Servus!
Ich habe mir kürzlich einen OIII Filter zugelegt und wollte ihn unbedingt noch im Schwan testen bevor dieser sich aus dem Zenit verzieht. Bisher habe ich stets nur mit einem UHC Filter beobachtet und war auf die Unterschiede gespannt, besonders beim Schleiernebel.
Daher bin ich am 15. Oktober gegen 20 Uhr runter in unseren Kleingarten und hab mein 8" Dobson aufgestellt. Nach erfolgter Dunkeladaption, Auskühlzeit und Kollimierung der Optik ging es kurz vor 21 Uhr los.
Transparenz und Seeing waren ok bis mäßig, es war seit langem mal nicht bewölkt und der frische neue Mond war auch schon wieder weg.
Der Himmel war wie immer Bortle 4.
Als erstes nahm ich mir M27 mit dem 26mm Super Plössl vor, zum Warmwerden. Der hob sich mit OIII besonders gut vom Hintergrund ab. Die Ohren waren merklich besser zu sehen als mit dem UHC.
Als nächstes ging es weiter rauf zu M57.
Hier probierte ich alle Okulare durch, also 26mm, 9.5mm Plössl und das 6mm SVBony Redline. Aber in keinem konnte ich Unterschiede zu meinen bisherigen Beobachtungen feststellen.
Nun kam der große Moment Gespannt wie ein Flitzebogen stellte ich 52 Cygni ein, schaute ins 26mm und musste dann erstmal meine Kinnlade wieder einsammeln.
Wo der UHC mir den schmalen Teil des Sturmvogels und auf der anderen Seite von 52 Cygni Ansätze der sich auffächernden Filamente zeigt, sah ich nun die gesamte Struktur, und das definierter als je zuvor. Ich nahm mir etwas Zeit, um die Eindrücke wirken zu lassen, und den Anblick einfach zu genießen, dann bewegte ich das Gesichtsfeld in Richtung Knochenhand.
Da ich die auch mit UHC nahezu vollständig sehen kann, blieb das Kinn diesmal oben.
Dennoch war sie durch die Kontrastleistung des OIII klar besser zu sehen und es war leichter, die feinen Strukturen zu erfassen.
Da wollte ich mich dann auch nicht lumpen lassen und fuhr noch die Position des Triangular Wisps an. Der war dann auch zu sehen, wenn auch nur schwach.
Weiter ging es dann noch zu NGC 6888. Mit UHC sehe ich da nur schwach den nördlichen Bogen entlang der helleren Komponenten des Parallelogrammes. Der OIII zeigte nun die Kanten entlang der gesamten Sichel, wenn auch ebenfalls nur schwach.
Hier ist mir dann etwas komisches aufgefallen. Beim Einblick ins Okular im Stehen in leicht gebeugter Haltung war die Sichel besser zusehen als kurz darauf, als ich mich in den Beobachtungsstuhl gesetzt hatte und nun aufrecht ins Okular schaute.
Bin dann nochmal aufgestanden, hab wieder gebeugt reingeschaut und den Nebel wieder besser gesehen.
Zurück im Stuhl war es wieder schlechter.
Falls jemand eine Erklärung hat , wäre ich dankbar.
Wie dem auch sei, ich nahm mir das letzte Objekt auf meiner Liste vor: M33
In einem anderen Thread hier war kürzlich davon die Rede, dass ein OIII Filter hilft die Sternentstehungsgebiete der Galaxie hervorzuheben.
Ich meine NGC 604 als sternartiges Objekt gesehen zu haben, bin mir aber nicht sicher. Mehr aus M33 rauszukitzeln bleibt ein Projekt für die nächsten Monate, wenn sie höher am Himmel steht.
Mittlerweile war es fast 22 Uhr und da ich den nächsten Morgen früh raus musste, beendete ich die Session.
Der OIII Filter hat sich definitiv bewährt. Allein die Performance am Schleiernebel war die Anschaffung schon wert.
Gruß,
Peter