Konstruktion mit CAD für CNC Fräsen und Wasserstrahlschneiden

  • Hallo zusammen,


    ich möchte ein paar einfache Teile, Ringe oder Ringe mit Bohrungen, de facto 2D Teile aus Carbonplatten (CFK) fertigen lassen und habe mit Tinkercad die Zeichnungen gemacht.


    Jetzt stoße ich beim Einholen von Angeboten auf diverse Schwierigkeiten:


    1. Die Firmen benötigen ein bemaßtes pdf um überhaupt ein Angebot zu erstellen
    2. Dann benötigen sie für die Fertigung STP oder DXF Dateien
    3. Tinkercad liefert nur STL, OBJ, SVG, also habe ich die Dateien mit einer der diversen kostenfreien Apps konvertiert. 
    4. Leider war die Ergebnis nicht überzeugend, die Auflösung bei pdf miserabel, ohne Maße, oder die Strichstärke 0,001 mm, man kann nichts sehen. Und die aus STP erzeugte DXF Datei ist einige Mbyte groß, aber beim Konvertieren ist wohl etwas schief gegangen - so die Nachricht einer Firma .


    Wer arbeitet mit Tinkercad, wie sieht ein guter Workflow aus? Was habt ihr für Ratschläge? Schon mal vorweg, bitte nicht vorschlagen auf Fusion 360 oder FreeCAD zu wechseln, das
    möchte ich nur sehr ungern.



    Beste Grüße und vielen Dank für Ratschläge


    Thomas

  • Moin Thomas,


    meines Wissens nach ist TinkerCad auf den modellierenden Ansatz und damit 3D ausgelegt.

    Ich habe eben nochmal geschaut, kann im Export aber nur 3D Formate alla STL, OBJ usw. finden.

    Es geht SVG, so hat man wenigsten Vector aber das müsste man wieder konvertieren.


    Für 2D ist das Tool meines Wissens nach nicht geeignet, aber das ist nur meine Meinung, auch wenn du das bestimmt nicht hören willst.

    An deinen anderen Hinweis dazu halte ich mich mal ;). Falls du magst, kann ich dir das aber gerne in "du weißt schon was" rauslassen, wenn du dich da nicht reinfummeln willst...


    Vielleicht hat ja noch jemand anderes einen Tipp.



    Gruß, Marcel

    Wenn du dich für das Thema Selbstbau in FreeCAD einarbeiten willst, findest du einige Beiträge, mit Bezug zu ATM, auf meiner Pinnwand unter "FreeCAD Zeuch"...

  • Hallo Marcel,


    vielen Dank für deine Einschätzung und dein großzügigies Angebot zu helfen. Ich hatte auch einen ehemaligen Kollegen kontaktiert, er hällt inzwischen Konstrutkiions-Kurse für Studierende ab in denen er sowohl Tinkercad und Fusion 360 vorstellt. Er ist auch skeptisch dass ich mit Tinkercad zum Ziel komme, auch wenn es für den 3D Druck bei einfachen Formen völlig ausreicht. Ein grundsätzlichse Problem, Tinkercad nähert Zylinder durch Polygone mit maximal 64 Seiten, das kann man umgehen, und ich habe dies auch gemacht nur scheint dies gerade die Probleme zu erzeugen, dass sich die Dateien nicht vernünfitg weiterverarabeiten lassen, z.B. bemaßen, damit man ein Angebot einholen kann.


    So gesehen ziehe ich den Wechsel zu Fusion 360 nun schon in Erwägung, auch wenn es mir ein klassisches 3D CAD Programm für die einfachen Teile übertrieben vorkommt.


    beste Grüße


    Thomas

  • auch wenn es für den 3D Druck bei einfachen Formen völlig ausreicht.

    Genau dafür ist es ja gemacht und auch super, gerade für Einsteiger.

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  • Hi Thomas


    bei Fusion360 kann man aus den Flächen DXF Dateien erstellen, die man sehr einfach beim Wasserstrahlen nehmen kann. Ich arbeite an einer Wasserstrahlschneidmaschine, daher weiß ich das aus Erfahrung. Das Wichtige ist entweder eine gute IPT oder IGES, eine bemaßte PDF oder eine DXF mit einer bemaßten Bezugskante. Wobei es bei CFK auch Grenzen gibt. Beim Einpiercen in Verbundstoffe kann das Material delaminieren. Da ist man auch bei kleinen Bohrungen schnell am Ende. Sprich den Fertigungsbetrieb einfach direkt an, wenn du einen in deiner Nähe gefunden hast. LG & CS,


    Christian

  • Ich nutze Fusion 360 schon ein paar Jahre mit der kostenlosen Privatlizenz und mache dann STL-Export für den 3D-Druck.

    Habe aber noch nie eine Zeichnung erstellt aus einer Skizze. Nun habe das mal eben ausprobiert.

    Das geht recht einfach. Habe dazu mal dieses Tutorial mir angeschaut:


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    Was aber mit der Privatlizenz nicht geht, ist die Umwandlung in ein PDF. Ich habe mir mit einem Screenshot geholfen.

    Der direkte Druck aus Fusion funktioniert aber.


    Ohne Trick geht auch die Umwandlung einer Konstruktion nicht direkt in eine DXF.

    Da hilft aber dieses Video:


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    Grüße

    Hartmut


        

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    METEORCAM (RPi4) (https://globalmeteornetwork.org/weblog/DE/index.html) DE000Q

  • Nein, es gibt dort zwar die Funktion "Exportieren", aber der Punkt läßt sich nicht weiter ausführen.

    Das wurde explizit in der kostenlosen Version herausgenommen.


    Grüße

    Hartmut

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  • Nein, es gibt dort zwar die Funktion "Exportieren", aber der Punkt läßt sich nicht weiter ausführen.

    Das wurde explizit in der kostenlosen Version herausgenommen.


    Grüße

    Hartmut

    Hartmut,


    vielen Dank für die Tipps und den Hinweis, über meinen Job bin ich wohl berechtig eine volle Lizenz zu bekommen. Doch mir wurde gleich mal wieder klar, warum ich die Digitale Welt bei allen Vorteilen und Möglichkeiten oft extrem nervig finde. Der Ablauf wie man diese Lizenz über seine Bildungseinrichtung bekommt wird in einem vier Minuten langen Video direkt neben dem etnscheidenden Link von netten, diversen Menschen in allen Details erklärt, doch das Link führt praktsich sofort ins Leere, egal welcher Browser, ob deutsche oder US Seite, oder auch von verschieden IDs, es kommt eine leere weiße Seite... Vermutlich mache etwas falsch, doch wüsste ich gerne was.


    Mal sehen wie die Reise weitergeht....


    beste Grüße


    Thomas

  • :D ja, sowas kostet Nerven.


    Ich habe mit Fusion inzwischen sicherlich einen 3-stelligen Betrag an Designs entworfen, aber die über 550,- Euro Jahresgebühr lohnen sich leider nicht für mich.

    Früher war der Download der kostenlosen Lizenz auch viel umständlicher, aber inzwischen ist dies und die Erneuerung viel einfacher gworden.


    Falls das was wird mit Deiner Lizenz, dann schau Dir mal die Videos von der "Ideenschmiede" bei YT an. Der Kanalinhaber macht die Videos wohl auch als studentischen Support für EInsteiger.

    Was mir gefällt ist, dass seine Videos kurz und knackig sind. Die Grundfunktionen sind alle sehr einfach und man kommt schnell dahinter.


    Dann gibt es aber auch viele kleine Tricks und spezielle Sachen, die man nur selten anwendet und die Handhabung wieder vergisst. Da schaue ich mir kurz sein entsprechendes YT an und dann kommt wieder der "ach so, ja so ging das..."-Effekt.


    Grüße

    Hartmut

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  • Ahoi,


    Wenn ich mich nicht täusche ist die Lizenz als Student deutlich günstiger. Also als Gasthörer..... 😉 LG & CS


    Christian

  • Mir wird erst jetzt ein Problem bewusst, an das ich bisher nicht gedacht hatte, die Enwürfe müssen sich adäquat exportieren lassen und zwar in die Formate die für die Fertigung üblich sind. Von Tinkercad habe ich mich im Grunde schon verabschiedet, nun steht die Frage im Raum, wie es es mit Fusion 360 aussieht, da geht es auch nur auf Umwegen.


    Eine Umweg wäre, erstmal mit einer kostenlosen Version die Entwürfe zu machen, und dann notfalls für einen Monat, das sind 72 Euro eine volle Version kaufen. Geht dies?


    beste Grüße


    Thomas

  • Ja, man bekommt eine kostenlose Testversion für 30 Tage. Ob die auch die Exportmöglichkeiten nach DXF und PDF bietet, weiß ich nicht.


    PS: wenn ich auf eine Zeichnung gehe, bekomme ich das Auswahlmenü für PDF, DXF usw. Klicke ich darauf, wird mir auch die unten aufgeführte Version vorgeschlagen.

    Sollte also mit der Testversion gehen.


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  • Vielen Dank, das kling ja schon mal gut. Was ich meinte, nur für begrenzte Zeit eine Vollversion verwenden, z.B. einen Monat. Ich werde betimmt nicht das ganze Jahr über etwas konstruieren und dann Teile fertigen lassen, ich hoffe das ist so eine ziemlich einmalige Angelegenheit.


    So ein Vorgehen, z.B. mit einer preiswerten oder gar kostenlosen Lizenz zu konstruieren und dann die Daten in einen Vollversion transferiern ist glaube ich nicht immer möglich, bei Solid Edge (viellicht war es auch Inventor) stand dann bei den Leuten mit denen ich zusammenarbeite auf den pdf Drucken wenn ich recht erinnere schräg in heller Schrift über den Ausdrucken, dass nach diesen Zeichenungen nicht gefertigt werden darf.


    Also konkret, kann man Dateien aus einer privaten Lizenz in eine volle, die dann nach einem Monat kostenpflichtig wird übertragen, oder in einen anderen Account von jemanden der so eine hat.


    Thomas



    p.s. ich hab den Titel des Threads geändert denn um Tinkercad geht es nur am Rande

  • TGM

    Hat den Titel des Themas von „Konstrutkion mit Tinkercad für CNC Fräsen und Wasserstrahlschneiden“ zu „Konstrutkion mit CAD für CNC Fräsen und Wasserstrahlschneiden“ geändert.
  • Hallo zusammen,


    ich möchte weder einen "Religionsstreit" anleiern noch irgend jemandem Fusion madig machen, Ich möchte aber einen sehr wichtigen Aspekt ansprechen, der leider immer noch nicht ernst genug genommen wird. Nicht mal von Firmen und der öffentlichen Hand.

    Und dieser Aspekt ist ziemlich unabhängig von der eingesetzten kommerziellen Software. Das gilt also etwas verallgemeinert für Office, für Bildeverarbeitungssoftware aber auch für diverse CAD Programme.


    Mein Beitrag wird eher lang, sorry, es ist mir aber ein Anliegen, dass alle verstehen, wo der Hase im Pfeffer liegt.


    Das Problem heisst Dokumentenformat und dessen Dokumentation.


    Wer mit Microsoft Office arbeitet, hat binäre Dokumente, die sich, allen Versprechungen Microsofts zum Trotz, nur mit Microsoft Office ohne Einschränkungen bearbeiten lassen. Und das auch nicht für ewige Zeiten, da an der Spezifikation des Dokumentenformats immer mal wieder geschraubt und sehr alte Dokumente damit irgendwann nicht mehr unterstützt werden. Einmal abgesehen davon, dass selbst Microsoft nicht mehr durchblickt. Ich habs auch schon erlebt, das Officedokumente nur noch in LibreOffice zu öffnen und damit zu retten waren.


    Wer mit der Adobe Creative Suite arbeitet hat zwar seine Originaldaten unverändert zur Verfügung, die Bearbeitungsregeln aber sind in einem proprietären Format abgespeichert. Ein Wechsel auf ein anderes System ist so gut wie unmöglich (ich rede hier aus Erfahrung mit Lightroom). Ausserdem, und nun wird es wirklich hässlich: Adobe kann jederzeit und ohne dass man das verhindern kann, die Lizenz widerrufen. Dieses Spiel hatten sie vor Jahren auf Zuruf von Agent Orange mit venezolanischen Kunden gespielt, weil der sich auf die bösen Kommies in Venezuela eingeschossen hatte. Alle venezolanischen Benutzer standen von einem Tag auf den anderen vor den Trümmern ihrer Existenz. Stellt euch vor, ihr seit Fotograf und habt eine Datenbank mit zig tausenden Bildern. Alles weg, Boom!


    Jede Software, die mit zeitlich begrenzten Lizenzen (im schlimmsten Fall sogar cloudbasiert) und/oder mit proprietären, binären Datenformaten arbeitet, ist eine tickende Zeitbombe. Ich habe das letztes Jahr mit einem Elektronik-CAD System bei einem Kunden erlebt. Aufgrund gallopierender Inkompetenz und fehlender Flexibilität der Salesdroiden des SW-Herstellers ist innert einer Viertelstunde eine Lizenz verdampft. Ich hatte an einem Schaltplan gearbeitet, bin in die Kaffeepause gegangen und als ich zehn Minuten später zurückkam, war die Lizenz weg. Zuvor gespeichert geglaubte Dateien konnten nicht mal mehr abgespeichert werden. Das Problem wurde zwar nach drei Tagen gelöst, aber es hat mich gelehrt, nie (in Worten N-I-E) mehr mit Firmen zu arbeiten, die nach Gutsherrenart über Deine Lizenzen und/oder Daten verfügen können. Das kann Deine berufliche Existenz kosten.


    Ein vergleichbares (dafür aber lösbares) Problem haben Anwender der Elektronik-CAD Software EAGLE. Die wurde vor Jahren von Autodesk aufgekauft und erheblich modernisiert. Das ist die positive Seite. Allerdings haben sie dabei komplett auf Online Lizenzen umgestellt. Ohne regelmässiges "nach Hause telefonieren" war nichts zu machen. Nun kommt neuerdings dazu, dass EAGLE nicht mehr weiterentwickelt wird und komplett in Fusion aufgegangen ist. Das kann man gut finden, schliesslich sind damit Elektronik- und Mechanik-CAD besser integriert. Allerdings ist man dann (schlauer Move von Autodesk) in Zukunft an ein binäres, nicht offenes Datenformat gebunden.


    EAGLE Daten sind XML-Dateien und das Format gut (oder anders gesagt vollständig) dokumentiert. Ich habe hier einen Berg von CAD Daten, Libraries und Skripte, der sich über weit mehr als zehn Jahre angehäuft haben. Kundenprojekte von ganz einfach bis zu hochkomplexen 10-Lagen Leiterplatten für sicherheitskritische Anwendungen. Wir hatten die komplette CAM-Datengenerierung skriptbasiert und mit Checklisten aufgesetzt, was formale Reviews und, ebenso wichtig, fehlerfreie, da ohne menschliche (immer fehlerbehaftete) Interaktion, Datenproduktion erlaubt hat. Statt mehr als drei Tage Review und vielen manuellen Einzelschritten war das dann in drei bis vier Stunden erledigt. Wir hatten seither nie mehr fehlerhafte Produktionsdaten.

    Ein spezielles Goodie ist übrigens, dass man diese Dateien in einem Texteditor bearbeiten kann. Ab und an hatte EAGLE die unangenehme Eigenschaft, Dateien zu zerschiessen. In allen Fällen hatte sich herausgestellt, dass jeweils nur eine fehlerhafte Zeile hinzugefügt worden war, die man einfach löschen konnte. Macht das mal mit einer Officedatei. No way.


    Kürzlich musste ich für einen Kunden etwa sieben Jahre alte EAGLE Daten überarbeiten. Noch läuft EAGLE (als Teil der Fusion Lizenz), aber die Uhr tickt. Bis in einem Jahr muss ich den kompletten Prozess migriert haben. Auf Fusion will ich nicht wechseln, aus Gründen, die ihr unterdessen verstehen werdet. Für den Kunden war das aber eine günstige Lösung und für mich ein guter Auftrag.


    Was ist die (meine) Lösung? KiCAD. Aus dem einst belächelten Open Source-Projekt ist unterdessen ein ernst zu nehmendes Tool geworden, das sich durchaus mit teuren CAD Systemen wie Altium Designer messen kann. Sicher, kein Anfängerspielzeug und vieles hat mehr Ecken und Kanten. Aber Altium-Designer ist auch nicht mehr in einer Woche beherrschbar wie Protel, die ursprüngliche Version.

    Und, das Killerkriterium für KiCAD: EAGLE Daten (offenes, gut dokumentiertes Format, wir erinnern uns) können gelesen und im KiCADFormat (offenes, gut dokumentiertes Format) gespeichert werden. Ohne Verluste. Libraries müssen nachbearbeitet werden, aber das liegt daran, dass EAGLE und KiCAD komplett verschiedene Librarykonzepte haben. Ist die Migration (resp. der Prozess dafür) mal gemacht, kann ich auf sämtliche alte Daten zurückgreifen. Damit schlaf ich definitiv besser.


    Das ganze ist also ähnlich wie bei Open Office und FreeCAD. Da das Datenformat offen und sauber dokumentiert ist, ist eine Migration, sollte das nötig sein, meist mit vertretbarem Aufwand möglich.


    Und das möchte ich euch mit diesem langen Sermon ans Herz lesen.

    Mag sein, dass man mit kostenlosen Lizenzen mit einem kommerziellen Tool, das die halbe Welt einsetzt, mit weniger Schweiss und Lernaufwand was machen kann. Das böse Erwachen kommt aber spätestens dann, wenn die Lizenz weg ist oder alte Daten nach Jahren nicht mehr lesbar sind. An die Dokumentation des Datenformats kommt man nicht, kann also auch keinen Converter schreiben. Tja, Pech gehabt.


    Bei uns Amateuren kommt noch ein anderer Aspekt dazu. Mag sein, dass der eine oder andere am Arbeitsplatz Zugriff auf ein kommerzielles Highend Tool hat. Die Daten sind aber für alle, die das nicht haben, wertlos. Schaut mal, wie viele Inventor-Modelle man auf Seiten wie GrabCAD findet. Kein Inventor? Pech gehabt.


    Behaltet also im Hinterkopf, dass ihr vielleicht eure Daten auch in zehn Jahren noch verwenden wollt und dass Daten, die auch anderen zur Verfügung stehen sollen, in einem Format vorliegen sollten, das jeder auch ohne Kauf einer kommerziellen SW-Lizenz verwenden kann.


    So, sorry für die lange Predigt, aber das war mir wichtig, euch das bewusst zu machen.



    Herzliche Grüsse Robert

  • Mag sein, dass man mit kostenlosen Lizenzen mit einem kommerziellen Tool, das die halbe Welt einsetzt, mit weniger Schweiss und Lernaufwand was machen kann. Das böse Erwachen kommt aber spätestens dann, wenn die Lizenz weg ist oder alte Daten nach Jahren nicht mehr lesbar sind.

    Einer der Hauptgründe, warum ich im Bereich Hobby ausschließlich auf Open Source Projekte setze und dort, der Fairness halber, auch ein paar Münzen einwerfe.

    Beruflich gibt es andere Kriterien aber privat, möchte ich nicht abhängig sein oder ein Abo-Modell, weil ich basteln will, wann ich will und auch mal ne Zeit lang nicht.

    Ich möchte wenigsten privat nicht dauernd rumfrusten müssen, weil jeder nur noch Daten haben will, Abos verticken, Abhängigkeiten erzeugen, weil zum Schluss ja immer Geld verdienen im Hintergrund steht.


    Nach vielen Test, viel meine Entscheidung damals auf FreeCad.

    Wenn du dich für das Thema Selbstbau in FreeCAD einarbeiten willst, findest du einige Beiträge, mit Bezug zu ATM, auf meiner Pinnwand unter "FreeCAD Zeuch"...

  • Mag sein, dass man mit kostenlosen Lizenzen mit einem kommerziellen Tool, das die halbe Welt einsetzt, mit weniger Schweiss und Lernaufwand was machen kann. Das böse Erwachen kommt aber spätestens dann, wenn die Lizenz weg ist oder alte Daten nach Jahren nicht mehr lesbar sind. An die Dokumentation des Datenformats kommt man nicht, kann also auch keinen Converter schreiben. Tja, Pech gehabt.


    Einer der Hauptgründe, warum ich im Bereich Hobby ausschließlich auf Open Source Projekte setze und dort, der Fairness halber, auch ein paar Münzen einwerfe.

    Beruflich gibt es andere Kriterien aber privat, möchte ich nicht abhängig sein oder ein Abo-Modell, weil ich basteln will, wann ich will und auch mal ne Zeit lang nicht.

    ...


    Nach vielen Test, viel meine Entscheidung damals auf FreeCad.

    Das sind alles gute Gründe sich gegen ein kommerzielles Programm zu entscheiden. Für mich kommen aber noch weitere wichtige Aspekt hinzu, wie einfach ist ein Programm zu bedienen, vor allem kenne ich jemanden der sich gut auskennt und mir ggf. hilft.


    Bisher habe ich um CAD einen Bogen gemacht, auch weil ich beruflich seit Jahren viel mit mit Konstrukteuren und technischen Zeichnern zusammengearbeite und den Eindruck gewonnen habe, das macht man nicht mal so eben nebenbei. Heute mag dies inzwischen einfacher sein, doch für mich ist der Lernaufwand ein zentraler Aspekt, Im Fotosektor habe ich im Grunde keine Wahl, jeder Hersteller hat sein eigenes Raw Format, ich speichere parallel auch als jpg, doch das ist ein Behelf, und wenn ich kein Programm mehr finde, das die RAW Dateien lesen kann, habe ich Pech, ich muss jetzt sehen, dass ich alle Bilder die mir wichtig sind entsprechend konvertiere oder drucke.


    Bei CAD kenne ich mich wenig aus, da wird mir gerade klar wie viel ich noch lernen sollte, besonders was Dateiformate angeht, was z.B. für Fräsen, Wasserstrahlschneiden, Laserschneiden etc. notwendig ist. Konkret, ich bin bisher davon ausgegangen, dass es herstellerübergreifende Formate gibt, dass ich z.B. eine Konstruktion die ich mit Fusion 360 gemacht habe auch in FreeCAD einlesen könnte, oder liege ich da schief?


    Momentan habe ich das Gefühl, dass für meine Teile praktisch jede CAD Konstruktion mit Kanonen auf Spatzen schießen ist, da habe ich kein schlechtes Gewissen den Weg des geringsten Widerstandes zu gehen. Ich habe mir die Benutzeroberfläche und die Menueführung von FreeCAD angesehen, für mich viel zu viele Buttons und Funktion die sich mir nicht erschließen. Mein großer Respekt vor all denen die damit virtuos umgehen können, doch wähle ich lieber den einfacheren Weg, auch weil ich erstmal davon ausgehe/hoffe, dass ich in Zukunkft eher selten etwas konstruiere.


    Es geht nicht um kostenlos, für ein gutes Produkt muss man zahlen, nur sollte es verhältnismäßig sein. Konkret, wenn man Fusion 360 nach 30 Tagen kostenlosem Test die Datein behält und dann z.B. für einen Monat nochmal 72 Euro zahlt, die Fertigung von Teilen ist ja auch nicht umsonst, ist dies o.k. Wenn die Dateien dann aber weg sind, oder man sich für ein Jahr festlegen muss und dann bei 500 Euro liegt, passt dies in meinem Fall nicht.


    beste Grüße


    Thomas

  • Es geht nicht um kostenlos, für ein gutes Produkt muss man zahlen, nur sollte es verhältnismäßig sein.

    Richtig! Es gibt ja auch viele Apps, die das vormachen und über die Menge einen guten Preis anbieten. Aber CAD, wenn was können soll, ist komplex und nicht so Mainstream.


    Dazu finde ich sehr eindrucksvoll, was oft ein paar Leute mit Open Source Projekten auf die Beine stellen, weil sie mit kommerziellen Produkten unzufrieden sind.


    Ist im Prinzip wie Teleskopbau 😁.


    Gruß, Marcel

    Wenn du dich für das Thema Selbstbau in FreeCAD einarbeiten willst, findest du einige Beiträge, mit Bezug zu ATM, auf meiner Pinnwand unter "FreeCAD Zeuch"...

  • Hi Thomas,


    Hier:

    Konkret, ich bin bisher davon ausgegangen, dass es herstellerübergreifende Formate gibt, dass ich z.B. eine Konstruktion die ich mit Fusion 360 gemacht habe auch in FreeCAD einlesen könnte, oder liege ich da schief?

    Liegst du leider schief. Ich arbeite viel mit CAD Programmen und bei Inventor z.B. sind schon interne Dateien nicht abwärts kompatibel.

    Ne Katastrophe.

    Aber die wollen natürlich auch ihr neuestes Produkt verkaufen. Generell ist aber eigentlich eine DXF im R12 Format bei konventionellen Fertigungsverfahren relativ verbreitet bzw unkompliziert.

    Ich weiß. Keine befriedigende Antwort. SORRY.

    LG & CS


    Christian

  • Hallo Christian,


    die hier diskutiertn Programme wie FreeCAD, Fusion 360, Tinkercad und auch Inventor sind alles 3D CAD Programme. Mein bisheriger Eindruck DXF - was R12 Format bedeutet sagt mir nichts,- ist ein 2D Format, DXF Dateien, kann man wie ich gerade zu meiner Überraschung gelernt habe aus pdf erzeugen, die sind mit Sicherheit 2D.


    Meine Frage daher nochmal, gibt es ein 3D Format, das herstellerübergreifenden ist? Es muss ja nicht alles was eine 3D Konstruktion ausmacht mit allen Formatierungen enthalten. Als Analogie, einen Text kann ich in der Microsoft Welt in verscheidenem Formaten speichern, in der einfachsten Form als .txt dann gehen viele Formatierungen verloren aber den Inhalt bleibt. 3D Drucker arbeiten tatsächlich mit 3D, bei CNC ist dies nicht so klar, ob der Fräser in verschiedenen Ebenen fräst und es gibt auch die Möglicheit mit mehreren Achsen zu fräsen. Wenn man nicht weiss wie sich ein Teil am besten realisieren lässt wäre es sehr hilfreich eine echte 3D Datein zu speichern oder exportiern.


    Also, gibt es ein Format, mit dem man 3 D Konstrutkionen von einem Programm in ein anderes Transferieren kann, zumindest das Gerüst, wie im oberen Beispiel beim Text?


    beste Grüße


    Thomas

  • Hallo Thomas,


    Kurze Antwort: nein. Etwas längere Antwort: STEP. DIeses ist aber als Austauschformat gedacht und enthält viele Informationen nicht, die im CAD benötigt werden für die Bearbeitung. Parametrierung und/Abhängigkeiten gibt es ebenso wenig wie Skizzen, Gewinde oder andere Objekte.


    3D CAD ist komplex, das geht *weit* über zeichnen hinaus. Import und Export von proprietären Formaten ist nicht so schnell zu erwarten. Es ist nicht im Interesse der Hersteller und der Leidenswille der Kunden einfach noch zu gross.


    Herzliche Grüsse Robert

    Ich habe keine besondere Begabung, sondern bin nur leidenschaftlich neugierig. (Albert Einstein)

  • Moin Thomas,


    eine Ergänzung zum DXF: Das ist auch 3D.

    Bei Autodesk kannst du dir die DXF-Referenz - Stand AutoCad 2012 - herunterladen.


    Das "Gerüst", also (einfache) Kanten, kann man also im Prinzip nach DXF exportieren können. Bei komplexeren Formen muss man aber erst einmal an die interne Repräsentation kommen (es ist nicht immer klar, ob das API alle Informationen bereit stellt (definitiv nicht immer), diese verstehen und ggf in das Zielformat umcodieren, so weit überhaupt möglich.


    Bei (vorhandenem) Inventor geht das sicher. Ob mit Bordmitteln, könnte ich nicht sagen. Über die API ganz sicher wobe das bei den "freien" Versionen möglicherweise beschnitten sein könnte..
    Ob bei Fusion auch, wäre zu prüfen. Zumindest gibt es auch dort Programmier-Schnittstellen.


    Das von Robert angesprochene Problem bleibt.


    Für ganz einfache Zeichnungen kann man DXF mit (imho notfalls) vertretbarem Aufwand auch "zu Fuß" schreiben da es ein Menschen-lesbares Format ist.

    Du kannst DXFe auch manuell editiern um z.B. Linienfarben zu modifizieren.

    Das ist auch der imho einfachste Weg zu einer handgeschriebenen DXF-Zeichnung. Also eine möglichst schlanke Ausgangsdatei mit möglichst wenig "Ballast" (Stile, ...) Die Liste der Elemente ist vergleichsweise leicht zu erweitern.

    Ein (kleiner) Pferdefuß: Es gibt einen Element-Zähler. Den muss man ggf. anpassen/heraufsetzen, damit das Programm, das das DXF konsumieren soll nicht bei einer (eventuellen) Prüfung auf die Nase fällt.

    (Ggf. gibt es weitere Herausforderungen mit denen ich beim patchen der Inventor-DXF-Exportdateien für die externe Fertigung nicht konfrontiert war.)


    CS

    Harold


    PS:

    "Aufgeblähte" DXFe können aus der (sehr/zu feinen) Auflösung von Kurven in Linien resultieren.
    Das wiederum kann, je nach dem wie "schlau" die Aufbereitung für die Maschine ist, zu schlechten und teueren Ergebnissen führen. (Ein Knick in der Kontur erfordert im Prinzip für den Richtungswechsel den kompletten Stillstand)

  • Hi Thomas, liebe mit Diskutanten, :D


    Die Frage ist was du machen willst. Du hast ja oben von Wasserstrahlen gesprochen. Das ist ein "2D-Bearbeitungsverfahren", wie auch Lasern oder Drahterodieren. Also alles was man auch mit einer Stichsäge, ein paar Feilen und einer Bohrmaschine auch machen könnte.

    Das "Gerüst", also (einfache) Kanten, kann man also im Prinzip nach DXF exportieren können.

    Es ist natürlich schöner alles in 3D zu zeichnen, da man dann in einer Baugruppe auch das Komplette betrachten kann. Aus den 3D Dateien kannst du dann aber Flächen also 2D Dateien für die Fertigung erstellen. Und da ist DXF relativ gängig.


    Mein bisheriger Eindruck DXF - was R12 Format bedeutet sagt mir nichts,- ist ein 2D Format

    Es gibt auch 3D-DXF. Aber das ist ja eher nicht die Frage. R12 ist ein sehr altes DXF-Format (Ja auch da gibt es ewig viele Versionen) mit dem auch fast alle Laser, Erodier und Wasserstrahlmaschinen klarkommen.


    Hoffe das alles nicht zu verkomplizieren. LG & CS


    Christian

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