platen des Palomar Observatori entdeckt. Recht günstig im Sternbild Kassiopeia liegt dieser Planetarische Nebel auf etwa einem Drittel der Verbindungslinie zwischen Alpha und Gamma Cassiopeia, ein halbes Grad von Achird (EtaCas.) entfernt.

    Es gibt eine Veröffentlichung von Chinesischen Forschern, von 2020, das es um den Nebel noch einen Halo gibt der mit dem WISE Infrarot Weltraumteleskop nachgewiesen wurde.

    Discovery of Extended Structures around Two Evolved Planetary Nebulae M 2-55 and Abell 2
    We report a multi-wavelength study of two evolved planetary nebulae (PNs) M 2-55 and Abell 2. Deep optical narrow-band images ([O III], H?, and [N II]) of M…
    arxiv.org


    Visuell konnte ich diesem Objekt bisher noch nicht habhaft werden. Doch im Oktober und November habe ich diese kleine Gasblase in 3 Nächten belichten können.


    PK- 122-4.1 (Abell 2)


    Teleskop : Newton 8'' f/4 auf EQ6-R

    Kamera :ASI 183 MM mit Baader RGB Filtern

    15.10.23 G- 4650x2s = 2h35m

    06.11.23 B- 3455x3s = 2h52m

    10.11.23 R- 2276x3s = 1h53m = 10.381Frames =7h 20m Gesamtbelichtungszeit

    Programme: ScarpCap, Siril, Fitswork


    Langsam komme ich nun auch mit der Bearbeitung etwas besser zurecht. Dieses Objekt habe ich mit der ASI 183Mono drei separate Farbkanäle aufgenommen. Zwischen dem 15.Oktober und dem 10. November konnte ich so ein paar Ordner pro Kanal Aufnehmen. Diese habe ich dann in Siril mit einer Gewichtung auf Rundheit gestakt. Der Ausschuss war in den Kanälen unterschiedlich hoch so dass die Gesamtbelichtungszeit pro Farbkanal unterschiedlich ausfällt. Im Grünkanal haben sich nach dem Staken deutliche Steifen gezeigt, so das ich die Einzelbilder in Fitswork mit der Option 'Zeilen gleich hell' vorgearbeitet habe. Mit dem Skript RGB-Composition wurden die Kanäle zusammengefügt und mit der Histogramm-Transformation ist es mir erstmals gelungen die Farben ordentlich übereinander zu legen. Abschließend habe ich in Fitswork noch ein bisschen das Rauschen reduziert und das ganze als PNG abgespeichert.


    Ein wirklich gutes Bild von gibt es von Gary Imm, auf dieser Seite: https://www.astrobin.com/lbe3q1/?nc=collection&nce=1267 zu sehen.


    Viele Grüße,

    Bianka

    Teleskope: Newton 130/f5 , VMC 260/f11,5 / Newton 200/f4 , Kameras: ZWO ASI 183MM/183MC aber meistens visuell.

    Montierungen: EQ6-R,Celestron CGX,


  • Hallo Bianca,


    über 10.000 Einzelbilder aufnehmen und verarbeiten, bin schwer beeindruckt. Ein schönes Ergebnis hast du produziert, schöne Farben, ordentliche Tiefe. Danke für's zeigen! Ich kann ihn leider von meinem Standort nur erreichen, wenn ich die Balkone über mir wegflexen würde :whistling: .


    Gary Imm hat den Nebel sehr schön, die Sterne im Nebel sind ihm aber abhanden gekommen, da gefällt mir die Abell 2 Aufnahme von Jerry Macon mit 12" besser.

    In deinem Bild sehe ich im Vergleich mit Stellarium Web Sterne bis ca. 19,5 mag und auch einige Details im Nebel, das ist bei einem 0,6' Winzling schon recht sportlich! Den Zentralstern sehe ich so gerade eben vielleicht an der Wahrnehmungsgrenze? Es ist Gaia DR2 425100439735384192 und ist dort mit 19,9 mag(g) und 19,3 mag(b) angegeben. Zu meckern habe ich nur, dass das Bild spiegelverkehrt ist. Siril läd bei mir die .fits Files (und nur diese) spiegelverkehrt, warum auch immer. Man kann das Summenfile in Siril (oder anderer Software) einfach richtig spiegeln.


    Freunde der Nacht Abell Planetaries listet für Abell 2 mit 8 Zoll eine positive Sichtung, allerdings mit UHC Filter. Ich schätze, ohne Filter wird es mit 8" schwierig, vielleicht höher vergrößern? Ich habe ihn mit 17,5 Dobson schwach aber sicher auch ohne Filter ausmachen können. Mit 24" Zoll Dobson sah ich ansatzweise auch innere Strukturen, siehe Abell 2 Details+ Zeichnung.

  • Hallo, Bianka,


    ein wirklich gutes Ergebnis mit Deiner Kurzbelichtung! Der PN ist sehr unscheinbar. Da hast Du Dir ein ziemlich undankbares und relativ unattraktives (für die Einsteiger) Objekt ausgesucht. :) ^^

    In 2017 und 2019 habe ich mal mit einer DSLR mit größeren Pixeln auf NGC 281 gehalten, mit einem kleinen 80mm APO bei 384mm, einmal ohne Filter 26x6 min und einmal mit Nebel-Filter 17x10 min ... und an den Bildrändern war auch Abell 2 zu sehen. Hier als Vergleich der sehr kleine Bildausschnitt des Summenbildes, so gedreht wie bei Dir: wenn das Bild Dich stört, lösche ich es wieder! Der PN ist in der Bildmitte.



    viel Grüße und häufiger cs

    Andreas

  • Hallo Bianca,


    Abell 2 (PK-122-4.1) ist ein 0,6' kleiner Planetarischer Nebel dessen Helligkeit zwischen 14 und 15mag angegeben wird. Georg Abell hat ihn 1955 auf photographischen Platen des Palomar Observatori entdeckt.


    schönes Ergebnis dieses kleinen PN. Für den Zentralstern bedarf es wohl mehr Brennweite... Die Umgebung gefällt mir auch gut, insgesamt schön eingefangen.


    CS

    Peter

  • Hallo Bianca


    Wow, ein echter exot und klein! Eine wundervolle blaue Murmel ist dir da gelungen! Dein Bild gefällt mir sehr gut, Sternfarben, Hintergrund und Komposition, da passt alles! Bei jedem Bild setzt du einen oben drauf, Hut ab!


    Den kleinen PN habe ich auch mal als Beifang von King 2 eingefangen:


    Visuell konnte ich bisher nur einen Versuch mit 12" Unternehmen, der verlief aber negativ. Die Nacht war aber auch sehr feucht und entsprechend war die Transparenz nicht gerade toll. Ich werde es auf jeden fall wieder versuchen!


    CS, Seraphin

  • Hallo,


    vielen Dank für Eure positiven Reaktionen.


    Stathis,


    die Flex kann ich Dir leihen, aber ob Deine Nachbarn einverstanden wären wage zu bezweifeln.

    Dass das Bild spiegelverkehrt ist habe ich nicht bemerkt, Anfänger halt.

    Visuell gehe ich da noch mal ran, sollte sich der Himmel jemals wieder auftun.


    Andreas,


    ich habe halt bei der Objektwahl nicht auf Anfängertauglichkeit geachtet. Bei Dir sieht der Nebel schön kräftig türkis aus und ist trotz der Randnähe deutlich zu sehen.


    Peter,


    die Überlegung den Cassegrain zu nehmen war schon da. Mir wurde aber angeraten erstmal mit kürzeren Brennweiten zu üben.


    Seraphin,


    Danke dir.

    da passt alles

    naja, bis auf Fokus, Schärfe, Hintergrund und Rauschen. Aber sonst bin ich ganz zufrieden. Dein grandioses Bild von King und Abell 2 habe ich gesehen, da liegt ein ganzes Universum an Erfahrung und Technik zwischen den beiden Bildern.


    Viele Grüße,

    Bianka

    Teleskope: Newton 130/f5 , VMC 260/f11,5 / Newton 200/f4 , Kameras: ZWO ASI 183MM/183MC aber meistens visuell.

    Montierungen: EQ6-R,Celestron CGX,


  • Hallo, Bianka, Seraphin und Kollegen,


    ich selbst belichte am Rande eines Industriegebietes einer mittleren Großstadt im Flachland. Du belichtest in einer Kleinstadt in Sachsen, unter einem wesentlich dunklerem Himmel, aber auch im Flachland? Seraphin belichtet hoch in den Schweizer Bergen unter dunklem Himmel und vermutlich wesentlich transparenterem Himmel?

    Trotz seiner längeren Einzelbelichtungszeiten sehen seine Ergebnisse schärfer aus als Deine Ergebnisse. Ihr seid beide im Bereich von 750-800 mm. Da scheide ich mit 384 mm schon mal aus. Mein Objekt hat zu wenig Pixel. Bianka, hast Du Dein Ergebnis geschärft? Du hast doch kurzbelichtet (bessere Auflösung) und auch eine Kamera mit sehr kleinen Pixeln (bessere Auflösung). Ist da nicht mehr zu machen? Wenn nicht, dann ist Seraphin's transparenterer Himmel der entscheidende Faktor für die bessere Auflösung und wir beide haben keine Chance, egal, was wir machen (vielleicht mit größerer Öffnung und Schmalbandfiltern :) ), ...oder liegt es hier an der Bildbearbeitung? :) :/ Nur mal so ein paar Überlegungen ...

    Bianka, Du hast doch sicher noch die 3 Rohsummen-Stacks R G B. Ich würd's noch mal damit versuchen, vielleicht jeden Kanal getrennt schärfen und dann übereinanderlegen ...


    viele Grüße

    Andreas

  • H Janka

    naja, bis auf Fokus, Schärfe, Hintergrund und Rauschen. Aber sonst bin ich ganz zufrieden. Dein grandioses Bild von King und Abell 2 habe ich gesehen, da liegt ein ganzes Universum an Erfahrung und Technik zwischen den beiden Bildern.

    Ob ein Bild gefällt oder ob es technisch perfekt ist, sind zum Glück zwei Paar Schuhe 😉 Mir gefällt dein Bild jedenfalls sehr gut 👍

    Seraphin belichtet hoch in den Schweizer Bergen unter dunklem Himmel und vermutlich wesentlich transparenterem Himmel?

    Naja, die hohen schweizer Berge nehmen mir die Sicht, weil ich von unten fotografiere 😉 580m über Meer ist nicht gerade alpin 😉 Aber ja, in meinem Garten geniesse ich Bortle 3-4, Transparenz ist bis auf die feuchten November/Dezember Nächte oft gut. Die Aufnahme habe ich am 10.10 gemacht, kein Mond weit und breit. Diese Bedingungen helfen sicher. Der Rest ist Bearbeitung und die ist nur Übung!. Ich kann mal nachschauen ob ich den PN speziell behandelt habe.


    CS, Seraphin

  • Hallo Jörg,


    freut mich das dir das Bild gefällt. Bleib Du mal lieber visuell, fotografisch wird zu viel Stress für dich.


    Andreas,

    aber auch im Flachland?

    Am Rande des Leipziger Tieflandes. In der Einflugschneise zum Flughafen, der selber stört zwar nicht aber Kondensstreifen sind hier die häufigste Wolkensorte.

    hast Du Dein Ergebnis geschärft?

    Nein, aber etwas geglättet damit der Hintergrund etwas ebener aussieht. Dabei geht ein bisschen Schärfe verloren.


    oder liegt es hier an der Bildbearbeitung?

    es ist mit ziemlicher Sicherheit eine Kombination aus schlechten Daten und Bearbeitungsdeletantismus. Peter(Bez) hat mir bestätigt das die Daten grottig sind und schlecht aufeinander passen. Ich bin jetzt dabei den Grün und Blaukanal neu zu belichten.

    Hier noch der Link zum Rohmaterial: https://mega.nz/folder/tmpwQIZS#I_h2M6UkGrPbAG_E0tQF7Q


    wenn ich die neuen Rohdaten fertig habe hänge ich sie mit an.


    Seraphin,

    ja, da hast du völlig Recht. Und es freut mich natürlich wenn Anderen die Bilder gefallen. Aber auf die Schwachstellen angesprochen sehe ich sie jetzt auch deutlicher und hab schon den Wunsch es besser hinzubekommen.


    Viele Grüße,

    Bianka

    Teleskope: Newton 130/f5 , VMC 260/f11,5 / Newton 200/f4 , Kameras: ZWO ASI 183MM/183MC aber meistens visuell.

    Montierungen: EQ6-R,Celestron CGX,


  • Hallo, Bianka,


    Danke für die Summenstacks! Ja, ich sehe schon: Du hast im Blau- und Grün-Kanal dreifache Sterne in verschiedenen Richtungen. Da läßt sich schlecht ein RGB draus machen. Streckt man die Sterne, sieht man nur noch Sterne mit Schwänzchen.

    Das kann eigentlich nur daran liegen, dass Du in den Nächten leichte Erschütterungen hattest. Der Grund ist für mich nicht ersichtlich; und das bei nur 2-3 sec! Dann sind ja nicht nur die Sterne betroffen, sondern auch der Hintergrund wird verzerrt dargestellt, und damit auch Strukturen im PN. Hattest Du die Erschütterungen die ganze Zeit? Sieht fast aus wie Spiegelshifting an einem SC-Teleskop. Kannst Du die Einzelbilder nicht vor dem Stacken kontrollieren und die schlechten B. löschen?

    Ich habe mit den Daten leider auch nicht mehr anfangen können als Du. Habe nur versucht, etwas zu schärfen und die Farbsättigung leicht erhöht.


    Du hast auch Walking Pattern Noise im Bild. Damit ist der Hintergrund gestört. Das könntest Du vermeiden, wenn Du ca. alle 10 min das Bildfeld um einige Pixel in beiden Richtungen verschiebst.


    viele Grüße ...und ich würde mir mal nach einigen lights ansehen, wie in diesen Einzelbildern die Sterne aussehen, ... ob sie noch rund sind :) ... sonst war ja die ganze Arbeit für die Katz X/

    Andreas

  • Hallo Andreas,


    die Bs. sehen alle so aus. Deshalb habe ich sie jetzt auch alle gelöscht und bin dabei neue aufzunehmen. Eine Einzelbildkontrolle habe ich nicht gemacht, nur mal kurz in die Ordner geschaut ob was drin ist. Wenn Bild 3 genau so aussieht wie Bild 600 wird dazwischen nicht viel anders sein.Grobe wakler werden dann beim stakken aussorteirt.

    Das Noise grige ich auch noch irgendwann weg. So alle 2-3 Stunden drehe ich an der Kamera. :saint:

    Wenn die neuen Daten auf der Festplatte sind wird nochmal neu Bearbeitet, ohne Doppelspikes. An den Einzelbildern sieht man fast nichts, da sie halt so kurz belichtet sind.

    Hattest Du die Erschütterungen die ganze Zeit?

    ich denke eher an eine Temperaturverschibung durch die sich der Fokus verabschiedet hat. Im Rotkanal ist es ja nicht mehr aufgetreten. Ich glaube mich zu erinnern das ich in der Zeit den Standort gewechselt zu haben. Vieleicht war die Auftellung danach einfach genauer als vorher. Ist aber reine Spekulation.


    sonst war ja die ganze Arbeit für die Katz

    Manchmal ist das nich zu vermeiden und geht unter Lehrnprozess.


    Viele Grüße und klare Nächte,

    Bianka

    Teleskope: Newton 130/f5 , VMC 260/f11,5 / Newton 200/f4 , Kameras: ZWO ASI 183MM/183MC aber meistens visuell.

    Montierungen: EQ6-R,Celestron CGX,


  • Hallo, Bianka,


    wenn alle Bilder so aussahen, ist es weder Temperaturänderung (dann wären ja die ersten Bilder o.k.), noch Seeing (dann nur dickere Sterne) noch die Aufstellung (bei 2-3 sec Bel. unwahrscheinlich, dass dann das Bild 2x springt). Ich glaube eher, dass es dann ständige Vibrationen in Deinem Aufnahmesystem in 2 Nächten gab. Vielleicht war irgendein Teil lose...saß die Kamera nicht fest am Teleskop...

    Damit die Streifen im Bild verschwinden, reichen bei mir ca. 20-30 unterschiedl. Bildfelder. Das ist dann "manuell gedithert" ohne Guiden. :)

    Den Lernprozess mit der Nicht-Kontrolle hast Du ja jetzt durchlaufen ... ^^

    viele Grüße

    Andreas

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