Deep Sky mit Einsteiger Teleskop

  • Hallo Rowern,


    das Ding mag keine SUPER Deepsky Kanone sein, aber es ist genau das, eine Deepsky Kanone.

    Die kurze Brennweite im Verhältnis zur Öffnung bedeutet, dass du hohe Vergrößerungen schwierig erreichst, aber dafür ganz gut große Felder überblicken kannst, obwohl das Teleskop "nur" einen 1 1/4 Zoll Okularauszug hat.

    Bei den Teilen gibt es, dem Aufkleber zum Trotz, auch welche mit 450 mm Brennweit, neben denen mit 500 mm Brennweite, auch gibt es oft ein Problem mit der Spiegelqualität der sehr kostengünstigen Teleskope, das aber auch wieder nur zu den hohen Vergrößérungen hin interessanter, störender wird.

    Schich mal bitte einen Link zu genau dem Teleskop welches Du gekauft hast, dann kann ich eventuell mehr sagen, ich hatte mal so eins, das war gut und ich kenne einige Teleskpope dieser Bauart.


    Deine derzeitigen Okulare geben 20fach und 50fach her, damit geht schon was.

    Am frühen Abend steht mit Blickrichtung Süd der Kugelsternhaufen M 15 im Westen, die Andromeda Galaxie, M 31, direklt über Dir und im Osten steigt der große Orionnebel M 42 höher.

    Such Dir mal eines der vielen Planetariumprogramme aus, ich habe z.B. Stellarium auf dem Rechner, nutze aber auch noch Karten, wie den kleinen Deepsky Reiseatlas und den großen Deepsk Atlas.


    Gruß

    Günther

    Jeder macht sich die Probleme die er haben möchte,

    sei es um sie zu lösen oder um sie zu pflegen.

  • Hallo,


    Du hast also ein Okular mit 9 mm und mit 22,5 mm? Ist das richtig?


    Dann würde ich für deep-sky-Objekte wie die genannten M15, M31 und M42 nur das 22,5er nehmen!


    M31und M42 passen aber keinesfalls ganz in das Okulargesichtsfeld. Du siehst nur die hellen zentralen Regionen. Also keinesfalls den Anblick erwarten, den du vom Internet oder Büchern gewohnt bist.


    Weitere Objekte:

    M57, der Ringnebel in der Leier. Sieht aus wie ein Zigarettenrauch-Kringel

    M27 der Hantelnebel

    M71 Kugelsternhaufen (schon etwas schwerer zu erspähen...

    M35 Offener Sternhaufen

    M36 und M37 und M38 drei eng beieinander stehende offene Haufen im Fuhrmann

    ...

    Am besten Stellarium auf dem PC installieren. Stallarium mobil auf einem Pad oder Handy ist mir zu reduziert im Funktionenumfang.


    Wombat

  • Hi,

    hier kannst Du sehen, was Dich erwartet, da ist überall auch en 114er Spiegel dabei. Sie auch unten den Link zu Jupiter, der gerade sehr gut steht. Der ist aber kein Deesky-Objekt.

    Ich habe mit einem 76er Spiegel angefangen, und es hat mir sehr viel Spaβ gemacht.

    Weil Winter ist: warm anziehen (wie wenn Du zum Skifahren gehst), ... sonst verliert man schnell die Geduld. Und das ist nicht gut am Anfang, wo man viel suchen muβ. Im Frühling/Herbst ist's besser mit der Astronomie.

    20x zum Aufsuchen, dann 50x reinstöpseln !

    Viel Spaβ

  • Hallo Rowern,


    willkommen hier im Forum! :)


    Für eine Kanone in diesem Kaliber würdest Du einen Böllerschein benötigen, und guggen könntest Du damit auch nicht! :P


    Ich würde außer Günter's Vorschlägen auch mal nach M51, M81 und M82 guggen, Galaxien zirkumpolar, außerdem nach h&Chi Persei, einem offenen Doppelhaufen. Außerdem gibt's ja noch verschiedenfarbige Doppelsterne ...


    Auffinden, außerdem M31, Plejaden, andere großflächige Haufen mit der kleinen Vergrößerung, weiterguggen dann mit höherer Vergrößerung. Vermutlich sind Deine Okulare bereits halbwegs brauchbar. Ergänzen würde ich die erst nach einer umfänglichen Rundreise.


    Hier eine Webseite, auf der Du Deine Brennweite und auch Dein Okular eingeben kannst und an oben eingestellten Objekten eine simuliertes Gesichtsfeld erhältst.

    astronomy.tools


    Viel Spaß!

    Gruß

    Stephan

  • Hallo nachmal,


    den Anblick der dich erwartet kannst Du schön mit diesem Tool


    astronomy.tools


    simulieren.


    Unter hier gängigen 5 Mag Bedingungen erreicht die Andromeda Galaxie maximal etwas mehr als 2 ° Längenausdehnung in so einem Teleskop, passt also ins Feld des beiliegenden 25 mm Okulars mit etwa 2,5 Grad und man sieht, wenn man weiß was man sucht, sogar die zwei kleinen Begleiter.

    Auch Messier 42 passt locker ins Feld, sogar mit M43 und unter guten Bedingungen und (späater) mit O III Filter kann man soagr den "running man" vorbei laufen sehen.


    Meine drei Vorschläge spannen den derzeit möglich Bogen für das GoTo uind die weiteren Vorschläge sind sehr gute Objekte für das Teleskop, wenn es denn so funktioniert wie es soll.


    Gruß

    Günther


    PS: Wombat , ich schätze, Du hast den alten 114/1000er auf GoTo im Kopf, der war seinerzeit auch bei mir zuerst drauf, dann habe ich das unmögliche Ding aber gegen einen echten 114/450er Parabol getauscht. Ich schätze,hier liegt ein "echter" 11/4 500er vor, mit 25er und 10er "Super" (Kellner).

    Jeder macht sich die Probleme die er haben möchte,

    sei es um sie zu lösen oder um sie zu pflegen.

    Einmal editiert, zuletzt von Cateye ()

  • Hallo Rowern,


    ich habe immer noch einen 114er, allerdings jetzt einen 114/660er Eigenbau mit 2 Zoll Okularauszug, dazu nur noch nen 150er, nen 200er, nen 300er und den 400er Spiegel. :saint:

    Kannst Du Dir bei mir auf der Seite unter Equipment ansehen.

    Mit dem 114er habe ich leider zu wenige Beobachtungsberichte geschrieben.


    Verlinke mir bitte mal Dein Teleskop. Ist es ein Skywatcher Skyhawk 114/500?



    Gruß

    Günther

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  • den Anblick der dich erwartet kannst Du schön mit diesem Tool


    astronomy.tools


    simulieren.

    Hi Cateye und rowern,

    also der Anblick in astronomy.tools ist leider total unrealistsch, weil er Fotos (z.T. in Farbe) für den Hintergrund einsetzt. Siehe z.B. Messier 45, die Plejaden.

    Die blauen Nebel in den Plejaden kannst Du aber auf keinen Fall sehen. Die Seite taugt also höchstens für das Gesichtsfeld.

    Die von mir verlinkte alte Seite von Binoviewer zeigt dagegen sehr realistisch, was man im Teleskop sieht: ... graue Flecken !

  • Hallo nochmal,


    ja das stimmt @AR_Nr2 , der Anblick des Objekts entspricht nicht der Auflösung und Ausdehnung die mit der jeweiligen Optik erreichbar ist, die Himmelsqualität kann ja da auch schlecht einfließen.

    Daher schrieb ich ja auch, dass M31 maximal etwas mehr als 2 Grad Längenausdehnung erreichen wird und somit in das Gesichtsfeld des 25er Okulars (ca. 2,5 Grad) passen dürfte. Ein wenig sieht man daran auch, wo man mit seiner Optik unter seinem Himmel vom Anblick her steht.

    Das Tool enthält halt auch deutlich mehr Objekte als der alte Link zu Bino Viever und hat allein schon durch diesen Umstand durchaus einen weiteren Sinn.

    Es wird sich immer etwas finden lassen.........


    Gruß

    Günther

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    Einmal editiert, zuletzt von Cateye ()

  • Okay,


    es ist gar nicht so einfach, im Netz Bilder von dem Teleskop zu finden, auf denen man in den Tubus schauen kann oder die Rückseite sieht.

    Das ist nicht ganz unwichtig,denn es gibt zwei Varianten,eine ist am Hauptspiegel nicht zu justieren und hat eine dicke dreiarmige, wabbelige Plastikhalterung am Fangspiegel.


    Da hast, wenn die Abbildung das tatsächlich gelieferte Teleskop zeigt, das Glück, die Variante mit guter Justiermöglichkeit am Hauptspiegel gekauft zu haben, denn man sieht schon in der Seitenansicht am hinteren Tubusende zwei von insgesamt 6 Schrauben der justierbaren Hauptspiegelzelle. Auch vorne am Tubus sieht man silberne Rändelschrauben außen, da steckt also offensichtlich eine spannbare, dünne Fangspiegelspinne mit vier Armen aus Metall drin.

    Man kann also aus diesem Newton tatsächlich die Abbildungsleistung herausholen zu der er von der Öffnung und Qualität der beiden Spiegel her in der Lage ist.


    Aber langsam mit dem Thema Justage und nicht unnötig, schon gar nicht planlos an den Schrauben drehen.

    Wenn Du mit einigem Abstand geradeaus in den Okularauszug (ohne Okular) schaust und siehst so etwas wie dieses Bild,


    Tubusverlngerung-8-zoll-FS-durch-OAZ.jpg


    also den kompletten Hauptspiegel in der Fangspiegelreflektion, ist erst mal alles so weit in Ordnung dass Du mit Deinen Okularen gut beobachten kannst.


    Der Sucher ist ein sehr einfacher Peiler, aber im Verbund mit dem GoTo okay. Die 10000 Objekte im GoTo Speicher täuschen darüber hinweg, dass davon für diese Öffnung nur ein kleiner Prozentsatz, also die hellen und verhältnismäßig großen Messier Objekte z.B. gut erreichbar ist, der sich unter lichtverschmutztem Himmel nochmal deutlich reduziert. Da musst Du Dich langsam reinfinden, bei der Auswahl helfen Karten und die bereits erwähnten Programme mit Helligkeits- und Größenangaben.


    Wenn Du weiter am Ball bleibst, werden auch weitere Fragen kommen.


    Gruß

    Günther

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    2 Mal editiert, zuletzt von Cateye ()

  • Servus "rowern",


    herzlich willkommen hier und Gratulation zum Teleskop! Ich hatte auch mal einen 114mm-Newton und hatte viel Freude damit.


    Bin gespannt ob ich den ganzen Messier Katalog ansatzweise sehen kann.

    Das hängt auch von deinem Himmel ab. Du schreibst ja nichts zu deinen Bedingungen vor Ort (oder ich hab's überlesen). M 74 wird sicherlich kniffelig. Ob der ganze Katalog geht? Weiß ich nicht. Bei Vorstadthimmel sicher nicht. Er muss aber auch nicht komplett gehen. Es gibt viele, helle Objekte, die nicht im Messier-Katalog aufgenommen wurden. Wichtig ist erstmal, dass du dich am Himmel auskennst und Objekte finden kannst. Es gibt auch Bücher über Objekte für kleine Öffnungen...

    Und vermutlich musst du erstmal für dich herausfinden, welche Objekttypen dich faszinieren. Für kleine Optiken kann ich Offene Sternhaufen wärmstens empfehlen. ;)


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Mein Verein: Astronomische Gesellschaft Buchloe e.V.

    Meine Ausrüstung:

    Teleskope: 22" (560 mm)  f/3.5 Dobson (Martini / Oldham Optical)  –  Omegon Ritchey-Chretien Pro RC 203/1624; Montierung: iOptron CEM40G  –  Ferngläser (8 x 42, 20 x 60)

    Kamera: Canon EOS 6D Mark II (Vollformat, unmodifiziert); Kameraobjektiv: meist Canon EF-200 mm f/2.8 Teleobjektiv

  • Hi,


    ja das passt. Der Zwerg hat alles, was ein langfristig nutzbares Teleskop ausmacht und er ist auch stabil genug montiert.

    Schau nun mal bei brauchbarem Himmel, wie Du damit klar kommst.


    Gruß

    Günther

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  • Hallo,


    damit kommen jetzt Themen, die Einsteiger sehr leicht überfordern können, denn unter lichtverschmutztem Himmel entscheidet die passende Austrittspupille und der passende Filter über sehen oder nicht sehen, wobei man aber die negativen Folgen der Lichtverschmutzung nur abmildern, keinesfalls aus der Welt schaffen kann.

    Links zu beiden Themen setze ich später, für den Fall, dass Du Dich wirklich mal in Ruhe damit auseinandersetzen willst.


    Zunächst gilt grundsätzlich,

    1. dass Dir Filter gegen Lichtverschmutzung bei Galaxien und Sternhaufen, auch bei Asterismen, Doppel und Mehrfachsternen nicht helfen, sie sind nur bei planetarischen Nebeln und großen Emissionsnebeln interessant


    2, dass diese Filter kein Objekt heller machen, sondern nur auf verschiedenen Wellenlängen so viel Licht blockieren können, dass Dein Objekt besser sichtbar wird, wenn sie die Linien treffen, auf denen das Objekt hauptsächlich Licht abstrahlt. Sie machen also auch Sterne schwächer und je enger ein Filter ist, um so weniger Sterne sind im Umfeld des Objekts noch vorhanden.



    Das bedeutet für Dich:


    Dein 25 mm OPkular bringt Dir bei 500 mm Brennweite 20fach und eine Austrittspupille von 5,7. Das sieht durch das Okular betrachtet unter lichtverschmutztem Himmel ziemlich grau aus und da saufen Objekte schon mal ab, werden jedenfalls geschwächt.

    Nach meiner Erfahrung geht da mit etwa 4 mm AP deutlich mehr, das wäre bei Dir dann ein Okular mit 19 bis 17 mm Brennweite.

    Weil Du GoTo hast, ist das damit deutlich kleinere Gesichtsfeld zu verschmerzen und wenn Du z.B. ein etwas weitwinkligeres Okular wählen kannst ist das auch gar nicht so viel. Das Problem ist, dass Okulare die für das Öffnungsverhältnis deines Terleskops (f/ 4,4) geeignet sind, sehr teuer sind (ES 82°, Televue Nagler pp).

    Eine brauchbare Variante wäre, das 25er Okular mit einer Barlowlinse davor zu betreiben. Das verlängert die Brennweite und streckt so auch das Öffnungsverhältnis für die Okulare.

    Als günstig und wegen der Wahlmöglichkeit von Verlängerungsfaktor 1,3 oder 2,2 sehr geeignet, sehe ich dieses Produkt der Firma Baader an.


    Baader Planetarium Q-Barlowlinse 2,25x / 1,3x | Space Instruments Shop - Teleskope und Astronomie Zubehör


    Damit kannst Du auch das 10 mm Okular bestücken und mal sehen, was höhere Vergrößerungen bringen. Das ganze ist etwas umständlicher als ein reiner Okularwechsel, aber dafür hast Du erst mal


    25fach, 19fach, 11fach, 10fach, 7,7fach und 4,5fach mit zwei Okularen und einer Barlow zum Testen, was für Dich sinnvoll ist.


    Beim Filter würde ich auf einen mittelpreisigen O III Filter für den ersten Versuch setzen. Ein Astronomic oder Baader O III ist sicher eine gute Wahl für 100 Euro ,in 1 1/4 Zoll, gerade unter starker Lichtverschmutzung. Wenn das zu viel ist, tut es m.E. auch ein günstigeres Produkt (Fachhändlerlable) besser als gar kein Filter.


    Nun die schwere Kost, so wie ich das sehe:


    Grundsätzliches zur AP


    Grundsätzliches zu Nebelfiltern


    Barlow wann, wo warum


    Gruß

    Günther

    Jeder macht sich die Probleme die er haben möchte,

    sei es um sie zu lösen oder um sie zu pflegen.

    Einmal editiert, zuletzt von Cateye ()

  • Die von mir verlinkte alte Seite von Binoviewer zeigt dagegen sehr realistisch, was man im Teleskop sieht: ... graue Flecken !

    ja genau, DeepSkyObjekte bleiben meist "milchige Flecken" da darf man als Einsteiger nicht mit zu großer Erwartungshaltung anfangen, sonst ist man schnell enttäuscht, aber je länger man schaut um so mehr Details kann man ausmachen....

    Gruß, Martin

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