Jupiter am 25. November 2023 bei gutem Seeing

  • Heute abend habe ich erlebt, was aus einem Oppositionsjupiter herauszuholen ist, wenn denn mal das Seeing stimmt. Was in Nordostengland nicht haeufig der Fall ist ...

    Eigenlich ging ich nach Polarlichtern fischen, aber so richtig sehen konnte ich nichts. Kamera aufgestellt, und knipsen lassen. In der Zwischenzeit in einer leicht diesigen Mondnacht mal mit dem 200/5000er Refraktor auf den Jupiter geschaut - und der steht wie eine Eins!

    Laptop geholt und zwei Schuesse mit je 1min Belichtung durch den 200er Refraktor. Das war 21:43 und 21:45:

     

    Hier entschloss ich mich, mal den Obelix von der Kette zu lassen: Immerhin ein 14" Meade SCT, das bei gutem Seeing seine Oeffnung ausspielen sollte.

    Und das tat er dann auch. Zeiten 21:56, 21:59 und 22:06 UT:

       

    Interessant dieses helle Feature in der Mitte, das ich auch schon life am Bildschirm sehen konnte.

    Hier packte mich der Uebermut, und ich legte noch mit der 2x-Barlow nach. Hier die Bilder von 22:10, 22:15, 22:16, 22:32.

         


    Danach schien sich die Szene wieder etwas zu beunruhigen, das Seeing wurde schlechter. Also noch schnell und ohne Barlow nachgelegt. Das war 22:38 und 23:03 UTC:

     

    Inzwischen hat es sich wieder zugezogen. Aber dieser Abend zeigte mir, dass auch ein diesiger Fast-Vollmondabend seine Vorzuege haben kann!



  • Hallo Jürgen,

    Gratulation zu den sehr gelungenen Bildern! Sehr schöne Details und die Bildbearbeitung dezent genug, um die Bilder natürlich zu halten.

    Bei uns im Südwesten fällt die Opposition völlig ins Wasser, wenn das Wetter so weitermacht. Aber immerhin freut sich die Natur über den Regen. Müssen wir eben die Bilder aus Nordostengland genießen, was in diesem Fall sehr leicht fällt ;)


    Beste Grüße,

    Burkhard

  • Hallo Jürgen,

    sehr schöne Aufnahmen hast Du geschaffen. Gratuliere!!!

    Die seltenen Momente mit gutem Seeing sollte man optimal nutzen.


    Mir sind heuer diese blaugrauen Fahnen, die sich vom nördlichen Äquatorialband Richtung Äquator ziehen, schon beim Beobachten zum ersten Mal so richtig bewußt geworden.


    Welche Kamera setzt Du denn ein? Ich habe im Frühjahr als Einstieg mit einer ASI 224 MC angefangen und bin logischerweise schnell an Grenzen gestoßen. Von den technischen Daten gefällt mir die 183 MC Pro recht gut. Da wäre das Weihnachtsgeld gut investiert 😊...


    Erlaube mir noch die Anmerkung, daß mir im Vergleich zum Seheindruck die Farbdarstellung stark gesättigt erscheint. Weniger Kontrast oder/und Dynamik wäre sicher mehr.

    Natürlich, ich sollte selber erst was vorweisen, bevor ich kluge Ratschläge erteile. Verstehe es daher bitte als konstruktive Anregung.


    VG aus dem leicht verschneiten Bayern

    Wolfram

  • Hallo Burkhart, Wolfram und Thomas,



    danke fuer Euer nettes Feedback!


    Burkhard, ich musste mich etwas bremsen. Mit den Wavelets kommen schnell noch mehr Details, aber die Bilder werden dann zu kontrastreich und unnatuerlich. Ich habe auch gelernt, die Gammakurve so einzustellen, dass der Planet bis zum Rand hell genug wird. Frueher habe ich da deutlich mehr gedonnert, heute setze ich die Wavelets dezenter ein.


    Wolfram - die Kamera ist eine ZWO ASI 120mc, die ich vor drei Jahren gebraucht von einem Sternfreund uebernommen habe. Der Qualitaetssprung im Vergleich zu meiner vorherigen Celestron Neximage 5 ist spuerbar. Die Farben sind so, wie die Kamera sie machte. Ich habe nicht an den Farbreglern gedreht - schon allein, weil mein Farbsehvermoegen nicht so toll ist (Rotgruenschwaeche) und ich die Farben deshalb lieber der Kamera ueberlasse.

    Thomas - die Belichtungen sind einminuetige Videos (.SER-Sequenzen). Die Belichtungszeiten der Einzeilbilder waren sehr kurz, beim 14" ohne Barlow unter drei Millisekunden. Daraus hat Autostakkert dann ein Bild zusammengerechnet.

  • Hallo Jürgen,


    ich finde die Jupiter Bilder sehr beeindruckend. Bevor ich mich dann so richtig in das Abenteuer der Astrofotografie wage, muß

    zunächst meine Sternwarte fertig sein. Naja, heute konnte ich den Innenausbau schon ziemlich weit fertigstellen. Denke, dass ich bis Weihnachten

    damit klar bin. Den Fortschritt siehts Du auch in meinem Beitrag über die Gartensternwarte.

    Wie gesagt, tolle Fotos. Bin mal gespannt, wie es mit meiner Kamera aussieht? Ich habe ja die Omegon veTec 571C mit der man auch Videosequenzen aufnehmen kann und

    zusätzlich hätte ich noch eine Zwo ASI220MM im Angebot.

    Hatte mir mal das Programm FireCapture angesehen, die Einstellungen verwirren mich aber noch. :)

    Bin da auf dem Gebiet wirklich noch der absolute Anfänger.


    Grüße und cs aus den Niederlanden

    Thomas

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