Welches Samyang Objektiv für Polarlichter?

  • Liebes Forum,


    Anfang Februar werde ich eien Reise mit den Hurtigruten zum Polarkreis machen. Natürlich werde ich meine Canon 600d einpacken, das Ziel soll sein, halbwegs brauchbare Fotos von Polarlichtern zu erstellen.

    Meine jetztigen Objektiv sind eher nicht so lichtstark, zudem Zoom. Deswegen soll etwas helleres mit Festbrennweite her.


    Im Moment habe ich die Möglichkeit, bis zu 25% Rabatt auf einige Samyang Objektive zu bekommen. Das möchte ich gerne nutzen. Welches Objektiv könnt ihr für die Reise empfehlen? Was kann ich noch gut damit ablichten, die Milchstraße?

    Zudem bin ich natürlich über weitere Tips dankar.


    Gruß


    Sebastian

  • Hi!


    An APS-C ist das Tokina 11-16mm f/2,8 der Klassiker, wenn Samyang was um die 11mm oder gerne weitwinkliger hat mit f/2,8 oder besser, bist du ganz gut aufgestellt. Gerne voll-manuell, damit sich der Fokus nicht verstellt. Fischauge ist eher nichts. Fotoläden gibt's in Ålesund, Trondheim (Cewe Foto in der Nähe vom Marktplatz, aber da ist beim aktuellen Fahrplan nicht viel Zeit zum Shoppen) und in Bodø das Fotohuset Johnson in der Nähe vom Rathaus, wenn noch was fehlt – weiter nördlich gibt's keine Fotoläden mehr, der in Tromsø ist am Flughafen und zu weit weg vom Schiff.


    Für Tipps zur Reise findest du auf meiner Webseite https://kerste.de/ die Beschreibungen der letzte 22 Touren, die ich mit Hurtigruten gemacht habe, und einen Link zu meinem Begleitbuch für die Nordlicht-und-Sterne-Touren (samt Reiseführer und Polarlicht-Teil).


    Aktuelle Handys liefern auch schon ziemlich gute Bilder, ich bin mit dem iPhone 12 Mini unterwegs (plus Nikon D7100 mit Tokina 11-16mm und Panasonic G71 (MFT-Format) mit manuellem Laowa 7,5mm f/2 Objektiv). Wobei ich sehe, dass ich meine Seite zur Ausrüstung mal aktualisieren muss...


    Ersatzakkus, Reinigungsmittel und Stativ nicht vergessen!


    God tur,

    Alex

  • Hallo Sebastian,


    grundsätzlich gilt, möglichst kurze Belichtungszeiten und dafür möglichst hohe Quantenausbeute!


    Wenn Du vom Schiffsdeck aus fotografierst, denke daran, daß die Schiffe 15kn Reisegeschwindigkeit haben, das sind 28 km/h; dazu kommt noch möglicher Seegang! Will sagen, punktförmige Sternabbildungen sind fast unmöglich; vielleicht denkst Du über ein Gimbal nach; dann benötigst Du unbedingt eine Fernauslösemöglichkeit.


    Auf nicht ruhendem Untergrund wäre m.E. ein Echtzeitvideo eine Alternative.


    Grüße

    Wolfram

  • Im Idealfall die Kamera an die Reling schnallen (ich verwende die Cullmann Multiklemme CC60, einen schweren Manfrotto Kugelkopf mit Schnellwechselplatte und Eddycam Kamerahaken, um den Gurt zwischen der Reling hindurchzufädeln und wieder zu sichern. Die Kombination hat schon einige stürmische Fahrten auf der Barentssee ausgehalten, als iuch mich auf offener See zwischen den Häfen nicht getraut hatte, zurück zur Kamera zu gehen und nur das Lämpchen vom GPS angezeigt hatte, dass sie noch da ist... Das geht an den meisten Stellen an Deck 5 und Deck 7 achtern. Nur auf der Richard With geht es nicht nicht am Bug, sondern nur seitlich und am Heck (Vesterålen weiß ich nicht).



    Gimbal geht auch, ist aber sperrig.


    Meine Nikon und Panasonic können zum Glück Serienbildaufnahmen, einfach mal 1000-3000 Bilder am Stück machen lassen (bei mir: 1,5-3 Sekunden, f/2,8, ISO 3200, und in Lightroom entrauschen, Weißabgleich anpassen, exportieren) und z.B. mit LRTimelapse zu einem Film kombinieren. Für Canon brauchst du dafür wohl einen programmierbaren Fernauslöser.


    Was dabei so als Film rauskommt, gibt's für die älteren Touren hier https://kerste.de/?page_id=8204 oder in den neueren Blogs. Von der Tour diesen September gibt's nichts, da war entweder klar und kein Nordlicht, oder bedeckt. Soviel zum Thema Sonnenmaximum...


    Aus den ganzen Bildern kann man dann auch die raussuchen, die halbwegs runde Sterne haben, weil das Schiff gerade am Scheitelpunkt seiner Bewegung war.


    Seegang und Vibrationen hast du immer außer im Hafen, von daher gibt's seltenst runde Sterne (die besten Chancen sind im Raftsund sowie zwischen Tromsø und Skjervøy, das ist windgeschützt), aber im Zeitraffer stört das nicht.


    Oder du vertraust auf den Bildstabilisator vom Handy, das hier war freihand:

    Echtzeitvideos gehen am besten mit dem Handy... zumindest habe ich mit der DSLR die Erfahrung gemacht, dass die Belichtungszeiten zu lang für ein brauchbares Video sind und nichts sinnvolles rauskommt, außerdem braucht es da schon sehr gutes Nordlicht, damit das klappt. Außer du besorgst dir eine neue Kamera, die 600d ist ja ähnlich alt wie meine Nikon. Mit den Sonys hat die Nordlicht-Filmerei mit der DSLR angefangen, sinnvoll zu sein. Aber die können mehr als die 600D.


    God tur,

    Alex

  • Hallo,


    danke für die Antworten, ich werde versuchen auf alles einzugehen :)


    Kerste


    Ich habe schon vor, das Objektiv demnächst zu bestellen, dann kann ich damit schon etwas üben. Ein leichtes Reisestativ benötige ich ebenfalls noch.

    Eine Powerbank mit Dummy Akku für die Kamera habe ich schon. Ebenfalls einen Objektivwärmer. Die Website werde ich mir mal in Ruhe ansehen.


    Apofreund


    Auf dem Schiff bei Fahrt wird es sicherlich nicht einfach. Ich denke da muss mit Hoher Iso und weit offener Blende gearbeitet werden, um die Belichtungszeit kurz zu halten. Möglicherweise wird es aber auch Gelegenheiten an Land geben. Das ändert dann natürlich die Situation, da still. Dafür brauche ich dann halt noch ein gutes Reiseobjektiv. Wie gut ein Echtzeitvideo bei der Kamera ist, weiß ich nicht, noch nie ausprobiert.

    Im Moment habe ich einen kabelgebunden Fernauslöser. Der lässt sich auf programmieren. Oder benötige etwas anderes/besseres ?


    Über eine Empfehlung würde ich mich sehr freuen, hier geht es zum Hersteller: Samyang für Canon

    Was ist die optimale Brennweite? Blende unter 2 oder 2.x ?


    Nachtrag: Falls es etwas ganz anderes sein soll, gerne her mit den Vorschlägen :)


    Gruß


    Sebastian

  • Hi!


    An Land hast du kaum Chancen, die Halte sind außer in Svolvær kurz, und vor allem meist innerorts, wenn das Schiff auch volle Beleuchtung an hat. Richtig gutes Nordlicht geht aber auch dann vom Schiff oder Kai aus.


    Das Stativ sollte mindestens hüfthoch sein, damit du über die Reling schauen kannst.


    Objektivwärmer habe ich noch nie gebraucht, nur Putzmittel, um das Salz von der Linse zu kriegen:-)


    Ich bin wie gesagt an APS-C mit dem Tokina 11-16mm bei 11mm und f/2,8 unterwegs, weniger Brennweite und eine schlechtere Blende würde ich für ein Polarlichtobjektiv auch nicht wollen. Dafür ist die Schärfe zumindest auf dem Schiff nicht so wichtig. 1600 ISO und dann in Lightroom gnadenlos entrauschen. Mit der Grenze 16mm habe ich auf der Seite aber auch nichts gefunden. Ah, die Suche tut auf dem Handy nicht. Also: Mindestens f/2,8 (gerne lichtstärker), lieber 11 als 16mm, kein Fischauge wären meine Grenzen. 


    Beste Grüße,

    Alex

  • Hallo Sebastian,


    Das Tokina 11-20mm 2.8 ist für Canon APS-C das beste Zoom im Weitwinkelbereich.


    ABER, die Blende 2.8 ist nachts immer noch ausbaufähig. Besser wären 1.4.


    Vom Samyang gibt es das 35mm 1.4 und das 24mm 1.4. Zudem gibt es noch das 10mm 2.8 für APS- C. Das ist aber nicht besser als das Tokina. Die Sigma Art Serie (20mm, 24mm und 35mm) ist hervorragend, aber hat mehr Koma bei der Sternabbildung als die Samyangs. Dafür sind die Sigma Art Objektive in allen anderen Belangen besser.


    Ich habe alle genannten Objektive und habe sie alle nachts getestet. Meine Empfehlung, kauf Dir das Tokina 11-20mm und das Samyang 24mm 1.4. Dann bist Du gut ausgerüstet. Das Samyang gibt es oft gebraucht zu kaufen. Wenn Dich die Koma nicht zu sehr stört (schau mal bei Gunter Wegeners Webseite vorbei und lies sein Sigma 20mm Art Review), dann ist das Sigma 20mm Art der Hammer. Kostet aber oft das doppelte des Samyangs.


    CS,


    Günther

  • Moin,


    ich habe eben die Preise der drei genannten Objektive geprüft:

    - Sigma Art 20mm f1.4 - ab 750€

    - Tokina 11-16mm f2.8 - ab 555€

    - Samyang 24mm f1.4 - ab 500€


    Das Sigma Art ist leider zu teuer, das Budget reicht nur für ein Objektiv. Muss auch noch andere Dinge für die Reise kaufen. Also Samyang oder Tokina. Etwas Zeit habe ich ja noch, möchte aber schon gerne noch dieses Jahr bestellen.


    Gruß


    Sebastian

  • Guten Morgen


    Es gibt von Samyang auch ein 12mm f2.0 für rund 300€. Abgeblendet auf 2.8 ist es bis in die Rände scharf. Es ist klein, leicht und echt gut. 12mm bringt auch an APSC bereits viel Weitwinkel, ohne fishig zu werken. Vielleicht eine überlegung wert?


    Hier ein review auch mit Astro Beispielen:


    Samyang 12mm f2


    CS, Seraphin

  • 24 mm ist halt nicht viel Weitwinkel...

    ... vor allem an APS-C.


    Ein Vorteil der "teuren" Sigma Art-Objektive ist, dass sie in der Regel pfleglich behandelt werden und daher auch gebraucht eine sinnvolle Option sein können.

    Ich zumindest habe da durchweg gute Erfahrungen gemacht.

    CS Jochen

    Meine Ausrüstung: GSO Dobson 8", Skywatcher Heritage 150p Virtuoso GTi, Canon EOS 90D, Canon EOS 200D, Sony RX 100M4

  • Moin,


    das Objektiv habe ich für Canon leider nicht gefunden. Dafür gibt es natürlich noch diverses anderes.


    MF 16mm f2 APS-C

    MF 14mm f 2.8

    MF 10mm f 2.8 APS-C

    MF 14mm f 2.8 MK2


    Setze ich den Filter auf der Seite auf Astrofotografie, werden 3 Objektive vorgeschlagen:


    24mm f1.4

    20mm f1.8

    10mm f2.8


    Ich muss zugeben, je mehr Auswahl ich nun habe, um so undurchsichtiger wird es langsam für mich, was nun genau das passende ist. Letztendlich irgendwie kurze Brennweite und offene Blende unter einen Hut zu bekommen. Sucht man in den Preisvergleichen, gibt es noch durchaus mehr, da vermutlich ältere Modelle nicht mehr unbedingt beim Hersteller gelistet sind.


    Gruß


    Sebastian

  • Hallo Sebastian,


    wenn Du es Die leisten kannst, empfehle ich das Tokina 11-20, da es dieselbe Blende 2.8 hat und es nicht schlechter als die Festbrennweite ist.


    Falls Du Dich für das Samyang 10mm entscheiden solltest, könnte ich Dir meins anbieten.


    CS,


    Günther

  • Hallo Sebastian,


    ich rate Dir zu möglichst kurzen Brennweiten, weil Du damit noch Reserve im Bildausschnitt hast, um die extrem stürzenden Linien noch ausreichend korrigieren zu können. Stürzende Linien in der umgebenden Landschaft stören m.E. erheblich den Bildeindruck bei vielen Fotos.


    VG Wolfram

  • Hallo Sebastian,


    wir waren im September diesen Jahres eine Woche in Island. Ein Ziel war es natürlich auch, Polarlichter zu fotografieren. Ich hatte mir hierfür ein Samyang 14 mm f2.8 bei einem großen Versandunternehmen bestellt. Ich habe es aber letztlich wieder zurückgeschickt, da mir die Abbildung nicht gefallen hat. Samyang ist immer ein wenig wie Lotto. Man kann natürlich auch ein gutes Objektiv erwischen - ich hatte leider die Niete.


    Viele Grüße,


    Ulrike

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