Das identifizieren von stellaren Planetarischen Nebeln mit einem Blaze-Gitter Spektroskop.
Hallo,
Bei meinem Beobachtungen von stellaren Planetarischen Nebeln setze ich oft ein Blaze-Gitter Spektroskop ein, um diese gerade im dichtem Sternfeld zu identifizieren. Im diesem Beitrag werde ich kurz erläutern um was es geht und wie ich vorgehe.
Ein Planetarischer Nebel emittiert Licht vorwiegend in den verbotenen zweifach ionisierten Sauerstofflinien [OIII] bei 495,9nm (4958,9Å) und 500,7nm (5006,9Å). Planetarische Nebel haben eine Linienemission.
Diese beide Linien sind in der visuellen Beobachtung die wichtigsten Emissionslinien. Unser Auge hat nahe dieser Wellenlängen die größte Empfindlichkeit, bei den Stäbchen liegt sie bei 507nm, bei den Zäpfchen bei 555nm. Die grün leuchtende [OIII] Linie bei 500,7nm hat bei Planetarischen Nebeln die größte Intensität.
Sterne hingegen emittieren Licht über das gesamte Spektrum. Diesen Unterschied mache ich mir mit einem Blaze-Gitter Spektroskop zunutze.
Ich nehme dazu den "Star Analyser 100".
Beim "Star Analyser 100" handelt es sich um ein Spektroskop mit 100 Linien je mm. Dieses wird in das 1,25 Zoll Gewinde eines Okulars eingeschraubt.
Wenn ich im dichtem Sternfeld einen schwachen stellaren Planetarischen Nebel suche, dann bringt mich oft ein Filterblinken mit dem [OIII] Filter nicht weiter. Bei zu niedriger Vergrößerung bringt das Filterblinken oft keinen Unterschied zwischen Stern und stellaren Planetarischen Nebel. Manchmal ist ein schwacher Stern eventuell doch heller als die anderen Sterne, oft ist das aber nicht eindeutig, besonders wenn gleichzeitig noch viele weitere Sterne sich im Feld befinden. Vergrößere ich zu hoch und verliere damit auch schon mal die Übersicht im dichtem Sternfeld, so kann der stellare Planetarische Nebel unerkannt außerhalb vom Gesichtsfeld vom Okular liegen.
Bei dieser Situation kommt das Blaze-Gitter zum Einsatz.
Im Blaze-Gitter werden die Sterne durch ihr Kontinuum zu mehr oder weniger hellen und langen Fäden auseinander gezogen. Der Planetarische Nebel bleibt aber wegen seiner Emission in einer schmalen Linie ein kleiner Punkt oder ein schwaches Sternchen zwischen den Spektralfäden der Sterne:
Im Okular sehe ich dann die zu Fäden ausgezogenen Sterne, und wenn ich mein Teleskop richtig positioniert habe, zwischen diesem Fäden einen kleinen Punkt. Das ist dann der stellare Planetarische Nebel.
Somit weis ich schon mal, das ich am richtigen Ort bin und der stellare Planetarische Nebel sich schon mal im Gesichtsfeld vom Okular befindet.
Das nachteilige daran ist, das dass Spektroskop das Licht der Sterne und dem stellaren Planetarischen Nebel ablenkt. Schraubt man das Spektroskop in das Okular, sind die Sterne und der Planetarische Nebel etwas versetzt. Dreht man das Okular mit dem Spektroskop bewegen die sich im Feld im Kreis herum.
Ich helfe mir damit, das ich mir die Anordnung von ein paar Sternen merke und dann die Spektralfäden durch das drehen vom Okular mit dem Spektroskop wieder zu dieser Anordnung bringe. Dann kann ich den Planetarischen Nebel auch gut lokalisieren.
Wenn ich das alles habe, gehe ich mit der Vergrößerung hoch, schwenke den [OIII] Filter ein und kann den stellaren Planetarischen Nebel auch gut erkennen. Bei hoher Vergrößerung mit einem [OIII] Filter werden die im Gegensatz zu den Sternen doch alle leicht flächig und sind mit Filter auch "heller" als die gedämpften Sterne in der Umgebung.
Diese Methode hilft mir sehr, schwache stellare Planetarische Nebel im dichtem Sternfeld zu finden.
Viele Grüße
Gerd