Guten Abend zusammen,
Am letzten möglichen Beobachtungstag in Bayan (18.12.2023) wollte ich nochmal für meine derzeitigen DS-Objekt weiter Licht sammeln und bin deshab bereits um 19:00 Uhr auf die Terrasse. Aber beide Lang-Belichtungs-Objekte (größer 2 Stunden) der letzten zwei Nächte NGC1975 Running Man, als auch M1 Krabbennebel waren für meinen Standort noch zu weit im Osten. Nun war ich schon mal da und es musste Ersatz gefunden werden, also Stellarium zu Rate gezogen und da ich schon lange keine Planetenaufnahmen mehr gemacht habe, fiel meine Wahl auf Uranus, der nahe Jupiter stand. Das mit dem Tchibo hier kein Blumentopf zu gewinnen ist, war mir klar, aber Uranus fehlt noch in meiner Planetensammlung.
Uranus wurde erst lange nach Merkur, Venus, Mars, Jupiter und Saturn im Jahr 1781 von Friedrich Herschel als entdeckt. Der in Hannover geborene Friedrich Herschel war eigentlich Musiker und betrieb die Astronomie zunächst als Hobby. Zusammen mit seiner Schwester Caroline verbrachte er so viele Nächte wie möglich unter dem Nachthimmel. Über ihre Beobachtungen führten die beiden sorgfältig Buch und verzeichneten die Sternpositionen in Sternkarten mit Koordinatensystem.
Nachdem er die verfügbaren Beobachtungsgeräte für unzulänglich empfand, baute er seine Beobachtunggeräte selbst. Dabei entstand auch ein 6 Zoll Spiegelteleskop mit 210 cm Brennweite. Mit diesem Teleskop entdeckte er 1788 Uranus als kleines blaues Fleckchen und war sich zunächst nicht sicher ob es sich um einen Stern oder Planeten handelt. Nachdem sich das Objekt aber durch einen Objektivwechsel vergrössern lies, wohingegen ein Stern weiterhin punktförmig hätte bleiben müssen, war der siebte Planet entdeckt. 1785 baute er das bis dahin weltgrößte Teleskop mit einer Länge von 12 Meter, einem Spiegel von 1,2 Metern Durchmesser und einer noch nie dagewesenen Lichtstärke.
Nach zwei Jahren DS-Aufnahmen war es zunächst auch etwas ungewohnt sich wieder mit Planeten und Lucky-Image zurechtfinden, aber Gott-Sei-Dank ist das ein wenig wie Schwimmen, nach anfänglichen Schwierigkeiten kommen immer mehr Erinnerungen zur Vorgehensweise zurück.
Teleskop: Bresser Venus 76/700 (Tchibo Torpedo)
Zwischenlinse: Barlow 3.5x
Kamera: Zwo Asi 120 MC
Aufnahmesoftware: Sharcap@Windows
Aufnahmeformat: 1280 x 960 AVI
Gain: 290
Exposure: 1,936s
Frames: 102 (15% verwendet)
Ausrüstung: DIY Mini-Dobson auf DIY Polhöhenwiege auf DIY Stativ
Bearbeitung: Autostakkert
Um dem Auflösungsvermögen des Tchibo Torpedo Rechnung auch gerecht zu werden, habe ich versucht möglichst viele Oberflächendetails herauszuarbeiten, um die doch sehr feinen Strukturen sichtbar zu machen die sich nur dem sehr geübten Betrachter offenbaren werden .
In Autostakkert hat es auch nicht viel besser ausgesehen
lg
Peter