Soll ich mir ein Meade ETX-70 ESB kaufen?

  • Hallo,


    da ich noch ziemlich neu in der Amateurastronomie bin wollte ich mal fragen ob ein ETX-70 für anfänger geeignet ist. Was kann man damit so sehen ? Ich zweifel irgendwie daran (auch wenn ich keine Ahnung habe) das man mit einem so kurzen Gerätchen nicht besonders viel sehen kann. Ist 70mm für einen Refraktor viel ? Ist es nur für Planeten gedacht ? Was taugt die automatische Suche nach Objekten ? Oder ist mein Bresser Pluto/s für beobachtungen besser geeignet ? Ist die Qualität mit Kunststoff-Okularen viel schlechter als welche aus Glas ?


    Ich wäre dankbar für schnelle Antworten....

  • 70 mm ist für einen Refraktor nicht viel. Refraktoren werden gängigerweise von 60 - 102 mm gebaut, aber auch 120 mm sind geläufig, sogar 150 mm kann man kaufen (das sind dann aber große und schwere Teile.)


    Die Qualität von Kunststoff-Okularen (ich habe hier selber welche) ist sehr schlecht. Das Okular ist "die andere Hälfte" vom Teleskop, da sollte man nicht am falschen Ende sparen. Bessere Okulare kosten um 40-80€.


    Zum ETX kann ich das Handling betreffend nix sagen. Das Pluto/S ist jedenfalls auf einer Billigst-Montierung, die total wackelt und ungenau ist. Die Arbeit damit nervt dermaßen, dass du nach den ersten 2, 3 Nächten wenig Lust verspüren wirst, dir das wieder anzutun. Wegen der integrierten Barlow-Linse ist ein Pluto/S wohl auch schwierig zu justieren. Der Nachteil beim ETX ist ebenfalls die kurze Baulänge, was sich beim Fraunhofer-Refraktor in einem Farbsaum um helle Objekte herum äußert.


    Sehen würdest du mit beiden Geräten z.B. können: Saturn mit Ring, 2 Wolkenbänder auf dem Jupiter, Venus als Sichel.

  • Hallo Kai,


    eine kleine Ergänzung zu dem ETX:


    Leih dir vor dem Kauf <font color="yellow">auf jeden Fall </font id="yellow">eins aus oder spiel
    im Laden länger damit rum und vergleiche das mit einem
    "normalen" Fernrohr.
    Ich hätte mir nämlich selber fast eines zugelegt, hab davon
    aber Abstand genommen, und zwar nur wegen der elektrischen
    Bedienung mit all diesen Knöpfchen + Motörchen.


    Das ist aber reine Geschmackssache, ein Gut oder Schlecht gibt
    es da nicht !


    Wenn es dir denn gefallen sollte: nimm's lieber eine Nummer größer
    (ETX90), da ist wenigstens die Optik astrein. Hier ist auch keine
    Linse mehr drin, sondern ein Spiegel, Farbränder sind dann keine mehr
    zu sehen.


    Aber kauf nicht zu eilig, sieh dich erstmal eine Weile um.
    Hier ist noch was sehr Schönes zum Einlesen:


    http://www.astronomie.at/burgenland/tipps/spechtlpraxis.htm
    http://home.t-online.de/home/Dr.Strickling/teleskop.htm


    viel Spaß


    Uwe

  • Hallo Kai,


    ein Freund hatte dieses Telekop und ich konnte es mir beim ITV 2001 genauer ansehen.


    Meine Meinung:
    Ungeeignet!Viel zu teuer und du siehst fast nichts[:(!]


    Die Optik war schlecht(sphärische Aberration,leichter Keilfehler),der Farbfehler diese f/5 FH störte mich ab ca 70x Vergrößerung,
    einzig das große Gesichtsfeld war zum Aufsuchen angenehm.


    Positiv:Das Goto funktionierte gut,wir haben das Teil dann als "externen Sucher" benutzt.
    Es ist sehr kompakt.


    MfG,Karsten

  • Hallo,


    also das ETX-70 scheint nicht das beste zu sein. Und wie sieht es aus mit dem Meade DS-B 2060. Wäre das Besser zu gebrauchen ?


    Vielen Dank für die bisher eingegangenen Antworten.


    Gruß


    Kai

  • Also du solltest generell erst mal klären, was du für dein Geld erwartest und wieviel du überhaupt ausgeben willst. Die Meade goto Geräte sind sicherlich OK, wenn man eher faul ist und auf Knopfdruck ein bischen herumgeführt werden möchte, wer für sein Geld die maximale Bildausbeute will und nicht davor zurückscheut, mit Hilfe von Sternkarten selbst Objekte am Himmel zu suchen, der sollte (vor allem bei begrenztem Budget) auf eine aufwändige Montierung verzichten und das Geld in die Optik investieren. Pauschal kann man sagen: Goto lohnt sich erst ab 1000 Euro.

  • Ein Bekannter von mir hat sich ein ETX 70 zugelegt. Er ist ganz stolz darauf. Nebenbei hat er noch einen 6-Zöller Maksutov-Newton von Intes.
    Die geringe Öffnung des ETX ist nicht der entscheidende Nachteil, ich sehe ihn eher in der kurzen Brennweite. Soviel ich weiß, hat es nur 350 mm Brennweite. Die Bildqualität ist gut, aber Vergrößerung von über 100 sind kaum zu schaffen.
    Das ETX ist nach meiner Meinung nichts für Anfänger, für Fortgeschrittene aber ein ganz nettes Zweitteleskop, das sich leicht überall hin mitnehmen lässt und auch das Urlaubsgepäck nicht unmäßig vermehrt. Und wer weiß, vielleicht sieht man damit am südlichen Himmel oder im Gebirge mehr, als in der Nähe unserer Städte mit einem Achtzöller.
    Wenn du noch Anfänger bist, rate ich dir zu einem 70 mm-Teleskop mit einer Brennweite von wenigstens 700 mm, 900 wären besser. Man kann damit auf Mond und den Planeten schon einiges erkennen. Und sehr teuer sind sie auch nicht.
    Wenn du Gefallen an der Astronomie gefunden hast, kannst du dir immer noch ein größeres Gerät anschaffen.

  • Hi,
    ein ETX kann ich schon wegen dem schlechten Service des hiesigen Generalimporteurs nicht empfehlen. Mein ETX 125 war ein Garantiefall und war dort von März 2001 bis Juli 2002 zur Reparatur. Laut meinem Händler und auch einem anderen ETX-Kenner dauern in der Regel die Reparaturen ein halbes Jahr, viel zu lange für das Geld. Ausserdem haben ca 30% der Verkauften ETX 70 und ETX125 nach kurzer Betriebszeit Defekte im Rektaszensions- oder Deklinations-Antrieb laut meinem Händler.
    Über die Goto Funktion kann ich nur sagen, dass die für Anfänger überhaupt nix taugt, da man schon einige Himmelskenntnisse zur Orientierung haben muss. Ich benutze den Autostar fast nicht, der Karkoschka ist mir da viel lieber, mit Starhopping findet man auch was man sucht und lernt dann auch eher den Sternenhimmel kennen.


    Mein ultimativer Teleskop Tipp:
    Das beste Teleskop ist das mit der grössten Öffnung, welches man noch alleine im Auto transportieren und auf und abbauen kann.


    Gruss Eric

  • Tach,


    ich habe mir letzten Herbst ein ETX70 mit Autostar gekauft. Das Angebot (299,- EUR) inkl. 2x Barlow, 3 Okularen, Astrosoftware, Stativ (mit Transporttasche) und Tauschutzkappe erschien mir als preiswert. Ich hatte von Teleskopen etc. null Ahnung und im Nachhinein hat das ETX den Einstieg in ein neues Hobby ermöglicht. Es ist schon beeindruckend, wenn man zum ersten mal den Jupiter mit Monden, Saturn mit Ring oder Monddetails sieht. Später habe ich auch mit Webcambilder angefangen:






    Ich habe auch schon passable DeepSky-Pics von einem ETX70 gesehen:



    Pic von MIKU


    M51 von mir:



    Ich habe den Kauf des ETX70 nicht bereut, jedoch habe ich mir eine neues Skope (8"GSO auf H-EQ5) zugelegt. Das ETX sieht dagegen recht putzig und windig aus. Die automatische Nachführung des ETX ist alles andere als perfekt, da das Innenleben aus Plastik ist. Zumindest hat es eine Nachführung, die nach einer guten justierung für visuelle Beobachtungen ausreichend ist. Ich denke jedoch nicht, daß es bei einem ETX70 bleiben wird. Die Frage ist also, ob Du nicht gleich etwas mehr Geld investierst und Dir einen Zwischenschritt ersparst. Als Reiseteleskop oder fürs schnelle Durchgucken ist das ETX für mich immernoch brauchbar. Als erste Anlaufstelle kann ich http://www.teleskop-service.de empfehlen.


    Bis denne,
    El Frischo

  • Hallo Kai,
    wenn Du gerne auf "Knopfdruck" erstklassige Astrobilder sehen willst, dann findest Du im Internet eine Lebensaufgabe. Den ETX- Fummel kannst Du Dir dann sparen. Ich hab mal so ein Ding life erlebt. Es machte prima GOTO, nur dort wo es dann stehen blieb war bestenfalls ein schwaches Lichtflecklein zu erkennen. GOTO und Optik die leistungsfähig ist zusammen, kostet bekanntlich sehr viel Geld. Für hellere Objekte und bei etwas Übung kann man auf GOTO gut verzichten. Wenn Dir der direkte Blickkontakt mit AHA- Erlebnis wichtig ist, wäre ein 8" f/5 oder f/6 Dobson unschlagbar, insbesondere bezüglich Preis- Leistungsverhältnis.
    Gruß Kurt

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