Hilfe bei der Auswahl meines ersten Teleskops

  • Moin zusammen,


    ich habe jetzt einige Seiten / Threads gelesen - insbesondere, wenn User nach Auswahlhilfe gefragt haben, bin mir aber nicht sicher, ob das für meine Wahl reicht. Ich habe natürlich auch den Fernrohrführerschein durchgearbeitet!


    Was will ich: Mond, Sonne, Planeten und große DS-Objekte (z.B. M31).

    Wo will ich:

    - Loggia im Dachgeschoß mit halbwegs freier Sicht von Ost nach West - nicht ganz bis zum Horizont, aber nahe daran. Ich denke, dass ich auch den Polarstern sehe, muss ich aber noch prüfen.

    - Wegen besserer Sicht auch Fahrt in die Eifel - bin Rentner mit entsprechend Freizeit :).

    Budget: ca. 1k€ - vielleicht etwas mehr darf es für den Einstieg sein. Ich möchte nicht am falschen Ende sparen, bin mir aber nicht sicher, ob ich ggf. für den Anfang zu viel investiere, und wenn ich dan fotografieren will, noch einmal von vorne anfangen muss.


    Ein Dobson scheint mir für den Transport eher ungeeignet zu sein, oder ist das kein Problem?


    Was ich aktuell in der Auswahl habe, ist dieses hier: Bresser - Teleskop N 203/1000 Messier Hexafoc EXOS-2. Völlig daneben???


    Ich bin für jede Hilfe / Anregung dankbar!


    LG, Detlef

  • Hallo Spock1958


    Was ich aktuell in der Auswahl habe, ist dieses hier: Bresser - Teleskop N 203/1000 Messier Hexafoc EXOS-2. Völlig daneben???


    Die Montierung EXOS-2 ist für den Newton N203/1000 grenzwertig (eigentlich zu schwach).

    Da kann es schon visuell Probleme geben ( wackliges Bild).


    Auch das Gewicht und die Abmaße des Newton sind zu beachten.

    Wenn es dauerhaft fest aufgestellt ist, mag es keine Probleme geben, aber bei der

    Fahrt in die Eifel

    wird alles mit dem Alter nicht leichter (vom tragen her)

    Vielleicht kommt auch ein kürzerer Newton in Frage für dich? oder ein Refraktor?



    bin mir aber nicht sicher, ob ich ggf. für den Anfang zu viel investiere, und wenn ich dan fotografieren will, noch einmal von vorne anfangen muss.

    Das mit dem fotografieren in der Konfiguration wird dir keine Freude bereiten.

    Ausnahme Mond, eventuell helle Planeten , aber DeepSky nicht.


    Viel Spass mit dem Hobby Astronomie.


    CS Dieter

  • astrion: Okay, zu schwache Montierung habe ich schon öfter gelesen - also eher nicht diese :(. Das tragen sollte kein Problem sein, zumindest für die nächsten Jahre …

    Bzgl. der Technik habe ich keine Präferenzen - Foto wollte ich erst später starten, also zum Start wirklich selbst orientieren und staunen :).

    Ich möchte also mein erstes Teleskop nicht gleich wieder in die Ecke stellen müssen -> "wer billig kauft, kauft zweimal", möchte ich gern vermeiden.


    Je mehr ich lese, desto verunsicherter bin ich - also bin ich für Vorschläge extrem offen. Auch gebrauchte Teleskope würde ich in Betracht ziehen. Im Köln-Bonner Treff habe ich mich schon angemeldet, warte aber noch auf die Freigabe. Vielleicht können hier im persönlichen Kontakt mehr Details geklärt werden können.


    CS, Detlef

  • Spock? Da muss ich mit schreiben :grinning_face_with_big_eyes: - Herzlich Willkommen Detlef.


    Bei Foto musst Du vermutlich eh viel stärker investieren als visuell. Und sowieso ist das ein anderes Equipment. Und "zwei mal kaufen", oder drei - ist nur allzunatürlich im Hobby :face_with_tears_of_joy: .

    Ich habe jetzt 4 Teleskope/köpchen - und zwar nebeneinander. Lies 2x kaufen als 2 Ausstattungen. Ein mal Visuell, ein mal Foto. Während nachts die Fotos laufen beobachtest Du mit dem anderen visuell. So in etwa auf den Nenner gebracht.


    Will sagen: Dobson, sollte kein Problem sein, jedenfalls so ein 8" Dobson. Mit dem Tubus auf der Rückbank solltest Du klar kommen. 11kg und die 23cm Tubusdurchmesser, da reichen die Arme noch. Mit meinem 8" hab ich zumindest keine Probleme beim Wuchten. Eher schon mit der Montierung dafür, eine HEQ5, also noch mal etwas massiver als die Exos-2 die in etwa mit der Sky Watcher EQ5 zu vergleichen ist. Darauf passt am besten ein 6" Newton und das ginge sogar fotografisch was ich hier im Forum gesehen habe in der Fotoecke.


    Die Rocker Box könnte eher ein Problem sein, vor allem wenn der Kofferraum niedrig ist. Die sind sperriger als man von der Seite her gesehen meint. Vom Volumen her. Da kommts drauf an wie Dein Auto innen geformt ist. Fahrstuhl hast Du? Sonst wäre die Treppensteigerei zu bedenken. Aber auch die Rockerbox bei 8" wiegt wohl eher bei <15kg (?) - müsste mal jemand sagen der ein 8" Dobson hat.


    Und 1k€ das ist schön, aber dann würde ich ordentlich davon in gute Okulare investieren. Vielleicht sogar die Hälfte des Budgets und da sind wir wieder beim 8" Dobson.


    Das mit den Bonnern ist ne super Idee, im Zwiegespräch geht die Beratung viel viel besser und vielleicht organisieren sie mal eine Beobachtungsnacht, da kannst Du die diversen Geräte mal selbst erfahren.


    Wenn Du reisefreudig bist - in Bayern findet dieses Wochenende glaub ich ein Teleskoptreffen statt, schau mal in Kontakte und Treffen.


    CS,

    Walter

  • Servus Detlef,


    Spock triggert mich natürlich auch als alten Treckie... Planeten, Sonne, Mond sind nicht meine Baustelle, M 31 hingegen schon und viele andere Deep Sky-Objekte. Du hast hier aber etwas widersprüchliche Objekte aufgezählt. M 31 ist sehr groß, Planeten hingegen sehr klein. Für M 31 bräuchtest du eine kleine Brennweite, für Planeten eine große.

    Wenn du später mal auch fotografieren willst, denkst du also primär an visuelle Beobachtung?! Wie oben schon angedeutet wurde, sind die beiden Gebiete auch etwas widersprüchlich. Für die Fotografie brauchst du eine genaue Nachführung, also eine teure und gut laufende Montierung, jedenfalls für M 31 und andere Deep Sky-Objekte. Für visuelles Erlebnis brauchst du da aber in erster Linie Öffnung.


    Sprich beim Fotosgrafieren steckst du das Geld in die Montierung, bei der visuellen Astronomie in das Teleskop an sich. Wer viel Geld hat, kann auch ein großes Teleskop auf eine dann sauteure Montierung stellen und eine Sternwarte darum herum bauen.


    Für Planeten wäre eine gute Nachführung nicht so wichtig, da du ja eh wegen der großen Helligkeit kurz belichten würdest bzw. Filme mit einer Planetenkamera aufnehmen würdest und per Software die Einzelbilder stackst. Das geht auch mit einem Dobson auf einer EQ-Plattform.


    Aber visuell, denn das war dein erster Gedanke... Für M 31 und Co. wie gesagt so viel Öffnung wie möglich. Und dennoch wirst du nur graue Wattebäusche sehen, die aber sehr faszinierend sein können (grau jedenfalls bei den Galaxien). Bei Planeten gibt es viele Diskussionen, ob ein guter Refraktor besser ist als ein Newton mit mehr Öffnung (Kontrast etc.). Physikalisch wäre ich eher bei der besseren Auflösung bei mehr Öffnung. Insofern wäre der Dobson bei dem überschaubaren Budget wie so oft der häufigste Tipp und dem würde ich mich anschließen.


    Vorteile: alles mechanisch, kein Strom nötig, für die Teleskopgröße recht leicht und gut zu transportieren, viel Öffnung für wenig Geld.

    Nachteile: erstmal keine Nachführung und kein GoTo (da geht was, aber das ist dann wieder kostentreibend), Fotografie erstmal nicht möglich.


    Mit 1k€ beides hinzubekommen, visuell und fotografisch – hm, schwierig, jedenfalls muss dann der visuelle Aspekt hinten anstehen. Ich habe mit beidem begonnen und mir einen 8-Zöller (RC) auf einer Montierung geleistet und damit Fotos gemacht und visuell beobachtet und bin/war mit beiden sehr zufrieden. Aber das Budget liegt da deutlich woanders. Mittlerweile habe ich trotzdem auch noch einen Dobson. Jetzt habe ich also ein Teleskop fürs Visuelle und eins für Fotos. Ich denke, das läuft bei den meisten darauf hinaus, die beides machen wollen.


    Also: für 1k€ kann man z.B. gebraucht einen ordentlichen Dobson bekommen. Wenn man auch Lust am Basteln hat, kann man den dann auf seine eigenen Ansprüche optimieren und anpassen. Wenn du dann auch noch Fotos machen willst, hast du viel zeit, auf eine passende Ausrüstung zu sparen. Oder du vergisst die Planetenfotografie und machst Fotos vom Sternenhimmel an sich. Da geht auch viel mit kleiner Öffnung und kleiner Brennweite. M 31 mit einem 125mm-Objektiv (oder mit 200mm) kann spitzenmäßig aussehen. Dann sind Astrofotos auch nicht so teuer, da eine Kamera mit Objektiv oder ein kleiner Refraktor auch von einer kleinen Montierung getragen wird.


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Mein Verein: Astronomische Gesellschaft Buchloe e.V.

    Meine Ausrüstung:

    Teleskope: 22" (560 mm)  f/3.5 Dobson (Martini / Oldham Optical)  –  Omegon Ritchey-Chretien Pro RC 203/1624; Montierung: iOptron CEM40G  –  Ferngläser (8 x 42, 20 x 60)

    Kamera: Canon EOS 6D Mark II (Vollformat, unmodifiziert); Kameraobjektiv: meist Canon EF-200 mm f/2.8 Teleobjektiv

  • Hallo Detlef und auch von mir ein herzliches Willkommen. Als Rookie bist Du hier gut aufgehoben, wie ich auch schon erfahren durfte. Alle sehr hilfsbereit und geduldig hier. Zu Deiner Ausrüstung kann ich Dir leider nur herzlich wenig sagen, da ich auch Einsteiger und selbst noch in der Findungsphase bin. Aber man ist ja lernfähig.


    Gruß

    Günter

    Erhebe Deine Worte, nicht Deine Stimme - es ist der Regen, der Pflanzen wachsen lässt, nicht der Donner.

  • Hallo Udo,


    hier geht es doch gar nicht um das Budget alleine, sondern das Teleskop soll auch bestimmte Anforderungen erfüllen. Und Detlef möchte ich auch nicht unbedingt doppelt kaufen. Bevor du ein Teleskop empfiehlst, lies doch erstmal mal mit was die anderen Kollegen hier geschrieben haben, z. B. den Post von Christoph.


    Der Maksutov ist sicher ganz nett für Planeten und Mond zum "beobachten" und auch zum filmen (weniger zum fotografieren), aber damit ist er auch an seine Grenzen angelangt. Eigentlich ist er ein Garant dafür, dass man nach einer Zeit was anderes kauft, wenn man etwas anspruchsvoller ist und vor allem auch Deep Sky auf dem Schirm hat.


    Nix für ungut.


    Grüße, Micha

  • Ich denke zu einer konkreten Empfehlung (Produkt-Link) für einen Anfänger gehört auch eine kleine Beschreibung "warum" man gerade dieses System empfiehlt. Nicht vollumfänglich, aber was soll ein Anfänger denn entscheiden wenn er von allen Seiten nur Links zu Produkten bekommt. Kauf dies, nein kauf das, nein kauf jenes... Würfeln?


    Der Goto Mak hat sicher auch "seinen Himmel" aber welchen? Das sollte man stichpunktartig erläutern und ideal, wenn in Bezug auf die Anfroderungen des Eröffnungsthreads. Auch wenn man erstformulierten Anfroderungen eines Anfängers nicht als die Tafeln des Jehova nehmen braucht.

    Grüße,

    Walter

  • .....Ein Dobson scheint mir für den Transport eher ungeeignet zu sein, oder ist das kein Problem?


    Was ich aktuell in der Auswahl habe, ist dieses hier: Bresser - Teleskop N 203/1000 Messier Hexafoc EXOS-2. Völlig daneben???


    Ich bin für jede Hilfe / Anregung dankbar!.....

    Hallo Detlef,


    da beißt sich was, denn der angedachte 8 Zoll f/5 Newton auf dieser Montierung ist

    1. deutlich sperriger und größer als ein 8 Zoll f/6 Dobson

    2. deutlich zu schwerund zu groß für diese Monti, selbst visuell


    Für Deine Zwecke und Ansprüche passt m.E. der bereits gut begründet empfohlene 8 Zoll Dobson sehr gut, zumal bei dieser Wahl noch eine ordentliche Erstausstattung an Zubehör im Rhamen des Budgets drin ist.

    Das wäre ein optimaler Einstieg in die visuelle Beobachtung für Deepsky und Objekte des Sonnensystems gleichermaßen.


    Gruß

    Günther

    Jeder macht sich die Probleme die er haben möchte,

    sei es um sie zu lösen oder um sie zu pflegen.

  • Hallo Günther, Detlef


    Meine HEQ5 Montierung transportiere ich natürlich auseinandergenommen. Das ist weit weniger sperrig im Sinne von Volumen im Kofferraum wie eine Rockerbox. das ist nicht das Problem.


    Was stimmt, die Gewichte sind die gleichen oder gar höher wegen der zwei Gegengewichtsscheiben (5+5 kg) und 12V Akku (3kg) als eine Rockerbox. Und natürlich im aufgebautem Zustand wirkt es sperriger und ist schwerer (falls man dem Jäger/Bauern mal Platz machen muss draußen auf dem Feldweg.

    CS,
    Walter

  • Hallo Walter,


    passt schon.

    Die angedachte Monti ist zu schwach für den angedachten Newton, er müsste also noch mehr Geld in die Monti und das Stativ stecken oder die Öffnung auf 6 Zoll reduzieren. Natürlich kann man das auch zerlegen und wieder zusammensetzen. Darüber hinaus sind parallaktische Montierungen fürs Visuelle unnötig und (ohne Rotationsschelle) eher unparktisch und unflexibel.


    Beim Dobson bleibt der Einblick konstant, die Bewegung ist intuitiv, auf der simplen Holzkiste stabil montiert, das Geld geht in Optik und Okulare.

    In Summe halte ich das, unter den geschilderten Voraussetzungen von Detlef, zum Einstieg für empfehlenswerter.


    Gruß

    Günther

    Jeder macht sich die Probleme die er haben möchte,

    sei es um sie zu lösen oder um sie zu pflegen.

    Einmal editiert, zuletzt von Cateye ()

  • Hallo Spock1958,

    zuerst einmal herzlich willkommen hier im Forum!

    Ich möchte mal mit einem ganz anderen Ansatz beginnen:

    Ich möchte nicht am falschen Ende sparen, bin mir aber nicht sicher, ob ich ggf. für den Anfang zu viel investiere, und wenn ich dan fotografieren will, noch einmal von vorne anfangen muss

    ..... und WENN ich dann fotografieren will.... Dies ist ein wichtiger Einwand. Grundsätzlich spricht nichts dagegen ein Teleskop für Beobachtung UND Fotografie zu haben. Da du aber Anfänger bist solltest du dir vielleicht folgendes überlegen: Ein Teleskop zur reinen Beobachtung ist schon für die Hälfte deines Budgets sehr gut zu erwerben. Damit lernt man den Umgang und die Orientierung am Himmel. Dann merkt man auch sehr schnell was man sonst noch so braucht. Um bei deinem Beispiel " Bresser - Teleskop N 203/1000 Messier Hexafoc EXOS-2" zu bleiben: dazu gibt es EIN Okular Super-Plössl 26mm. Das wird definitiv nicht reichen. Selbst wenn es 2 oder 3 Okulare wären würdest du recht bald mindestens EIN ordentliches nachträglich kaufen.

    Ein Teleskop zur Fotografie bedeutet ganz andere Kosten. Dazu muss man sich schon im Vorfeld Gedanken über eine GUTE Montierung machen. Sie ist die Basis für gute Bilder und kostet dann i.d.R. soviel wie das Teleskop selbst. Dazu kommen Kamera (hast du?), diverse Adapterteile, eine gute Barlowlinse, Filter..... usw. Gleichzeitig muß man sich mit der Bearbeitung der Bilder auseinander setzen; also Computer mit Stackingsoftware, Bildbearbeitungsprogrammen usw.

    Ich möchte dir jetzt die Fotografie damit nicht madig machen! Aber nach meiner Meinung ist es besser, sich eine solide Grundausstattung zu kaufen bei der am Ende auf jeden Fall ein Gerät übrig bleibt mit dem du beobachten kannst!!!!!!!

    Ein BEISPIEL:

    Du kaufst ein 6"- 8" Dobson-Teleskop (keine Angst vor Dobsons, das ist viel Optik für`s Geld! und gut transportabel). Dafür würdest du (evt. gebraucht) ca. die Hälfte deines Budgets benötigen, kriegst viel Himmel und lernst das "Handwerk" von der Pieke auf.

    Oder: Du nimmst gleich schon ein 10" Dobson. Diese sind eigentlich immer mit 2" OAZ (Okularauszug) was für eine Kamera perfekt wäre, um sich vielleicht schon an die Fotografie heran zu tasten. Gebraucht gibt es die ab ca. 600-700 Euro. Damit eröffnet sich für dich schon ein gigantischer Himmel!

    Ich spinne die Gedanken mal weiter:

    Jetzt kommst du darauf, dass du in die Astrofotografie willst (es hat dich gepackt ;) du bist unrettbar verloren!); dann kaufst du dir doch ein Teleskop mit allen Geraffel wie oben beschrieben und kannst dann, während deine Kamera mit Nachführung ihre Aufnahmen macht, in aller Ruhe trotzdem noch andere Objekte beobachten. Was man hat, hat man....

    Oder du rüstest dein Existierendes nachträglich mit GoTo usw. aus.

    Auf jeden Fall machen sich weitere oder Neu-anschaffungen weniger bemerkbar, da du ja beim Einsteigerteleskop schon Geld eingespart hättest.

    So, das sind so meine Gedanken zu deinen Entscheidungsproblemen. Wie du aber sehen (lesen) kannst sind hier einige, so auch ich, der Ansicht, dass ein Dobson immer ein gutes Einsteiger-Modell ist. Was scheinbar so klobig daher kommt ist in Wahrheit ein Augenöffner!

    Allzeit CS (=clear sky)


    Gruß Roland

    Das Höchste, wozu der Mensch gelangen kann, ist das Erstaunen; und wenn ihn das Urphänomen in Erstaunen setzt, so sei er zufrieden;

    Johann Wolfgang von Goethe

    3 Mal editiert, zuletzt von AstRoland ()

  • Okay, ich habe mich wahrscheinlich nicht ganz klar ausgedrückt, denn die Fotografie soll in der Tat erst kommen, wenn ich mehr als nur beobachten will - also Level 3 oder so ;).


    Warum ich mich etwas gegen Dobson sträube, hat 2 Gründe:

    1. Die Loggia ist von einer Brüstung eingefasst, die knapp 1m hoch ist. Da ich wg. der Pergola darüber relativ nahe an die Brüstung vorrücken muss, habe ich geschätzt eine Mindest-Deklination von 45°.

    2. Die Rockerbox erscheint mir etwas zu klobig und schwer für den Transport in die Eifel, aber das müsste ich mir mal anschauen. Vielleicht sehe ich was am 30.09. in Bad Kreuznach.

    ==> Daher würde ich aktuell ein stabiles Stativ bevorzugen.


    Der Hinweis mit Astro-Foto + visuelle Beobachtung mit 2 System klingt für mich nach nem Plan! Also erst mal beobachten.


    Lucifugus: Vielen Dank für den Hinweis! Bzgl. DS vs. Planeten habe ich noch einmal nachgelesen und werde mich im DS wohl deutlich beschränken müssen. Aber der Mond gibt auch ne Menge her :).


    Also habe ich noch mal (hoffentlich) anders geschaut, und gefunden habe ich:

    - Skywatcher Evostar 102 auf EQ3-2 - Refraktor 102/1000 mm mit Montierung - für ca. 600€ ==> da bleibt noch Spielraum für gutes Zubehör.

    --> Aber: Wie so oft - passt die Montierung?

    - Alternative, aber deutlich teurer wäre

    -- TS-Optics 102 mm f/11 ED Refraktor mit 2,5" RAP Okularauszug (oder halt ähnlich) PLUS

    -- Skywatcher EQ5 parallaktische Teleskopmontierung mit Stativ für Teleskope bis 10 kg

    Bei diese Montierung erhoffe ich mir auch eine längere Nutzung mit ggf. auch anderen Teleskopen

    ==> Hier habe ich aber mein Planbudget deutlich überschritten - vielleicht müsste ich dann beim Teleskop noch etwas weiter runter?


    Oder günstig hiermit anfangen: Skywatcher Evostar 90/900 auf EQ2 - Refraktorteleskop mit kompletter Ausstattung für ca. 300€ - dann in gutes Zubehör investieren & sparen für den nächsten Schritt???


    CS Detlef

  • Hallo Detlef,


    willkommen im Forum.


    Dir wurden ja jetzt schon Dobson genannt als eine Möglichkeit. Du hattest Bedenken wegen dem Transport erwähnt. Hier kann es Dir sicherlich helfen, mal einen Dobson in Natura anzuschauen. Transport ist zudem das eine, die Handhabung, Justage, Aufsuchen und Nachführen von Objekten, Einblickverhalten, etc. das andere.


    Wenn ich Deinen Eingangspost richtig lese willst Du zu Beginn tendenziell eher Mond, Planeten und Sonne beobachten und hast aber auch einen Kugelsternhaufen genannt. Udo hat Dir ja schon einen kleinen Mak empfohlen. Maks sind ganz gut bei Planeten & Co. Ich fände den vorgeschlagenen Mak aber als zu lichtschwach um länger damit Freude zu haben.


    Auch noch nicht diskutiert wurde die Frage nach Goto und Montierungsart (letztere Frage stellt sich beim Dobson nicht). Wenn Du zu Anfang auf Goto verzichten könntest und auch noch auf eine parallaktische Montierung verzichten kannst wäre m.E. Dein Budget ausreichend, zwei Teleskope auf einer Montierung einzusetzen.


    Worauf will ich hinaus? Folgende Teleskope und Montierung lägen in Deinem Budget und würden m.E. auch in Dein Anforderungsprofil passen:

    Grossfeldrefraktor 80/400 für Sternhaufen und DS: https://www.astroshop.de/teles…00-startravel-ota/p,21952

    Maksutov 127/1500 für Planeten & Co.: https://www.astroshop.de/teles…0-skymax-127t-ota/p,14981

    Azimutale Montierung: https://www.astroshop.de/azimu…rta-ii-mit-stativ/p,14828


    Was Du dann noch bräuchtest (deshalb werden TEUR 1 vermutlich eher nicht ausreichen): Okulare und Sonnenfilter. Bei den o.g. Angeboten wären jeweils zwei Okulare dabei (leider vermutlich die gleichen, vielleicht lässt sich aber ein Anbieter auf einen Tausch ein?), die werden Dir nur nicht ausreichen.

    Zu guter Letzt: Noch nicht erwähnt wurden die seit einiger Zeit in den Markt vordringenden Smartteleskope. Du hast ja auch Fotografieren erwähnt. Falls Du diese Teleskope noch nicht auf dem Schirm hattest, vielleicht willst Du Dich damit auch einmal auseinandersetzen. Mit denen kann man Bilder auf einem Smartphone und Tablet betrachten, man beobachtet also nicht durch ein Okualer, aber auch Astrofotos kann man damit schiessen. Zudem richten sie sich vollautomatisch am Himmel aus. Hier zwei Links vom Dwarf II und dem Seestar:

    DWARF II Smart Telescope
    DWARF II smart telescope, best for astrophotography and nature photography. Learn more and shop now!
    dwarflab.com

    Seestar S50 – ZWO ASI


    Ich hoffe, meine Anregungen unterstützen Deinen Entscheidungspozess in einer positiven Weise.


    CS,


    Thomas

  • Hallo Detlef,


    unsere Beitrage haben sich überschnitten. Wie ich sehe beschäftigst Du Dich inzwischen auch mit Refraktoren. Da gehen meine Vorschläge ja in eine ähnliche Richtung, wobei zwei Teleskope sowieso immer besser als eines ist.


    Noch etwas anderes: Falls die von mir vorgeschlagene manuelle Vixenmontierung nicht in Frage käme gäbe es auch etwas mit GoTo von Skywatcher in der gleichen Gewichtsklasse (diese Montierung könnte auch äquatorial betrieben werden): https://www.teleskop-spezialis…eber-WiFi-WLAN::3494.html


    Gruss, Thomas

  • .....Warum ich mich etwas gegen Dobson sträube, hat 2 Gründe:

    1. Die Loggia ist von einer Brüstung eingefasst, die knapp 1m hoch ist. Da ich wg. der Pergola darüber relativ nahe an die Brüstung vorrücken muss, habe ich geschätzt eine Mindest-Deklination von 45°.

    2. Die Rockerbox erscheint mir etwas zu klobig und schwer für den Transport in die Eifel, aber das müsste ich mir mal anschauen. Vielleicht sehe ich was am 30.09. in Bad Kreuznach.

    ==> Daher würde ich aktuell ein stabiles Stativ bevorzugen......

    Hallo Detlef,


    dieser Balkon hat nur 110 cm Breite, das Gelander ist 96 cm hoch und das abgebildete Teleskop ist ein 6-Zöller


    20210518_222018_mittel1.jpg


    Das geht super mit meiner Unterstellbox, aber auch mit jedem stabilen Beistelltisch vom Möbeldiskounter. Bei so einem 8-Zöller kann so ein Möbel im Feldeinsatz dann gleich als Hocker dienen.

    Auf diesem Balkon hat auch schon ein 8 Zoll f/6 Dobson gestanden, das ist aber grenzwertig, dafür empfehle ich mindestens 140 cm Breite.


    Natürlich ist so eine Rockerbox nicht gerade klein, dennoch ist so ein 8 Zoll Dobson in jedem Auto unterzubringen.

    Den Tubus quer auf die Rückbank und die Box auf den Beifahrersitz oder in den Kofferraum ist eine Variante.

    Ich nutze die bei sehr vielen PKW und bei Kombis ohnehin vorhandene Möglichkeit die Rücksitzbank geteilt umzuklappen um meinen 12 Zoll Dobson kompelett am Stück, vom Kofferraum aus, mit der Öffnung voran, längs in das Auto zu schieben.

    So kann auf dem Beifahrersitz noch jemand sitzen, hinten auch noch mindestens eine Person und der halbe Kofferraum steht noch für weiteres Gepäck zur Verfügung.

    Genau so hole ich ihn wieder nach hinten raus und bin in zwei Minuten beobachtungsfertig.


    Das ist z.B. mit dem bereits verlinkten Skywatcherdobson auch problemlos möglich, weil man Rockerbox und Tubus fest verbinden kann.

    Bei anderen Dobsons kommt halt die Rockerbox zuerst llängs ins Auto und der tubus wird dann hineingeschoben.


    Ich habe hier mal ein Bild von einem Eigenbau in Transport- und Lagerstellungstellung,


    150_final_kompakt_klein.jpg


    so ähnlich kann man aber auch bei gekauften Dobsons den Tubus in die Box stellen oder im Auto dann legen.


    Gruß

    Günther


    PS: Ich gebe Dir mal einen Link zu meiner Balkonsternwarte

    Die Lektüre könnte hilfreich sein.

    Jeder macht sich die Probleme die er haben möchte,

    sei es um sie zu lösen oder um sie zu pflegen.

    Einmal editiert, zuletzt von Cateye ()

  • ...

    1. Die Loggia ist von einer Brüstung eingefasst, die knapp 1m hoch ist. Da ich wg. der Pergola darüber relativ nahe an die Brüstung vorrücken muss, habe ich geschätzt eine Mindest-Deklination von 45°.

    ...

    Das könnte auch den Einsatz eines Statives begrenzen, oder dazu führen, statt eines Stativs die Montierung auf eine Säule zu setzen damit das Teleskop näher an die Brüstung kommt.

  • Das könnte auch den Einsatz eines Statives begrenzen, oder dazu führen, statt eines Stativs die Montierung auf eine Säule zu setzen damit das Teleskop näher an die Brüstung kommt.

    :thumbup: Danke, super Hinweis - dann werde ich wohl für Stativ und Rockerbox ein Podest brauchen. Okay, ich liebe das Arbeiten mit Holz.

  • Hallo Thomas,

    vielen Dank für die ausführlichen und hilfreichen Tips. Ich glaube, das Maksutov mit GoTo-Montierung scheint einen guten Einstieg zu ermöglichen. Alternativ gibt es das Teleskop auch als Dobson mit GoTo: Maksutov Teleskop MC 127/1500 Heritage Virtuoso GTi zu einem ähnlichen, etwas günstigeren Preis. Also beide mit Spielraum für Filter und Okulare.


    Ich werde mir in Bad Kreuznach hoffentlich eine Dobsonmontierung anschauen können. Bin aber für weitere Vorschläge und Hinweise / Anmerkungen zu den genannten Optionen dankbar.


    CS, Detlef

  • Hallo Günther,

    das nimmt mir etwas die Angst :). Und wenn ich sowieso einen Unterbau benötige, ist nur noch Gewicht und Ausmaße für den Transport zu betrachten. Wenn ich dann das Masutov als Dobson nehme, dann ist auch das Gewicht kein Problem mehr.

  • Hallo Günther,

    das nimmt mir etwas die Angst :). Und wenn ich sowieso einen Unterbau benötige, ist nur noch Gewicht und Ausmaße für den Transport zu betrachten. Wenn ich dann das Masutov als Dobson nehme, dann ist auch das Gewicht kein Problem mehr.

    Hallo Detlef,


    ich zeige Dir nochmal einen anderen Unterbau, damit steht mein ehemaliger 150/900er auf dem Balkon.

    Der war länger als die meisten 200/1200er die es zu kaufen gibt. Es ging, aber das muss man schon wirklich wollen, bequem ist anders.

    img_0957.jpg

    Da siehst Du einen einfachen Holzhocker. Passt auch. Wenn Du, wie ich, ein "Holzwurm" bist, schau eher auf die Rockerbox :S


    Im Übrigen würde ich nicht ohne Not wesentlich weniger Öffnung nehmen, das zeigt auch wesentlich weniger von dem, was dich interessiert und zwar unter schlechtem wie unter gutem Himmel.

    Tendierst Du dennoch zu einem Teleskop mit Heckeinblick, ist ein Unterbau für ein Stativ m.E. der schlechteste Weg, eine Säule wäre dann besser.

    Optimal wäre, wenn die Brüstung stabil genug, eventuell sogar gemauert ist. Dann kann man auf den Kopf der Brüstung z.B. einen U-Träger aus Multiplex setzen, den man mit Zwingenschrauben fixiert. Darauf kommt dann nur der Montierungskopf mit einer kurzen Verlängerung/Adaption.


    Nichts vor den Füßen und größtmöglicher Himmelsausschnitt sind der Lohn.

    Dafür sollte ein Refraktor allerdings nicht allzu lang sein, damit man auch bequem einblicken kann. Das begrenzt die Öffnung und/oder die Qualität, alternativ wird es sehr teuer.


    Größere MAKs und SCs sehe ich aufgrund der, aus den langen Brennweiten und der Bauart resultierenden, Seeingprobleme für den ohnehin seeingkritischen Balkon skeptisch, auch in der Eifel sind für Deepsky in jedem Öffnungssegment Teleskope die auch niedrige Vergrößerungen und große AP bei möglichst großem Feld können, m.E. die bessere Wahl.


    Greuß

    Günther

    Jeder macht sich die Probleme die er haben möchte,

    sei es um sie zu lösen oder um sie zu pflegen.

  • Hallo Günther,

    upps, da habe ich wohl was falsch in Erinnerung. Ich dachte gelesen zu haben, das für Sonnensystem und Co. kleine Öffnungen und höhere Brennweite, und für DS eher große Öffnungen mit kleineren Brennweiten empfohlen wird. Da scheine ich etwas falsch verstanden zu haben.

    Resultat: Öffnung, je größer, desto besser - Brennweite scheint aber wie beschrieben richtig zu sein.


    Okay, also 6" - 8" Öffnung wird jetzt mein wichtigstes Kriterium, wobei ich wg. der Finanzen dann an Dobson wohl nicht vorbei komme :).


    CS, Detlef

  • Hallo Detlef,


    unabhängig von der Brennweite kann jedes Teleskop nur im Rahmen der gegebenen Öffnung auflösen.

    Die Öffnung setzt das grundsätzliche Limit, nicht die Brennweite.


    Ich hatte vor Jahrzehnten einen 114/900er, das Übliche.

    Ein echter Durchbruch zu neuem Seherlebnis war ein 8 Zoll Dobson.

    Obwohl ich schon lange, neben dem 6-Zöller einen 12-Zöller besitze und auch einen 16-Zöller zur Verfügung habe baue ich aktuell wieder an einem 8 Zoll f/6 Dobson. Der ist viel transportabler als der 12er und bringt den kleinen Tick mehr bei Deepsky Beobachtungen, den ich am 6-Zöller manchmal vermisse, da mögen auch einfach abgespeicherte Erinnerungen ein Rolle Spielen. Bei Planeten ist das zar auch auch, aber da bin ich auf dem Balkon mit dem 6-Zöller hochzufrieden, weil dort mit der Hintergrundbeleuchtung das Zeichnen sehr entspannt geht.


    Schau auch ruhig mal auf dem Gebrauchtmarkt. Auch erfahrene Kollegen bieten manchmal recht günstig Dobsons zwichen 6 und 10 Zoll an, z.B. weil sie sich vergrößern. Geräte mit Gebrauchsspuren sind da nicht die Schlechtesten, eben weil sie im Gebrauch sind.


    Gruß

    Günther

    Jeder macht sich die Probleme die er haben möchte,

    sei es um sie zu lösen oder um sie zu pflegen.

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